Wunder des Lebens und des Internets

eingestellt am 18.03.2023 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Mit Blick aus der 11.Etage über den Stadtteil - Ausblick einer Johannstädterin. Foto: S-M. Wiedemann

 

Wochenend-Beitrag
von Sylvia-Manorita Wiedemann

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Vorgestern ruft in den Abendstunden eine junge Frau an, ob ich in der Gerokstraße 40 wohne? Ja. Sie suche jemanden, der nicht ans Telefon gehen würde. Am Morgen wäre er noch am Handy erreichbar gewesen! “Also, sagen Sie mir den Namen von diesem Menschen, ich forsche nach.” Der Name klingt arabisch. Sie wohnt zwei Stunden entfernt und war schon bereit, mit dem Auto besorgt nach Dresden zu kommen. Im Fahrstuhl wird unser Gespräch abgebrochen.

Ich suche den Namen auf den 86 Klingelschildern, bin der Meinung, dass ich für den jungen Mann schon ein Paket entgegennahm. Ich finde den Namen, fahre in die entsprechende Etage, klingle, die Tür wird sofort von einem schönen, jungen Mann geöffnet. Ich erkläre, dass eine junge Frau in großer Besorgnis sei, weil sie ihn nicht erreiche. Ich nenne noch den Ort, von dem der Anruf kam. “Das ist meine Freundin!” Ich denke, ‘wie schön’. Er erklärt noch, dass irgendetwas mit seinem Handy war, will aber sofort anrufen! Wunderbar, die Liebe ist gerettet! Misstrauische Menschen wären sicherlich irritiert gewesen, wenn jemand Fremdes sie anruft.
So aber sollte unsere Welt funktionieren.

 

Mit weiter Sicht über die Johannstadt Foto: S-M.Wiedemann

 

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