Zu den geplanten Kürzungen haben die Evangelische Hochschule Dresden und die Fakultät der Erziehungswissenschaften der TU Dresden in der vergangenen Woche eine umfangreiche Stellungnahme abgegeben, darin heißt es unter anderem:
„Die Kürzungen betreffen insbesondere präventive und niederschwellige (Bildungs-)Angebote, die Hilfebedarfe bei Kindern, Jugendlichen und ihren Familien frühzeitig aufgreifen, Armutsfolgen ausgleichen und damit intensiven und weitaus kostenträchtigeren Einzelfallhilfen vorbeugen können. […] Die Kürzungen im Bereich der sozialen Infrastruktur für Kinder und Jugendliche sind Kürzungen auf Kosten der heranwachsenden Generationen […] Dies ignoriert nach den Einschränkungen in der Corona-Pandemie und deren Folgen für junge Menschen erneut deren Interessen und Bedarfe“.
Die Autor*innen fordern den Stadtrat auf, bei den anstehenden Haushaltsverhandlungen Verantwortung für soziale und kulturelle Teilhabe sowie soziale Gerechtigkeit zu übernehmen. Auch wenn angesichts der Haushaltslage der Landeshauptstadt Dresden Kürzungen bei den öffentlichen Ausgaben, auch im sozialen Bereich, nicht zu vermeiden sein werden. „Diese dürfen jedoch in ihrem Umfang und ihrer Struktur nicht dazu führen dass funktionierende Netzwerke, nachgefragte Angebote und lebensweltnahe, niedrigschwellige und damit in der Gesamtbetrachtung kostengünstige Maßnahmen aus der sozialen Infrastruktur der Landeshauptstadt nahezu gänzlich verschwinden oder kaum noch handlungsfähig sind“. Insofern braucht es Kompromisse, schreiben die Autor*innen der Stellungnahme abschließend. Die vollständige Stellungnahme kann hier heruntergeladen werden.
Demonstration gegen Kürzungen am 21.11. – Zubringerdemonstration aus der Johannstadt
Gegen die geplanten Kürzungen ruft ein breites Bündnis am 21.11. 15 Uhr vor dem Rathaus Dresden zu einer Großdemonstration auf.
Aufgrund der Tragweite und der Betroffenheit des Stadtteils ist aus dem Kreis der Studierenden der EHS die Initiative einer Johannstädter Zubringerdemo entstanden.
Diese Zubringerdemo startet 14 Uhr an der Marschnerstraße 41.
Die Zwischenkundgebung 14:30 Uhr an der Ecke Marschnerstraße/Comeniusstraße (hinter Einkaufszentrum SP1 am Straßburger Platz) ist ein weiterer möglicher Treffpunkt zum Sammeln für den gemeinsamen Demonstrationszug bis zum Rathaus.
Auch die Schulgemeinschaften der Johannstadt schließen sich diesem Demonstrationszug an und rufen zu einer breiten Teilnahme auf. Insgesamt wird es stadtweit fünf Zubringerdemonstrationen geben.
Von den Kürzungen „Liste der Grausamkeiten“ sind sowohl der Schulneubau der 101. Oberschule, als auch bei der Schulsozialarbeit des Bertolt-Brecht-Gymnasiums betroffen. Neben der Teilnahme an der Demonstration können die Anliegen der Schulen über Unterschriftenlisten bzw. eine Petition unterstützt werden.
Protestbrief und Petitionen gegen Kürzungen an den Schulen
Die Petition zur Umsetzung des Schulneubaus der 101. Oberschule, welche sowohl die Oberschule, als auch das Abendgymnasium und das Gymnasium Dresden Johannstadt (GDJ) betrifft kann hier mitgezeichnet werden. Zu den Hintergründen haben wir bereits hier berichtet.
Den Protestbrief, der sich gegen die Kürzungen in der Schulsozialarbeit an den Dresdner Gymnasien und so auch dem Bertolt-Brecht-Gymnasium wendet, kann hier mitgezeichnet werden. Wir berichteten hier darüber.
Eine vom neu gegründeten “Bündnis gegen Kürzungen” gestartete Petition: „Kürzungen? – nicht mit uns!“, die alle Kürzungsbereiche umfasst, hat mittlerweile schon über 16.000 Unterschriften. Weitere Informationen finden sich auf der Webseite und dem Instagram Account des Bündnisses gegen Kürzungen Dresden oder auf Anfrage per Mail an pflegebuendnis_dresden@web.de.
23.11. – Tag der offenen Tür am GDJ
Allen Widrigkeiten zum Trotz, veranstaltet das Gymnasium Dresden Johannstadt am Samstag, 23.11. 10 -12:30 Uhr seinen alljährlichen Tag der offenen Tür. Für Interessierte gibt es 10:15 und 11:45 Uhr Informationsveranstaltung, indem der Schulalltag und das Schulkonzept vorgestellt wird. In einem Eltern- und Kindercafé kann man sich austauschen und viel Interessantes über das pädagogische Konzept, die Schulentwicklung und den Alltag erfahren. Es gibt Schulführungen in der liebevoll getauften „Würfelburg“ und die Fachbereiche und Profile werden vorgestellt.
In eigener Sache: Dieser Artikel wurde verfasst/redaktionell bearbeitet durch die ehrenamtliche Stadtteilredaktion von johannstadt.de. Sie haben auch Lust über die Johannstadt zu schreiben, Beiträge zu lektorieren oder die Redaktion organisatorisch zu unterstützen? Dann melden Sie sich unter redaktion@johannstadt.de.
Unterstützen können Sie unsere Arbeit auch mit Ihrer Spende!
IBAN: DE65 4306 0967 1215 9641 00, GLS-Bank Bochum oder über johannstadt.de.
Immer auf dem aktuellen Stand sein. Abonnieren Sie unseren WhatsApp-Kanal!