Stadt Dresden plant Miete von zwei Blitzer-Anhängern
Die stationären Blitzer in der Landeshauptstadt Dresden haben im Jahr 2024 insgesamt 81.886 Geschwindigkeitsverstöße erfasst. Das sind rund 5,5 Prozent weniger als noch im Jahr zuvor (2023: 86.688), wie die Blitzer-Bilanz des Dresdner Ordnungsamtes zeigt.
Blitzer in der Johannstadt Spitzenreiter
Der Blitzer an der Güntzstraße auf Höhe des Seniorenwohnheims löste rund 18.000 Mal aus (2023: 19.470) und war damit auch 2024 der Spitzenreiter. Mit 9.079 Verstößen (2023: 8.998) folgte auf Platz zwei der Blitzer auf der Waldschlößchenbrücke in Fahrtrichtung Altstadt und auf Platz drei mit 7.619 Verstößen der Blitzer auf der Pillnitzer Landstraße (2023: 7.480).
Knapp 28 Prozent weniger Autofahrer (2.263) wurden durch die stationären Blitzer bei Rotlichtverstößen erwischt (2023: 3.132). Eine mögliche Ursache ist, dass durch Straßenbaumaßnahmen mehrere Rotlichtblitzer wie etwa auf der Bautzner Straße über längere Zeit hinweg nicht betrieben werden konnten. Insgesamt (inklusive mobiler Kontrollen) wurden 2024 rund 5.000 Rotlichtverstöße in der Bußgeldbehörde registriert. In 19 Fällen führte das Überfahren der roten Ampel zusätzlich zu einer Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer, in 81 Fällen waren sogar Unfälle die Folge.
Mobile Blitzer: Anzahl der Verstöße um mehr als 50 Prozent gestiegen
Die beiden mobilen Blitzer des Dresdner Ordnungsamtes erwischten rund 15.000 Verkehrssünder mehr als im Vorjahr. Die Zahl stieg damit von 27.285 Verstößen in 2023 auf 42.371 Verstöße. Das entspricht einem Plus von 55 Prozent. Durch eine gezielte Umstrukturierung der Abteilung konnten die Messfahrzeuge seit Jahresbeginn durchgehend besetzt werden, nachdem es im Vorjahr zu Ausfällen gekommen war, etwa aufgrund von Krankheit. Darüber hinaus wurden die Dienstzeiten erweitert. Seit Anfang 2024 müssen Autofahrer auch am Sonnabend damit rechnen, beim Rasen durch die Stadt erwischt zu werden.
Wie wichtig Kontrollen durch mobile Geschwindigkeitsüberwachung sind, zeigt der folgende Fall aus dem letzten Jahr: In der Mittagszeit hatte es ein Audi extrem eilig. Statt der erlaubten 50 Kilometer pro Stunde (km/h) raste er die Potthoffstraße mit 158 km/h (nach Abzug der Toleranz) entlang. Eine Überschreitung von 108 km/h – die größte in der Bußgeldbehörde bearbeitete Geschwindigkeitsüberschreitung in 2024. Die Regelgeldbuße für diese Verkehrsordnungswidrigkeit liegt bei 800 Euro, der Anordnung eines dreimonatigen Fahrverbotes sowie der Eintragung von zwei Punkten im Fahreignungsregister.
Blitzer-Anhänger sorgen für mehr Sicherheit
Die vom Ordnungsamt getesteten teilstationären Blitzer-Anhänger haben sich als äußerst effektiv erwiesen. Zwei verschiedene Modelle wurden jeweils drei Monate getestet und stellten dabei eine beeindruckende Zahl von Geschwindigkeitsverstößen fest. 17.157 Mal löste die Semistation TraffiStar S350 der Firma Jenoptik aus, 13.031 Mal der Enforcement-Trailer PoliScan FM1 der Firma Vitronic. Durch ihren flexiblen Einsatz, bei dem sie alle drei bis vier Tage an neue Standorte versetzt wurden, konnten sie gezielt vor Schulen, an Unfallschwerpunkten sowie an anderen gefährdeten Bereichen aufgestellt werden. So konnten die Blitzer-Anhänger Raser bremsen und somit die Gefahr für schwächere Verkehrsteilnehmer reduzieren. Allerdings blieb die Testphase nicht ohne Herausforderungen. Während die Semistation lediglich einmal mit einem Aufkleber „dekoriert” wurde, war der Enforcement-Trailer achtmal Ziel von Vandalismus (Aufkleber, Schmierereien und Besprayen der Scheibe). Die Beeinträchtigungen waren jedoch nur von kurzer Dauer, nach der Reparatur konnten das Gerät schnell wieder in Betrieb genommen werden.
Aufgrund der insgesamt positiven Erfahrung plant die Stadt zur Mitte des Jahres 2025 die Miete von zwei Blitzer-Anhängern des Modells Enforcement-Trailer. Mit diesen soll künftig noch gezielter und flexibler auf Gefahrenstellen reagiert werden und somit ein weiterer wichtiger Beitrag für die Sicherheit auf den Straßen in Dresden geleistet werden. Wann sie in diesem Jahr zum Einsatz kommen werden, ist noch nicht bekannt. Derzeit läuft die Ausschreibung.
Eine Planung für neue stationäre Messanlagen gibt es für das laufende Jahr hingegen nicht.
Einnahmen im ruhenden und fließenden Verkehr
Im ruhenden Verkehr, also parkenden Fahrzeugen, wurden 2024 insgesamt 180.252 Verstöße erfasst. Das ist ein signifikanter Anstieg im Vergleich zu den 170.498 Verstößen des Vorjahres, was ebenfalls auf die Ausweitung der Arbeitszeiten auf den Sonnabend zurückzuführen ist. Die Einnahmen in diesem Bereich stiegen von 4,3 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 4,75 Millionen Euro.
Insgesamt lagen die Einnahmen im fließenden Verkehr, wozu neben Geschwindigkeitsüberschreitungen beispielsweise auch die Benutzung des Handys bei der Fahrt zählt, bei neun Millionen Euro (2023: 7,2 Millionen Euro).
Der Anteil der stationären Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachungsanlagen daran beträgt rund 3,9 Mio. Euro (2023: 4,1 Millionen Euro) und der Anteil der mobilen und Geschwindigkeitsüberwachung etwa 2,57 Millionen Euro (2023: zwei Millionen Euro). Durch die teilstationäre Geschwindigkeitsüberwachung mit den Blitzeranhängern wurden im Testzeitraum rund 1,3 Millionen Euro erzielt. Die Einnahmen aus den Bußgeldern fließen in den städtischen Haushalt und werden für verschiedene kommunale Aufgaben verwendet.
Quelle: Pressemitteilung Landeshauptstadt Dresden
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