In der Sitzung des Stadtbezirksbeirates am Dienstag stellte Baubürgermeister Kühn klar: Die aktuellen Planungen sehen für die ehemalige Blumenstraße zwischen Pfeifferhanns- und Bundschuhstraße keinen Autoverkehr vor. Zur genauen Ausarbeitung wurde eine Arbeitsgemeinschaft ins Leben gerufen, die im Juli zusammenkommen will.
Es schnuppert nach einer Lösung in der Debatte um das neue Stadtteilhaus und seine Straßenanbindung. Bei der Sitzung des Stadtbezirksbeirates brachte ein Antrag Bewegung in die festgefahrene Situation.
Wo heute hinter Aldi und Konsum an die 100 Autos parken, wird bis 2025 das neue Stadtteilhaus gebaut. Der Bau sorgte für Diskussionen – wo können neue Parkplätze entstehen? Soll die Blumenstraße perspektivisch wieder durchgängig werden? Wie soll die Straße zwischen Bundschuh- und Pfeifferhannsstraße gestaltet sein?
Vorstoß in Richtung verkehrsberuhigter Bereich
Die Meinungen von Stadtbezirksbeirat und Verwaltung klafften auseinander. Der Beirat setzte sich für einen verkehrsberuhigten Bereich ein, die Stadt blieb bei ihrem Konzept für eine beidseitig befahrene Straße ohne Radweg, dafür mit Parkplätzen. Jetzt kam Bewegung in die harten Fronten. Edwin Seifert und Tom Fabian Knebel stellten einen Antrag für ein überarbeitetes Konzept der ehemaligen Blumenstraße mit dem Fokus auf die Aufenthaltsqualität. Sie schlagen vor, einen verkehrsberuhigten Bereich bzw. eine Spielstraße einzurichten, Geh- und Radwege vorzusehen und die Straße maximal für Versorgungs- und Betriebsfahrzeuge freizugeben. “Bisher hat die Stadt unsere Vorschläge zu einer verkehrsberuhigten Alternative nicht umgesetzt”, begrüßte Andrea Schubert den Vorstoß.
AG trifft sich im Juli
Baubürgermeister Stephan Kühn konnte am Dienstag beruhigen: Man habe sich von Seiten der Stadt den Wünschen nach einer ruhigen, grünen Straße für Radverkehr und Fußgänger längst angenähert: “Da ist kommunikativ etwas schief gelaufen.” Der Wegfall der 100 Parkplätze ließen sich ohnehin nicht durch den Bau einer Autostraße mit Parkbuchten kompensieren. Deshalb konzentrierten sich die zukünftigen Planungen auf den verkehrsberuhigten Bereich. Mit Vonovia, WGJ und Aldi sei man wegen Ersatz-Parkflächen im Gespräch. Zum Hochhaus Pfotenhauerstraße 5 werde es entsprechende Zugänge für Müll- und Grünpflege-Fahrzeuge sowie Rettungswagen geben.
Im Hinblick auf die gesetzlichen Vorgaben regte Amtsleiter Barth an, eine Arbeitsgruppe zu gründen, um “auf Augenhöhe die weiteren Planungen zu besprechen” und einen neuerlichen Antrag zu entwickeln. Edwin Seifert erhob jedoch Einspruch: Es sei wichtig, “den Druck im Kessel zu lassen”, damit die Planungen voranschreiten können und den aktuellen Antrag beizubehalten. Die Idee wurde begrüßt. Im Juli wollen Interessierte in der Arbeitsgemeinschaft zusammen kommen. In der Septembersitzung des Stadtbezirksbeirates werde unter Berücksichtigung der Ergebnisse erneut über den Antrag entschieden.
Neues Stadtteilhaus & alte Blumenstraße
- Link zu den Beteiligungsmöglichkeiten bei der Festivalwoche zum neuen Stadtteilhaus vom 17. bis 24. Juli 2021
- Das neue Stadtteilhaus für die Johannstadt – Artikel von Anja Hilgert