“Ich habe das Grünzeug der Möhren zu einem Pesto verarbeitet”, sagt mein Mann abends am Küchentisch. Ich muss grinsen. Kaum gehört, schon angewendet.
Wo wir waren? Vorgestern, am 2. September 2023, fand auf dem Betriebsgelände der Stadtreinigung Dresden GmbH die Feier zum Jubiläum “150 Jahre Abfallwirtschaft” statt. Da haben wir gerne mitgefeiert und so einiges über Müll und Müllvermeidung erfahren.
Den Pesto-Tipp schnappten wir am Küchenfahrrad “Tonnja” auf, an dem sich die kleine Tochter Brot mit Bohnen-Aufstrich hat zubereiten lassen und gespannt dabei zuschaute. Sie war so begeistert, dass sie es unbedingt selbst ausprobieren wollte! Hier erhielten wir außerdem Informationen darüber, dass der Großteil des Lebensmittelabfalls im Haushalt entsteht und welche Maßnahmen dagegen ergriffen werden können.
Highlights des “Tages der offenen Tür”
Nach einer feierlichen Eröffnung durch unseren Oberbürgermeister Dirk Hilbert und den Geschäftsführer der Stadtreinigung Dresden GmbH, Alf Schwaten, wurde ein riesiger Geburtstagskuchen serviert, den all jene genießen konnten, die bereits zur Eröffnung erschienen waren. Das Motto lautete also: Wer zuerst kam, durfte zuerst den köstlichen Kuchen probieren.
Ein besonderes Highlight neben der Gelegenheit zur Autogrammstunde mit den Dresdner Eislöwen war zweifellos das Abfalltheater von Herrn Sticknich. Mit Witz und Charme entführte er die Zuschauerinnen und Zuschauer auf eine unterhaltsame Reise in die Welt der Mülltrennung
Uns hatte er schon vorher angesprochen und meine Töchter gefragt: “Seid ihr Kinder?” Dann sei sein Abfalltheater nämlich genau das richtige für sie. Und an mich gewannt fügte er hinzu: “Auch große Kinder sind natürlich herzlich eingeladen.”
Wir stromerten vier Stunden lang über das Festgelände und fühlten uns bestens unterhalten. Zum Beispiel strampelten meine Töchter auf dem Smoothie-Fahrrad, an dem wir sowohl Frucht-Smoothies als auch grüne Smoothies mixten – der vielen Wespen zum Trotz. Am besten schmeckten die grünen Smoothies mit Blattspinat, Apfel, Ingwer und Minze.
Des Weiteren hatten Kinder die Gelegenheit, Furoshiki-Tücher zu bemalen. Diese Tücher dienen dazu, Geschenke umweltfreundlich zu verpacken und so Verpackungsmüll zu reduzieren. Diese alte japanische Tradition des Geschenkeverpackens erhielt ihren Namen – wie es bereits vermuten lässt – aus dem Japanischen. Wenn sie sorgfältig gefaltet werden, verleihen die Stoffpakete den Geschenken eine besonders festliche Note.
Auch die Fahrzeuge der Stadtreinigung standen im Mittelpunkt: Die Rundfahrt mit der Kehrmaschine beispielsweise machte vor allem kleineren Kindern großen Spaß, wie man an den strahlenden Gesichtern sehen konnte. Dafür stand so manche Familie gern Schlange.
Wer wollte, durfte zudem in einem Fahrzeug der Abfallwirtschaft sitzen und das Kippen einer Mülltonne austesten.
Kartons zerkleinern wie die Profis
Am Stand des Amtes für Stadt Stadtgrün und Abfallwirtschaft habe ich die Challenge angenommen, einen Karton richtig zu zerkleinern. Wie man auf dem Foto sehen kann: die Blaue Tonne wäre schnell voll, würde man die Kartons im gefalteten Zustand hineinstopfen. Wir alle kennen den Ärger insbesondere in der Zeit vor und nach Weihnachten, wenn die Papiertonnen überfüllt sind. Das geht besser!
Ich habe die Challenge übrigens hervorragend gemeistert.
Xichen, Nina und Nero – Künstlerkinder präsentierten ihre Werke
Die jungen Künstlerinnen Xichen und Nina sowie der junge Künstler Nero haben auf dem Fest ihre Kunstwerke präsentiert, die auf ein Müllfahrzeug gedruckt worden sind. Solltet ihr das Fest verpasst haben: Haltet die Augen offen, wenn ihr durch die Stadt geht. Das Müllfahrzeug fährt durch Dresden und mit ihm die Bilder, auf denen vier Visionen für die “Müllabfuhr der Zukunft” zu sehen sind.
Das alles und noch viel mehr …
Was hat uns am besten gefallen? Meine kleine Tochter freute sich am meisten darüber, dass sie eine orangefarbene Mülltonne im Kleinformat gewonnen hat. Dafür haben wir am Abfallquiz teilgenommen und mussten 10 Fragen über die Dresdner Abfallwirtschaft beantworten.
Wusstet ihr …, dass jeden Tag 97 Müllwerker für uns im Einsatz sind und während ihrer Tour 25.000 Schritte laufen? Das ist mal fit@work!
Es war erfreulich zu beobachten, wie herzlich das Fest in der Johannstadt von den Besucherinnen und Besuchern angenommen wurde. Die sorgfältige Liebe zum Detail in der Dekoration rundete das facettenreiche Programm gekonnt ab.
Wir haben einiges an Merchandise sowie gute Tipps und Ideen vom Fest mitgenommen – und auch viele Rezepte. Gestern Abend hat mein Mann nun das Grünzeug-Pesto gezaubert und heute Vormittag bereiteten wir den Bohnenaufstrich zu, den wir beim Küchenfahrrad gekostet hatten. Die kleine Tochter bestand darauf.
Zusammen mit einem Foccacia (Brot) eignet sich der Bohnen-Brotaufstrich perfekt für das nächste Event, das wir gleich besuchen wollen: die lange Nachbarschaftstafel auf dem Sommerfest auf der Lili-Elbe-Straße. Dieses Wochenende ist nämlich ganz schön was los in der Johannstadt!
Über die Autorin:
Nadine ist 35 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Töchter. Aufgewachsen in Neustadt in Sachsen, zog sie nach dem Abi nach Köln und später nach Bonn. Seit 2017 lebt sie in der Dresdner Johannstadt und ist seit 2023 Teil der ehrenamtlichen Stadtteilredaktion von johannstadt.de & die ZEILE. Weitere Texte von ihr finden Sie auf ihrem Blog www.dresdenmutti.com.
Sie haben auch Lust über die Johannstadt zu schreiben, Beiträge zu lektorieren oder die Redaktion organisatorisch zu unterstützen? Dann melden Sie sich unter redaktion@johannstadt.de.
Unterstützen können Sie unsere Arbeit auch mit Ihrer Spende! IBAN: DE65 4306 0967 1215 9641 00, GLS-Bank Bochum oder über johannstadt.de.