Bericht von der 39. öffentlichen Sitzung der Gestaltungskommission

eingestellt am 29.11.2023 von Gerd Gottwald (ZEILE), Headerbild: Festsaal des Dresdner Rathauses zu Beginn der 39. Sitzung der Gestaltungskommission Dresden Foto: Gerd Gottwald

Wie hier angekündigt fand am Freitag, 24. November die 39. Sitzung Gestaltungskommission der Stadt Dresden im Festsaal des Rathauses statt.

Ein Erlebnisbericht

Was passiert hier? Die Stadt Dresden – das Stadtplanungsamt – lädt die beauftragten Architekturbüros ein, den aktuellen Stand ihrer Entwürfe künftiger Bauvorhaben vorzustellen. Abgeordnete des Stadtrates und die berufene Gestaltungskommission (renommierte Architekten aus Deutschland und Europa) können Fragen stellen und Hinweise zur weiteren Gestaltung geben. Die Veranstaltung findet öffentlich statt. An diesem Tag waren ca. 20 bis 30 Besucher anwesend.

Festsaal des Dresdner Rathauses während der 39. Sitzung der Gestaltungskommission Dresden
Festsaal des Dresdner Rathauses während der 39. Sitzung der Gestaltungskommission Dresden Foto: Gerd Gottwald

Bei der 39. Sitzung standen vier Projekte zur Debatte, davon drei in der Johannstadt. Von diesen und den zugehörigen Diskussionen soll hier kurz berichtet werden:

Das neue Herzzentrum

Das komplette, noch freie Areal zwischen Blasewitzer Straße und Fiedlerstraße wird in zwei Bauabschnitten, beginnend an der Fetscherstraße bebaut. Eingang und Adresse sollen an der Fetscherstraße liegen. Zwischen Straße und Gebäude ist ein Grünstreifen, die bestehenden Bäume bleiben erhalten, vorgesehen. Von hier erreichen Besucher den Haupteingang zu Fuß bzw. mit dem Taxi. Das Gebäude soll eine Tiefgarage, mit Einfahrt von der Fiedlerstraße aus, erhalten und etwa sechs Etagen hoch werden. Die Haustechnik und der Wirtschaftsbereich sollen möglichst im Untergeschoss untergebracht werden. Im Erdgeschoss wird ein großzügiges Foyer die Besucher begrüßen. Es wird den Empfangsbereich, die Kantine und ein Besuchercafé enthalten. Darüber befinden sich die Stationen für ambulante Behandlungen, Operationsbereiche und die Intensivstationen. Die oberen beiden Etagen sind als “normale” Stationen für die Pflege der Patienten geplant. Ein Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach komplettiert das Gebäude.

Im zweiten Bauabschnitt soll das Verwaltungsgebäude geplant werden. Derzeit ist ein einfacher, gerader Riegel in größerem Abstand, erreichbar über einen freischwebenden Durchgang geplant. Dazwischen parkartige Grünanlagen, welche eine Verbindung zwischen Blasewitzer Straße und Fiedlerstraße bilden.

Diskutiert wurde, ob man den Verwaltungsteil nicht direkt mit dem Hauptbaukörper verbinden solle, wodurch sich im inneren des Gebäudes Rundwege ergeben würden und der Durchgang wegfiele. Der Grünstreifen könnte dann komplett hinter dem Gebäude angeordnet werden.

Weitere Informationen zum geplanten Neubau des Herzzentrums finden Sie unter https://www.johannstadt.de/2023/11/herzzentrum-dresden-in-der-johannstadt-sozialministerium-foerdert-neubau.

Die Moschee an der Marschnerstraße

Ein interessanter Entwurf zur geplanten Moschee an der Ecke Marschner- Comeniusstraße wurde von einem Stuttgarter Architekturbüro vorgestellt, welche bereits mehrere derartiger Bauten realisiert hat. Leider sind die Bilder, von der Leinwand abfotografiert, nicht optimal, geben aber vielleicht doch einen groben Eindruck vom aktuellen Stand der Planung. Auch hier geht man derzeit von sechs Etagen aus. Die oberen beiden Etagen sollen 14 Schulungsräume enthalten. Die Gebetsräume sollen sich in den darunter liegenden Etagen, innerhalb eines kuppelförmigen Einbaus über mehrere Etagen erstrecken. Das Gebäude ruht freitragend auf zwei Sockeln, in welchen weitere Aufenthaltsräume untergebracht sind. Der Bau soll mit einer halbdurchlässigen Fassade verkleidet werden.

In der Diskussion wurden Aspekte der Parkplatzsituation (21 Plätze geplant), Sicherheitsaspekte, sowie die Wirkung nach außen besprochen. Allgemein wurde der Entwurf als gelungen gewürdigt.

Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses an der Stephanienstraße

Visualisierung Entwurfsstand Gebäude Stephanienstr.
Visualisierung des aktuellen Entwurfsstands für das Gebäude Stephanienstr.
Foto: Gerd Gottwald

Dort, wo jetzt noch die “Fressnapf”- Filiale steht, ein zu DDR-Zeiten errichteter Flachbau und einigen vielleicht noch als HORTEX Laden bekannt, johannstadt.de berichtete dazu schon, soll ein neues Wohn- und Geschäftshaus entstehen. Dazu waren im Vorfeld einige Grundstücksfragen zu klären, damit das neue Gebäude etwas näher an den Stephanienplatz heranreichen kann. Der an dieser Stelle besonders breite Fußweg soll erhalten bleiben. Auf dem Dach ist ein Aufenthaltsbereich für die Mieter geplant.

Diskutiert wurde über die Farbgebung und vor allem über das “Gesicht” zum Stephanienplatz hin (die im Bild sichtbare Giebelseite). Da könnte es durchaus noch Veränderungen geben.

Fazit

Eine interessante Veranstaltung, die einen Einblick in die nicht immer einfache Lösungsfindung der Architekten im städtischen Baugeschehen gab.

Sicherheitshalber sei hier noch einmal darauf hingewiesen, dass sich alle vorgestellten Projekte noch in der Planungsphase befinden, es also noch zu Änderungen kommen kann.

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