Johannstadt: Erlweinpreis für Umbau der ehemaligen Schokoladenfabrik

eingestellt am 11.10.2024 von Bertil Kalex (Stadtteilverein), Headerbild: Innenhof Integratives Familienzentrum (IFZ) Foto: DKSB, Jinos MoJo

Am Mittwoch, 2. Oktober 2024, hat eine Jury unter Leitung der Berliner Architektin Pia Maier Schriever zum neunten Mal über die Vergabe des Erlweinpreises der Landeshauptstadt Dresden entschieden. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Darüber hinaus wurden drei Arbeiten mit „Besonderen Anerkennungen“ gewürdigt. Die Preisverleihung und eine Ausstellung der 31 eingereichten Wettbewerbsarbeiten sind für Anfang 2025 geplant.

Die Entscheidungen der Jury

Der Erlweinpreis 2024 geht an:
•        Integratives Familienzentrum des Deutschen Kinderschutzbundes e. V.
        Architekten: Alexander Poetzsch Architekten BDA, Dresden
        Bauherr: Deutscher Kinderschutzbund e. V., Ortsverband Dresden

Unter den zahlreichen Konversionsprojekten beim diesjährigen Erlweinpreis tritt das Johannstädter Familienzentrum mit seinem qualitätvollen Umbau der ehemaligen Schokoladenfabrik in der Johannstadt durch seine Radikalität hervor: Das Sichtbarmachen jeglichen Eingriffs sorgt, neben einer spezifischen „Umbau-Ästhetik“, für eine inspirierende Erzählung. Die Jury hofft, mit solch einer phantasiereichen Umnutzungsidee für eine eher traditionsbetonte Dresdner Baukultur erfrischende Impulse auszusenden.

„Besondere Anerkennung“ erhalten:
•        Grundschule Schilfweg
        Architekten: Peter Zirkel Gesellschaft von Architekten, Dresden
        Bauherrin: Landeshauptstadt Dresden, Amt für Schulen vertreten durch die STESAD GmbH
•        Umbau der Trinitatiskirche zur Jugendkirche
        Architekten: Code Unique Architekten, Dresden
        Bauherr: Evangelisch-Lutherischer Kirchenbezirk Dresden Mitte
•        Laubenganghaus Fetscherstraße
        Architekten: Leinert Lorenz Architekten BDA, Dresden
        Bauherrin: Wohnungsgenossenschaft Johannstadt eG

Die Jury

Die Jury setzte sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern des Stadtrates, der Fakultät Architektur der Technischen Universität (TU) Dresden, der Architektenkammer Sachsen, der Ingenieurkammer Sachsen, des Bundes Deutscher Architekten (BDA) Sachsen, der Klasse Baukunst der Sächsischen Akademie der Künste, der Gestaltungskommission der Landeshauptstadt Dresden, der Beigeordneten für Kultur, Wissenschaft und Tourismus sowie dem Beigeordneten für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften.

Stephan Kühn, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften: „Wir hatten in diesem Jahr, 110 Jahre nach dem Wirken von Hans Jacob Erlwein für die Stadt Dresden, viele sehr qualifizierte Arbeiten, die einen Beitrag zur Dresdner Baukultur leisten. Darüber freue ich mich und dafür möchte ich mich bei all den Büros und Bauherren bedanken. Auch die gute Zusammenarbeit in der Jury war von der Qualität der eingereichten Arbeiten geprägt.“

Hintergrund Hans Jacob Erlwein

Der Dresdner Stadtbaurat hat von 1904 bis 1914 zahlreiche Bauten für die Stadt entworfen und errichtet. Damit setzte er Maßstäbe für die gestalterische Bewältigung von Bauaufgaben für öffentlich genutzte Gebäude innerhalb eines sensiblen Stadtgefüges und deren Verknüpfung mit technischen Neuerungen im Industriebau. Dazu gehören unter anderem das Schlachthof-Areal im Ostragehege, das Italienische Dörfchen am Theaterplatz, das Speicherhaus am Elbufer Devrientstraße (das heutige Maritim-Hotel) sowie zahlreiche Schulgebäude, Feuerwachen, Stadt- und Wohnhäuser. In Würdigung seiner Verdienste vergibt die Landeshauptstadt Dresden seit dem 125. Geburtstag von Hans Jacob Erlwein im Jahr 1997 den nach ihm benannten Preis. Er steht für in der Gegenwart verwirklichte beispielgebende Baukultur und würdigt diesen Anspruch öffentlich.

Weitere Informationen:
www.dresden.de/erlweinpreis

Quelle: Landeshauptstadt Dresden

Anmerkung der Redaktion:
Es ist schon der zweite Erlweinpreis der einem Gebäude in der Johannstadt verliehen wurde. Den ersten Erlweinpreis gab es für das Wohn- und Geschäftshaus Striesener Straße 31-33. Wir berichteten darüber. Gern verweisen wir in dem Zusammenhang auf den (immer noch aktuellen) Kommentar zum damaligen Erlweinpreis. Das mit der aktuellen Preisverleihung noch zwei weitere Johannstädter Bauprojekte eine Auszeichnung erhalten haben, spricht dafür, dass nicht alles, aber vieles auf eine beständig zunehmende positive Stadtteilentwicklung in der Johannstadt hindeutet.

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