Ausstellungs-Projekt für 2025 stellt sich vor: „Stimmen und Erinnerungen an den Aufbau der Nördlichen Johannstadt in den 1970er Jahren“

eingestellt am 03.01.2025 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Aufbau von Grund auf: Wohnungsneubau Pfotenhauerstraße und Schulneubauten Anfang der 1970er Jahre, Foto: Privatarchiv

 

Beitrag und Aufruf von Anja Hilgert und Carola Simon:

„Stimmen und Erinnerungen an den Aufbau der Nördlichen Johannstadt
in den 1970er Jahren“


Ein Ausstellungs-Projekt für 2025
stellt sich vor

 

2024/25 feiert die Johannstadt und mit ihr die ältesten Bewohner und Bewohnerinnen ein besonderes Jubiläum: 50 Jahre Erstbezug in den Neubauten, wie sie im Kern des Stadtteils in serieller Plattenbauweise gefertigt worden sind: Auf der Gerok-, Holbein-, Elisen-, Hopfgarten-, Pfotenhauer-, Florian-Geyer-, Bundschuh-, Pfeifferhanns- und Elsasser Straße.
In den Jahren 1973 bis 1975 fanden die entscheidenden Aufbaujahre der nördlichen Johannstadt statt! Noch einige Anwohner und Anwohnerinnen dieser ersten Stunden leben bis heute in denselben Wohnungen, die sie vor 50 Jahren erstmals neu bezogen haben. Damals taten sie den entscheidenden Glücks-Schritt in das neue komfortable Wohnen, u.a. mit Zentralheizung, Bad und Balkon. Die von einem Großteil der Neuzugezogenen erbrachten Aufbaustunden haben zum Aufblühen des Stadtteils maßgeblich beigetragen.

Dieses Jubiläum ist uns das Feiern und das Erinnern
in Form einer Ausstellung wert!

 

Erstbezug Nördliche Johannstadt!

Ein besonderer Anlass, um in Erinnerungen zu schwelgen und gemeinsam die bewegenden Erlebnisse der Zeitzeugen lebendig werden zu lassen!

* Haben Sie den Wiederaufbau der Nördlichen Johannstadt miterlebt? *

Dann ist jetzt der Zeitpunkt, Ihre einzigartigen Erinnerungen mit uns zu teilen und Teil des spannenden Ausstellungs-Projekts u.a. für das neue Stadtteilhaus, zu werden, das die Aufbaujahre der Nördlichen Johannstadt würdigt!

 

Ein mehrgeschossiges Wohngebäude mit roten Markisen und Bäumen davor.
Auf der Sonnenseite: Plattenbauten Pfeifferhannsstraße Foto: Anja Hilgert
Ein mehrgeschossiges Wohngebäude mit gelben Markisen und Bäumen davor.
und Elsasser Straße Foto: Anja Hilgert

 

 

 

 

 

 

 

In den 1970er Jahren entstand ein Großwohnsiedlungsgebiet, in dem viele Menschen aus Dresden und Umgebung ein neues Zuhause nach den Nachkriegsjahren fanden. Der Wiederaufbau nach der fast vollständigen Zerstörung im zweiten Weltkrieg war nicht nur ein besonderer architektonischer, sondern auch ein sozialer Prozess – Kollektivgeist, Nachbarschaft und gegenseitige Unterstützung prägten das Leben in den Anfangsjahren.

* Wie war das Leben im neu aufzubauenden Stadtteil?
* Welche Herausforderungen brachten Infrastruktur und Zusammenleben mit sich?  * Was sind die individuellen Erzählungen dieses neuen Wohnens?  * Wie veränderten sich die sozialen Strukturen nach der Wende?  *
Und wie lebt es sich heute in den Plattenbauten? *

 

Mehrgeschossige Wohngebäude, ein Schulgebäude mit Turnhalle und davor eine Straße. Das Bild ist in Schwarz-Weiß.
Aufbau von Grund auf: Wohnungsneubau Pfotenhauerstraße und Schulneubauten Anfang der 1970er Jahre, Foto: Privatarchiv

 

Diese und viele Fragen stehen im Mittelpunkt unseres vom Verfügungsfonds der Nördlichen Johannstadt geförderten und vom Johannstädter Stadtteilbeirat bewilligten Projektes „Stimmen und Erinnerungen an den Aufbau der Nördlichen Johannstadt in den 1970er Jahren“, das fortwirkend für 2025 eine selbstbestimmte Ausstellung unter Mitwirkung der Bewohnerschaft plant.

 

Jede individuelle Geschichte zählt!

Das Ausstellungsvorhaben für das Jahr 2025 möchte die Erinnerungen der ersten Bewohner:innen der Nördlichen Johannstadt dokumentieren. Da das Leben im Erstbezug Mitte der siebziger Jahre kaum fotografisch festgehalten worden ist und höchstens noch mündlich weitergegeben werden kann, sind wir genau jetzt zur Stelle, um mit Bedacht die Erzählungen zu sammeln – bevor sie verloren gehen. 

Wir laden Sie ein, Ihre persönlichen Erinnerungen mit uns zu teilen – sei es im Rahmen thematischer Veranstaltungen, von Kreativangeboten, moderierten Gespräche oder in Interviews.
Gemeinsam mit Akteuren vor Ort, darunter das Quartiersmanagement Nördliche Johannstadt, die Wohnungsbaugenossenschaft Johannstadt (WGJ), die Vonovia und Haussprecher:innen des Wohnhofbeirats, haben wir bereits viele Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erreicht.

* Damit ist deutlich zu Tage getreten,
wieviel mehr Geschichten noch erzählt werden wollen! *

 

Einblicke in die Vergangenheit – für die Zukunft

Bei den Jubiläumsfeiern mit Erstbeziehern und Erstbezieherinnen, die von August bis November 2024 bereits stattfanden, wurde besonders eindrücklich von dem alltäglichen Miteinander erzählt: Das gegenseitige Grüßen im Treppenhaus, das Feiern zahlreicher Feste und die gemeinsamen Aufbauleistungen für die Gemeinschaftsflächen, die eine starke soziale Bindung schufen. Aber auch die Veränderungen nach der Wende, die explosiv gestiegenen Mietpreise und die Entfremdung innerhalb der Nachbarschaften wurden angesprochen.

Ein mehrgeschossiges Gebäude bei Nacht.
Die Hopfgartenstraße als ‘Rückseite’ im Wohnhof der Nördlichen Johannstadt. Foto: Anja Hilgert

Im Rahmen der Jubiläumsfeier mit Bewohner*innen des ‚Wohnhofs’ wurden erstmals historische Fotografien aus der Johannstadt gezeigt, von markanten Orten des Wiederaufbaus wie das Betonplattenwerk, die Tankstelle, die Kaufhalle, die Schulen und diverse Großbaustellen in meist noch unbefestigten Straßenzügen.
Die schnelle Errichtung der Wohnungen in serieller Plattenbauweise, die Zuteilung der Wohnungen über die Betriebe und Institutionen, die Schlüsselvergabe, Nahversorgung über Einkaufsmöglichkeiten, Kinderbetreuung und Gesundheit waren Themen, die mehr und mehr lebendig wurden. Die Bilddokumente riefen bei den Anwesenden viele persönliche Erinnerungen wach und brachten miteinander ins Gespräch über die damalige Zeit. Sie weckten ein kollektives Erinnern, das von vielen emotionalen Momenten geprägt war. Die Fotografien möchten wir für die Ausstellung aufarbeiten. Sie vermitteln Wissen, das tragend ist für das (Selbst)Verständnis des Stadtteils.


* Melden Sie sich bitte gern,
wenn Sie eine der wenigen Personen sind, die
Fotos aus der Zeit der 1970er Jahre zur Stadtteil-Ausstellung beisteuern können! *

 

Ihr Erlebnis – Unsere gemeinsame Geschichte

Jede Erinnerung, jedes Erlebnis trägt dazu bei, das Bild dieses einzigartigen Stadtteils klarer zu zeichnen und seine Geschichte sichtbar werden zu lassen. Tragen Sie bei, beteiligen Sie sich an der Erhaltung eines kulturellen Erbes!

Im Vorfeld der Ausstellung 2025 suchen wir weiterhin Kontakte sowie Zeitdokumente! Unterstützen Sie uns, die Stadtteilgeschichte in all ihren Facetten rückblickend zu verstehen und für eine lebendige Gegenwart und zukünftiges Wohnen sichtbar zu machen.

Wir freuen uns auf Sie
und Ihre Erinnerungen und Erzählungen!

Ihre Anja Hilgert & Carola Simon

 

***

* Was denken Sie zu einer Johannstädter Ausstellung, die sich mit dem Wiederaufbau der 1970er Jahre und den vor 50 Jahren im Stadtteil errichteten Plattenbauten befasst? Was erachten Sie für wichtig? Welche Fragen haben Sie dazu oder welche Anregung möchten Sie geben? *

Hinterlassen Sie hier gerne Ihren Kommentar!

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Weitere Informationen und Kontakt zu den Projektleiterinnen

Johannstädter Kulturtreff e.V.
Elisenstraße 35

Tel.: 0351 – 447 28 23

im Aufbau und bald erreichbar:
www.johannstaedterkulturtreff.de/aufbaujahre
email: aufbaujahre@johannstaedterkulturtreff.de

 

Weniger Verkehrslärm in der Johannstadt? – Mitmachen beim Lärmplan!

eingestellt am 13.11.2024 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Lärmschutz Gerokstraße, Foto: Andrea Schubert

Nach wie vor ist der Verkehr an vielen Straßen Dresdens, auch in der Johannstadt, zu laut. So laut, dass er krankmachen kann.

In der Johannstadt gehören unter anderem das Käthe-Kollwitz-Ufer, die Gerokstraße oder die Güntzstraße zu den lautesten Straßen.

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Johannstädter Advent 2024 – Seien Sie Teil einer aktiven Nachbarschaft!

eingestellt am 25.09.2024 von Ruth Schmidt (Johannstädter Advent), Headerbild: Grafik: Grit Koalick

Die Tage werden kürzer, so langsam schleicht sich Herbststimmung ein und bald naht schon wieder der Advent. Zeit zusammenzurücken, sich an Feuern zu wärmen, Geschichten zu erzählen, zu basteln, zu singen, der Musik zu lauschen und Glühwein zu trinken, also: allabendlich ein Adventstürchen in der Johannstadt zu besuchen, bei dem Sie all das erleben können. متابعة قراءة Johannstädter Advent 2024 – Seien Sie Teil einer aktiven Nachbarschaft!

Fundstück: Wünsche an die Erwachsenen

eingestellt am 06.06.2024 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Wünsche an die Erwachsenen, 102. Grundschule, Foto Andrea Schubert

Am Zaun der 102. Grundschule prangt seit Dienstag eine Wunsch-Kette addressiert an die Erwachsenen. Wir haben die Wünsche der Grundschüler*innen für Dresden dokumentiert.

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Vom Kultur- zum Naturtreff: Eine neue Grünfläche für die Johannstadt. Einladung zur Planungswerkstatt

eingestellt am 22.05.2024 von Matthias Kunert (QM Johannstadt), Headerbild: Bestandsgebäude des Johannstädter Kulturtreffs auf der Elisenstraße 35 (Foto: Matthias Kunert)

Der Johannstädter Kulturtreff e.V., der Kindertreff JoJo des Kinderschutzbundes sowie die Johannstädter Außenstelle des Ausländerrats Dresden ziehen 2025 von der Elisenstraße 35 in das neue Stadtteilhaus auf der Pfeifferhannsstraße. Am alten Standort soll nach dem Auszug das derzeitige Gebäude abgerissen werden.

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Pilotstadtteil Johannstadt: Energiekachel entwickeln und dabei Privatsphäre schützen

eingestellt am 08.05.2024 von Bertil Kalex (Stadtteilverein), Headerbild: IÖR Media - Einblendung einer historischen Karte auf der Plattform. Zwei Personen betrachten einen Monitor.

Ein Gastbeitrag vom Leibnitz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. Dresden (IÖR).

Was?

Im Projekt Colouring Dresden unterstützen Dresdner Bürger*innen die Wissenschaft mit Gebäudedaten. Die sogenannten Citizens Scientists tragen auf der interaktiven Colouring-Dresden-Karte im Internet etwa ein, wie alt ihr Wohngebäude ist, wie viele Geschosse es hat oder wie hoch ihr Stromverbrauch ist. Diese Daten stellen Forscher*innen vom Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR), Forschungsprojekten, Planungsbüros oder Privatpersonen offen bereit. Sie können daraus z.B. Pläne für die Gebäude entwickeln, um sie klimaneutraler, energieeffizienter oder attraktiver zu machen.

Wieso?

Bei bisherigen Veranstaltungen und Diskussionen äußerten Citizen Scientists häufig Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre. Eine Sorge ist der Datenschutz, da die Daten derzeit gebäudegenau abgebildet sind. Hier soll eine sogenannte Datentreuhand helfen. Diese Technik mittelt die übertragenen Daten aus einem bestimmten Bereich, so dass auf der Colouring Dresden-Karte nur ein Durchschnittswert dargestellt wird. So können die Wissenschaftler*innen keine Daten zu einzelnen Gebäuden mehr identifizieren. Ein Vorteil für die Citizen Scientists ist, dass sie ihre eigenen Gebäudeinformationen mit den aggregierten Daten aus der Nachbarschaft vergleichen können.

Wie?

Diese Technologie wird im Rahmen des Projektes „Building Trust” an der Energiekachel von Colouring Dresden entwickelt und im Stadtteil Johannstadt getestet. Wenn die Energiekachel gelauncht wird und die Datentreuhand funktioniert, können Dresdner*innen z.B. einschätzen, ob sie im Vergleich mit der Nachbarschaft besonders viel oder wenig Strom verbrauchen.

Interesse geweckt? Dann komm gern am 3.6. ins Kulturcafé zur Ideenwerkstatt.

Epochenwechsel für die ZEILE: Ausgabe 7 erscheint vorzeitig im September

eingestellt am 08.09.2023 von Gerd Gottwald (ZEILE), Headerbild: ‎Titelseite ZEILE 7

 

Ausgabe 7 des Johannstädter Stadteilmagazins ZEILE ist am 1. September 2023 erschienen. Sie wurde erstmalig zum Auftakt der bunten Karawane im Projekt PLATTENWECHSEL unterwegs im Stadtteil von Hand zu Hand verteilt. Jetzt ist sie für alle Interessierten wieder kostenfrei in Läden und Geschäften sowie an den bekannten Stellen erhältlich.
Es ist die vorerst letzte ZEILE, die in diesem gewohnten Rahmen gedruckt werden kann, da die Fördergelder Ende des Monats auslaufen. 

 

Wendepunkt für das kostenfreie Stadtteilmagazin

Die ZEILE ist mit dieser siebten Ausgabe an einem Wendepunkt angekommen: Die Projektförderung läuft aus und damit auch die weitere Garantie auf ein kostenfreies Stadtteilmagazin der Johannstadt in hochwertigem Format. Wie es mit der ZEILE weitergeht, hängt nun nicht zuletzt von Rückmeldungen aus der Bewohnerschaft ab: Wie sehr liegt ihnen die ZEILE am Herzen?

Die Frage drängt: Soll es weiterhin ein eigenes, (mikro)lokales Magazin in der Johannstadt geben, das die Geschichte(n) des Stadtteils weitererzählt? /// Das in den gelebten Alltag schaut und Orte und Menschen vorstellt, die die Johannstadt zu dem machen, was sie ist? /// Ein Magazin, das gut vernetzt ist und aus Einrichtungen und städtischen Gremien aktuell berichtet? /// Das bürgernah informiert, was auf Ebene der Landeshauptstadt in der Johannstadt geplant wird? /// Das Stimmen vor Ort einfängt und die Menschen, die hier leben, selbst zu Wort kommen lässt?!

Auf die Rückmeldungen der Johannstädter und Johannstädterinnen kommt es nun an. Die Redaktion hofft auf das Echo aus dem Stadtteil.

 

Mit einer bunten Karawane zog das Programm PLATTENWECHSEL, das den geplanten Umzug des Johannstädter Kulturtreff e.V. ins neue Stadtteilhaus begleitet, ein letztes Mal durch den Stadtteil. Foto: Benjamin Thomas

 

Anlässlich der umfänglichen Abschlussveranstaltung zum Förderprojekt PLATTENWECHSEL. Wir in Aktion am Johannstädter Kulturtreff ging die ZEILE diesmal ausserplanmäßig bereits im August in den Druck.
Die Sonderausgabe ist eine künstlerische Dokumentation und befasst sich mit den erreichten Ergebnissen soziokultureller Arbeit in der Johannstadt im Rahmen von vier Jahren Förderung durch das bundesweite Projekt UTOPOLIS.
Eine entsprechende Ausstellung läuft derzeit im Stadtteilladen.

Die ZEILE ist eines der geförderten Teilprojekte unter dem Dach des UTOPOLIS-Projektes PLATTENWECHSEL. Das Printmagazin ZEILE veröffentlicht zusätzlich zum online-Magazin johannstadt.de zweimal jährlich von Bewohner*innen selber geschriebene, erlebte oder recherchierte Beiträge aus dem Stadtteilleben. Das macht die ZEILE authentisch und zum beliebten Sprachrohr für die alte und die junge Johannstadt. An Inhalten für die neue Ausgabe mangelt es nicht, Mitschreibende sind in der Redaktion jederzeit willkommen – doch Druck und Layout fallen nun in die Finanzierungslücke.

/// Ein ZEILE-Ratschlag findet statt für alle, die Interesse am Stadtteilmagazin haben: am 18.Oktober ’23 um 18 Uhr im Stadtteilladen, Pfotenhauerstraße 66. ///

 

Auf den Rückhalt kommt es an

Es kommt auch auf den Rückhalt im Stadtteil an, ob die ZEILE weiter Bestand hat.  Die nächste Ausgabe ist frühestens im Frühjahr 2024 zu erwarten. Ob es dazu kommen kann, ist noch völlig offen. Unterstützung jeglicher Art ist willkommen – schreibend, bebildernd, erzählend, organisatorisch, bei der Verteilung und nicht zuletzt finanziell: Wer kann, gibt seinen Teil, um der Johannstadt ihr Pionier-Projekt eines eigenen Stadtteilmagazins, online und gedruckt, zu erhalten.

 

Bis dahin gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Zukunft der ZEILE mitzugestalten:

  • Aktuelle, sowie (noch) alle ältere Ausgaben und Kontakt zur Redaktion:
    >im ZEILE Büro im Johannstädter Kulturtreff Elisenstr. 35 donnerstags von 15 bis 17 Uhr
    > im Stadtteilladen, Pfotenhauer Str. 66 mittwochs und freitags von 16 bis 18 Uhr im Rahmen der dort gezeigten Ausstellung zum PLATTENWECHSEL.Mitarbeitende stehen für Rückmeldungen, Fragen und Gespräch bereit. Ausserdem dürfen gerne Spenden in die Box gebracht werden.
  • Über johannstadt.de können über den formatierten Spenden-Button auf dieser Seite Spenden mit Verwendungszweck “ZEILE” zur weiteren Planung und Sicherung der nächsten Ausgabe überwiesen werden.
  • Wir würden uns freuen über Nachricht und Anregungen von Leser*innen und Unterstützer*innen: redaktion@johannstadt.de

 

Dresden fördert Projekte über kommunales Ehrenamtsbudget – Gelder noch bis 15. September beantragen!

eingestellt am 22.08.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Gründung des Stadtteilvereins Johannstadt (Grafik: Matthias Kunert)

Bis Freitag, 15. September 2023 können gemeinnützige Organisationen, freie Träger sowie bürgerschaftlich engagierte Gruppen bei der Landeshauptstadt Dresden Fördergelder für Projekte beantragen, die bis 31. Dezember 2023 realisiert werden. متابعة قراءة Dresden fördert Projekte über kommunales Ehrenamtsbudget – Gelder noch bis 15. September beantragen!

Wer soll mit dem Kunst- und Förderpreis 2024 geehrt werden?

eingestellt am 24.07.2023 von Bertil Kalex (Stadtteilverein), Headerbild: Kunst im Entstehungsprozess - Kinder & Jugendliche gestalten Sichtschutzwände der noch in der Umsetzungsphase befindlichen neuen Grünfläche "Johanngarten" im Frühjahr 2017. Foto: Bertil Kalex

Bis Dienstag, 31. Oktober 2023, haben sowohl Dresdner Bürgerinnen und Bürger als auch Vereine, Verbände und Institutionen die Möglichkeit, Künstlerinnen und Künstler für den Kunstpreis und den Förderpreis der Landeshauptstadt Dresden für das Jahr 2024 vorzuschlagen. متابعة قراءة Wer soll mit dem Kunst- und Förderpreis 2024 geehrt werden?

Aufgehorcht: Umweltamt startet Umfrage zu Lärmbelastung – Ergebnisse Lärmkartierung 2022 sind online

eingestellt am 27.06.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Blick über die Gerokstraße in Richtung Trinitatisplatz, 1.11.2022 (Foto: Matthias Kunert)

Das Umweltamt ruft Dresdnerinnen und Dresdner auf, an einer anonymen Online-Umfrage zur persönlichen Lärmsituation im Wohnumfeld teilzunehmen. متابعة قراءة Aufgehorcht: Umweltamt startet Umfrage zu Lärmbelastung – Ergebnisse Lärmkartierung 2022 sind online

„Respekt durch Rücksicht“ – Bürgerbeteiligungsportal ab sofort online

eingestellt am 19.04.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Rücksicht macht Wege breit. Foto: Philine Schlick

Bis 30. April ist ein Bürgerbeteiligungsportal der Polizeidirektion Dresden geschaltet. Dort können beispielsweise Hinweise zu Gefahrenstellen und gewünschten Kontrollorten gegeben werden. متابعة قراءة „Respekt durch Rücksicht“ – Bürgerbeteiligungsportal ab sofort online

Wie geht es weiter mit dem Kiosk im BönischGarten?– Workshop am 18.3. schaut zurück und lässt Utopie mit der Nachbarschaft weiterwachsen

eingestellt am 15.03.2023 von Andrea Schubert (BönischGarten), Headerbild: Info-Offspring-Kiosk - jetzt im BönischGarten - Bild: Andrea Schubert

Mehr als ein halbes Jahr ist seit dem Umzug des Kioskes auf der Wiese neben dem Ärztehaus auf der Bundschuhstraße vergangen. Stadtteilclownin Madame Klimbim und die BönischGärtner*innen haben sich zusammengetan und am neuen Standort gemütlich eingerichtet. Im Kiosk haben ein kleines feines Sofa und ein Teppich ihren Platz gefunden, dazu einige Gartengeräte, eine Tafel und mehrere kleine Hocker. Gemütlich genug für die erste Sprechstunde mit Madame Klimbim am vergangenen Montag – mit reichlich jungem Andrang an der Tür.

Sprechstunde der Stadtteilclownin Madame Klimbim Foto: Andrea Schubert

Außen am Kiosk laden himmlische Wolkenfolien auf Plexiglas zum Träumen ein, die Vergoldung des Fensters und der Tür wurde erneuert, nur ein wenig Rost ziert das Metallgerüst noch: weiß oder pink, das sind die Farben, die für den Rostschutzlack zur Auswahl stehen, der noch drauf soll. Pink – zu gewagt? Vielleicht!

Wie der Kiosk weiter gestaltet und vor allem künftig im Stadtteil genutzt werden soll, soll gemeinsam mit der Nachbarschaft in einem Workshop am kommenden Samstag beraten werden.

Geplant ist zudem, einen Blick zurück zu wagen auf die über 20-jährige Geschichte des Kioskes in Dresden, der ursprünglich für Ausstellungen zur Zukunft der Stadt entwickelt wurde. Gemeinsam mit Kurator*innen des Kiosk (u.a. Christiane Mennicke-Schwarz vom Kunsthaus Dresden, Adiane Huber und Jan Minack vom Konglomerat) zeichnen Adam Page und Eva Hertzsch, die Kiosk-Entwickler*innen, einzelne Kiosk-Stationen nach, um dann im Anschluss ganz utopisch nach vorne zu schauen.

Dabei geht es den Organisator*innen des Workshops vor allem darum, sich mit der Nachbarschaft über die künftige Nutzung und Gestaltung des Kioskes auszutauschen. Dabei soll es auch um die Gestaltung der Fläche am Rande der bevorstehenden Baustelle zum neuen Stadtteilhaus gehen, um den BönischGarten an sich und darum, welche Rolle der Kiosk dabei spielen kann: Ein Raum für Begegnung? Ja! Aber auch ein Raum für Ausstellungen? Kunst? Information? Beteiligung? Und wenn ja, was und wer wird dafür gebraucht? Ziel des Workshops ist es, diesen Fragen in dem vierstündigen Workshop nachzuspüren.

Alle Interessierten sind herzlich willkommen!

Ort: Treffpunkt Kiosk im BönischGarten und ab ca. 10:15 Uhr bei „Wir sind Paten“, Bundschuhstraße 2
Wann: Samstag, 18.03., 10 – 14 Uhr, Mittagessen inklusive
Kontakt: boenischgarten@ufer-projekte.de oder 0163/1744841

Erlweinpreis 2020: Ein Kommentar

eingestellt am 29.04.2022 von Bertil Kalex (Stadtteilverein), Headerbild: Das Gebäude von der Rückseite mit Blick in Richtung Stadtzentrum. Links vorn im Bild die Rückseite des "ADAC-Haus". Foto: Bertil Kalex

Bertil Kalex hat an der verschobenen Verleihung des Erlweinpreises 2020 teilgenommen. Der Johannstädter begeistert sich für das Preisträger-Haus und ordnet seine Bedeutung in einem persönlichen Kommentar ein. Was bedeutet Wohnen in der Johannstadt, welche Chancen gibt es? Und was heißt überhaupt “gutes Wohnen”?

Als kultur- und geschichtsinteressierter Johannstädter verfolgte ich den Bau des mit dem Erlweinpreis 2020 ausgezeichneten Gebäudes  und mir wurde sehr zeitig bewusst: Da entsteht ein großartiges Haus in der Johannstadt. Es ist nicht einfach, in der Johannstadt „angepasst“ zu bauen. Die Johannstadt weist eine sehr heterogene Gebäudesubstanz auf – Folgen der großen Zerstörungen durch die Bombenangriffe auf Dresden am 13./14. Februar 1945 (ca. 75 Prozent der Johannstadt waren zerstört), den darauffolgenden Wiederaufbaujahren in der Nachkriegszeit und dem DDR-Wohnungsbauprogramm ab den 1970er Jahren mit Einheitstypenbauten.

Das Gebäude von der Rückseite. Foto: Bertil Kalex

Eine gute Wahl

Östlich liegt der Fetscherplatz mit umgebender Blockrandbebauung. Südlich stehen fünfstöckige Nachkriegswohnhäuser mit Satteldächern. Westlich befindet sich ein Grünzug, der fast bis zur Neuen Synagoge reicht, flankiert von fünf- und zehnstöckigen Wohnzeilen mit Flachdächern, die sich scheinbar wahllos abwechseln, dabei frühere Wegbeziehungen und Sichtachsen versperren. Nördlich schließt sich ein zweistöckiger Flachbau an und in Sichtweite befindet sich ein 15 Stockwerke Punkthochhaus.

Der Architekt Peter Zirkel und seine Mitarbeiter*innen haben den baulichen Ist-Zustand im Gebiet sehr gekonnt aufgegriffen und formvollendet umgesetzt und offenkundig bin ich nicht der Einzige, der das so sieht. Die Bauherrin Wohnungsgenossenschaft Johannstadt eG (WGJ) hat mit der Beauftragung des Architekturbüros eine sehr gute Wahl getroffen.

Ein Gebäude, das sich sehen lassen kann

Steht man auf der Striesener Straße und blickt auf das Gebäude, fallen einem sofort die „runden Ecken“ und die gelbe Klinkerfassade auf. Die abgerundeten Ecken und der Ansatz zur Blockrandbebauung stellen für mich eine Reminiszenz früherer Vorkriegsbebauung der Johannstadt dar. Eine Mischung aus Expressionismus und Neuem Bauen. Ein sehr bekanntes Gebäude aus der Zeit des Expressionismus ist der Einsteinturm in Potsdam.

Erlweinpreis 2020: Der Preisträger. Wohn- und Geschäftshaus Striesener Straße 31 – 33. Ansicht von vorn. Foto: Bertil Kalex

Die gelbe Klinkerfassade stellt einen Bezug zum, in Dresden sehr oft verbauten, Sandstein dar. Ist jedoch viel kostengünstiger und etwas nachhaltiger, da die Klinker aus sandigen Nossener Lehm gebrannt sind. Der „Turm“ des Gebäudes korrespondiert einerseits mit dem sich in Sichtweite befindlichen Punkthochhaus und bildet andererseits einen gelungenen Abschluss des sich westwärts befindlichen Grünzuges.

Tritt man näher an das Gebäude heran, fällt einem auf, dass sich die „runden Ecken“ im Detail, den seitlichen Einfassungen der Fenster sowie in den Eingangsbereichen, fortsetzen. Ebenfalls auffällig die strukturierte Fassade, die sich abwechselnden Erhöhungen und Vertiefungen, über die beiden untersten Gebäudeetagen.

Das Zusammenspiel aller Fassadengestaltungselemente, die „runden Ecken“, die Struktur sowie die natürlich bedingten, unterschiedlichen Gelbtöne der Klinker, nimmt dem Gebäude die Brutalität, die Wucht, die Gebäude dieser Größenklasse (leider) üblicherweise aufweisen. Es spielt förmlich mit den Betrachtenden, als ob es sagen wollte: „Kommt näher und tretet ein“. In die öffentlich zugänglichen Räumlichkeiten, das Café, die Kantine und das Ladenlokal, lohnt es sich einzutreten und man wird bald feststellen: Hier war man garantiert nicht zum letzten Mal.

Was heißt „gut und sozialverträglich bauen“?

Die Idee vom Zentrum für Baukultur Sachsen, die Preisverleihung des Erlweinpreis 2020 mit einer Dialog-Veranstaltung zu kombinieren, war richtig und ist wichtig. Die Themen rund ums Bauen gehören in die Öffentlichkeit, denn es betrifft alle Menschen irgendwie: als Mieter*in, als Grundstücksbesitzer*in, als Bauherr*in, als Gewerbetreibende etc. Leider waren zu der Dialog-Veranstaltung im Anschluss der Preisverleihung, die die Zeitdauer der gesamten Veranstaltung um zwei Stunden überzogen hat, nur die Insider, also Architekt*innen, Bauherr*innen, Investor*innen und Stadtplaner*innen, anwesend.

Das ist bedauerlich, dennoch, der Anfang ist gemacht. Der extra für die Dialog-Veranstaltung eingeladene und angereiste Berliner Architekt Tim Heide, u.a. Integratives Bauprojekt am ehemaligen Blumengroßmarkt (IBeB), wies völlig zurecht darauf hin, dass das Bauwesen aus seiner „Blase“ herausmuss und sich offenen Debatten in jeder Planungs- und Bauphase stellen muss.

Erlweinpreis 2020: Tim Heide (l.) und Dr. Tom Schoper (r.) setzen ihren, auf dem Podium begonnenen, “Dialog” als lockeres Tischgespräch mit einem geladenen Gast fort. Foto: Bertil Kalex

Nicht nur vor geladenen Teilnehmer*innen mit genügend Hintergrundwissen und/oder Interesse, sondern explizit potenzielle Nutzer*innen der zu bauenden bzw. zu sanierenden Gebäude miteinbeziehen. Die Themen Nachhaltigkeit und Sozialverträglichkeit beim Bauen sind da nur einzelne Bausteine. Tim Heide hinterfragt grundsätzliches (beim Bau) und das ist gut so. Er moniert die umfangreicher werdenden, ohnehin schon komplexen und dabei immer schwerer zu verstehenden Bauvorschriften im Baurecht.

Und das Ganze auf drei Ebenen: im Bund, auf Landesebene und bei den Kommunen. Ständig kommen neue Vorschriften hinzu, ohne dass frühere Vorschriften auf ihre Gültigkeit geprüft werden. Wenn selbst ein Fachmann schon am Verzweifeln ist, wie ergeht es dann jenen, die sich eigentlich nur ihren Traum vom eigenen Heim erfüllen wollen und keine vertieften Kenntnisse des Baurechts besitzen? Für viele endet das nicht selten in einem Albtraum und juristischem Dauerstreit.

Der Dialogpartner von Tim Heide war der Dresdner Architekt Dr. Tom Schoper und stellte die Frage in den Raum: Was bedeutet eigentlich „sozialverträglich Bauen“? Laut Lexika: die Bedürfnisse von Bewohner*innen(gruppen) unterschiedlicher sozialer, kultureller, ethnischer und/oder religiöser Herkunft in einem Gebäude zu vereinen. Salopp gesagt: Vermögende und Arme bzw. Armutsgefährdete unter einem Dach. Einfacher gesagt als getan. Weshalb in vielen Städten – in Teilen gehört auch Dresden dazu – ganze Wohnquartiere von einer Bewohner*innengruppe dominiert werden.

Gutes Wohnen als Grundrecht

Die Gründe für diese Entwicklung sind vielschichtig, ein wesentlicher Punkt dürften jedoch die unterschiedlichen Grundstücks- bzw. Mietpreise sein. Die einen können es sich eben aussuchen, wo sie wohnen wollen. Die anderen müssen mit dem Vorlieb nehmen, was sie sich finanziell leisten können. Oder schlimmer, ihnen kann von Amtswegen (Sozialämter, Jobcenter etc.) Wohnraum zugewiesen werden, was ein klarer Verstoß gegen Artikel 11 Absatz 1 des Grundgesetzes wäre. Der gewährleistet das Grundrecht der Freizügigkeit, somit der freien Wohnortswahl. Was nutzt einem dieses Recht, wenn diesem kein „Recht auf Wohnen“ vorangestellt ist? Für arme und armutsgefährdete Menschen jedenfalls nicht viel. Um sozialverträgliches Bauen, dass dieser Bezeichnung gerecht wird, umsetzen zu können, ist es notwendig dem Grundgesetz das Grundrecht auf Wohnen hinzuzufügen.

Das löst die Probleme am Wohnungsmarkt nicht mit sofortiger Wirkung in Luft auf, kann jedoch sehr effektiv einer zunehmenden Gentrifizierung in den Wohnquartieren entgegenwirken. Jedenfalls juristisch sicherer als so manche Mietpreisbremse.

Neues sammelt sich um und auf dem wiedereröffneten Bönischplatz Foto: Anja Hilgert

Natürlich hat sich in den letzten Jahren schon einiges bewegt, was öffentliche Beteiligungsformate bei Stadtplanung und Stadtgestaltung betrifft. Doch es ist mehrheitlich auf städtische Vorhaben beschränkt und die Beteiligung auf eher kosmetische Einflussnahme wie Fassaden-, Farb- und/oder Umgebungsgestaltung, Straßenbegrünung, Art und Anzahl der Stadtmöbel etc. reduziert. Außerdem entsteht aus den Beteiligungsergebnissen kein eindeutiges Beschluss- und Umsetzungsverfahren, sondern nur ein grobes Orientierungskonzept.

Es kann so umgesetzt werden, muss aber nicht. Da muss unbedingt noch nachgebessert und vertieft werden, insbesondere wenn man Personengruppen erreichen möchte, die bisher nicht an Beteiligungsformaten teilgenommen haben. Dazu ist nicht nur „die offene Debatte“ im Bauwesen notwendig, sondern der Bausektor als Ganzes muss transparenter und demokratischer werden. Gerade die private Wohnungswirtschaft hat da erhebliche Defizite.

Was fehlt, ist Mitbestimmung

Es geht in erster Linie nicht nur um Geschäftsberichte und/oder Mitbestimmungsrechte der Beschäftigten. Das ist soweit schon vorhanden. Was fehlt, ist die Mitbestimmung zukünftiger wie gegenwärtiger Mieter*innen bzw. Nutzer*innen bei Planungs- und Bauphasen im Wohnungsbau. Einige Wohnungsgenossenschaften, so auch die Wohnungsgenossenschaft Johannstadt eG (WGJ), haben einen Mieter*innenrat. Seit 21.04.2022 hat nun auch die Vonovia dank eines Modellprojektes ihren ersten Mieter*innenrat, den Wohnhofbeirat Hopfgartenstraße. Das ist in zweierlei Hinsicht ein Novum. Es ist der erste Mieter*innenrat in Dresden außerhalb einer Wohnungsgenossenschaft und es ist das erste Mietergremium bundesweit, das einem privatwirtschaftlichen Wohnungsunternehmen beigeordnet ist. Man darf gespannt sein (ich bin es jedenfalls), was sich daraus entwickelt.

Wohnhofbeirat und Wohnhoffonds ermöglichen ein Frühlingserwachen im Wohnhof mit Mitteln zum Beleben von mehr Lebensqualität Foto: Anja Hilgert

Wir sollten uns alle, Mieter*innen im Besonderen, mehr fürs Wohnen interessieren. Und das nicht nur auf die „Lage, Lage, Lage …“ und „der Preis ist heiß“ reduziert. Diese Slogans sollten dahin wandern, wo sie hingehören: Ins Museum für ausgediente Werbesprüche. So wie es für viele Menschen wichtig geworden ist, wo ihr Essen und ihre Kleidung herkommen bzw. wie diese produziert wurden, so sollte auch die Art und Weise des Wohnens, die Nachhaltigkeit im Wohnungsbau bzw. bei der Sanierung von Altbauten, der Wohnraumgestaltung und -ausstattung, des gemeinschaftlichen Miteinander in den Wohnhäusern etc. stärker in den Fokus rücken.

Ein Beispiel. Die Hälfte sämtlicher Wohnungen in Dresden – in der Johannstadt sogar etwas mehr – wird von Menschen allein bewohnt. Die wenigsten von denen tun das aus freien Stücken. Wären da nicht gemeinsam nutzbare Küchen in der Wohnhausetage ein Mittel für mehr gelebtes Miteinander und besseres Kennenlernen, statt jedem Single seine eigene Küche zu belassen? Der freigewordene Platz der dann überflüssig gewordenen Küche könnte anderweitig Verwendung finden.

Bertil Kalex,
Johannstädter

Wahre Freundschaft – was macht sie aus, wer kennt sich aus?

eingestellt am 08.04.2022 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Mosaik 102. GS "Johanna" rechte Seite Eingangstreppe, Foto: Sigrid Böttcher-Steeb

 

FREUNDSCHAFT
lautet das Titelthema der bevorstehenden Sommer-Ausgabe des Stadtteilmagazins ZEILE, die im Juni erscheinen soll. Also etwas, worauf es im Leben wirklich ankommt. 

FREUNDSCHAFT ist etwas sehr Persönliches. Etwas Verletzliches auch, das allerdings an Kraft gewinnt, je mehr es gelebt wird.
FREUNDSCHAFT fürs Leben? Wer kennt die? Kindheitsfreunde? Freund oder Kumpel? Der eine treue Freund, die allerbeste Freundin oder die Clique?

FREZUNDSCHAFT ist etwas, das viel oder nie  hinterfragt wird. Wer geht wie weit mit durch dick und dünn? Wie beginnt und wo endet Freundschaft? FREUNDSCHAFT kann unter Beweis oder auf die Probe gestellt, enttäuscht und sogar gekündigt werden.

Und wann ist es nicht mehr FREUNDSCHAFT, sondern schon Beziehung? Ob es allerdings geht, sie einfach fallen zu lassen? Kann FREUNDSCHAFT einfach aus und vorbei sein kann? Was bedeutet FREUNDSCHAFT damals und heute?

 

Johannstädter Liebeserklärung auf dem Gemäuer der Schokofabrik. Foto: Anja Hilgert

 

Welche Erfahrungen hast Du dazu? Wie steht es um FREUNDSCHAFTEN in der Johannstadt?
ZEILE 4 will gefüllt werden …

… mit Geschichten von Freundschaft, mit Freundschaftsbekundungen und Freundschaftssymbolen – Texte, Worte, Fotos, Zeichen…

Einsendungen und Beiträge werden ab sofort gesammelt, für ein neues, volles Stadtteilmagazin!:

  • im Postfach der Stadtteilredaktion: redaktion@johannstadt.de
  • oder per Post: ZEILE im Johannstädter Kulturtreff, Elisenstraße 35

 

 

 

 

Mitmachen beim Stadtteilmagazin

  • ZEILE Schreibwerkstatt: Mittwoch, 13. April 2022, 19:00Mit spielerischen Methoden und Anleitungen aus dem Kreativen Schreiben Wörtern und Gedanken Platz auf dem Papier geben: Herzliche Einladung an alle, die Lust haben, sich schreibend auszuprobieren: Zum Mitmachen ab 12 bis 102 Jahre.
  • 2. Johannstädter PALAVER : immer am 21. jeden Monats – aktuell: Donnerstag 21.April, 16 bis 18 Uhr im Palaverhaus an der Sachsenallee

Das Stadtteilmagazin ZEILE lädt mit seinen bisher drei erschienen Ausgaben ein, ins Gespräch zu gehen über die Themen, die uns aktuell im Stadtteil angehen. Das Café für alle mobil bietet Kaffee und Kuchen/Kekse und stiftet an Tischen und Bänken eine Atmosphäre zum Verweilen. So lässt sich ein Palaver gut abhalten: Komm dazu! Sei dabei!

Wir diskutieren gemeinsam die Veröffentlichungen des Monats, schauen in den Terminkalender der Johannstadt und planen Beiträge. Willkommen sind alle Interessierten, die einfach nur neugierig sind, die selbst schreiben wollen, denen Johannstädter Themen am Herzen liegen oder die einen Tipp haben, welcher Artikel auf keinen Fall fehlen darf.

 

Per Direktfunk in die Stadtverwaltung: Die neue „Mängelmelder“-App ermuntert zur Beschwerde

eingestellt am 03.02.2022 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Mangel und Dreck sollen weg - die Stadtverwaltung müht sich und ringt darum, bürgernah Möglichkeiten zur Abhilfe zu schaffen. Foto: Anja Hilgert

 

Die Stadtverwaltung ersucht die Bürgerschaft digital um Mithilfe bei der Pflege des städtischen Umfelds. Dass Bürge*innen ein Auge darauf haben, in welchem Zustand sich ihr Umfeld befindet, möchte sich die Verwaltung zu Nutze machen – mit der neuen Mängelmelder-App. 

 

Wenn der schweifende Blick sich regelmäßig an Müll und Dreck und Mängeln stößt, erzeugt das schnell ein Gefühl von Unwohlsein, sich womöglich auch nicht geborgen und sicher, dadurch unzufrieden oder verängstigt zu fühlen. Unter Nachbar*innen entlädt sich das Missfallen vielleicht im Schwatz vor der Haustür, landet auf der Straße: Wenn Rinnsteine mit moderndem Herbstlaub und angewehtem Plastik verstopfen, liegt der Gedanke an die Gosse nicht fern. Zugemüllte Parkbuchten, in die alle fahren, aber keiner sich kümmert, entwickeln sich zu unansehnlichen Halden. Auch eine wochenlang defekte Straßenlaterne oder die zerschossene Scheibe der Bushaltestelle sind solche Dinge, die Laune und Nerven belagern.

Dem will die Stadtverwaltung nun entgegenkommen mit einem neuen Online-Portal, dem sogenannten „Mängelmelder“. Dieser gilt als ein „Beteiligungsformat“ einer „modernen Verwaltung“, wie die Homepage verrät: Die Behörde kann damit direkt Meldungen aus der Bevölkerungsschicht empfangen: Was als Dorn im Sichtfeld liegt, kann vor Ort vermeldet werden und wird innerhalb der Behörde an die entsprechenden Stellen weitergeleitet. Die Stadtverwaltung gibt sich damit zeitgemäß. Der jetzt sogenannte „Mängelmelder“ löst die zuvor sogenannte „Dreck-Weg-App“ ab.

 

Wenn Dreckansammlung das Befinden stört, verspricht die Mängel-App Abhilfe. Foto: Anja Hilgert

 

Meldewesen für Bürger*innen

Mit der App können Nutzer*innen in neun verschiedenen Kategorien Probleme aus den Dresdner Stadtteilen melden. Der Ort der Meldung lässt sich via GPS erfassen oder alternativ über eine Markierung in der Stadtkarte eintragen. Außerdem können Bilder hochgeladen werden, die die Verschmutzung sichtbar machen.

Um die Anwendung zu nutzen, braucht es ein Smartphone, Tablet oder einen Computer. Die Installation einer gesonderten App ist nicht notwendig. Wer den Mängelmelder häufiger benötigt, könnte sich sogar ein Lesezeichen auf dem Smartphone anlegen und hätte so mit einem Klick auf das Symbol direkten Zugriff. 

In der Pressemeldung der Stadtverwaltung klingt Ermunterung an: Jemand vor Ort könnte ja auf freiwilliger Basis vielleicht sogar ein Selbstverständnis als eine Art „Mängel-Beauftragter“ entwickeln.

 

Selbstbeschrittene Pfade, die mitten in den Stadtteil führen Foto: Victor Smolinski

Navigation der Information

Die Landeshauptstadt Dresden führte 2013 die Dreck-Weg-App als eine der ersten Anwendungen einer digitalen App für die Bürger*innen im Freistaat Sachsen ein. Wie sehr sowohl der Service als auch die Möglichkeit zum Mithelfen für eine saubere Stadt geschätzt werden, zeigen Die Nutzerzahlen stiegen steig: Während 2020 insgesamt 1.798 Meldungen bei der Stadtverwaltung eingingen, waren es im vergangenen Jahr 3.082 Meldungen.

Die alte „Dreck-Weg-App“ wird heute abgeschaltet. Damit endet die Veröffentlichung in den App-Stores für neue Nutzer*innen. Wo jedoch die App bereits auf dem Smartphone installiert ist, lässt sie sich weiterhin öffnen, allerdings ohne dass die dort abgesetzten Meldungen noch beim Empfänger, also der Stadtverwaltung ankommen.

Die bereits länger geplante Umstellung zog die Stadtverwaltung auf den 1. Februar vor, da das laufende System von der Sicherheitslücke Log4j betroffen war, die Mitte Dezember 2021 weltweit für Furore gesorgt hat.

Da die Software auf extrem vielen Servern und in Umgebungen eingesetzt ist, gilt die Schwachstelle Log4j als hoch alarmierend und gefährlich für die Netzsicherheit. Es wird damit gerechnet, dass Behörden und Firmen angreifbar geworden sind und insgesamt Daten abgegriffen werden können wie z.B. auch sensible Nutzerdaten, Zugangsdaten oder Zahlungsdaten. Mit solchen Daten lässt sich u.a. konkret Geld verdienen. Da Nutzer*innen nicht einfach sehen können, ob und wo diese Sicherheitslücken bestehen, kann das Problem nur durch die Betreiber von Onlinediensten gelöst werden. In der Stadtverwaltung hat der Eklat im System am kleinen Beispiel der „Dreck-weg-App“ zur umgehenden Stilllegung geführt.

In puncto Stadtteil-Fürsorge bleibt zu erwähnen: Die Stadtverwaltung nimmt ebenso auch telefonische Meldungen entgegen. Das Mängel-Melde-Telefon ist unter dem Behördenruf 115 zu erreichen. 

Weitere Informationen