Grünes Licht für Kinder- und Jugendhospiz-Arbeit

eingestellt am 07.02.2022 von Philine Schlick, Headerbild: v.l.n.r.: Ulrike Richter, Susanne Wetzel, Annette Lindackers, Doreen Zschocke. Foto: PR

Am 10. Februar ist Tag der Kinderhospizarbeit. In der Johannstadt beteiligen sich Stadtbibliothek und Universitätsklinikum mit einem thematischen Büchertisch und einer grünen Fassadenbeleuchtung. Aufgerufen zu der Aktion hat der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Dresden mit Sitz am Fetscherplatz.

Krankheit, Sterben und Tod sind Themen, die im Alltag oft mit Tabus belegt sind. Für viele Familien gehören sie zum Alltag, wenn ein Kind schwer krank wird – so schwer, dass sich dadurch seine Lebenszeit verkürzt. Der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst steht Eltern, Geschwistern und Verwandten bei. Das vierköpfige Mitarbeiterinnen-Team unterstützen 51 Ehrenamtliche. Seit Oktober ist Anette Lindackers dabei und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit.

Annette Lindackers vom AKHD Dresden. Foto: Philine Schlick

“Oft geht es einfach nur um’s Zuhören und Dasein”, sagt sie. In diesem Jahr hat sie die alljährliche Mitmachaktion “Lasst uns Deutschland grün erleuchten” auf die Beine gestellt. Deutschlandweit erstrahlen am 10. Februar Gebäude in grünem Licht, um die Kinderhospizarbeit zu würdigen. Darunter der Kulturpalast, der Hauptbahnhof, das Kraftwerk Mitte.

Grün als Zeichen der Solidarität

In der Johannstadt wird das Uniklinikum sein Haus 21 – die Kinder- und Frauenklinik – grün anstrahlen lassen. Hintergrund ist die enge Zusammenarbeit des Vereins mit dem Sächsischen Kinder Palliativzentrums”, erklärt Pressesprecher Holger Ostermeyer. Die Stadtbibo Johannstadt beteiligt sich mit einem thematischen Büchertisch im Eingangsbereich. Zusätzlich sollen Flyer, Lesezeichen und Plakate des Kinderhospizdienstes ausliegen. Da der 10. Februar selbst auf einen Schließtag der Bibliothek falle, werde das Bücherregal bereits ab dem 7. Februar für die Dauer einer Woche bestückt, so die Leiterinnen Janett Rusek und Antje Patzig.

Privatpersonen seien darüber hinaus eingeladen, sich vor den grün leuchtenden Gebäuden im Stadtraum Dresden zu fotografieren und die Bilder einzureichen – oder sich selbst an diesem Tag mit Licht oder einem Accessoire “zu begrünen”, erklärt Lindackers. Die Farbe solle Solidarität mit Betroffenen signalisieren und stehe für die Hoffnung. Natürlich sei die Aktion auch als Aufruf zu verstehen: Unterstützung sei dem Verein immer willkommen.

Freude und Leid

Der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst mit Sitz am Fetscherplatz arbeitet seit 2006 unter dem Dach des Deutschen Kinderhospiz e.V. Derzeit betreut das Team an die 30 Familien in Dresden und dem angrenzenden Umland  – von der Diagnose bis über den Tod eines Kindes hinaus. Dabei entlasten die Ehrenamtlichen, indem sie Erledigungen abnehmen, Freiräume zum Sprechen oder Spielen schaffen oder auf Termine begleiten.

“Auch Geschwisterkinder von Erkrankten brauchen manchmal einfach einen Ort, an dem sie im Mittelpunkt stehen und unbeschwert sein dürfen”, gibt Lindackers Einblicke in das breite Spektrum der Arbeit. Viele Familien begleitet der Verein jahrelang, teilt Freude und Leid.

Im kommenden Jahr, sagt Lindackers, wolle sie die Beleuchtung des Rathausturmes und des Blauen Wunders anstreben, um die wichtige Arbeit des Vereins in hoffnungsvolles Scheinwerferlicht zu rücken.

Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst Dresden

Bäckerei Siemank lädt zur Semmelprobe

eingestellt am 06.02.2022 von Philine Schlick, Headerbild: Die Familienbäckerei Siemank führt ihr Geschäft in der fünften Generation. Foto: PR

Die Traditionsbäckerei Siemank lädt zwischen dem 7. und 19. Februar zur “Semmelprobe” ein. Für einen Gutschein gibt es ein Brötchen gratis. Außerdem ist die neue Ausgabe des hauseigenen Magazins “Blätterteig” erhältlich.

Wer am Sonntagmorgen seine duftenden Siemank-Brötchen haben will, muss lange anstehen. So beliebt ist das Backwerk der Traditionsbäckerei aus Laubegast, die in der Johannstadt eine Filiale an der Florian-Geyer-Straße unterhält. Im Februar wartet der Familienbetrieb – nunmehr in fünfter Generation! – mit einer schmackhaften Aktion auf.

Die Bäckerei ist dafür bekannt, stets neue Sorten zu ersinnen – ob körnig oder glatt, hell oder dunkel, mit Weizen oder Dinkel. Etwas Neues ausprobieren kann die geschätzte Kundschaft in der Aktionswoche ziwschen dem 7. und dem 19. Februar. Im Internet kann ein Gutschein herunter geladen werden, für den es dann ein Brötchen nach Wahl gratis zum Kosten gibt.

Das Magazin “Blätterteig” erscheint in der zweiten Ausgabe. Foto: PR

Semmelmeister und Frauenpower

Schmausen und Schmökern: Parallel zur Semmelprobe erscheint auch die zweite Ausgabe des Kundenmagazins “Blätterteig”, das in Bild und Text auf 24 Seiten die Firmen- und Regionalgeschichte beleuchtet.

“Ein Hauptkapitel ist den »starken Frauen in der Siemank-Geschichte gewidmet, denn sechs Frauen haben diesen Familienbetrieb besonders mitgestaltet und geprägt”, teilt das Team mit. Das Heft ist kostenfrei in der Filiale erhältlich.

Bäckerei Siemank in der Johannstadt

  • Florian-Geyer-Straße 58
  • Geöffnet Montag bis Freitag von 7 bis 18 Uhr, Sonnabend: 7 bis 12 Uhr, Sonntag: 7.30 bis 11 Uhr

 

Versuchter Raub auf der Pfotenhauerstraße

eingestellt am 04.02.2022 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS

An der Pfotenhauerstraße hat ein Unbekannter am Mittwochnachmittag versucht einem Mann im Alter von 85 Jahren die Geldbörse zu entreißen.

Der Täter sprach den Senior an, nachdem dieser ein Geschäft verlassen hatte. Unter einem Vorwand lockte er ihn zu einem Gebüsch und griff dort nach der Geldbörse des 85-Jährigen. Dieser konnte den Angriff abwehren und rief laut um Hilfe, woraufhin der Täter von ihm abließ und floh. Der Senior blieb unverletzt und zeigte den Sachverhalt am nächsten Tag an. Die Polizei ermittelt wegen versuchten Raubes. 

Einbruch in zwei Johannstädter Praxen am Wochenende

eingestellt am 01.02.2022 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS

Am Wochenende sind Unbekannte in zwei Praxen an der Thomaestraße und der Fetscherstraße eingebrochen. Sie klauten Bargeld – und Impfdosen. 

Zwei Praxen in der Johannstadt wurden am Wochenende zur Zielscheibe von Dieben. Die Polizei berichtet:

An der Thomaestraße drangen die Täter*innen offenbar durch ein Fenster in eine Arztpraxis ein und durchsuchten diese. Sie stahlen mehrere Impfdosen, 20 leere Spritzen und rund 100 Euro Bargeld. Sachschaden entstand augenscheinlich nicht.

An der Fetscherstraße hebelten Unbekannte die Zugangstür zu einer Praxis auf, rissen einen Tresor von der Wand und entwendeten diesen. Im Tresor befanden sich mehrere hundert Euro Bargeld. Angaben zur Höhe des Sachschadens liegen bislang nicht vor.

Chono-Shop hat wieder geschlossen

eingestellt am 25.01.2022 von Philine Schlick, Headerbild: Die Chono-Filiale an der Neubertstraße. Foto: PS

Gut zwei Monate nach seiner Eröffnung hat die Chono-Filiale an der Neubertstraße wieder geschlossen. Ob Chono wieder auszieht, wird derzeit entschieden.

Bis zum 22. Januar verkündeten Schilder “50 Prozent auf alles!”, am Freitag war keine Paketannahme mehr möglich und am Montag verkündete ein Aushang die Schließung: Nach ziemlich genau zwei Monaten ist es wieder dunkel in der Chonoshop-Filiale an der Neubertstraße neben der Pizzeria Fantina.

Der Grund für die Schließung sei Personalmangel, sagt ein Mitarbeiter am Telefon. Ob das Geschäft für Postversand, Kopierservice, Lebensmittel und Zeitungen wieder eröffnet, werde derzeit diskutiert, gibt er Auskunft.

Wo liegt eigentlich Johannstadt? – Ein Gastbeitrag

eingestellt am 24.01.2022 von Philine Schlick, Headerbild: Blick über die Stadtlandschaft in der Johannstadt. Foto: privat

Ein Anwohner der Gerokstraße interessiert sich für die Bauarbeiten an der Trinitatiskirche und kommt mit Pfarrer Tobias Funke ins Gespräch. Als Dankeschön übersendet er einen persönlichen Johannstädter Erinnerungstext an ihn. Die Stadtteilredaktion freut sich, diesen hiermit veröffentlichen zu dürfen:

Es war ein Glücksfall 1963. Nach unserer Hochzeit Anfang Juni konnten wir immerhin einen Minihaushalt in einem Zimmer gestalten. Dann folgte mit Hilfe einer Anzeige der zweite Glücksfall. Eine kleine Wohnung am Leutewitzer Park und damit, welch’ Komfort, ein Wechsel von Trockentoilette zur Wasserspülung. Unser Nachwuchs hatte es ziemlich eilig und im August 1965 waren wir schon zu viert. Also begann die Suche nach einer anderen Bleibe. Ein kleines Haus oder doch lieber eine Mietwohnung ? Versuch auf Versuch. So vergingen einige Jahre.

Dann 1969 der dritte Glücksfall. Ein Angebot der Betriebswohnungskommission für eine größere Wohnung in der Südvorstadt, nun schon mit Bad und Innentoilette. Welch eine Aussicht. Aber unmittelbar danach eine erneute Wendung. Es hieß, wir könnten auch in einen Neubau in Johannstadt ziehen. Als ich das einem Freund sagte, fragte er, warum wir den so weit weg – nach Johann-Georgenstadt – ziehen wollten. Der Irrtum war natürlich schnell aufgeklärt.

Dann kam alles ganz anders

Wir waren selbstverständlich sehr neugierig, wo genau wir denn künftig wohnen würden. Also fuhren wir nach einem Blick auf den Stadtplan Dresden am folgenden Wochenende das erste Mal nach Johannstadt. Zwischen Käthe-Kollwitz-Ufer und Striesener Straße fanden wir zwar viele unkrautbewachsene Flächen, jedoch nur wenig Bautätigkeit vor. Lediglich an der Gerokstraße stand ein Kran und man konnte ahnen, dass da wohl ein Haus von beachtlicher Länge entstehen müsste. Zwei Kollegen waren vor einiger Zeit in ein Haus an der Zöllnerstraße eigenzogen, konnten mir allerdings auch nichts Näheres sagen. Meine Nachfrage bei der Wohnungskommission ergab eine ziemlich verschwommene Aussage. Wir bekämen eine Wohnung im Block 3 an der Gerokstraße in der siebenten Etage mit Blick nach Süden. Das konnte ja wohl nur mit dem gesichteten Kran zusammen hängen. Am darauffolgenden Wochenende folglich ein neuer Ausflug nach Johannstadt. Der Bau hatte sichtbare Fortschritte gemacht. Es waren schon drei Hauseingänge zu erkennen.

Die große Baugrube in Richtung Sachsenplatz ließ weitere Hauseingänge vermuten. Wir wollten mehr wissen und fuhren deshalb an einem Wochentag zur Baustelle. Einen Bauarbeiter fragte ich, wo denn der Block 3 entstünde. Er nahm seinen Helm ab, kratzte sich am Kopf und blickte etwas ratlos in Richtung der damaligen Schumannstraße, wo ein Bagger begann, sich in die Erde zu wühlen. Dann meinte er zögernd, dass dies wohl nur mit den drei bereits sichtbaren Hauseingängen zusammenhängen könnte.

Hurra, wir glaubten nun, Gewissheit zu haben. Zur Bauruhe an einem der nächsten Wochenenden führte uns der Weg in einen der drei Hauseingänge, über denen sich schon vier oder fünf der zehn vorgesehenen Etagen übereinander türmten.

Unsere „Bewaffnung“ zur Erstürmung unserer Zukunft waren ein Zollstock, Papier und Bleistift. Zentimetergenau haben wir im ersten Stock den Wohnungsgrundriss, die Breite der Fenster und alle anderen augenscheinlichen Notwendigkeiten vermessen.

Zu Hause folgte dann die maßstabsgerechte Einrichtung der Wohnung mit vorhandenen Möbeln und notwendiger Zukäufe.Und dann kam doch alles ganz anders.

Zwei Flaschen Bergmannschnaps

Fast nebenbei erhielten wir die Information, dass sich unsere künftige Wohnung in einem fünfzehngeschossigen Hochhaus, wie am damaligen Fućikplatz bereits vorhanden, befinden solle. Da, wo der Bagger inzwischen zwei ansehnliche Gruben links und rechts seiner Schienenbahn freigelegt hatte. Dann hätte die Vermessung unserer „neuen Welt“ gar keinen Sinn gehabt. Jetzt nahmen wir Kontakt zur Kommunalen Wohnungsverwaltung auf.

Frau P., eine kleine, rundliche, etwas aufgedonnerte Dame, rief zunächst bei meiner Wohnungskommission an, ob wir überhaupt berechtigt seien, Anfragen zu stellen. Nachdem ihre Neugier befriedigt war, erfuhren wir, dass wir tatsächlich in einem dieser Hochhäuser unser Zuhause haben sollten.

Als sie mir die Auskunft erteilte, hatte sie schon Monate voraus gedacht. Sie fragte mich nämlich, ob ich denn die Funktion des „Etagenverantwortlichen“ übernehmen könne. Es ging zum Beispiel darum, die Pflege des unserer Etage zugeordneten Rosenbeetes zu gewährleisten. Es hätte sich sicher auch ein anderer Neumieter bereit erklärt, aber ich dachte ebenfalls etwas weiter. Eine stabile Beziehung zur KWV 12 könnte in der Zukunft keinesfalls schaden, dachte ich. Als ich deshalb das nach einigem Zögern zusagte, ließ sie sich sogar unsere künftige Wohnungsnummer entlocken. Es würde die Wohnung 704 sein.

Als ich meinem Eltern, sie wohnten in einer Kleinstadt unweit von Dresden, vom näher rückenden Glück, Dreizimmer-Wohnung mit Fernheizung, erzählte, meinte mein Vater, dass er sich in solch einem “Karnickelstall“ nie wohlfühlen würde. Großstadtweite und Kleinstadtmief sind eben zwei recht unterschiedliche Dinge.

Einige Wochen lang beobachteten wir ab und zu durch den neuerdings vorhandenen Bauzaun entlang der Gerokstraße den Baufortschritt, Es ging ganz schön voran. An einem Wochentag pirschte ich mich nach einigen vergeblichen Anläufen an den Bauleiter, um zu erfahren, wann denn mit dem Einzug gerechnet werden könne.

Zwei Flaschen Bergmannsschnaps, sie könnten sich das Zeug ja an kühlen Tagen dem Frühstückstee beimischen, lösten die Zunge etwas. Also, er rechne so mit Anfang bis Mitte November, jedoch nur, wenn der Plan eingehalten werden könne und das sei eben fraglich. Phantastisch, das hieße ja, Weihnachten im Hochhaus. Wiederum nahmen wir, als das Haus etwa drei Etagen gewachsen war, eine Vermessung des Grundrisses vor, denn wir wussten nun genau, wo sich die Wohnung 704 befinden würde.

Es kann los gehen!

Einmal im September wagten wir uns, die Kinder fest an der Hand haltend, sogar in die siebente Etage in unser zukünftiges Domizil und genossen die Aussicht. Der Blick ging weit nach Süden bis zur Babisnauer Pappel, in Bodennähe bis zur Striesener Straße. Die ganze Fläche schön bunt mit viel grünen und anderem Gestrüpp.

An einem Sommerabend zog es mich wieder nach Johannstadt zur Baustelle. Das Schlupfloch im Bauzaun war noch vorhanden, aber der Haupteingang zum Haus war versperrt. Ich versuchte es über einen Seiteneingang. Plötzlich hinter mir Hundegebell. Bei meinem Respekt vor Hunden eine schwierige Situation, aber das Tier war glücklicherweise angeleint. Der zugehörige Wächter war recht zugängig. Das Haus sei nun verschlossen, weil inzwischen schon der Großteil der Küchen eingebaut sei. Ab diesem Zeitpunkt also nichts mehr mit „Besichtigungen“.

Gegen Ende Oktober sickerte die vorgesehene Übergabe der Wohnungen zu uns durch. Ab 20. November könnten die Schlüssel empfangen werden. Der Kohlevorrat in unserem Keller müsste also reichen.

Dann die neue Nachricht. Es gebe doch noch Verzögerungen. Genaues könne man nicht sagen. Die Kohlen gingen aus und ich holte noch zwei Zentner. Aber auch die waren in unserer Wohnung im Erdgeschoss bald aufgebraucht. Dann die Nachricht: Mit Weihnachten wird das nichts mehr. Nochmals ein oder zwei Sack Kohlen. Der Händler fragte, ob er denn nicht eine volle Ladung anliefern solle, der Winter stünde ja erst noch bevor.

Neuer Termin: 20. Januar 1970. Neue Absage: Das Wasser ist noch nicht in Ordnung. Natürlich: Nochmals ein Kohletransport, nun aber nur noch ein Sack.

Die Bestellung des Möbeltransportes war damals auch so ein Problemchen. Zweimal habe ich den Termin bei der Firma Seidel neu aushandeln müssen.

Endlich die Aussage: Es kann losgehen. Genau 25 Jahre nach der furchtbaren Zerstörung Dresdens und damit fast der ganzen Johannstadt, am 13. Februar 1970, empfingen wir im künftigen Gemeinschaftsraum die Schlüssel zur Wohnung.

Von Borsberg bis Frauenkirche

Schon am nächsten Tag und an den folgenden Tagen haben wir die „lockeren“ Haushaltsgegenstände in den Trabant gepackt. Weil vorerst nur ein Fahrstuhl, warum weiß ich nicht, zur Verfügung stand, haben wir den Großteil der Ladungen mit Wäschekörben nach oben geschleppt. Vier Tage später folgten dann die Möbel.

Noch einige Jahre nach unserem Einzug rumpelten tagsüber und teilweise nachts die Plattentransporter vom Plattenwerk Johannstadt laut scheppernd zu Baustellen an der Holbein-, Cranach- und anderen Straßen. Die Leerfahrten zurück zum Plattenwerk waren besonders gut zu hören.

Als Belästigung haben wir das eigentlich nicht empfunden. Wir dachten eher an die Menschen, die vielleicht nun ebenfalls ihre Nasen zu Besichtigungen und Vermessungen in die rasch wachsenden Häuser steckten. Wenn wir vierzig Jahre später den Ausblick genießen, müssen wir uns zwar etwas verbiegen, um die Babisnauer Pappel zu erspähen. Vor uns liegt aber ein wunderschöner Teil der Johannstadt und der etwas weitere Blick schweift vom Borsberg bis hin zur Frauenkirche. Der Fastverzicht auf die Pappelaussicht fällt nicht schwer. Eher macht es uns Freude, von der Pappel aus die Dresdner Johannstadt mit unserem Hochhaus zu suchen.

Weitere Informationen

Feuerwehreinsatz an der Hertelstraße

eingestellt am 21.01.2022 von Philine Schlick, Headerbild: Foto: Torsten Görg

Am Freitag rückte die Feuerwehr auf der Hertelstraße an. Laut Anwohenraussagen hatte sich eine Frau in ihrer Wohnung eingesperrt.

Blaulicht auf der Hertelstraße am Freitag: Mit einer Drehleiter befreite die Feuerwehr eine Frau, die sich augenscheinlich in ihrer Wohnung eingesperrt hatte. Die Straße war für die Rettungsaktion kurzzeitig gesperrt. Einen Brand hat es wohl nicht gegeben.

Eine Feuerwehrmeldung liegt bislang nicht vor.

Foto: Torsten Görg

Diskussionen um “Spaziergänge” und Gegenprotest am Uniklinikum

eingestellt am 17.01.2022 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS

Am vergangenen Donnerstag hatten sich auch in der Johannstadt unweit des Uniklinikums Menschen zu sogenannten “Spaziergängen” zusammengefunden. Dass die Polizei auch 22 Gegendemonstrant*innen belangte, stieß auf Protest. Oberbürgermeister Hilbert bezog dazu Position. 

Am vergangenen Donnerstag waren im Stadtgebiet über 1000 Polizist*innen im Einsatz, um die Versammlung sogenannter “Spaziergänger*innen” zu unterbinden. Das gelang. Ins Visier gerieten allerdings auch 22 Student*innen des Uniklinikums, die sich symbolisch schützend mit Protestschildern vor die Klinik stellten und so den selbst ernannten Querdenker*innen und Corona-Leugner*innen Paroli boten.

Lob für Gegenprotest

Die Teilnehmer*innen des Gegenprotests sahen sich im Anschluss mit Ordnungswidrigkeitsanzeigen der Polizei konfrontiert – das schlug bundesweit Wellen und sorgte für Protest. Ministerpräsident Michael Kretschmer lobte den Gegenprotest der Student*innen auf seinem Twitter-Account als “klares und wichtiges Statement”.

Auch Oberbürgermeister Dirk Hilbert begrüßte die Aktion: “Ich danke jedem Einzelnen für seine Zivilcourage. Sie haben Mut bewiesen und Gesicht gezeigt. Corona-Proteste in unmittelbarer Nähe zu Krankenhäusern und Kliniken, dort wo Pflegekräfte und Ärzteschaft täglich um das Leben der Betroffenen kämpfen, dürfen wir als Stadtgesellschaft nicht unwidersprochen hinnehmen. Deshalb ist es auch gut, dass die Polizei am gestrigen Abend konsequent gegen die sogenannten Spaziergänger vorgegangen ist.”

Warnung vor pauschalen Verurteilungen

Gleichzeitig warnte Hilbert jedoch auch vor pauschalisierenden Verurteilungen der Polizei. Die Beamten seien ohne Ansehen der Person verpflichtet, vor Ort das geltende Recht durchzusetzen. Eine spontane Anmeldung der eines Veranstalters Gegenaktion sei wohl untergegangen, berichtet die DNN. Deshalb hätten die Beamten auch hier auf die Regelverstöße reagieren müssen. “Genau dieses rechtstaatliche Prinzip nutzen die sogenannten Spaziergänger bewusst aus. Und das zeigt, dass es den Initiatoren dieser “Spaziergänge” kaum um Corona geht, sondern um die Destabilisierung unserer Demokratie. Das dürfen wir nicht zulassen”, so Hilbert.

Brand in der 101. Oberschule Johannes Gutenberg

eingestellt am 14.01.2022 von Philine Schlick, Headerbild: Foto: Alexander Bernstein

In der 101. Oberschule Johannes Gutenberg an der Pfotenhauerstraße hat es am Freitagmittag gebrannt. Schüler*innen und Personal mussten evakuiert werden. Durch den Feuerwehreinsatz kam es zu Störungen im Linienverkehr. 

Schwarze Qualmwolken stiegen am Freitagmittag aus den Fenstern des ersten Obergeschosses der 101. Oberschule Johannes Gutenberg in der Johannstadt. Zwei Toilettenpapierhalter brannten – Brandstiftung ist nicht ausgeschlossen.

Feuer auf der Schultoilette

Als die Feuerwehr eintraf, waren die 420 Schüler*innen und das Schulpersonal bereits evakuiert. Während ein Feuerwehr-Trupp unter Atemschutz über eine Drehleiter hinauf zu den verrauchten Fenstern fuhr, verschafften sich weitere Trupps mit einem Strahlrohr Zugang über den Treppenraum in das Gebäude. Der Brand auf einer Schultoilette konnte mit einem Hohlstrahlrohr gelöscht werden.

Foto: Alexander Bernstein

Im Anschluss mussten die Räume aufwendig belüftet werden, um den Rauch aus dem Gebäude zu entfernen. Die Schüler*innen konnten Teile des Gebäudes bereits wieder betreten und damit in beheizten Zimmern untergebracht werden. Die Polizei ist vor Ort und hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Durch den andauernden Feuerwehreinsatz kommt es im Linienbetrieb der Dresdner Verkehrsbetriebe sowie dem Verkehr auf der Pfotenhauer Straße zu Behinderungen, meldet die Feuerwehr Dresden. Es entstand ein Sachschaden von 5000 Euro.

Projekte für Solidarität und Zusammenhalt in der Pandemie gesucht

eingestellt am 10.01.2022 von Philine Schlick, Headerbild: Foto: Anja Hilgert

Die Stadt ruft Vereine, Initiativen und gemeinnützige Träger dazu auf, Projektideen für Zusammenhalt und Solidarität in der Pandemie einzureichen. Die Frist endet am 31. Januar. 

Die Pandemie stellt die Gesellschaft für mannigfaltige Herausforderungen. Deshalb hat die Stadt Dresden einen Aufruf gestartet. Vereine, Initiativen und gemeinnützige Träger können sich noch bis Ende Januar mit Projektideen bewerben, die den Zusammenhalt und die Solidarität in der Gesellschaft fördern und stützen.

Impulse geben

„Die Pandemie stellt eine enorme gesundheitliche, emotionale und soziale Herausforderung dar. Insbesondere Seniorinnen und Senioren, Alleinerziehende, Alleinlebende und Vereinsamte leiden sehr unter der Situation. Viele plagen Ängste vor Vereinsamung. Sie vermissen das direkte Gespräch mit anderen Menschen, menschliche Nähe, ein Lächeln. Viele quält die Frage, wie es wohl in nächster Zeit weitergehen wird und sind emotional belastet. Das dürfen wir nicht tatenlos hinnehmen. Jetzt braucht es gezielte Impulse, damit die Menschen nicht ihren Mut verlieren und in der Isolation kaputtgehen“, sagt Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, ihres Zeichens Beigeordnete für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Wohnen.

Geld besonders für kleine Projekte

Es seien besonders auch die kleinen Gesten, die Mut machen und miteinander verbinden: „Ein liebes Wort am Telefon, ein freundlicher Gruß per Post, eine Aufmunterung am Balkon, ein gemeinsamer Spaziergang oder ein kostenloses Konzert in der Nachbarschaft zum Beispiel. Wir freuen uns auf viele kreative Projektvorschläge, um die negativen Auswirkungen der Pandemie zu reduzieren. Unsere Stadt soll wieder aufblühen“.

Für das Jahr 2022 stellt der Ausschuss für Soziales und Wohnen insgesamt 100.000 Euro für Projekte zur Linderung der Auswirkungen der Corona‐Pandemie für besondere Personengruppen im Stadtteil zur Verfügung. Mit dem Budget sollen möglichst viele kleine Veranstaltungen und Aktionen gefördert werden.

Die Grobkonzepte sollen nicht mehr als fünf Seiten umfassen. Wichtig ist der Fokus auf besonders betroffene Personengruppen, wie beispielsweise ältere, behinderte und vereinsamte Menschen. Jedes Projekt muss auf einen bestimmten Stadtteil ausgerichtet sein. Wenn der Projektvorschlag überzeugt, dann erhält die/der Einreicher*in eine Anforderung zur Antragstellung auf die Fördermittel.

Förderprogramm: In der Krise zusammenstehen

Vivi ist das erste Kind im Uniklinikum 2022

eingestellt am 04.01.2022 von Philine Schlick, Headerbild: Foto: Uniklinikum Dresden

Zwei frisch geborene Mädchen haben das neue Jahr im Uniklinikum begrüßt. Im vergangenen Jahr kamen in der Klinik insgesamt 2502 Kinder zur Welt. 

Einen freudigen Jahreswechsel bescherten im Uniklinikum zwei Mädchen, die das vergangene Jahr aus- und das neue einläuteten: Maja Marta erblickte am 31. Dezember um 22.33 das Licht der Welt. Vivi folgte am 1. Januar um 1.35 Uhr. Das berichtet das Uniklinikum, in dem laut eigener Statistik 2021 insgesamt 2502 Kinder auf die Welt kamen – zehn mehr als 2020. Darunter sind 107 Zwillingsgeburten (2020: 132) sowie zwei Drillingsgeburten (2020: 1).

„Wir setzen alles daran, um den Frauen eine natürliche und schöne Geburt zu ermöglichen“, sagt Prof. Pauline Wimberger, Direktorin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. „Die konstanten Geburtszahlen belegen, dass das Vertrauen der werdenden Eltern in das Uniklinikum auch in dieser schwierigen Zeit unverändert hoch bleibt. Das freut uns sehr!”

Väter im Kreißsaal sind möglich
Die Unsicherheit ob der Infektionsgefahr sei in Zeiten der Pandemie groß. Das wissen auch die Mediziner*innen, die Hebammen und Pflegenden in den Kliniken für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie für Kinder- und Jugendmedizin des Dresdner Uniklinikums.

„Es ist uns besonders wichtig, gerade in dieser Zeit, den werdenden Müttern helfend zur Seite zu stehen und Ängste zu nehmen“, so Prof. Wimberger. Deshalb sorge das ärztliche und pflegerische Team auch während der herausfordernden Zeit in der Corona-Pandemie dafür, dass sich die Mütter und Kinder im Kreißsaal und auf Station wohl und sicher fühlen: „Trotz des COVID-19-Geschehens haben wir es den Vätern beziehungsweise einer anderen festen Begleitperson durchgehend ermöglichen können, die Geburt des Kindes im Kreißsaal mitzuerleben. Je nach Verfügbarkeit können auch die Familienzimmer auf der Wochenbettstation weiterhin durch die Väter oder eine andere feste Begleitperson mit belegt werden sagt Prof. Pauline Wimberger.

Straßenbahn-Crash an der Blasewitzer-/Fetscherstraße

eingestellt am 04.01.2022 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS

Bei dem Zusammenstoß zweier Straßenbahnen ist am Montagnachmittag eine 24-Jährige in der Johannstadt verletzt worden. 

Zwei entgegenkommende Bahnen der Linie 6 sind an der Kreuzung Blasewitzer-/Fetscherstraße am Montag gegen 17 Uhr aufgrund der Weichenstellung ineinander gefahren, berichtet die Polizei.

Die Bahn mit Richtung Niedersedlitz musste aus den Gleisen gehoben werden und streifte dabei einen Funkstreifenwagen. Durch den Zusammenprall wurde eine 24-Jährige in der Straßenbahn in Richtung Wölfnitz leicht verletzt. Es entstand ein Sachschaden von insgesamt rund 200.000 Euro.

Worte zur Zeit zwischen den Jahren

eingestellt am 29.12.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Foto: Philine Schlick

Die wirklich großen Dinge geschehen mitunter leise – und so tritt auch dieses neue Jahr ein. Kein Böllerkrach, kein Massentaumel. Nach den stillen Weihnachtstagen kommt 2022 heran gerauscht mit dem Flügelschlag der Tauben, mit dem Rascheln des Elbgrases im Wind.

Es ist der Stille zu verdanken, der verordneten Winterruhe, dass ich diese letzten Tage des Jahres so verbracht habe, wie es stets auf meinem inneren Wunschzettel steht, sich aber selten erfüllt: auf das Sofa gebreitet wie ein aushauchender Luftballon, verdient müde und angemessen geschafft, vertieft in den Tanz einer feinen Webe über dem Heizkörper. Denn das Vergangene hat Kraft gekostet. Auch Glück braucht Kraft.

Eichbaum im Schnee. Foto: Philine Schlick

Eine endliche Dunkelheit

So fand in der Heimat neben dem großen Schlemmen das große Schlafen statt. Entgegen aller Befürchtungen und der sonst unumgänglichen Präsenz, saß das Virus nicht mit am Tisch. Es wurde tot geschwiegen, war wenigstens für wenige heile Stunden besiegt, begraben wie ein Kriegsbeil. Ein Weihnachtswunder, wie alle da saßen. Beim Erzählen der Verluste, beim Zusammenlegen von Trost. Horch, nichts kam von draußen rein in diese warme Stube aus Aroma und Kerzenlicht, keine Spuren führten zum Haus hin – nur davon weg, durch pulvrigen, knirschenden Schnee in eine endliche Dunkelheit.

Über Nacht zauberte Väterchen Frost fragile Zepter aus dürrem Gras. Vergängliche Kristalle funkelten Leuchtsignale in ein alpines Himmelblau und an den Fenstern gediehen Eisblumen. Eine weiße Weihnacht, wer hätte es gedacht. Die folgenden Feiertage waren der Willkür vieler Wetter unterworfen: Schnee und Sonne, Tauwetter und Wind. Eben waren die Spazierwege noch hart wie gefrorenes Kaninchenfell, jetzt schon matscht es unter der Fußsohle wie im April.

Alles tritt deutlicher zu Tage im Winter. Foto: Anja Hilgert

Das Schwungrad holt neu aus

Das Wetter sieht von drinnen immer schlimmer aus, als es draußen tatsächlich ist, besagt die wahrhaftigste Bauernregel. Und so entpuppt sich grauer Nieselpiesel beim Durchschreiten als erquickender Küstennebel mit einem pfirsichfarbenen Abendhauch über der Altstadt. Die Rauhnachtsträume bleiben vage – auch das neue Jahr hüllt sich in Schweigen. Es bleibt lieber unerkannt, als zu viel zu versprechen. In der Johannstadt blühen hinter den Fenstern noch Sterne. Weihnachten klingt nach, die Zeit wandert im Schneckentempo und lässt Rückblicke zu.

Auf ausgezählte Wahlen, gegrabene Gruben, Dialoge, Paradiesvögel, vergangene Feste, verklingendes Feuerwerk, Abschiede, Ruhmestaten, endlich Vollbrachtes, kosmische Hochzeiten, eine Siedlung in der Schule, unbezahlbare Geschenke, gelegte Eier, Kämpfer*innen, lang erwartete Lichtblicke, Bahnbrechendes, neue Nachbar*innen, ehrende Blüten, große Pläne, bis wieder hin zu eisigen Zeiten am Ende des Jahreskreises.

Jetzt holt das Schwungrad neu aus, alles steht auf Anfang. Es liegt an uns, das Kommende zu begrüßen, zu gestalten und zu schmücken.

Wir danken Ihnen, liebe Leser*innen, für Kommentare, Zuspruch, Kritik und freuen uns auf 2022 mit Ihnen! Bleiben Sie gesund und bleiben sie neugierig.

 

Herzlich im Namen der Stadtteilredaktion,

 

Philine Schlick

 

Stadtteilredaktion Johannstadt

Aus der Baum: Hier können Weihnachtsbäume entsorgt werden

eingestellt am 28.12.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Dieser Weihnachtsbaum hat Glück. Er darf weiterwachsen. Foto: Philine Schlick

Mit dem Jahresende naht auch das Aus zahlreicher Weihnachtsbäume in der Johannstadt. Damit diese sich nicht “in freier Wildbahn” stapeln, stehen ab Donnerstag bis zum achten Januar Container bereit.

In viele Weihnachtsstuben brachte er den richtigen Glanz: Der Weihnachtsbaum. Auf dem Konsum-Vorplatz ausgewählt und eingenetzt, erleuchtete er Herzen und Hinterzimmer. Leise rieselt nicht nur der Schnee, sondern auch die Nadeln.

Der Container ist für Weihnachtsbäume bestimmt. Foto: Philine Schlick

Die Stadt Dresden hat für die Entsorgung der Tannen und Fichten Sammelpunkte eingerichtet. An der Blumenstraße Ecke Arnoldstraße steht wie jedes Jahr ein großer orangefarbener Container für verbrauchte Bäume bereit. Auch der Wertstoffhof an der Hertelstraße 3 nimmt diese entgegen. Da die Nadelbäume zu Holzhackschnitzeln verarbeitet werden, müssen sie frei von jeglichem Schmuck und Plastik sein, informiert die Stadt. Die Entsorgung ist kostenlos.

Am Neujahrstag bleiben alle Annahmestellen geschlossen.

Weihnachtsbaum entsorgen 2021/2022

Trauer um Werner Ehrlich

eingestellt am 22.12.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Werner Ehrlich, aufgenommen am Pfingstsonntag 2018 von Bildermann.de/www.bildermann.de
Werner Ehrlich, vielfältiger Engagierter und prägende Persönlichkeit der Johannstadt, ist im Alter von 73 Jahren verstorben. Matthias Erfurth vom Johannstadtarchiv widmet ihm würdigende Worte in seinem Nachruf. 
Werner Ehrlich verstarb vergangene Woche im Pflegeheim “Clara Zetkin” in Johannstadt, dem einstigen Bürgerhospital. Für Werner – ich kannte ihn seit dem Dresdner Geschichtsmarkt anlässlich der 800-Jahr-Feier Dresdens im Jahr 2006 – war es die letzte Station als Kulturbürger in “seinem” Stadtteil Johannstadt, den er jahrelang mit legendären Ideen und Aktionen kulturell mitgestaltet hat. So gingen u. a. der Bürgerladen am Bönischplatz (1997-2003), das erste Plattenbaumuseum (2004) und die Wiederauflage des Elbefestes am Fährgarten (2002) auf sein Konto.

Unglaubliches Begeisterungstalent

Auch wenn Werner in den letzten Jahren nur noch selten in der Öffentlichkeit zu erleben war, so war er trotz nachlassendem Augenlicht doch immer noch hellwach, wenn es um Johannstädter Themen ging. Auf seinen Expertenrat etwa zum Stelenprojekt konnte man sich stets sicher sein oder bei der Recherche zur Geschichte und Geschichten dieses Stadtteils, dessen gleichnamigen Verein (gemeint ist hier der Bezirksverein für die Johannstadt, *Anm. d. Red.) und wie auch dem späteren Verein von Dresdens Erben im Zusammenhang mit dem Bau der Waldschlösschenbrücke stand er tatkräftig zur Seite.
Was mich als Weggefährte immer an Werner fasziniert hat, ist sein unglaubliches Organisations- und Begeisterungstalent: Man konnte mit einer Idee um die Ecke kommen und wurde am Ende von ihm überzeugt, doch gleich mit an die Umsetzung zu gehen. Damit einher gingen die ihm fernliegenden Berührungsängste, mit Firmenchef*innen und Politiker*innen um Geld und Projekte zu verhandeln.

Ein Dresdner Original

Unermüdlich, pragmatisch und auf das Miteinander bedacht versuchte er, Kultur- und Jugendprojekte anzuschieben. “Wenn dann alles läuft, und mich keiner mehr fragt, freu ich mich und such’ mir eine neue Aufgabe.” (Zitat DNN von 1998).
Sein gutes Herz mit großer Klappe hat nun aufgehört zu schlagen und die Geschichte des Stadtteils müssen nun andere mitschreiben – was bleibt, ist die Freude an diesem Herzensmenschen und Dresdner Original, an das wir uns dankbar und demütig erinnern können.