eingestellt am 12.11.2020 von Philine Schlick, Headerbild: Der Klimawandel bringt Trockenheit und Hitze. Foto: Philine Schlick
Deutschland ist im Teil-Lockdown – der Klimawandel nicht. Wie gehen wir als Menschheit mit trockenen Böden, sterbenden Bäumen und der schwindenden Artenvielfalt um? Wichtige Fragen, die Diskussionen erfordern. Das soll trotz Pandemie bei den alljährlichen „4 Elemente – Dresdner Umweltgespräche“ im Livestream online möglich sein.
Am kommenden Dienstag können interessierte Dresdnerinnen und Dresdner die alljährlichen „4 Elemente – Dresdner Umweltgespräche“ am Bildschirm miterleben. Aufgrund der aktuell gültigen Corona-Schutz-Verordnung gibt es nur eine Podiumsdiskussion ohne Publikum vor Ort.
Digitale Formate testen
„Die aktuelle Situation gibt uns die Chance, neues auszuprobieren. Wir freuen uns auf eine spannende Debatte zum Thema Trockenheit, die diesmal ausschließlich online im Livestream zu erleben sein wird. Natürlich ist es bedauerlich, dass der kulturelle Rahmen und die persönlichen Gespräche zwischen Fachleuten und Publikum entfallen müssen,“ sagt Umweltamtsleiter Wolfgang Socher. „Dieses Jahr bietet sich die Möglichkeit zu testen, wie gut das digitale Format von unserem Publikum angenommen wird“, ergänzt er.
Übersetzung in Gebärdensprache
Das Thema Trockenheit bewegt die Dresdner schon seit Längerem. Unter dem Titel „Boden staubig, Bäume kahl: Drei Jahre Dürre in Folge – Wie gehen wir mit der Trockenheit um?“ kommen vier Podiumsgäste ins Gespräch. Dr. Johannes Franke, Klimatologe vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie hält den Einführungsvortrag. Anschließend diskutiert er mit Sven Martens vom Staatsbetrieb Sachsenforst, mit Professor Dr. Andreas Roloff vom Institut für Forstbotanik der TU Dresden und mit Dr. Falk Hieke vom Büro für Bodenwissenschaften. Moderiert wird das Gespräch von dem Journalisten Maximilian Giese.
Eine zusätzliche Neuerung gibt es in diesem Jahr: Für nicht und schwer hörenden Bürgerinnen und Bürger übersetzen zwei Dolmetscher*innen die Podiumsdiskussion in Gebärdensprache.
eingestellt am 10.11.2020 von Matthias Kunert (QM Johannstadt), Headerbild: Fest des Friedens im Kulturtreff.
Foto: Ralf Menzel
Wie der Johannstädter Kulturtreff heute informierte, wird das für den 4. Dezember 2020 geplante „Fest des Friedens“ coronabedingt abgesagt. Dadurch sind wieder Mittel zur Förderung anderer Projektideen verfügbar. Der Kulturtreff plant derzeit eine alternative, kleine Aktion mit den Bewohner*innen im Umfeld.
eingestellt am 02.11.2020 von Philine Schlick, Headerbild: Dirk Jordan hat zum Gedenken an den kürzlich verstorbenen Freund und Meister Wolfgang Uhlmann eine dessen französischen Eröffnungen angeordnet. Foto: Philine Schlick
Der Verein “Ran an’s Brett” bringt Schach, das “Spiel der Könige”, in die Johannstadt. Besonders an Kinder und Jugendliche richtet sich das Angebot, bei dem sich Laien, Fortgeschrittene und Meister beim offenen Spiel auf den legendären 64 schwarz-weißen Feldern messen können. Im Vordergrund steht bei aller Taktik und Siegeswillen die Freude am Spiel.
Schach? Das ist doch nur was für mathematische Genies, für alte Herren und Großmeister! Dirk Jordan, Schach-Experte aus Dresden schüttelt den Kopf. Er weiß es besser. Er spielt Schach seit seinem sechsten Lebensjahr, war Turnierdirektor der Schacholympiade 2008 in Dresden und entwickelt Methodiken, um jungen Menschen Schach beizubringen. Schach ist aktueller denn je – und ein Kinderspiel! Für Jungen und Mädchen.
Die Kunst der unblutigen Attacke
Die Umgebung ist an diesem Mittwoch für die Spieler von “Ran ans Brett” eine ungewohnte: Man spielt heute ausnahmsweise nicht im Seminarraum des Johannstädter Kulturtreffs, sondern in der großen Werkstatt in Gesellschaft von Keramikfiguren und bunten Farbtöpfen. Im Fokus stehen für die nächsten Stunden jedoch die “Nicht-Farben” Schwarz und Weiß. Drei Herren sind bereits da und warten auf zwei Jungen, die sich etwas verspäten.
Auch Dirk Jordan ist knapp dran. Er kommt aus einer ganz anderen Welt. Einer virtuellen. Er ist nicht nur Schach-Experte, sondern Geschäftsführer von “7th Space” im Elbepark, wo Besucher*innen mit Virtual-Reality-Brillen Museen besuchen, tauchen, bergsteigen und in Trickfilmen spazieren gehen können. “Es ist unglaublich, was da alles geht.” Seine Augen leuchten. Manche ziehen es auch vor, erzählt er, in die Schrecken einer Zombie-Apokalypse abzutauchen. In den Räumen des Johannstädter Kulturtreffs dagegen wird die Kunst der unblutigen Attacke gepflegt. Die beiden jüngsten Teilnehmer des heutigen Turniers sind gerade eingetroffen und es kann losgehen.
Der Schach-Verein bringt unter sachkundiger Anleitung spielend unterschiedliche Generationen an einen Tisch. Dirk Jordan ist Ideengeber und Leiter des zweiten geförderten Sportprojekts der Johannstadt – nach dem Dresdner Nachtsport. Seit Juni finden die Turniere donnerstags auch im Bundschuhtreff statt. Die Vorbereitungen für das Projekt dauerten lange. Als es im März 2020 endlich in den Startlöchern stand, folgte unmittelbar der Lockdown. Nichtsdestotrotz hat sich über den Sommer ein kleiner “harter Kern” gefunden. “Im Kulturtreff sind es vier, im Bundschuhtreff fünf Jugendliche”, berichtet Andreas Schneider, der bei den Treffen anleitet.
Das Ziel sei nicht Masse, sondern Teamgeist. Eine “dufte Truppe” soll aus den regelmäßigen Schachtreffen entstehen. “Wir spielen eine Sprache” – der Slogan der Schacholympiade trifft auch auf die Treffen des “Ran an’s Brett”-Vereins zu.
Schach als Kinderspiel
Für Kinder hat Dr. Dirk Jordan eigene Methodiken zum Erlernen des komplexen Schach-Spiels entwickelt. Er stellt den König auf das Spielfeld: “Es war einmal ein König, der suchte nach einer neuen Beschäftigung …” So beginnt die Entstehungslegende des Schach-Spiels in seiner Heimat Nordindien. Ein Ratgeber empfiehlt dem König Schach, wovon dieser begeistert ist. Aber er möchte, dass seine Königin an seiner Seite steht. Im weiteren Verlauf des Märchens füllt sich das Spielbrett mit Figuren.
“Zu Beginn spielen wir einfach kleine Spiele mit den Kindern, die gar nicht viel mit Schach zu tun haben”, sagt der Schachpädagoge. Zum Beispiel sollen die Könige um die Wette über das Feld laufen. Gewinner ist, wer als erstes an der gegnerischen Grundlinie ankommt. So lernen junge Spieler*innen das Brett und die Figuren kennen. “Mit allen Figuren gleichzeitig kommen die Kinder erst nach etwa drei Monaten in Berührung”, so Jordan.
Ruhe und Disziplin – Schach als Lehrmeister für’s Leben
Schach stärke nicht nur kognitive Kompetenzen, sondern auch soziale, erklärt er. Er zitiert russische und schwedische Studien: Beim Schach lernen Kinder Entscheidungen zu treffen, sich zu konzentrieren, selbstbewusst zu handeln. Schachspielende Schulklassen sind im Vergleich zu anderen ruhiger, wurde festgestellt. “Natürlich ist Schach kein Allheilmittel”, räumt Jordan ein. Aber die positiven Effekte seien, ganz zu schweigen vom Spielspaß, nicht zu übersehen. Eine der wichtigsten Erfahrungen, die Schach vermittelt, ist das Verlieren-Können. Das ist gerade auch Tom passiert. Er erträgt die Niederlage gegen Andreas Schneider wacker und setzt sich dem nächsten Gegner gegenüber.
Schach zählt zu den beliebtesten Brettspielen Europas. Seine Faszination ist ungebrochen. “Menschen, die in den 90er und 2000ern die ‘Siedler von Catan’ für sich entdeckt und die Baller-Spiel-Phase übersprungen haben, machen heute regelmäßig Spieleabende”, teilt Dirk Jordan seine Beobachtungen mit. Geselligkeit, Herausforderung und Strategie lautet das Erfolgsrezept wohl auch beim Schach.
Das Ziel des Vereins “Ran an’s Brett” ist es nicht, Spieler*innen für Mannschaften anzuwerben. Alles ist frei und offen. Wer sein Spiel vertiefen möchte, kann dies in den ebenfalls angebotenen geschlossenen Gruppen tun. Die Schachtreffen des Vereins werden vom neuerlichen Teil-Lockdown im November Schach gesetzt, aber ein Matt bedeutet das längst nicht. Der Verein freut sich im Dezember auf eine zweite “Johannstädter Eröffnung.”
Schachtreff “Ran an’s Brett”
Ansprechpartner: Andreas Schneider
mittwochs 10 bis 12 Uhr (für Jugendliche und Erwachsene), 14 bis 15.30 Uhr (für Kinder bis 14 Jahre), 15 bis 17.30 Uhr (für jedermann) im Kulturtreff, Elisenstraße 35, Seminarraum I
donnerstags 16 bis 17.30 Uhr (für Kinder bis 14 Jahre) im BundschuhTreff, Bundschuhstraße 13
eingestellt am 01.11.2020 von Philine Schlick, Headerbild: Ein letztes Leuchten vor dem Teil-Lockdown in der Johannstadt. Foto: Anja Hilgert
Beitrag von Anja Hilgert und Philine Schlick
Am Halloween-Sonnabend bewies die Dresdner Band Banda Internationale, welche Ahnung sie von Tuten und Blasen hat. Gefolgt wurde der Auftritt von den Steaming Animals. Ein Konzert, getanzt mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Es war für die kommenden Wochen das letzte unter freiem Himmel.
Halloween 2020: Am schaurigsten sind jene Gesichter ohne Maske. Deshalb herrschte auch unter freiem Himmel beim Konzert von Banda Internationale und den Steaming Animals im Bönischgarten Maskenpflicht. Ein ausreichend großes Areal wurde auf der Wiese hinter dem Konsum-Aldi-Gebäude gewählt, um Platz für etwa 100 Gäste und ihren Sicherheitsabstand zueinander zu gewährleisten. Das Ziel: Ein letztes Konzert vor dem Teil-Lockdown.
Balkone wurden zu Tanzflächen
Möglich machte es – mit Unterstützung des Grünen-Stadtrats Thomas Löser und den fleißgen Technikern – die bunte Gruppe der Banda Internationale, die sich selbst mit Menschen aus der ganzen Welt aus der Banda Comunale wiedergebar. Die Sehnsucht türkischer Liebeslieder, die Poesie persischer Weisen, der Rhythmus von Trommeln aus Burkina Faso: Die Banda Internationale schaffte es, die ganze Welt durch die Lautsprecher strömen zu lassen. Eine akustische Abenteuer-Reise, bei der das Publikum tanzend etliche Kilometer auf der Stelle zurücklegte.
Gardinen wurden zurückgezogen, Fenster geöffnet, so mancher Balkon wurde zur Tanzfläche, während sich im Hof das Publikum wiegte. Dazwischen geisterten kleine Hexen, Vampire, Skelette und Monster durch die hereinbrechende Dunkelheit.
Gruseliger als der Halloween-Sonnabend droht der Montag zu werden. Wie befürchtet ist er da, der Teil-Lockdown. Wesentlich sachter als der im März, aber besonders für Kultur, Tourismus und Event-Branche ein herber Rückschlag. Trotz streng eingehaltener Hygiene-Konzepte fällt für mindestens einen Monat lang in Dresden der Vorhang für Bühnen und Säle.
Umso hoffnungsvoller war das Zeichen, das die Bands am Sonnabend setzten: Tanz und Lebensfreude mit Abstand und Respekt. Blasmusik ist was für Bierzelte? Nicht so diese hier. Hiphop, Tango, Salsa, Klezmer – die Banda spielte in den Sprachen der Welt, für die es kein Wörterbuch braucht.
Weitere Konzerte sind geplant
Im Anschluss tanzte sich die Dresdner Band Steaming Animals musikalisch mit sphärischem Funk-Rock auf die Bühne – die fünf sympathischen Jungs bauten mit Schlagzeug, Keyboard, Bass, zwei E-Gitarren und Lead-Gitarre schwelend Druck auf, der in Füße und Knie einging. Das Publikum war dankbar, und bei Laune, tanzen zu können. Im respektvollen Abstand drehten Einzelne im Eigenschwung, übernahmen den Klangteppich in die Bewegung.
Der Leadsänger landete seine Stimme Radiohead-like wie von oben aus anders dimensionierten Höhen auf der jazzigen Fläche und sorgte für die nötige Disbalance zum drängenden Set der Band. Zum Steam kam der Dream dazu, und es war einfach eine schöne Show.
Eine Stunde lang beehrten die Steaming Animals mit ihrem Konzert und zum Teil ganz neuen Songs die Johannstadt. Schnell war es nächtlich dunkel, der Abend wurde beendet mit Dank und Grüßen, alles Gute nach Hause mitzunehmen für die nächsten Tage und Wochen.
Im Schlusswort sprach Thomas Löser die vom Publikum mitgetragene Vision aus, das Event im nächsten Jahr im Bönischgarten ähnlich oder in anderer Form wiederkehren zu lassen. Die Bühne war schnell wieder abgebaut, der Tross der Musiker zog aus der Johannstadt und die große Laterne am Himmel übernahm das Bild: Zum Abschluss stieg der volle Mond übers Plattengebäude.
Halloweenkonzert der Banda Internationale im Bönischgarten
eingestellt am 28.10.2020 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Inspiration und Eingebung in der Johannstadt gesucht Foto: Anja Hilgert
Passend dazu, dass die Landschaft sämtlicher Freien Künste enorm unter Mitleidenschaft gezogen ist, wo Kontakt-, Ausgangs- und Veranstaltungssperren das kulturelle Leben bis unters Daseinsminimum reduziert halten, ergeht jetzt der Aufruf vom Amt für Kultur und Denkmalschutz an die Dresdner Bevölkerung, mitzuwirken, hinzuweisen und publik zu machen, wo in der Stadt frische, helle, wache, engagierte Talente an Kunstschaffenden tätig und verborgen sind. Die Landeshauptstadt vergibt insgesamt drei dotierte Preise für Kunstschaffende, die in Dresden produktiv künstlerisch tätig sind und will wissen, wer gilt bei den Dresdnern und Dresdnerinnen als wirklich schöpferischer Kopf oder kreativ begabte Truppe?
Dresdner*innen können Kulturschaffende empfehlen
Sei es Theater, Film, Tanz, Performance, Installation und Musikkonzert oder was die Bühne und das Ausstellungswesen lebendig hält – gesucht sind Hinweise auf Künstler und Künstlerinnen vor allem der Off-Szene, die sich in den Kreisen von Dresdner Bevölkerungsschichten einen Ruf und Namen erworben haben. Wen würdest Du vorschlagen für einen Kunstpreis oder Förderpreis der Landeshauptstadt? Wer hat es endlich oder längst verdient, gewürdigt zu werden?
Mit dem Kunstpreis würdigt die Landeshauptstadt Dresden jährlich Kreative, Kulturschaffende oder Ensembles, die in der Landeshauptstadt einen Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit hatten oder haben, deren Werk von großer Bedeutung für die Stadt ist und überregionale Anerkennung findet. Bis zu zwei Förderpreise können an Dresdner Künstlerinnen und Künstler, Kulturschaffende oder Ensembles vergeben werden, die nach ihrer Persönlichkeit und ihren künstlerischen Leistungen eine herausragende Entwicklung erwarten lassen.
Jetzt gilt’s
Dresdnerinnen und Dresdner können bis Sonnabend, 31. Oktober 2020, Künstler*innen für den Kunstpreis und zwei Förderpreise der Landeshauptstadt Dresden für das Jahr 2021 vorschlagen.
Die Beigeordnete für Kultur und Tourismus Annekatrin Klepsch unterstützt das Forschen nach Mitbürgern und Mitbürgerinnen, die Kunst schaffen und mit ihren Werken künstlerisch in der Gesellschaft wirksam sind: „Ob Tanz, Literatur, Musik, Videoinstallation oder Fotografie, Dresden hat enormes kreatives Potenzial. Die Dresdnerinnen und Dresdner haben die Möglichkeit, Vorschläge für die einzelnen Preiskategorien einzureichen und dadurch den Fokus auf versteckte Diamanten in der Dresdner Kunst- und Kulturlandschaft zu lenken.“
Womöglich unter uns in der Johannstadt?!
Auch in der Johannstadt arbeiten Künstler*innen verschiedenster Genres in ihren Werkräumen und Ateliers. Wer förderlich beitragen mag, Menschen, die ihre Lebensaufgabe der Kunst widmen, zu honorieren, und zu fördern, dass sie auch in Zukunft ihrer Arbeit produktiv nachgehen können, hat noch bis Sonnabend 31.10 Zeit für Vorschläge.
Vorschläge können bis Sonnabend, 31. Oktober eingeschickt werden an:
per Post :
Landeshauptstadt Dresden Amt für Kultur und Denkmalschutz
Postfach 12 00 20
01001 Dresden
per E-Mail : skontos@dresden.de
Für die Vorschläge bitte unbedingt das Formblatt nutzen, das unter www.dresden.de/kunstpreis heruntergeladen werden kann.
eingestellt am 26.10.2020 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Neue Regularien suchen die Ausbreitung des Virus einzudämmen Foto: Anja Hilgert
Nachdem in der vergangenen Woche bereits die 7-Tages-Inzidenz von 35 überschritten wurde, liegt der Wert zum Stand heute, 12 Uhr, bereits bei 57 und überschreitet damit die Schwelle von 50 pro 100.000 Einwohner*innen. Die Landeshauptstadt Dresden erlässt daher eine neue Allgemeinverfügung, die ab 27. Oktober 2020, 0.00 Uhr, gilt. Das spätere Inkrafttreten wurde gewählt, um den Bürgern eine Übergangsfrist und eine Möglichkeit für Nachfragen Anfang kommender Woche zu geben.
„Die Geschwindigkeit, mit der sich das Virus im Moment in unserer Stadt und unserer Region verbreitet, macht weitere Einschränkungen in jedem Fall erforderlich“, sagt Oberbürgermeister Dirk Hilbert. „Wir werden die Verordnung erst nach dem Wochenende in Kraft treten lassen, damit die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die unterschiedlichen Wirtschaftsbereiche sich auf die neue Verordnung einstellen können. Wir müssen jetzt gemeinsam versuchen, durch eine konsequente Umsetzung der AHA-Regeln, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen und die Gefährdung für Risikogruppen minimieren. Bitte unterstützen Sie uns alle dabei!“
Aktuelle Corona-Schutz-Verordnung
Die durch die sächsische Staatsregierung beschlossene aktuelle Corona-Schutz-Verordnung gilt von Dienstag,27. Oktober 2020, bis einschließlich Montag, 25. Januar 2021.
Datenerhebung
Betreiber mit genehmigtem Hygienekonzept von Gastronomie, Hotels, Beherbergungsstätten, Hochschulen, Aus- und Fortbildungseinrichtungen, Sportstätten, sowie Veranstalter von Groß- und Sportveranstaltungen und Ansammlungen im öffentlichen Raum müssen von den Besuchern und Gästen den Namen, die Telefonnummer oder E-Mail-Adresse, die Postleitzahl und den Zeitraum des Besuchs erheben.
Die Daten dürfen nur zum Zweck der Nachverfolgung von Kontakten erhoben und nur auf Anforderung an das Gesundheitsamt übergeben werden. Sie sind nach einem Monat zu vernichten.
Mund-Nasen-Bedeckung (MNB) in geschlossenen Räumen
Neben der schon bestehenden Verpflichtung, eine Mund-Nasen-Bedeckung u.a. im Öffentlichen Personennahverkehr, in Geschäften und Läden sowie in Reisebussen und neu auch in medizinischen Einrichtungen zu tragen, ist eine Mund-Nasen-Bedeckung auch für folgende Bereiche verpflichtend:
In allen für die Öffentlichkeit zugänglichen Räumlichkeiten mit regelmäßigem Publikumsverkehr, insbesondere in Einkaufszentren, Beherbergungsbetrieben (Verkehrs- und Gemeinschaftsflächen, Speiseräume bis zum Erreichen des Platzes), Museen und öffentlichen Verwaltungen.
In allen gastronomischen Einrichtungen einschließlich Imbiss- und Caféangeboten. Verfügt die gastronomische Einrichtung über Sitzmöglichkeiten, ist das Tragen bis zum Erreichen des Platzes erforderlich. Am Sitzplatz selbst ist das Tragen einer MNB nicht erforderlich.
In Kirchen und Räumen von Religionsgemeinschaften und bei Sportwettkämpfen mit Publikum (ausgenommen ist der Bereich Freizeit-und Breitensport mit einer Besucherzahl bis 50 Personen) sowie bei Messen, in Tagungs- und Kongresszentren und bei kulturellen Veranstaltungen, insbesondere in Theatern, Musiktheatern, Kinos, Konzerthäusern, Konzertveranstaltungsorten, Opernhäusern, Musikclubs (ohne Tanz), Zirkusse. Dies gilt auch während der Aufführung.
Bei Sport- und Großveranstaltungen sowie Zusammenkünften und Ansammlungen im öffentlichen Raum (z.B. Bürgerversammlungen).
In Schulgebäuden und zusätzlich auch auf dem Gelände von Schulen, mit Ausnahme des Unterrichts sowie bei Tätigkeiten im Freien. Die Ausnahmen nach der Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung für den Gruppen- oder Klassenverband gelten weiter.
Personen, die entgegen dieser Verpflichtung keine Mund-Nasen-Bedeckung im Schulgebäude oder auf dem Gelände der Schule tragen, ist der dortige Aufenthalt untersagt.
Arbeitgeber sind gehalten, für ihre Beschäftigten mit Kunden- und Besucherverkehr geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung (MNB) unter freiem Himmel
An Haltestellen des Öffentlichen Personennahverkehrs und in Bahnhöfen sowie auf Wochenmärkten unabhängig der Uhrzeit.
In den belebten Innenstadtlagen immer von Montag bis einschließlich Samstag in der Zeit von 7.30 Uhr bis 4 Uhr am Folgetag. Ausgenommen ist die Fortbewegung per Fahrrad oder beim Joggen, sprich Fortbewegung ohne zu verweilen.
Beschränkung der Personenzahl
Private Zusammenkünfte und Feiern sowie Familienfeiern in Gaststätten oder von Dritten überlassenen Räumen: max. 10 Personen
Betriebs- und Vereinsfeiern: max. 10 Personen
Groß- und Sportveranstaltungen: max. 100 Personen
Zusammenkünfte und Ansammlungen im öffentlichen Raum: max. 100 Personen. Für Versammlungen nach dem Versammlungsrecht gilt dies nicht. Hier gibt es gesonderte Regelungen.
Für Konzertveranstaltungsorte, Kinos und Theater gilt das Hygienekonzept und die darin benannten Schutzmaßnahmen.wenn zusätzlich folgende Auflagen beachtet werden:
Datenerfassung wie oben beschrieben,
Mund-Nasen-Bedeckung für die gesamte Dauer des Aufenthalts, einschließlich Aufführung,
verpflichtende Einhaltung eines Mindestabstandes nach den Regelungen der Allgemeinverfügung.
Sperrstunde und Alkohol-Ausschankverbot
Schank- und Speisewirtschaften sind von 22 Uhr bis 5 Uhr am Folgetag zu schließen. Alkoholika und alkoholhaltige Getränke dürfen von 22 Uhr bis 5 Uhr des Folgetages nicht abgegeben werden. Dies gilt für alle Einrichtungen, auch für Gastronomie oder den Einzelhandel.
Versammlungen im Sinne des Versammlungsrechtes
Es wird das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung für alle Versammlungsteilnehmer und ordnenden Kräfte angeordnet. Außerdem sind nur ortsfeste Versammlung zulässig und Aufzüge untersagt. Zudem gilt als Obergrenze für die Zahl der Versammlungsteilnehmer ein Flächenansatz von vier Quadratmeter pro Person, um die Abstände zwischen den Teilnehmenden besser zu gewährleisten.
Prostitutionsstätten
Die Öffnung und der Betrieb von Prostitutionsstätten und ähnlichen Einrichtungen ist untersagt.
Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens
Einrichtungen, wie Altenpflegeheime, Krankenhäuser und Einrichtungen der Behindertenhilfe, sind angehalten, strikte Besuchszeiten und Regelungen zur Reduzierung der Besuchszahlen einzuführen, soweit dies nicht schon praktiziert wird. Ziel ist es, einen Eintrag in Einrichtungen mit schutzbedürftigen Personengruppen zu vermeiden.
Fälle in Einrichtungen der Johannstadt
Unter www.dresden.de/corona ist jetzt ein Dashboard zu von Corona-Fällen betroffenen Kitas, Schulen, Pflegeeinrichtungen und Asylbewerberunterkünften verfügbar.
Das Gesundheitsamt aktualisiert gegebenenfalls mehrmals täglich die Gesamtzahl der jeweils betroffenen Einrichtungen und der in Quarantäne befindlichen Personen. Über eine Karte können Nutzer zudem für einzelne Kitas und Schulen per Klick die Dauer der Quarantäne erfahren.
In der Johannstadt derzeit betroffene Einrichtungen:
eingestellt am 24.10.2020 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Bienenhaltung in der Johannstadt mit Mehrwert für den Stadtteil
Foto: Anja Hilgert
Die Flugtätigkeit war noch rege an den Einflugschneisen der Bienenkästen in den Internationalen Gärten e.V. der Dresdner Johannstadt, als noch die Spätsommersonne lockte mit langen Strahlen voll Licht und Wärme, die nicht nur Menschen verwöhnen. Wachenden Auges verfolgt der Imker im Johannstädter Bienengarten die Regsamkeit seiner Bienenvölker zum Ende dieses Bienenjahrs.
Goldrute, Amaranth und Sonnenblumen, auch letzte Kornblumen, Horte von bodenkriechender Kapuzinerkresse, Ringelblumen und die Stände von Klee und Pfefferminze wachsen als später Ausdruck sommerlicher Fülle im Gehege der Johannstädter Bienen. Sie bieten in weit geöffneten Kelchen letzte Bestände an Nektar und Blütenstaub preis. Bienen, die mit ihren Fühlern sehr feinstofflich riechen, finden hier noch späte Nahrung, um die Honigvorräte fürs Überwintern ihres Bienenvolkes weiter aufzustocken.
Vom weiten Weg der Johannstädter Bienen
Bis die Bienen ein sicheres Zuhause in der Johannstadt gefunden haben, sind gut sechs Jahre vergangen. Die Idee zur Bienenhaltung im Johannstädter Stadtteil kam in einer gärtnernden Gruppe im alten Internationalen Gemeinschaftsgarten auf, der sich damals noch auf der Pfotenhauerstraße, innerhalb der Gleisschlaufe der alten Straßenbahnführung befand. Um den vielen Kindern, die dort im Garten mit wirtschafteten, zu erklären, woher die Früchte kommen, die sie ernten, ging die Interessengemeinschaft für Bienen an den Start.
Michael Beleites, Landwirt und namhafter Akteur der Umweltbewegung zu DDR-Zeiten, stiftete im Frühjahr 2014 einen ausgeflogenen Schwarm aus seinen Beständen und wurde damit Bienenvater des ersten Volkes für die Johannstadt. Es erhielt sein Zuhause auf dem Dach des Wohncontainers in den Internationalen Gärten. Beratung folgte über den Kontakt vom Imkerverein, und weil es damals nicht so war wie heute, wo Imkerkurse für Stadtbienenhaltung aufs Jahr ausgebucht sind, musste man sein Wissen erarbeiten und „das so machen, wie man’s empfohlen bekommt und am Anfang einfach nur mitlaufen“, resümiert Jan Sarrazin den damaligen Einsteig in sein heutiges Tätigkeitsfeld.
Tierhaltung verlangt Einigkeit
Arbeit brachte das neue Hobby genug. Über Fördermittel der anstiftungfinanzierte der Verein eine erste Ausstattung an Kisten, Rahmen und auch Imker-Schutzkleidung. Es war ein „Sprung ins kalte Wasser“, gesteht Jan Sarrazin, „Was aber gut war, sich gegenseitig zu befruchten und gemeinsam an der Sache zu wachsen.“ Nach einem Jahr war deutlich, wie intensiv und beständig die Betreuung an den Tieren dran sein muss, um sie gesund zu erhalten. Eine mehrköpfige Gruppe stellte sich für die Aufgabe nicht als entsprechend handlungsfähig heraus. Zu weit lag man auseinander, zu langwierig wurden Entscheidungsprozesse, zu unterschiedlich war die Verbindlichkeit. „Tierhaltung verlangt Einigkeit“, betont Jan Sarrazin und zeigte sich bereit, für das Projekt auf lange Sicht verantwortlich zu zeichnen.
Bienenumzug und Quarantäne
Als 2016 die Internationalen Gärten e.V. im Zuge der Flächenumnutzung einem Parkhaus weichen mussten, organisierte er den Umzug auch für die Bienen ins neue Quartier des jetzigen Standorts Ecke Holbein/Permoserstraße. Dort allerdings gab es einen Vorbehalt: Die Bienen konnten vorerst nicht fest stationär aufgestellt werden, da im Laufe der Folgejahre, ungewiss wann genau, ein am Grundstück entlangführender Wegebau geplant war. Ungewissheit war kein guter Standortfaktor für rhythmisch lebende Bienen.
Jan Sarrazin wurde nicht müde, für seine Bienen zu sorgen und brachte die sechs Völker am bestehenden Stellplatz eines befreundeten Imkers unter. Auf der Homepage der Internationalen Gärten war für geraume Zeit zu lesen, die Johannstädter Bienen seien vorübergehend umquartiert und kehrten im Sommer wieder zurück in ihr angestammtes Zuhause. Doch noch hat das Warten auf die ersten Johannstädter Bienenvölker kein Ende. Bis heute stehen sie im Übergangsquartier und können nicht weg. Wegen des Ausbruchs der Amerikanischen Faulbrut bei einem der Imker steht die gesamte Stellfläche geschlossen unter Quarantäne. Die Johannstädter Bienen sind wohlauf, aber nicht reisefähig.
Projektschmiede Bienengarten
Die Abwesenheit der Bienen beförderte unterdessen im Plenum der Internationalen Gärten Gedankenspiele und schließlich den Plan, die Bienenhaltung am Fuße der Hochhausbauten der Holbeinstraße auszubauen. Getreu dem allerersten Gedanken entstand der Ansporn, das Imkern in den Internationalen Gärten weiter mit Bildungsarbeit zu verbinden. Für Jan Sarrazins gehört es zum Selbstverständnis, mit seiner Arbeit an den Bienen einen Mehrwert zu schaffen. Also nicht allein für sich und etwa den Honigertrag zu wirtschaften, sondern noch mehr Menschen und vor allem Kindern und Jugendlichen Zugang zu verschaffen zum Wesen der Bienen. Von ihrem Wohlbefinden hängt für den Menschen viel ab, vor allem die Bestäubung von Pflanzen, sowohl des eigenen Nutzanbaus, darunter insbesondere die Obstbäume, aber auch im Allgemeinen. Das Wachsen, Erblühen, Frucht tragen, Fortpflanzen der Pflanzen, für das die Bienen Sorge tragen, ist unsere Lebensgrundlage.
Es wurde „ein bisschen gesponnen, wie das gut umzusetzen wäre,“ um das Wesen und die Lebensweise der Bienen Interessierten und Besucher*innen näherzubringen.
Nachdem der Fußweg entlang der Längsseite des Grundstücks fertig gebaut war, konnte für den neuen bleibenden Standort Hand und Verstand angelegt werden. Der Aufstellungsort für die Bienen wurde unter Berücksichtigung aller Bedingungen vor Ort so geplant, dass die ausfliegenden Bienen nicht die Bahn passierender Fußgänger oder gärtnernder Vereinsmitglieder kreuzen würden. Jegliche Verletzungsgefahr musste ausgeschlossen werden, vor allem, wenn man daran dachte, Menschen achtsam an die Bienen heranführen zu wollen, um sie ihnen nah zu bringen. Die Angst vor dem Bienenstich ist mächtig und berechtigt, wenn man als Veranstalter die Verantwortung trägt.
Mit Bienen im Gehege
Ein regelrechtes Gehege wurde geplant mit ausreichend hohem Zaun, um den Bienenflug gleich von den Kisten weg nach oben zu steuern. Die umstehenden hohen Bäume der Umgebung gaben der Idee Sinn, denn ihre blütenreichen Kronen sind eine Haupt-Bienenweide!
Es ist längst kein Gerücht mehr, dass Stadtbienen mehr Nahrungsquellen, in reicherer Vielfalt und zu natürlicheren Bedingungen vorfinden als ihre Artgenossinnen auf dem Lande. Bienen besuchen auf Ihrem Sammelflug bevorzugt Blüten der gleichen Pflanzenart. Sie kommunizieren die Fundstelle an ihre Mitbienen im Stock weiter und teilen die ergiebige Futterquelle. Dazu braucht es Tausende gleicher Blüten. Für Jan Sarrazin Bienen zum Beispiel die von Linden. In der Stadt sind vor allem blühende Gehölze Bienenweiden: Bäume, Hecken und Sträucher werden ausgiebig angeflogen und besammelt.
Die Anschaffung aller notwendigen Baumaterialien für den neuen Bienen-Standort ermöglichte ein Projektantrag beim Stadtteilfonds Johannstadt. Jan Sarrazin fand durch Torsten Görg umfassende Beratung und die nötige konsequente Unterstützung bis zur Umsetzung seines pädagogischen Kerngedankens.
Unter Einsatz von „richtig viel ehrenamtlicher Arbeit“, entstand für die Öffentlichkeit gut sichtbar, unmittelbar am vorbeilaufenden Fußweg ein Areal, von dem Sarrazin hofft, dass es „hoffentlich jeden Tag zur Verschönerung der Johannstadt beiträgt.“ Eine Einzäunung in Wabenform gewährt den Passanten des Fußweges Schutz vor den Bienen und zugleich Einblick in die Bienenhaltung. Auch Kindergruppen, die aus den umliegenden Kitas jahreszeitliche Streifzüge durch den Garten unternehmen, kommen nicht in unmittelbaren Kontakt mit den fliegenden Bienen, die sich dennoch beobachten lassen.
Schautafeln aus dem Kinder-Bienen-Bilder-Buch
In einem Kinder-Bienenbuch des polnischen Autors Piotr Socha fand Sarrazin schließlich die entscheidende Anregung zur Umsetzung der angedachten Schautafeln am Bienenzaun. Das Bienenbuch von Piotr Socha, auf polnisch erschienen, in 15 Sprachen übersetzt, illustriert auf einfache, kindgerecht anschauliche und klare Weise alles, was Bienenhaltung betrifft. Jan Sarrazin ist noch immer erstaunt und tief dankbar, dass der Verlag tatsächlich die Erlaubnis erteilte, 4 Bildseiten für die Zwecke von Schautafeln für die Johannstadt zu verwenden. Er scheute die Mühen nicht, die das hochformatige Scannen und hochwertige Fabrizieren der Tafeln mit sich brachte. Auf seinem vielbepackten Fahrrad schwang er durchs Viertel, um den Bienen-Standort professionell, nachhaltig und langlebig auszustatten.
Na klar, Honig von hier!
Den eigenen, Bioland zertifizierten Honig aus seinem Johannstädter „Stockwerk“ vertreibt Jan Sarrazin mittlerweile in der Verbrauchergemeinschaft Elisenstraße.
Sich damit in Ruhe und Zufriedenheit zu wiegen, kommt für Jan Sarrazin nicht in Frage. Da ist die Sache mit dem Mehrwert. Die Bienen sind gut durchs Jahr gekommen, die Völker sind stark und der Stock gut bevorratet. Das Gehege steht stabil eingerichtet und ist GPS-gesichert. In Zaungesprächen erhält Jan Sarrazin direkte Anfrage nicht nur zum Verkauf seines Honigs, sondern die Nachbarschaft ist den Bienen gegenüber freundlich und interessiert aufgeschlossen: „Na klar, der Honig kommt von hier!“
Per QR Code in acht Sprachen: Von Bienen lernen
Die Johannstadt ist ein kulturell sehr durchmischter Stadtteil, und insbesondere die Internationalen Gärten setzen sich für gelebte kulturelle Vielfalt und Verständigung ein. Für die Schautafeln, die in deutscher Sprache gedruckt sind, hat Sarrazin Ausgaben in acht weiteren Sprachen erworben: Chinesisch, Russisch, Englisch, Französisch, Spanisch werden gerade als Tondokument eingelesen, das dann per QR Code mit dem Handy abrufbar ist.
Das Projekt im Johannstädter Bienengarten nimmt allmählich die Form an, von der die ursprüngliche Vision handelte. Nach der Ideenwerkstatt des Stadtteilfonds konkretisierte sich das weitere Vorgehen. Jetzt ist Jan Sarrazin soweit, seine Zielgruppe von Kindern und Jugendlichen anzusteuern, um das gesammelte Wissen über die Bienen anschaulich zu verbreiten und nicht nur über, sondern vor allem von Bienen zu lernen: In einem zweiten soeben bewilligten Projektantrag geht es nun an die konkrete pädagogische Planung und Umsetzung von Workshops an Johannstädter Schulen für insgesamt 480 Schüler*innen, die darin an die Berufung des Imkerns herangeführt und mit der Lebensweise der Bienen vertraut gemacht werden.
Manche Biene fliegt taumelnd vor Gewicht in den Höschen zurück zum Flugloch. Dunkel orange ist ihr Gepäck, das sie gesammelt hat auf tagweiter Bahn. In den Blütenpollen steckt die Kraft eines ganzen Sommers.
Einzelne Tage, in denen die Kälte anzieht und kaum mehr Sonne durch dichte Wolkentiefs dringt, werden mittlerweile mancher Biene zum Verhängnis. Zu weit vom Stock entfernt an einer Blüte hängend, mit halbhohen Höschen, reicht die Kraft oft nicht mehr für den Heimweg. Für die Bienen ist der Winter bereits nah. Im Stock, den über Sommer mehrere Zehntausend Bienen bewohnten, sind bereits Vorräte angelegt, um das zusammenrückende Volk durch die kalte Jahreszeit zu bringen.
Jan Sarrazin ist zuversichtlich, dass sein Bienengarten Früchte tragen wird.
Bienengarten Johannstadt
Internationale Gemeinschaftsgärten Holbein-/Ecke Permoserstraße
den Honig “Stockwerk” gibt es in der Verbrauchergemeinschaft Elisenstraße zu kaufen
eingestellt am 22.10.2020 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Elemente neuer Nutzung des Schulhofgeländes an der Johanna-Grundschule. Foto: Anja Hilgert
Der vorgesehene Termin des prominenten Besuchs durch die Landeshauptstadt Dresden an der Johanna war zum Ende der Bauhütten-Woche am 15. Oktober 2020 aufgrund von Regenwetter und Pandemie-Hygieneschutz ausgefallen und wird jetzt Dank engagiert agierender Projektbeteiligter unmittelbar noch in den Herbstferien nachgeholt.
Am Freitag, 23. Oktober 2020, zwischen 12:45 und 14:15 Uhr, werden 5 Kinder der 102. Grundschule, die Leiterin des Horts Frau Ziegenbalg sowie die Projektleitung von „Schullebensraum“ für den Bildungsbürgermeister der Stadt Dresden eine kleine Führung zu den fertigen Bauprojekten aus der „Woche der Bauhütten“ geben und ihre Ergebnisse präsentieren.
Bildungsbürgermeister Jan Donhauser folgt gern der Einladung der Schule, um das Beteiligungsprojekt der „Woche der Bauhütten“ kennenzulernen, das Bestandteil des Zukunftsstadt-Projektes „Schullebensraum“ ist. Dresden Fernsehen wird den Termin redaktionell begleiten und einen kleinen Beitrag im Rahmen des „Zukunftsstadt Dresden“-Projekts produzieren.
In der zukunftsweisenden Schulaktion „Wir verwandeln unseren Schulhof“hat die „Woche der Bauhütten“ an der 102. Grundschule „Johanna“ vom 12. bis zum 16. Oktober (johannstadt.de berichtete) die gesamte Schule zusammengebracht, also Lehrer*innen, Hortner*innen und vor allem die Kinder der ersten bis vierten Klassen mitsamt ihrer engagierten Eltern, um beim Umbau des Schulgeländes eigenverantwortlich Hand und viele Hände anzulegen.
Die Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren arbeiteten Klassenstufenweise und gemeinsam mit Handwerkerinnen und Handwerkern, Künstlerinnen und Künstlern sowie mit dem Projekt-Team von „Schullebensraum“ und der Lehrerschaft aktiv mit Holz, Sandstein und mehr an der Neugestaltung des Außengeländes, auch dem zukünftigen Schulhof bzw. an Objekten für ihre Schule wie z.B. zwei dritte Klassen ihre Garderoben neu gestalteten.
Das Projekt „Schullebensraum“ endet am 31. Dezember 2020. Eine Verstetigung ist aktuell zwar noch nicht geplant, dafür aber eine inhaltsreiche Projektauswertung in 2021, inklusive eines dazugehörigen Projekt- und Dokumentationsleitfadens für Beteiligte und ähnliche Projekte. Damit wird die Weitergabe der Methodenkompetenz professionell unterstützt und soll auch an anderen Schulen exemplarisch angewendet werden. Insofern ist die Einschätzung interessant, welche Bedeutung das Projekt für die Schulentwicklungsarbeit der Landeshauptstadt Dresden haben könnte.
Weitere Informationen:
Kontakt zur Schule:
Frau Frömmel (Schulleiterin), Frau Keßler (stellv. Schulleiterin)
Telefon: 0351 4593168
E-Mail: gs_102@dresdner-Schulen.de
Internet: cms.sachsen.schule/gs102dd
eingestellt am 21.10.2020 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Beete anlegen für Artenvielfalt im Stadtgebiet. Foto: Andrea Schubert
Dieses Jahr 2020 ist das letzte Jahr des Handlungszeitrahmens, mit dem die Vereinten Nationen den Schutz der Artenvielfalt zum Programm erhoben haben: Die UN-Dekade für biologische Vielfalt läuft von 2011 bis 2020 und soll die Bedeutung der Artenvielfalt für unser Leben bewusst machen und aktiv Handeln anstoßen. Deutschland hat zusätzlich die nationale Strategie der Naturschutz-Offensive 2020 deklariert, um Maßnahmen zum Schutz und der Erhaltung der biologischen Vielfalt mehr Aufschwung zu versetzen. In Dresden sind bereits mehrere „Projekte der Artenvielfalt“ entwickelt worden, die neueste Auszeichnung erhielten die Gemeinschaftsgärten des UFER-Projekte Dresden e. V., darunter auch der Bönischgarten, unter Liebhabern kurz Boeni genannt, in der Johannstadt.
Die Gemeinschaftsgärten des UFER-Projekte Dresden e. V. sind als Projekt der „UN-Dekade biologischen Vielfalt“ ausgezeichnet worden. Bürgermeisterin Eva Jähnigen überreichte im Rahmen des UN-Tages zur Biologischen Vielfalt die auszeichnende Urkunde stellvertretend an Mitglieder des Vereins.
Ausgezeichnet in der Johannstadt
Einer der acht Gemeinschaftsgärten der nun ausgezeichneten UFER-Projekte ist der Bönischgarten in der Nördlichen Johannstadt. Wo einst eine öde Durchgangsfläche leer und unbeachtet zwischen Wohnblocks lag, grünt jetzt aus hochgebauten Beeten von Blumen bis Gemüse, was das Herz begehrt. Kapuzinerkresse leuchtet alarmierend rotorange und Sonnenblumen wachsen meterhoch und winken, wenn der Wind durch weht. Kleine und große Hände graben hier in der Erde, säen, pflanzen, hüten und stiften einen Ort, wo Farben, Düfte und Früchte wachsen. Selbstgebaute Palettenmöbel laden ins Viertel hinein verschiedenste Personengruppen zum Verweilen ein, auch morgens früh oder nächtlich spät.
Der Bönischgarten ist wie die anderen Gemeinschaftsgärten auch ein urbaner Ort für Begegnung im Grünen, Nachbarschaft und kulturellen Austausch, wo vorher eine unbelebte Fläche war. Das Grundstück umfasst rund 1300m2 und ist von der Stadt gepachtet, zunächst im Rahmen einer Zwischennutzung. Seit April 2017 geht es hier darum, gemeinsam einen Garten oder grüne Oase entstehen zu lassen, zu bauen und zu spielen, zu backen und zusammen zu entspannen. Viele haben einander über den Bönischgarten erst kennengelernt und gemeinsame Interessen entdeckt.
Neben dem Gärtnern steht das Entstehen einer offenen Nachbarschaftsgemeinschaft im Vordergrund: Alle Beete werden gemeinschaftlich in Mischkulturen angelegt und gepflegt und die Erträge gemeinsam geerntet und vernascht. Anwohner*innen, Vereinsmitglieder und Gäste können gemeinsam ausprobieren, lernen und ernten. Der Verein bietet offene Gartenzeiten, Abendbrotrunden, Workshops und Bildungsangebote zur Bewahrung und Förderung von biologischer Vielfalt.
Mehr Mitstreiter*innen für Artenvielfalt
Mit dem Förderprogramm der UN-Staaten UN-Dekade für biologische Vielfalt sollen international mehr Mitmenschen für die Bedeutung der Artenvielfalt unter den Lebewesen dieser Erde sensibilisiert werden. Das Bewusstsein und die Achtung zu entwickeln, als Mensch die Fülle der Angebote der Natur frei zur Verfügung zu haben und für sich nutzen zu können, ist ein Appell ans kollektive Verantwortungsbewusstsein. Ein partnerschaftliches Verhältnis mit der Natur einzugehen, ein weiterer Schritt des Umdenkens, das durch die UN Dekade befördert wird.
Als wichtigstes Element gilt das lokale Engagement für Erhalt und Garantie der Artenvielfalt innerhalb eines bestimmten Lebensraums. Die gärtnernde Gemeinschaft um den Bönischgarten tut dies beispielgebend und mit Lustgewinn in der Johannstadt. Zur Erhaltung, Kultur und Pflege von Pflanzen zählt auch die Saatgutgewinnung und Saatgutsicherung sowie die Weitergabe von Wissen insbesondere an jüngere Generationen: Kinder und Jugendliche herzlich willkommen!
Der Themenschwerpunkt der letzten beiden Dekaden-Jahre 2019/2020 ist den Insekten gewidmet als artenreichster Tiergruppe. Bei aller Kleinheit und Winzigkeit die immense Bedeutung hervorzukehren, die Insekten für den intakten Kreislauf der Natur haben, ist ein dringliches Anliegen des Aktionsbündnisses. Denn immer mehr Arten, die wir als selbstverständlich vorhanden voraussetzen, leben an der Grenze zum Aussterben: Schmetterlinge, Bienen, Hummeln, um nur diese drei zu nennen, sind durch vom Menschen betriebene intensive Wirtschaftsweisen in ihren natürlichen Lebensräumen bedroht, mit Folgeschäden für das gesamte Ökosystem, Lebensgrundlagen menschlichen Lebens inclusive.
Der Kreis schließt sich und macht deutlich, wie der Schutz der Artenvielfalt die Erhaltung und Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen bedingt.
Projekte, die im Zuge der UN Dekade ausgezeichnet werden, nehmen mit ihrem Engagement für den Erhalt der Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten eine Vorbildfunktion ein. Mit der Auszeichnung soll auf beispielgebende Initiativen aufmerksam gemacht werden, um so weiteres Interesse für die biologische Vielfalt in der Breite der Bevölkerung zu wecken und mehr Mitmenschen zu motivieren, ebenfalls aktiv zu werden.
Wer Interesse hat und mitmachen will, kann direkt Kontakt aufnehmen: Vor Ort oder unter boeni@ufer-projekte.de!
eingestellt am 16.10.2020 von Philine Schlick, Headerbild: Blick auf die Elbe. Foto: Anja Hilgert (Archiv)
Am Wochenende könnte am Elbpegel Dresden die 4 Meter-Marke erreicht werden. Hier liegt der Richtwert für die Hochwasser-Alarmstufe 1. Teile des Elberadwegs sind derzeit eingeschränkt.
Die reichlichen Niederfälle der letzten Tage haben die Elbe anschwellen lassen. Noch ruft die untere Wasserbehörde keinen Alarm aus. „Unter Beachtung der Entwicklung in Tschechien ist dies verzichtbar“, erklärt Umweltamtsleiter Wolfgang Socher. „Ein weiterer Anstieg des Wasserstands nach dem Wochenende ist aus heutiger Sicht nicht zu erwarten“, ergänzt er.
Regenmengen zwischen 50 und 60 Millimeter
Am heutigen Freitag, 16. Oktober 2020, 7 Uhr, wurde zunächst die 3-Meter-Marke überschritten. Bis auf Einschränkungen auf Teilen des Elberadweges und ufernahen Parkplätzen sind keine Verkehrseinschränkungen oder gar Straßensperrrungen zu erwarten.
In Dresden wurden am Dienstag und Mittwoch Regenmengen von 50 bis 60 mm registriert. Die städtischen Gewässer zweiter Ordnung waren randvoll, zu Ausuferungen kam es jedoch nicht. An Weißeritz und Lockwitz traten keine Probleme mit der erhöhten Wasserführung auf.
Der Anstieg der Elbe geht vor allem auf die ergiebigen Niederschläge dieser Woche im Einzugsgebiet der tschechischen oberen Elbe zurück, ausgelöst durch ein Mittelmeertief. Besonders bei den linkselbischen Nebenflüssen führte der Regen zu erheblichem Anstieg der Wasserstände. Betroffen waren die Flüsse Louèna, Novohradka und Chrudimka. Für die tschechischen Kreise Liberec, Hradec Kralove und Pardubice war die höchste Hochwasser-Alarmstufe ausgelöst worden. Mittlerweile haben sich die Hochwasserscheitel eingestellt, die Wasserführung weist eine fallende Tendenz auf. Das Einzugsgebiet der Moldau ist kaum betroffen.
eingestellt am 15.10.2020 von Philine Schlick, Headerbild: Zu Gast bei Thomas Löser in seinem ersten Wahlkreisbüro. Foto: Philine Schlick
In das ehemalige Büro der TUI-Filiale am Bönischplatz 11 ist Anfang Oktober das Wahlkreisbüro des Grünen-Politikers Thomas Löser eingezogen. Die Entscheidung für den Standort Johannstadt kam nicht von Ungefähr. Die Tür steht Bürger*innen mit Redebedarf offen.
Noch wummern vor der großen Fensterfront am Bönischplatz 11 schwere Maschinen. Doch wenn der Umbau des Platzes endlich abgeschlossen ist, verspricht das Wahlkreisbüro in den ehemaligen Räumen der TUI-Filiale ein Treffpunkt zum ungestörten Austausch werden. Das Büro ist nicht nur als Anlaufstelle für Bürger*innen, sondern auch als Veranstaltungsraum gedacht, betont Thomas Löser.
Ein Stadtteil, in dem Welten aufeinander treffen
“Mir ist es wichtig, dass hier nicht einmal im Monat Licht brennt und die Räume ansonsten leer stehen”, formuliert er überspitzt. Für einen geringen Obolus steht das Büro für Initiativen und Veranstaltungen offen. Derzeit, so Löser, werde das Angebot vom Johannstädter Plattenchor genutzt. Die übrigen Räume des großzügig geschnittenen Ladengeschäftes werden vom Ausländerrat und dem Recycling-Designer Johannplasto genutzt.
Als gebürtiger Johannstädter und unmittelbarer Nachbar hatte Thomas Löser das Ladengeschäft erspäht. Mit dem Standort “zwischen Gründerzeit und Platte” ist er sehr zufrieden – nicht nur, weil ihn die Dresdner Baukultur interessiert, die hier “durch alle Zeitschichten” besonders kontrastreich ablesbar ist: “Die Johannstadt ist ein Stadtteil, in dem Welten aufeinander treffen.” Das Viertel spiegele die Diversität seines gesamten Wahlkreises wider, der neben der Johannstadt Altstadt, Seevorstadt, Friedrichstadt, Wilsdruffer und Pirnaische Vorstadt umfasst.
Thomas Löser wuchs in einem Hochhaus an der Gerokstraße auf. Als Jugendlicher zog es ihn über die Elbe in die Neustadt. Mittlerweile lebt er wieder in der Johannstadt, gemeinsam mit seiner Familie.
Anlaufstelle für alle Politikinteressierten
Einige Bürger*innen haben die offene Sprechstunde bereits genutzt, erzählt Thomas Löser. Sie versteht sich als Angebot für “alle, die mit den Füßen auf demokratischem Boden stehen”, erklärt er. “Ich verstehe mein Büro als Gesprächsangebot für Politikinteressierte – auch wenn sie nicht Grüne wählen.”
Im Stadtrat setzt sich Thomas Löser für die Themen Bildung, Bauen und Wohnen sowie Stadtentwicklung ein. Als besonders brisantes Thema in der Johannstadt nimmt er die Schulentwicklung wahr. Deshalb widmet sich die erste Veranstaltung im Wahlkreisbüro am 17. November der Frage “Welche Schulstandorte braucht die Johannstadt?” Zu Gast wird u.a. Jan Donhauser sein.
Am 1. Dezember findet die zweite Diskussionsrunde unter dem Motto “Sachsen 100 Prozent erneuerbar?” zum Thema Klima und regenerative Energien statt. Thomas Löser erachtet es als wichtig, dass das Thema Klimaschutz auch beim Bau von Gebäuden beachtet und repräsentiert wird. Die neue Turnhalle der 102. Grundschule beispielsweise werde aus Holz, einem nachwachsenden Rohstoff, erbaut. Ein Beispiel für die Zukunft, findet Löser.
Offene Bürgersprechstunde im Wahlkreisbüro Thomas Löser
Bönischplatz 11, 01307 Johannstadt
Dienstag von 15 bis 18 Uhr, Donnerstag von 10 bis 13 Uhr
eingestellt am 15.10.2020 von Philine Schlick, Headerbild: Blick in den Hof des Uniklinikums. Foto Alexandra Jentsch
Am Montag, 26. Oktober 2020, stellt das Stadtplanungsamt das Parkraum-Konzept für die Gestaltung des Umfelds des Uniklinikums vor. Wer an der Info-Veranstaltung teilnehmen möchte, wird gebeten, sich bis zum 23. Oktober anzumelden.
Mitarbeiter*innen des Stadtplanungsamtes stellen zum Monatsende das Konzept zur Parkraumbewirtschaftung für das Umfeld des Universitätsklinikums Carl-Gustav-Carus vor. Die Informationsveranstaltung findet um 18 Uhr im Plenarsaal im Neuen Rathaus, Rathausplatz 1, Eingang Goldene Pforte, statt.
Verbesserung durch einen Bewohner-Parkbereich ab 2021
Das betreffende Gebiet ist begrenzt von der Fetscherstraße im Westen, dem Käthe-Kollwitz-Ufer im Norden, der Händelallee im Osten und der Blasewitzer Straße im Süden. Ziel ist eine bessere Organisation des ruhenden Verkehrs in den betreffenden Straßenräumen. Vor allem für die Anwohner*innen verbessert sich die Situation durch einen Anwohnerparkbereich. Dieser wird gebührenpflichtige Parkplätze und einzelne Parkplätze für ausschließliches Anwohnerparken haben. Mit einer Anwohnerparkkarte können Anwohner*innen im Gebiet überall gebührenfrei ihren Pkw abstellen.
Die Maßnahmen sollen im Jahr 2021 umgesetzt werden. Sie basieren auf dem Stadtratsbeschluss zum Luftreinhalteplan der Landeshauptstadt Dresden. Hinweise aus der Informationsveranstaltung werden im weiteren Verfahren berücksichtigt.
Vorsichtsmaßnahmen bei der Info-Veranstaltung
Zur Verhinderung und Verbreitung des Corona-Virus müssen bei Veranstaltungen der Landeshauptstadt die allgemeinen Hygieneregeln eingehalten werden. Grundsätzlich gilt das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckung (MNB) beim Betreten von Gebäuden. In den Veranstaltungsräumen ist eine MNB bei Einhaltung der Abstandsregeln nicht erforderlich. Weitere Hinweise zu den Schutz- und Hygienemaßnahmen sind vor Ort ausgeschildert und auf www.dresden.de einsehbar. Bei Vorliegen von Krankheitssymptomen ist der Zutritt zu den Veranstaltungsräumen nicht gestattet.
Die Anzahl der Gäste und Sitzplätze ist reduziert, um den Mindestabstand einhalten zu können. Es erfolgt eine Kontaktdatenerhebung, um mögliche Infektionsketten nachverfolgen zu können.
Teilnahme an der Info-Veranstaltung
Info-Veranstaltung am 26. Oktober 2020 um 18 Uhr im Plenarsaal des Neuen Rathauses
Interessierte können sich per E-Mail an verkehrsentwicklungsplanung@dresden.de mit Angabe des Stichwortes „Parken am Uni-Klinikum“ und Angabe des Namens bis zum 23. Oktober 2020 anmelden
eingestellt am 08.10.2020 von Philine Schlick, Headerbild: Warnstreik. Foto: Fun energetic ecelectic/Moment/Getty Images, Landeshaupstadt Dresden
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ruft für Freitag, 9. Oktober 2020, zum Warnstreik an kommunalen Kitas und Horten in Dresden auf. Es ist derzeit nicht absehbar, welche Auswirkungen der Streikaufruf auf die Kinderbetreuung in den städtischen Einrichtungen tatsächlich haben wird.
Eltern sollten am Freitag mit Beeinträchtigungen bei der Betreuung ihrer Kinder in kommunalen Kitas und Horten rechnen. Der Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen empfiehlt Eltern vorsorglich alternative Betreuungsmöglichkeiten für den Tag zu organisieren. Verbindliche Aussagen über die Öffnung einzelner Kitas und Horte im Zeitraum des Streikes können leider erst am Streiktag getroffen werden.
Ab 6 Uhr morgens Übersicht über streikende Einrichtungen
Zum Abruf aktueller Informationen ist die städtische Internetpräsenz als Informationsportal eingerichtet. Am Streiktag wird auf dieser Internetseite beginnend ab 6 Uhr eine Übersicht derjenigen kommunalen Kindertageseinrichtungen veröffentlicht, die vom Streik konkret betroffen sind.
Zusätzlich wird der Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen an diesem Tag eine telefonische Service-Hotline schalten. Unter der Telefonnummer 0351-4885111 erhalten Eltern am Streiktag ab 6 Uhr Auskunft, ob ihre Kita vom Streik betroffen sein wird.
Es steht keine Notbetreuung zur Verfügung. Eine Betreuung in anderen Kindertageseinrichtungen ist aufgrund der coronabedingten Schutzmaßnahmen nicht möglich. Das heißt, Kinder können nur in der Einrichtung betreut werden, mit der sie einen Betreuungsvertrag haben. Dies insbesondere, weil Teams und Gruppen verschiedener Einrichtungen nicht vermischt werden sollen. Gleichwohl werden die Einrichtungen öffnen, wenn pädagogische Fachkräfte zum Dienst erscheinen. Es können maximal so viele Kinder betreut werden, wie nach Personalschlüssel zulässig sind.
Elternbeitrag wird zurück erstattet
Eine streikbedingte, ganztägige Nichtinanspruchnahme des Betreuungsplatzes führt gemäß der Elternbetragssatzung in Verbindung mit der Fördersatzung der Landeshauptstadt Dresden zur Minderung des Elternbeitrages. Eines gesonderten Antrages bedarf es hierfür nicht. Die Rückerstattung beträgt ein Zwanzigstel (1/20) des monatlichen Elternbeitrages. Sie wird voraussichtlich mit der Beitragszahlung für den Monat Dezember verrechnet. Alle betroffenen Eltern erhalten über die Rückerstattung und Verrechnung einen gesonderten Bescheid. Die Beitragsstelle bittet von zwischenzeitlichen Nachfragen abzusehen.
eingestellt am 06.10.2020 von Philine Schlick, Headerbild: Kathrin Keßler, Katrin Popelka und Sigrid Böttcher-Steeb haben die Projektwoche der Bauhütten geplant. Foto: Philine Schlick
Mosaik-Treppen, Sandsteinblöcke, Klettergerüste – was sonst Handwerkerhände vollbringen, schaffen die Schüler*innen der 102. Grundschule “Johanna” in der Projektwoche der “Bauhütten” unter fachkundiger Anleitung selbst. Alle freuen sich darauf, sich die Hände schmutzig zu machen. Auch, wenn die Umstände besser sein könnten.
Vor den Schautafeln zur Bauhüttenwoche im Foyer der Grundschule gibt es Gedrängel. Ein Mann zeigt auf die Fotos, zwei Kindern verfolgen aufmerksam den Suchlauf seines Fingers. “Was möchtest du machen? Sandstein behauen, Vogelhäuser bauen, Mosaike für die Schultreppe…?” Die Wahl fällt nicht leicht, denn alle geplanten Baustellen klingen spannend. Die stellvertretende Schulleiterin Kathrin Keßler bestätigt: “Am liebsten würden die Kinder alles machen.”
Vom Insektenhotel bis zum Klettergerüst
Am kommenden Montag beginnt für Schule, Hort, Kinder und Erwachsene der 102. Grundschule “Johanna” mit der “Woche der Bauhütten” eine aufregende Zeit. Vom 12. bis zum 16. Oktober gestalten die Kinder der ersten bis vierten Klassen ihr Schulgelände selbst. Dafür dürfen seit den Corona-Einschränkungen erstmals fünf bis zehn Kinder aus unterschiedlichen Klassen eines Jahrgangs zusammenarbeiten.
Für die verschiedenen Baustellen vom Insektenhotel bis zum Zaunbau können sich die Kinder eintragen. Durchgeführt wird die Woche gestaffelt: Am Montag die vierten, am Dienstag die dritten, am Mittwoch die zweiten, am Donnerstag die ersten Klassen. Jede Gruppe wird von einer*m Handwerker*n angeleitet, dazu kommen eine Lehrerin und eine Hortnerin für die Betreuung. Beginn ist um acht mit einem gemeinsamen Frühstück, Feierabend um 14 Uhr.
Der Schulbetrieb läuft nebenher weiter. Bei der momentanen Unterbesetzung – auch durch die Quarantäne-Situation – eine Herausforderung.
Herausforderung durch Schulstart und Corona
Die Bauhüttenwoche zur Verschönerung des Schulgeländes war eigentlich im Sommer geplant, doch wie so vieles hat sich das durch Corona verschoben. Das Schuljahr hat eben angefangen – das bedeutet den Start des “ganz normalen Schulwahnsinns”, wie Frau Keßler es nennt. Zu Schulkonferenzen, Elternabenden, der intensiven Betreuung der ersten Klassen, dem Start der Vorschule und der Schul-Anmeldung 2021 kommt das Zukunftsstadt-Projekt Schullebensraum noch dazu.
“Wir wollten es aber bewusst nicht auf später verschieben”, erklären Sigrid Böttcher-Steeb vom Projekt Schullebensraum, Kathrin Keßler und die stellvertretende Hortleiterin Katrin Popelka. Wer wisse schon, wie sich die Corona-Situation entwickelt. Zudem werde das Wetter im Herbst nicht besser. Jetzt kann noch draußen gewerkelt werden. “Wenn es nicht gerade Starkregen oder Hagel gibt, sind die Kinder auf der Baustelle”, sagt Kathrin Keßler.
Chance auf die Verwirklichung eigener Ideen
Was wie eine Strafaufgabe klingt, ist für die Kinder eine Riesenfreude. “Alle sind aufgeregt. Es gibt auch viele Anfragen, ob man nicht zwei Tage arbeiten dürfe”, erzählt Keßler. Am Freitag wird es eine Würdigung der getanen Arbeit geben, sagt Sigrid Böttcher-Steeb. “An diesem Tag gibt es für besonders engagierte Schüler*innen die Möglichkeit, nochmal beim Feinschliff mit anzupacken”, tröstet sie.
Das Schulgelände wird umgestaltet, weil die alte Turnhalle abgerissen und ersetzt wird. Dadurch büßen Pausenhof und Hortgelände Fläche ein. Diese wird zur Straße hin neu geschaffen. Derzeit wird der grüne Zaun entlang der Pfotenhauerstraße versetzt, um den Vorhof zu vergrößern. Damit dort nicht nur Rasen und Beton vorherrschen, wird die Fläche mit Klettergerüsten, Bänken und Skulpturen versehen – warum das die Kinder nicht selbst machen lassen?
Die Aktion fand Gefallen. Kathrin Keßler: “Die Kinder haben so die Chance auf die Verwirklichung der eigenen Ansprüche.” Dokumentiert wird die Projektwoche von Kinder-Reporter*innen, die das Geschehen begleiten und anschließend ihre Ergebnisse präsentieren.
Woche der Bauhütten in der 102. Grundschule “Johanna”
vom 12. bis zum 16. Oktober zwischen je 8 und 14 Uhr
Für Sonnabend werden noch Helfer*innen für Vorbereitung und Aufbau von Zelten als Regenschutz gesucht. Freiwillige können sich hier melden: schule@freiraeume-planen.de
eingestellt am 05.10.2020 von Philine Schlick, Headerbild: An der Elbe sind die Wiesen zerwühlt. Wer war das? Foto: Philine Schlick
Auf den Elbwiesen zwischen Waldschlößchenbrücke und Albertbrücke geben zerwühlte Wiesenbereiche Rätsel auf. Das Umweltamt schließt Wildschweine als Verursacher nicht aus, kann deren Aktivitäten jedoch nicht zweifelsfrei bestätigen. Hinweise sind willkommen.
Sie fallen zweifelsfrei ins Auge, die aufgewühlten Wiesenflächen an der Elbe. Unterhalb der Elblounge “Johann”, auf Höhe des Flohmarkt-Geländes oder im Bereich der Fährstelle. In der aufgebrochenen Grasnarbe picken Raben, Tauben und Krähen. Sie profitieren vom freigelegten Erdreich. Aber, wer hat hier zuerst gewühlt?
Dem Umweltamt geben die Spuren Rätsel auf. “Kaninchen können wir ausschließen, da diese in Dresden nicht mehr vorkommen. Am ehesten kommen Wildschweine in Betracht, die in diesem Bereich allerdings noch nicht beobachtet werden konnten”, so Anke Hoffmann vom Presseamt. Möglicherweise sind auch die Hasen, an die an der Elbe leben, verantwortlich.
Das Umweltamt will die Lage weiter beobachten, freut sich jedoch über Beobachtungen und Hinweise von Bürger*innen, da sich die Dienstzeiten des Umweltamtes selten mit den Zeiten zusammenfallen, in denen Wildschweine aktiv sind.