Gedicht auf eine Bank in der Stadt

eingestellt am 26.03.2024 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Poetischer Blick auf eine Bank, Foto: Anja Hilgert

 

Gastbeitrag von Katharina Haffner, 16 Jahre alt,
Schülerin der 10. Klasse am St. Benno-Gymnasium:

“Also, wie bin ich dazu gekommen, das Gedicht bei der Einweihung der Johannstädter Erzählbank vorzutragen? Ich habe in den letzten beiden Wochen ein Sozialpraktikum im Seniorenzentrum Amadeus gemacht und Frau Bochert, die Leiterin des Amadeus hat mich gefragt, ob ich das Gedicht nicht anlässlich der Feierlichkeit vortragen würde. Das habe ich getan!”

 

DIE BANK IN DER STADT

Eine Bank in der Stadt.
am Wegrand der Straße, im Park, auf Plätzen.
Oft unscheinbar, man sieht sie nicht,
hastet vorüber.
Ein andermal man sehnt sie sich,
findet sie nicht.
Eine Bank,
um auszuruhen
Pause zu machen
anzuhalten
zu sitzen
abzustellen
abzuschweifen
zu träumen.
Doch findet man sie und setzt sich
auf eine Bank in der Stadt,
mit Zeit,
dann ist man die Ruhe,
die man sonst nicht hat,
in der Hast der Stadt.
Man wird nicht gesehen,
doch man sieht selbst mit einem anderen Blick.
Man hat Zeit
zu betrachten
nachzudenken
auszuruhen
zu träumen,
die Hast zu beobachten,
die langsam verschwindet;
und man findet selbst die Ruh’.
Die Zeit bleibt stehen,
während die Welt sich weiterdreht;
in der Hast
auf einer Bank in der Stadt.

 

Poesie für die Erzählbank in der Johannstadt, Foto: Anja Hilgert

 

 

 

 

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Kunstschaffende über 55 Jahre können sich bewerben für Arbeitsstipendien in bildender Kunst und Literatur

eingestellt am 15.10.2021 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Das Amt für Kultur und Denkmalschutz ruft auf, jetzt Stipendiat*in zu werden und eigenes künstlerisches Schaffen voranzubringen Foto: Anja Hilgert

Das Amt für Kultur und Denkmalschutz schreibt acht Stipendien für freiberuflich tätige Kunstschaffende ab Jahrgang 1966 aus und fördert künstlerische Arbeit im Stadtraum Dresden in den Sparten bildende Kunst und Literatur mit Arbeitsstipendien in Höhe von je 1.250 Euro. 

 

Auch in der Johannstadt haben alteingesessene Künstler und Künstlerinnen mit Wurzeln in der Landeshauptstadt ihren Wohnsitz oder aber Atelierräume, in denen ihre Werke entstehen. Manchmal ist es eine künstlerische Handschrift, eine bestimmte Formsprache oder ein farbliches Kolorit, das für Wiedererkennen sorgt und mit dem Schaffen eines künstlerisch tätigen Menschen in Verbindung bringt. Künstlerische Werke vermitteln auf jeweilige besondere Art Botschaften, Gedankenwelten, Gefühle, die auf einzigartige Weise Menschen miteinander verbinden ohne dass sie sich begegnen.

Das ausgeschriebene Arbeitstipendium richtet sich an solche kreativ schaffenden Menschen, die mit ihrem Tun in der vergangenen Zeit kaum oder wenig an die Öffentlichkeit treten konnten. Es ist ein Signal, künstlerischem Wirken wieder den Raum zu weiten – denn Kunstwerke nähren den Menschen.

 

Generation 55 plus

 

Gefördert werden Projektvorhaben zur Weiterentwicklung der eigenen künstlerischen Arbeit und die Fertigstellung künstlerischer Arbeiten unter den aktuellen Krisenbedingungen. 

Bewerbungen sind bis Dienstag, 2. November 2021 möglich.
Einzureichen sind neben einer Projekt- bzw. Vorhabenskizze, ein tabellarischer Lebenslauf und ein Nachweis der haupterwerblich ausgeübten selbstständigen Tätigkeit. Fördervoraussetzung ist die haupterwerbstätige künstlerische Arbeit.

Bewerben können sich freiberuflich tätige Künstlerinnen und Künstler sowie Autorinnen und Autoren mit Hauptwohnsitz Dresden, die mindestens 55 Jahre alt sind und deren künstlerische Tätigkeit im Haupterwerb ausgeübt wurde bzw. wird. Voraussetzung für die Bewerbung ist der Nachweis der selbstständigen künstlerischen Tätigkeit durch eine Mitgliedschaft in der Künstlersozialkasse, in einem entsprechenden Berufsverband oder durch eine eidesstattliche Erklärung. 

 

 

Geschützte Bedingungen für kreatives Arbeiten Foto: Anja Hilgert

 

Eher unter dem Radar der Öffentlichkeit

Dr. David Klein, Leiter des Amtes für Kultur und Denkmalschutz bewirbt das Projekt für Dresdner Kunstschaffende: „Wir wollten mit diesen Arbeitsstipendien eine Zielgruppe besonders in den Fokus nehmen, die eher unter dem Radar der Öffentlichkeit arbeitet – die Generation 55 plus. Oftmals sind diese Künstlerinnen und Künstler von Ausschreibungen und Stipendien allein durch ihr Alter ausgeschlossen. Eine nachhaltige Kulturförderung kann nicht ausschließlich den Fokus auf die Förderung von jungen Talenten legen, sondern sollte einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen.“ 

Das Stipendienprogramm wird in Kooperation mit der Hanna-Johannes-Arras-Stiftung vergeben. Die Stiftung mit Sitz in Stuttgart fördert in Dresden Kunst und Kultur der Sparten Musik, bildende und darstellende Kunst, Literatur und Baukunst. 

Stefan Arras, Vorstand der Hanna-Johannes-Arras-Stiftung erklärt zur Förderung des Dresdner Vorhabens: „Eine öffentliche Darstellung ihres Schaffens war für viele Künstler in Zeiten der Pandemie nur unter erschwerten Bedingungen oder gar nicht möglich. Die künstlerische Arbeit wurde eingegrenzt, was manchen Künstler schwer belastet und teilweise auch in eine prekäre Lage geführt hat. Wir als Kunst-Stiftung wollen uns der Betroffenen annehmen und ihnen den Weg zurück zur Normalität erleichtern. Dazu beteiligen wir uns gerne an dem vom Kulturamt der Stadt Dresden aufgelegten Stipendienprogramm.“ 

 

 

Der formlose Antrag (nicht handschriftlich) ist zu senden an: 
Amt für Kultur und Denkmalschutz, Postfach 12 00 20, 01001 Dresden.
Unterstützung bei der Antragstellung bietet der Künstlerbund Dresden e. V. per E-Mail: berufsverband@kuenstlerbund-dresden.de und Telefon: 0351-8015516.

 

Weitere Informationen

www.dresden.de/generation55

“Moving Borders” erzählt am Wochenende Johannstädter Geschichten quer über die Elbe

eingestellt am 08.07.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Moving Borders lässt die Grenzen verschwimmen. Foto: Mustafa Hasan

Das internationale Kunstprojekt “Moving Borders” bringt Johannstädter Geschichten mit der Fähre auf die gegenüberliegende Elbseite in die Neustadt. Am Fähranleger ist die Bühne aufgebaut. Und auch das Schiff selbst wird Kulisse. Mit dabei ist die 101. Oberschule mit einem Schüler*innen-Projekt zum Anhören. Der Eintritt ist an allen Tagen kostenfrei.

Die Elbe trennt Johannstadt und Neustadt – und verbindet sie. Was beide Stadtteile eint, ist ihre quirlige Unterschiedlichkeit. Das internationale Kunstprojekt “Moving Borders” begreift den Fluss als Schnittstelle, nicht als Trennlinie und macht die Fähre Johanna zur Arche. Von Freitag bis Sonntag findet auf dem gepflasterten Platz am Fähranleger auf der Neustädter Seite ein vielschichtiges Bühnenprogramm statt. Die Überfahrt mit der Fähre wird am Sonnabend selbst zum Erlebnis, denn Künstler*innen gestaltet hier jeweils ein eineinhalb-minütiges “Überfahrtsprogramm”. Pendeln lohnt sich also.

Elbe und Johannstadt gestalten, hören und fühlen

Am Freitag noch vor dem Eröffnungskonzert mit der Dresdner Marching Band Banda Comunale und der Skulpturalen Bewegung Stromlinien, beginnt das Programm um 16 Uhr mit der individuellen Gestaltung von Kleidung aus zweiter Hand, Audio-Features zur Elbe, einer interaktiven Karte zur Elbe und einer “Insel der europäischen Fragen”. Mit dabei ist auch die 101. Oberschule: Unter dem Titel “Skatebankcola” stehen Gefühle, Wünsche, Ängste und Hoffnungen von Jugendlichen im Fokus. Ihre Stimmen werden in einem Mix aus Musik und Field-Recordings arrangiert, die vor Ort im Kiez gemeinsam aufgenommen wurden.

Um 18 Uhr startet dann das einstündige Eröffnungskonzert, an das sich ein geselliges Beisammensein am Lagerfeuer anschließt.

Fahnen-Winken von Ufer zu Ufer und Catwalk

Am Sonnabend wird das Programm um eine Fahnenchoreografie ergänzt, die um 19.30 Uhr von einem zum anderen Elbufer grüßen wird. Waving Signals – eine kosmopolitische Fahnenchoreografie für alle. Die Fahnengestaltung beginnt um 15 Uhr vor Ort.

Mit dem eigenen Smartphone und Kopfhörer kann auf dem Areal unter dem Titel “Move as one” eine 45-minütige Audio-Meditation von Kieron Jina auf einem angeleiteten Spaziergang genossen werden.

Zwischen 16 und 18 Uhr finden die Mini-Performances auf der Fähre Johanna statt. Präsentiert wird “Unterschätztes Wissen”, gesammelt und bearbeitet vom Trio La Vache Qui Rit aus den Erzählungen Johannstädter Bürger*innen. Gegen 20 Uhr klingt der Abend wieder am Lagerfeuer aus.

Am Sonntag schließlich bekommen die entstandenen Kleidungsstücke von „Collection – was unsere Kleidung zu erzählen hat” einen Körper und beginnen, sich auf einem Catwalk zu bewegen. Die Modenschau startet um 18 Uhr. Um 19 Uhr schließt sich eine erneute Vorführung der Fahnen-Choreografie an.

Gemeinsam schnippeln, kochen und tanzen

Der Montag bietet neben dem bislang bekannten Programm gemeinsamen Austausch, kochen und Tanz.  Ab 15 Uhr können Frauen beim Frauencafé mit Nazanin Zandi durch die Gestaltung von Blanko-Figuren sowie Blanko-Sprech- und Gedankenblasen in Austausch kommen und die entstandenen Comic-Szenen in eine Dresdner Landschaft einbetten.

Um 17 Uhr schließt sich das Montagscafé mit einer Koch-Session mit Musik für alle an.

Moving Borders / ARK für Dresden: Arche für unterschätztes Wissen

Treffpunkt Ostzone: Ein Kunst-Projekt lädt zu Debatte und Austausch ein

eingestellt am 28.06.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Beschilderung Johannstädter Kulturtreff (Foto: Matthias Kunert)

Das Kunst-Projekt “ostZONE” lädt interessierte Bürger*innen im Juli zum Dialog über die DDR-Zeit ein. Es geht um gemeinsames Erinnern und generationsübergreifenden Austausch. Das Programm wartet mit unterschiedlichen Angeboten vom Workshop bis zum Stadtteilspaziergang auf.

Wer sich erinnert, gestaltet die Zukunft – deshalb laden Kulturaktiv und Utopolis in der Johannstadt zum Projekt “ostZONE” ein. Menschen unterschiedlichen Alters können sich mit Künstler*innen und Expeter*innen zusammenfinden. Es geht um Zuhören und Gehört werden.

Plausch im Marktcafé, gemalte Biografien

Für einen lockeren Plausch bietet das Marktcafé am Johannstädter Kulturtreff die Gelegenheit. Diskutiert werden soll die neue Ausgabe des Stadtteilmagazins ZEILE zum Thema Wohnen in der Johannstadt: “Erinnern Sie sich, wie war das denn: Das Zusammenleben im Plattenbau, das Einkaufen, die Gärten, die Hobbys, die Musik? Welche Sprachen waren und sind zu hören? Was ist Ihre Lieblingsecke?”

Auf einen Spaziergang durch das Viertel sind Menschen am 2. Juli eingeladen, versteckte Lieblingsplätze und Orte der Erinnerung mit DDR-Bezug kennenzulernen. In welchen “alten Steinen” steckt noch DDR-Geschichte – und welche?

Geführt wird die Tour von zwei Johannstädter*innen: Maryam lebt seit drei Jahren in Deutschland, Wolfgang wuchs in Dresden auf und hat erlebt, wie sich der Stadtteil über die Jahre hinweg verändert hat. Nach dem ca. zweistündigen Spaziergang wird der Johannstädter Künstler Moussa Mbarek zusammen mit den Teilnehmenden Eindrücke kreativ festhalten.

Gespräche auf Augenhöhe

Ein Podiumsgespräch wird sich dem Thema “Russland / Sowjetunion – großer Bruder?” widmen. Die Zeitzeug*innen Evelyn Harz (Lehrerin am RomainRollandGymnasium, ehemalige EOS „Romain Rolland“), Heidi Bohley (1982 Mitbegründerin der unabhängigen FRAUEN FÜR DEN FRIEDEN, 1989 NEUES Forum) und Igor Eidman (Soziologe, Vorsitzender Forum russischsprachiger Europäer e.V.) kommen unter der Moderation von Marcus Oertel mit Zuschauer*innen in ein Gespräch auf Augenhöhe: Wie waren und sind die Begegnungen im Alltag? Was verbindet oder trennt Sie ganz persönlich mit Sowjetunion/Russland? Wie viel Sowjetisches prägte die DDR? Was möchten Sie endlich mal aus dieser Zeit erzählen? Welches Bild von Russland haben Sie heute?

Den Abschluss der Veranstaltungsreihe wird ein zweiteiliger Kunst-Workshop bilden, der dazu einlädt, die eigene Biografie in etwas “Greifbares” zu verwandeln und künstlerisch zu gestalten.

Treffpunkt OstZONE in Johannstadt

  • 2. Juli 2021, 12 bis 14 Uhr, Marktcafé, Grünfläche vor dem Kulturtreff
  • 2. Juli 2021, 15 bis 18 Uhr Stadtteilspaziergang zum Thema Wohnen in der Johannstadt – DDR und heute, Treffpunkt am Johannstädter Kulturtreff
  • 3. Juli 2021, 11 bis 13 Uhr Podiumsgespräch “Russland / SU – Großer Bruder”, Johannstädter Kulturtreff
  • 10. Juli 2021, 10 bis 18 Uhr, Biografie-Kunstworkshop (Teil 1), ebenda
  • 17. Juli 2021, 10 bis 18 Uhr Biografie-Kunstworkshop (Teil 2)
  • Link zum Projekt

Moving Borders: Das Kunstprojekt findet im Juli auf der Fähre statt

eingestellt am 05.06.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Die Fähre in Johannstadt. Foto: Philine Schlick

Das internationale Kunstprojekt “Moving Borders” setzt sich mit dem Thema Grenzen auseinander. Es sollte eigentlich an diesem Wochenende stattfinden – auf der Fähre “Johanna” und am Fähranleger Neustadt. Es wurde aufgrund von Corona in den Juli verlegt. Koordinatorin Paula Oevermann erläuterte der Stadtteilredaktion das Programm. 

Die Elbe trennt die Stadt – und verbindet sich gleichermaßen. Ein treues Vehikel, das zwischen den Stadtteilen vermittelt, ist die Fähre zwischen Johannstadt und Neustadt. Sie soll im Juli zur Bühne werden: Für Performances von je 2,5 Minuten Länge.

Eine Arche in sieben Städten

Ausgedacht haben sich das die Künstler*innen des Kollektivs “Quarantine” aus Großbritannien. Die Truppe wurde für die Gestaltung des Gesamtkonzept ausgewählt. “Die hießen aber schon vorher so”, sagt Paula Oevermann, die das Kunstprojekt “Moving Borders” am Spielhaus Hellerau koordiniert. “Quarantine” ersannen gemeinsam mit den Künstler*innen Katja Heise und Mustafa Hasan das Thema “Arche”. Außer Dresden sind Kulturstätten in Mühlheim, Ütrecht, Porto, Warschau, Straßburg und Athen beteiligt. Eine Geschichte entsteht so über zwei Jahre an sieben unterschiedlichen Orten in Europa.

Sieben auf einen Streich – und ganz verschieden. Auf die Idee kam man aus Gründen der Nachhaltigkeit: “Normalerweise wird eine Produktion an einem Ort ersonnen und geht dann mit der kompletten Ausrüstung auf die Reise”, erklärt Paula. Warum also nicht lieber das Thema auf den Weg schicken und die Gestaltung dem jeweiligen Ort überlassen?

“Eigentlich war der Plan, das Programm in regelmäßigem persönlichen Kontakt zu gestalten”, berichtet Paula. “Quarantine” wollte durch Europa reisen, um anzuleiten und Hilfestellungen zu geben. Dramaturgische und formale Beratungen konnten aufgrund der Pandemie dann aber nur online durchgeführt werden. “Wir wollten trotzdem den ko-produktiven Charakter erhalten”, sagt Paula.

Geschichten aus der Johannstadt auf der Bühne

Die Dresdner “Arche” ist die Elbfähre. “Die Elbe ist ein Treffpunkt für alle Menschen”, erklärt die Koordinatorin. Deshalb wird auf der gepflasterten Fläche unweit des Fähranlegers auf der Neustädter Seite das Programm ausgerichtet. Im Vorfeld waren Künstler*innen mit einem umgebauten Lastenfahrrad in der Johannstadt unterwegs und haben Geschichten von Menschen gesammelt. Diese werden auf der Bühne von den Menschen selbst, oder einer*m Stellvertreter*in vorgetragen.

 

Das zur Fähre ausgebaute Lastenrad war zur Eröffnung des Wochenmarkts vor Anker am  Bönischplatz, um aufzusammeln, was die Johannstadt erzählt Foto: Anja Hilgert

 

Zudem wird es Comicstationen und eine Fahnenchoreografie geben. Das Programm setzt auf Beteiligung: “Alles ist zum Mitmachen gedacht. Wir sind auf die Teilnahme von Interessierten angewiesen.” Weitergabe und Austausch sind das Grundthema von “Moving Borders”.

Kunst zum Mitmachen

Es sei erstaunlich, die Parallelen zwischen den Menschen festzustellen, die mit der Wende einen Bruch ihrer Biografie erlebt haben und denen, die aufgrund von Krieg oder Not aus ihren Heimatländern fliehen mussten.

Die täglich verschiedenen künstlerischen Formate stellen Fragen: Was ist verschütt gegangen? Was ist wichtig? Wo gibt es Gemeinsamkeiten? “Wir wollen Menschen zusammenbringen, die häufig im Alltag nichts miteinander zu tun haben”, sagt Paula Oevermann.

Moving Borders vom 9. bis 12. Juli

  • auf der Fähre & am Fähranleger Neustadt
  • Freitag: 18 bis 21 Uhr, mit einem Bühnen-Höhepunkt am Ende
  • Samstag: 15 bis 21 Uhr
  • Sonntag: 15 bis 21 Uhr
  • Montag: Kochen und Lagerfeuer mit dem Montagscafé von 17 bis 22 Uhr
  • alle Informationen auf www.moving-borders.de

Interkultureller Tag der StadtNatur: Spazieren durch Johannstadt

eingestellt am 02.06.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Die Wiesenflockenblume (Centaurea jacea) leuchtet noch spät im Jahr und setzt einen Akzent für den Schutz von Insekten aller Art, Hummeln, Schmetterlinge, Falter und Bienen, die in dieser Wiese eine Weide haben.  Foto: Anja Hilgert

Am Sonnabend und Sonntag feiert der BUND auch in Dresden den interkulturellen Tag der StadtNatur. Gemeinsam mit Wir sind Paten veranstaltet der Verein Willkommen in Johannstadt einen Spaziergang mit Natur-Kunst und Picknick – auch in Arabisch und Farsi. 

Stadt, das steht für viele Menschen, hohe Häuser, belebte Straßen, aktives Kulturleben, einkaufen und kurze Wege. Kurzum: Für Lebendigkeit und Vielfalt. Aber was wäre die Stadt ohne ihre Natur? Parks, Grünflächen, Wiesen, Wälder und Brachen bedeuten Erholung, Rückzugsort und Artenschutz. Niemand weiß das besser als die Johannstädter*innen, die mit den Elbwiesen ihre Oase direkt vor der Haustür genießen.

Ein Feiertag für die Natur in der Stadt

Der Tag der StadtNatur feiert mit vielen kleinen Einzelveranstaltungen im Stadtgebiet die wertvolle Flora und Fauna, die die Stadt grün und lebendig machen. In Dresden findet er seit 2015 statt. Er wurde nach dem Vorbild der Langen Nacht der Museen angelegt. Seinen Ursprung fand er 2007 in Berlin und entwickelt sich seitdem zusehends weiter. Workshops, Kräuterwanderungen, Vogelerkundungen: Die Palette der Veranstaltungen ist breit gefächert.

“Durch das Programm ‘RefLAct’ begegneten sich viele junge Menschen aus unterschiedlichen Kulturen indem sie sich gemeinsam für unsere Umwelt einsetzten. Wir hoffen, dass auch Familien beim Interkulturellen Tag der StadtNatur dabei sind, in denen nicht hauptsächlich deutsch gesprochen wird,” so Hannes Herrmann, Projektreferent beim BUND. Die Veranstaltung ist der Abschluss des Projekts “Refugees Lead Action”, bei dem interkulturelle Begegnung durch Umweltbildungsseminare ermöglicht wurde. Gefördert wurde es durch die Aktion Mensch und die GLS Treuhand.

Kulturelle Vielfalt in Dresden trifft also auf die Artenvielfalt der Dresdner Natur. “Wir freuen uns über die vielen Partner, die zum Programm beitragen,” so Herrmann.

Ein vielsprachiger Spaziergang

In Johannstadt veranstaltet der Verein Willkommen in Johannstadt gemeinsam mit Wir sind Paten am Sonnabend und Sonntag einen Familienspaziergang durch’s Viertel, bei dem aus Naturmaterialien ein Kunstwerk gestaltet wird. Zum Abschluss winkt ein gemeinsames Picknick. “Die Tour kann man mit Hilfe einer App auch alleine absolvieren”, erklärt Marie-Charlotte Lukas. “Sowohl die digitale als auch die geführte Tour werden auf Arabisch und Farsi angeboten. Samstag mit einer arabischen Dolmetscherin, Sonntag dann auf Farsi.”

Familien-Spaziergang zum Interkulturellen Tag der StadtNatur

  • am 5. und 6. Juni je von 11 bis 13 Uhr
  • Treffpunkt: Haltestelle Permoser Straße, vor der Post
    Mitzubringen: gute Laune, Kreativität, wetterfeste Kleidung & eine Kleinigkeit zum Essen
  • Link zur Veranstaltung mit allen Informationen
  • Zur Anmeldung

Vorschläge für Kunst- und Förderpreise 2021 gesucht

eingestellt am 28.10.2020 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Inspiration und Eingebung in der Johannstadt gesucht Foto: Anja Hilgert

Passend dazu, dass die Landschaft sämtlicher Freien Künste enorm unter Mitleidenschaft gezogen ist, wo Kontakt-,  Ausgangs- und Veranstaltungssperren das kulturelle Leben bis unters Daseinsminimum reduziert halten, ergeht jetzt der Aufruf vom Amt für Kultur und Denkmalschutz an die Dresdner Bevölkerung, mitzuwirken, hinzuweisen und publik zu machen, wo in der Stadt frische, helle, wache, engagierte Talente an Kunstschaffenden tätig und verborgen sind. Die Landeshauptstadt vergibt insgesamt drei dotierte Preise für Kunstschaffende, die in Dresden produktiv künstlerisch tätig sind und will wissen, wer gilt bei den Dresdnern und Dresdnerinnen als wirklich schöpferischer Kopf oder kreativ begabte Truppe? 

Dresdner*innen können Kulturschaffende empfehlen

Sei es Theater, Film, Tanz, Performance, Installation und Musikkonzert oder was die Bühne und das Ausstellungswesen lebendig hält – gesucht sind Hinweise auf Künstler und Künstlerinnen vor allem der Off-Szene, die sich in den Kreisen von Dresdner Bevölkerungsschichten einen Ruf und Namen erworben haben. Wen würdest Du vorschlagen für einen Kunstpreis oder Förderpreis der Landeshauptstadt? Wer hat es endlich oder längst verdient, gewürdigt zu werden?

Mit dem Kunstpreis würdigt die Landeshauptstadt Dresden jährlich Kreative, Kulturschaffende oder Ensembles, die in der Landeshauptstadt einen Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit hatten oder haben, deren Werk von großer Bedeutung für die Stadt ist und überregionale Anerkennung findet. Bis zu zwei Förderpreise können an Dresdner Künstlerinnen und Künstler, Kulturschaffende oder Ensembles vergeben werden, die nach ihrer Persönlichkeit und ihren künstlerischen Leistungen eine herausragende Entwicklung erwarten lassen.

Jetzt gilt’s

Dresdnerinnen und Dresdner können bis Sonnabend, 31. Oktober 2020, Künstler*innen für den Kunstpreis und zwei Förderpreise der Landeshauptstadt Dresden für das Jahr 2021 vorschlagen.

Die Beigeordnete für Kultur und Tourismus Annekatrin Klepsch unterstützt das Forschen nach Mitbürgern und Mitbürgerinnen, die Kunst schaffen und mit ihren Werken künstlerisch in der Gesellschaft wirksam sind: „Ob Tanz, Literatur, Musik, Videoinstallation oder Fotografie, Dresden hat enormes kreatives Potenzial. Die Dresdnerinnen und Dresdner haben die Möglichkeit, Vorschläge für die einzelnen Preiskategorien einzureichen und dadurch den Fokus auf versteckte Diamanten in der Dresdner Kunst- und Kulturlandschaft zu lenken.“ 

Womöglich unter uns in der Johannstadt?!

Auch in der Johannstadt arbeiten Künstler*innen verschiedenster Genres in ihren  Werkräumen und Ateliers. Wer förderlich beitragen mag, Menschen, die ihre Lebensaufgabe der Kunst widmen, zu honorieren, und zu fördern, dass sie auch in Zukunft ihrer Arbeit produktiv nachgehen können, hat noch bis Sonnabend 31.10 Zeit für Vorschläge.

Vorschläge können bis Sonnabend, 31. Oktober eingeschickt werden an:

  • per Post  :

Landeshauptstadt Dresden
Amt für Kultur und Denkmalschutz
Postfach 12 00 20
01001 Dresden 

Für die Vorschläge bitte unbedingt das Formblatt nutzen, das unter www.dresden.de/kunstpreis heruntergeladen werden kann. 

Eine Ausstellung öffnete den kurzen Blick in eine andere Welt

eingestellt am 09.07.2020 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Kunterbunte Ausstellungsfläche für Bilder am Spielplatzzaun

Für kurze Zeit den Blick in eine andere Welt aufleuchten zu lassen, ist in einer Sonntagsausstellung einer kleinen Gruppe ganz junger Künstler*innen geglückt, die ihre Kunstwerke entlang eines Spielplatzzauns für die Öffentlichkeit in der Johannstadt ausstellten.

Temporäre Ausstellung des Malwettbewerbs “Deine Welt”

Die Bildwerke der Kinder – Zeichnungen und Malereien –  sind in der Zeit entstanden, als Schulen und Kindertageseinrichtungen ihre Türen geschlossen hatten aufgrund der Corona-Pandemie. Und immer noch ist der schulische Rahmen zeitlich eingegrenzt und nach Hygienevorschriften streng bemessen. Der Spielraum frei und unbefangen aktiv zeigen zu können, was sie beschäftigt, ist für Kinder klein.

In der brisanten Zeit im Frühjahr hatte das ESF-Projekt der Städtischen Bibliotheken Dresden „Kulturlots*innen – Brücken zwischen Kulturen“ die Initiative ergriffen und mit einem Malwettbewerb Kinder im Stadtteil aufgerufen, „ihre Welt“ zu malen. Das Team der vier Kulturlots*innen baut Brücken in kulturelle Beteiligung und soziale Interaktion auf englisch, arabisch, russisch und rumänisch. Begegnungen und gegenseitiges Kennenlernen der unterschiedlichen Johannstädter*innen werden gefördert und das nachbarschaftliche Zusammenleben gestärkt.

Der Malwettbewerb verstand sich als ein Angebot, Weite in die entstandene Enge zu bringen und auf Fragen zu antworten, die nach Begleitung verlangen und bestenfalls Momente von Orientierung zu stiften, wenn die Ausrichtung fehlt. Fast 30 Kinder sind dieser Einladung zum Malwettbewerb gefolgt.

Puppenspielerin Sonja Grußer mischt sich mit Kasperle unter die Künstler*innen der Ausstellung Foto: Christian Steinert

In einer Ausstellung wurden jetzt am Sonntag 5. Juli 2020 alle Einsendungen präsentiert. Für das Projekt war es ein Glücksfall, dass die Vonovia kooperierte, kurzerhand das Spielplatzgelände Florian-Geyer-Straße 48 zur Verfügung stellte und die Erlaubnis erteilte, dort eine Ausstellung unter den besonderen Vorsichtsmaßnahmen durchzuführen.

Entlang des Spielplatzzauns war reichlich Ausstellungsfläche, dass die Kinder und ihre Eltern und Gäste die entstandenen Bilder vieler möglicher Welten bewundern konnten.
Die kleinen Künstler*innen erhielten ein Dankeschön in Form eines Buches und konnten eine Puppentheater-Aufführung mit Sonja Grußers Kasperle und seinen Puppenfreunden genießen.

 

Weiterführende Informationen

  • Rückfragen beantworten die Veranstalter per E-Mail unter kulturlotsen.johannstadt@gmail.com
  • Das Projekt Kulturlots*innen lädt für Sonntag, den 2. August 2020 von 10 und 12 Uhr in den Garten des Johannstädter Kulturtreffs, Elisenstraße 35 zu einem „Familientreffen“ ein mit Spaß und Spiel, Überraschungen und Aktivitäten für die ganze Familie. Anmeldung ist nicht notwendig.