Gastbeitrag von Katharina Haffner, 16 Jahre alt,
Schülerin der 10. Klasse am St. Benno-Gymnasium:
“Also, wie bin ich dazu gekommen, das Gedicht bei der Einweihung der Johannstädter Erzählbank vorzutragen? Ich habe in den letzten beiden Wochen ein Sozialpraktikum im Seniorenzentrum Amadeus gemacht und Frau Bochert, die Leiterin des Amadeus hat mich gefragt, ob ich das Gedicht nicht anlässlich der Feierlichkeit vortragen würde. Das habe ich getan!”
DIE BANK IN DER STADT
Eine Bank in der Stadt.
am Wegrand der Straße, im Park, auf Plätzen.
Oft unscheinbar, man sieht sie nicht,
hastet vorüber.
Ein andermal man sehnt sie sich,
findet sie nicht.
Eine Bank,
um auszuruhen
Pause zu machen
anzuhalten
zu sitzen
abzustellen
abzuschweifen
zu träumen.
Doch findet man sie und setzt sich
auf eine Bank in der Stadt,
mit Zeit,
dann ist man die Ruhe,
die man sonst nicht hat,
in der Hast der Stadt.
Man wird nicht gesehen,
doch man sieht selbst mit einem anderen Blick.
Man hat Zeit
zu betrachten
nachzudenken
auszuruhen
zu träumen,
die Hast zu beobachten,
die langsam verschwindet;
und man findet selbst die Ruh’.
Die Zeit bleibt stehen,
während die Welt sich weiterdreht;
in der Hast
auf einer Bank in der Stadt.
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