Zusammen mit dem 5. Newsletter des Quartiersmanagements gingen auch die Ergebnisse der Informationsveranstaltung zum Fördergebiet Nördliche Johannstadt am 1.12.2023 online. متابعة قراءة Ergebnisse der Infoveranstaltung zum Fördergebiet Nördliche Johannstadt jetzt online
الوسم: Amt für Stadtplanung und Mobilität
Soziale Johannstadt: Umfrage zur Lebensqualität im Viertel
Das Amt für Stadtplanung und Mobilität sieht auch im Jahr 2022 Bedarf zur Verbesserung der Lebensverhältnisse von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in vier Dresdner Stadtgebieten: Auf dem Radar der Landeshauptstadt stehen Friedrichstadt, Gorbitz, Prohlis und das Gebiet Johannstadt/Pirnaische Vorstadt.
In der Johannstadt sind in den vergangenen Jahren bereits umfangreiche Fördermittel in die Sanierung der Gebäude und Freiflächen geflossen, was in vielen Bereichen des Stadtteils zu einer erfreulichen, positiven Entwicklung geführt hat. Nun steht das soziale Leben der Johannstädter*innen im Blick.
Johannstadt sozial
* * * Was gibt es in der Johannstadt in der Freizeit zu tun? * * * Welche Angebote zum Spielen gibt es für Kinder? * * Was können Jugendliche tun? * * * Wie geht man aus in der Johannstadt? * * * Wo können Nachbarn sich treffen? * * * Wie sind Senior*innen aktiv? * * * Welche Angebote vermitteln Bildung, welche machen Spaß? * * * Wer braucht was in der Johannstadt? * * *
Alle Bewohner*innen des Stadtteils sowie im Gebiet ansässige Träger sozialer Projekte sind eingeladen, per Umfragebogen dem Amt für Stadtplanung und Mobilität mitzuteilen, wie sich aus ihrer Sicht die Situation in Johannstadt/Pirnaische Vorstadt aktuell verbessern lässt.
Die Fragen der Umfrage sind gezielt darauf ausgerichtet, konkrete Bedürfnisse nach Freizeit-, Sport-, Bildungs- oder Unterstützungsangeboten zu ermitteln, mit denen sich Möglichkeiten und Lebensgefühl im Stadtteil aufwerten lassen.
Was trägt dazu bei, daß Menschen, sich in der Johannstadt wohl und sozial aufgehoben fühlen und sich einzeln, in Familie oder in Gruppe gerne, aktiv in der Johannstadt als ihrem Stadtteil aufhalten.
Per Umfrage für mehr Sozialleben
Um Situation und Bedarf vor Ort möglichst bürgernah und authentisch zu ermitteln, startet das Amt für Stadtplanung und Mobilität seine Befragung am heutigen Freitag mit einer Laufzeit für einen Monat.
In diesem Zeitraum haben Stadtteilbewohner*innen die Möglichkeit, ihre Bedürfnisse an sozialen Angeboten im Stadtteil in die Umfrage mit einzubringen.
Der Umfragebogen kann in Deutsch oder Englisch ausgefüllt werden. In zentralen Anlaufstellen, z. B. bei Vereinen, Bürgertreffs oder Begegnungsstätten liegen Fragebögen aus, die Interessierte händisch ausfüllen und vor Ort zurückgeben können. Die Rückmeldungen der unterschiedlichen Teilnehmergruppen fließen anschließend in Konzepte ein, mit denen die Landeshauptstadt Fördermittel beantragt.
Entwicklung in der Johannstadt hat Platz nach oben
Da die Johannstadt ihren Zahlen nach als benachteiligter Stadtteil gilt, soll zur Beantragung von Fördermitteln ermittelt werden, was es zur Belebung des Stadtteils braucht: Den nötigen Entwicklungsbedarf zeigen Indikatoren an wie eine geringe Anzahl an Gewerbetreibenden und kleineren Wirtschaftsunternehmen, eine gleichzeitig überdurchschnittlich hohe (Langzeit)Arbeitslosenquote, ein proportional hoher Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund, viele neu Zugezogene im Quartier, ein hoher Anteil alter und älterer Menschen und ein hoher Prozentsatz Alleinerziehender.
Themen der Kinder- und Jugendarbeit und der sozialen Integration bilden Schwerpunkte im Entwicklungsbedarf. Es sollen zusätzlich gewünschte Angebote aufgespürt werden, die dazu beitragen, den Stadtteil in seinem Sozialleben besser aufzustellen.
Zum ESF Plus-Förderprogramm
Die Landeshauptstadt sieht vor, die Aufnahme der Gebiete Johannstadt/Pirnaische Vorstadt in das Förderprogramm „Nachhaltige soziale Stadtentwicklung Europäischer Sozialfonds Plus 2021 – 2027“ (ESF Plus) zu beantragen.
Mit dem Programm finanzieren die Europäische Union, der Freistaat Sachsen und die Landeshauptstadt Dresden Angebote, die sozial benachteiligten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zugutekommen sollen. Beispielhafte Vorhaben sind Familienberatungsstellen, Sport- und Bildungsangebote, Nachbarschaftstreffs, Selbsthilfewerkstätten oder Gemeinschaftsgärten.
Auslagestellen der Umfragebögen im Stadtteil
Johannstadthalle/Vereinshaus Aktives Leben
Holbeinstraße 68
01307 Dresden
Familientreff Paulinchen
Bundschuhstr. 2
01307 Dresden
Wir sind Paten
Bundschuhstr. 2
01307 Dresden
Familienzentrum Pauline
Papstdorfer Straße 41
01277 Dresden
Johannstädter Kulturtreff
Elisenstraße 35
01307 Dresden
Bibliothek Johannstadt
Fetscherstraße 23
01307 Dresden
Weitere Informationen
- Umfrage zur Verbesserung der Lebensqualität in der Johannstadt
vom 4. Februar bis 4. März 2022 - Link zur Umfrage
- Landeshauptstadt Dresden
Amt für Stadtplanung und Mobilität
Abteilung Stadterneuerung - Telefon 0351-4883417
- Fax 0351-4883821
- E-Mail esfplus-beteiligung@dresden.de
Das neue Stadtteilhaus für die Johannstadt
Als eine Schlüsselmaßnahme in der Entwicklung des Fördergebietes „Soziale Stadt Nördliche Johannstadt“ gilt ein neu geplantes Gebäude mit dem Arbeitstitel „Stadtteilhaus Johannstadt“. Mit anderen Worten: Die Johannstadt erhält ein Stadtteilhaus! Und: Dieses Stadtteilhaus für Bewohner*innen unseres Stadtteils wird von Grund auf neu gebaut! Der Ersatzneubau wird in Zukunft den überalterten und aufgrund erhöhten Asbestgehalts auch nicht weiter sanierungsfähigen Bau des Johannstädter Kulturtreffs ersetzen. Die Entscheidung dazu wurde bereits 2017 vom Dresdner Stadtrat gefällt.
Wie eine ausführliche stadtplanerische Darlegung deutlich werden lässt, ist von vier geprüften Standorten im Stadtteil das Grundstück in der Pfeifferhannsstraße am meisten geeignet für den repräsentativen Neubau. Im Sommer wird eine informative und kreative Aktionswoche auf dem Grundstücksgelände stattfinden.
Auf der Fläche im Winkel der beiden großen Wohnzeilen – der WGJ auf der Pfeifferhannsstraße einerseits und der Vonovia auf der Florian-Geyer-Straße andererseits – wird ab 2023 das neu geplante Stadtteilhaus Johannstadt errichtet werden. Der derzeit für Parkplätze versiegelte Anteil der Fläche wird als neuer Standort für den Bau des Hauses dienen, während der Grünanteil der Fläche ins Grundstück einbezogen und mit samt des alten Baumstands als Ruhe-, Grün- und Erholungsflächen erhalten bleiben soll.
Wissenswertes zum gegenwärtigen Stand der Planungen
In der Informations-Veranstaltung eines “Bürger*innen-Dialogs” hatte das Stadtplanungsamt am 26.Februar den eröffnenden Schritt in die Öffentlichkeit getan, um den Stand der aktuellen Planungen einem breiten Publikum und insbesondere der unmittelbaren Bewohnerschaft des Stadtteils kundzutun.
Die offiziellen Kontakteinschränkungen der ersten Jahreshälfte haben dazu beigetragen, dass als nötig und wichtig erkannte Beteiligungsformate und Diskussionen, wie sie vor Ort hätten geführt sein wollen, aus dem öffentlichen Raum in den digitalen verlagert wurden. Entsprechend ist noch ungewiss, inwieweit Stadtteilbewohner*innen die Neuigkeit tatsächlich schon erfahren oder gar selbst bewegt haben. Die Frucht ist reif genug, um darüber im Quartier ins Gespräch zu gehen.
Das digitale Format der Info-Veranstaltung hatte im bemessenen Zeitfenster von zwei Stunden seinen Schwerpunkt auf die Präsentationen der Stadtplanenden, Architekten und Kulturschaffenden gelegt. Im Chat oder per Hotline meldeten sich über 100 zugeschaltete Interessierte während der Veranstaltung zu den Ausführungen zum Neubau des Stadtteilhauses zu Wort. Im Hintergrund waren die per E-Mail oder Anruf eingebrachten Fragen, Kommentare, Anliegen von zugeschalteten Teilnehmer*innen zusammengefasst worden und nach eingehender Prüfung im Stadtplanungsamt werden sie nun nach und nach mit qualifizierten offiziellen Antworten versehen auf der städtischen Webseite veröffentlicht.
Gelistete Fragen mit Antworten sowie die gehaltenen Fach-Präsentationen und ein Videomitschnitt der gesamten Veranstaltung des Bürger*innendialogs sind auf der Webseite der Stadt allgemein einsehbar.
Dachgrün, Veranstaltungssaal und Parkplätze
Was die Menschen in puncto Nutzungskonzept und Nachbarschaft interessierte, reichte von Ideen zur Fassaden- und Dachgrüngestaltung über Anregungen für eine bessere Ausnutzung des Grundrisses und Interessen an einem großen Veranstaltungssaal oder mietbaren Räumen für private Feierlichkeiten bis hin zu Sorgen um Lärmbelästigung und den Wert des Grünbestands sowie Anfragen zu einer Bibliothek oder dem Erhalt von Kleider- und Papiercontainern.
Der Wegfall von ca. 100 Stellplätzen auf der aktuellen Parkfläche Pfeifferhannsstraße regte manche Gemüter. Wohin mit dem haushaltseigenen Kraftwagen? Wo sonst parken, wenn nicht unmittelbar vor der eigenen Haustüre wie gewohnt? Da Gewohnheiten bekanntlich widerständig, resistent und erfindungsreich auf Veränderungsimpulse reagieren, bekam die Parkplatzthematik in Johannstadt mit der Bekanntmachung des Standorts fürs Stadtteilhaus erneut Aufschwung, diesmal mit neuem Resultat: Das Stadtplanungsamt drehte in seinen Etagen alle Räder, um die Situation endgültig auf allen Ebenen des Möglichen und Machbaren auszuloten. Eine umfassend dargestellte Stellplatzbilanz für das Bewohnerparkgebiet 15 zeigt in einer eigens erstellten, anschaulich aufgearbeiteten Dokumentation, wie komplex zukünftiges städtisches Leben zu denken ist. Die gesamte Darstellung ist über die Webseite einsehbar.
Unterm Strich steht fest, dass nicht ersatzweise lokale Lösungen, sondern ein grundlegend zukunftsorientiertes Umdenken abgestimmt werden muss, das nachbarschaftliche Probleme innerhalb eines Stadtteils vor dem Horizont größerer Zusammenhänge angeht und dialogisch nach Lösungswegen sucht, die nicht immer schon greifbar materiell vorhanden, sondern miteinander zu entwickeln sind.
Architektur und Gebäude
Den finalen Entwurf für den Neubau legt das junge Dresdner Architekturbüro AKL | Architektenkooperation vor und hatte damit im Rahmen der europaweiten Ausschreibung 2019 den Zuschlag für die Planung des Baus erhalten:
„Mit dem Architekturbüro AKL wurde im April 2020 der Vertrag zur Planung des Gebäudes geschlossen. Das Büro untersuchte verschiedene Varianten zur Kubatur des Gebäudes. Anschließend fiel im Amt für Hochbau und Immobilienmanagement gemeinsam mit den künftigen Mietern die Entscheidung für die nun vorliegende Planung als zweiteiliges Gebäude mit einem zweigeschossigen und einem eingeschossigen Gebäudeteil. Das Stadtplanungsamt trägt diese Entscheidung mit, in der Gestaltungskommission fand der Entwurf eine breite Zustimmung. Detailabstimmungen erfolgen laufend mit den zukünftigen Mietern.“
Keine geringe Rolle spielt wohl auch, dass es sich bei dem Stadtteilhaus Johannstadt um ein Pilotprojekt der Landeshauptstadt Dresden handelt, was digitales Planen und Bauen angeht, da das Stadtteilhaus unter Einsatz der innovativen Building Information Modeling (BIM)-Methode geplant und errichtet werden soll. BIM strebt als eine ganzheitliche Prozess-Methode, die der optimierten Planung und Verwaltung von Gebäuden dient, gleichzeitig die Vernetzung aller am Projekt beteiligten Unternehmenspartner und Personen an. Sie geht mit einer Darstellung der Gebäude als virtuelle und intelligente 3D-Modelle einher.
Bereits zum Jahresanfang 2021 beriet sich die Gestaltungskommission der Landeshauptstadt Dresden zu dem neuen Gebäude im Stadtteil Johannstadt. Unter Einbeziehung von Erfahrungswissen und Bedarf der aktuellen Nutzer*innen des jetzigen Johannstädter Kulturtreff e.V. und künftigen Stadtteilhauses Johannstadt wurde im Auftrag der Landeshauptstadt ein professionelles Entwicklungs- und Nutzungskonzept für die Räume des öffentlichen Neubaus erarbeitet.
Eine Fahrstraße durchs Karree: Die ehemalige Blumenstraße?
In den offiziellen, auf der städtischen Webseite einzusehenden Plänen wird der Standort des Stadtteilhauses als „Pfeifferhannsstraße/Blumenstraße” geführt, was auf übergeordnete Planungsinteressen des Stadtplanungsamtes schließen lässt. Denn der Standort wird als eindeutige Post-Adresse allein die Pfeifferhannsstraße vorweisen, während die Blumenstraße auf der anderen Seite des Wohnriegels Pfeifferhannsstraße endet.
Das Gesamtbauprojekt „Stadtteilhaus Johannstadt“ sieht jedoch auch die Umgestaltung der Zufahrtswege zur Fläche des neuen Stadtteilhauses vor. Entlang der Grundstücksfläche, an der die vorhandene Grünfläche ihrer Länge nach anschließt, legt die Planung für das Teilstück von Pfeifferhannsstraße bis zum Bönischplatz eine zweispurige Fahrstraße an, um den Verlauf der Blumenstraße wie historisch einstmals zu verlängern und in den Anschluss bis zum Bönischplatz zu überführen.
Kontroverse über Wiederherstellung der ehemaligen Blumenstraße
Da, wo gegenwärtig der Anlieferverkehr der Kaufhallen abläuft, ansonsten die Durchfahrt für Kraftfahrzeuge gesperrt und die Wege für Passant*innen zu Fuß, per Fahrrad und mit Kinderwagen offen gehalten sind, soll weiterer Durchfahrtsverkehr erzeugt werden. Damit zukünftig, wenn einmal eines Tages vielleicht der Wohnriegel nicht mehr stehen sollte, nahtlos von B nach B – von Bönischplatz zu Blumenstraße und umgekehrt – gefahren werden könnte. Dieser Straßenbauentwurf lässt im Stadtbezirksbeirat Altstadt eine kontroverse Debatte andauern. Dennoch werden mit den gegenwärtigen Veröffentlichungen die Planungen weiter publik gemacht.
Währenddessen rücken Termine näher
Da das Stadtteilhaus neu gebaut, der Stadtteil eine neue Adresse erhalten wird, gehen auch die Planungen derjenigen in Gang, die das Haus zukünftig mit Inhalt füllen: Die Verantwortlichen des Johannstädter Kulturtreff hat 30 Jahre Erfahrung mit Soziokultur in der Johannstadt gelehrt, dass das Haus seine Lebendigkeit und Vielfältigkeit erhält durch die, die dort ein und aus gehen: Das sind die Bewohner*innen des Stadtteils selbst, für die und vor allem mit denen und durch die kulturelles Leben in den Stadtteil gelangt.
Deshalb veranstaltet der Johannstädter Kulturtreff mit seinem Projekt Plattenwechsel.WIR in Aktion in der Woche vom 17. bis 24. Juli auf der Grünfläche in der Pfeifferhannsstraße eine Beteiligungswoche für Ideen und Aktionen zu Programm und Ausgestaltung im neuen Stadtteilhaus und stellt schon einmal die Weichen in Richtung bevorstehendem Umzug.
Jede*r kann dabei sein, jede*r ist eingeladen, die Sommerwoche auf dem neuen Grundstück in der Pfeifferhannsstraße mitzugestalten und dort Ideen einzubringen, wie gelebt und was veranstaltet werden will im neuen Stadtteilhaus Johannstadt!
Weitere Informationen
- Link zu den Beteiligungsmöglichkeiten
- Kontakt Sommerwoche auf dem neuen Grundstück:
Meike Weid, mw@johannstaedterkulturtreff.de