eingestellt am 15.11.2021 von Philine Schlick, Headerbild: So wird das neue WiD-Haus aussehen. Zur Farbe muss das Stadtplanungsamt noch abstimmen. Bild: WiD
Die Bauarbeiten für das neue WiD-Wohnhaus auf dem Gelände des ehemaligen “blauen Hauses” an der Florian-Geyer-Straße gehen voran. Die offizielle Adresse wird Bundschuhstraße 10 lauten, weil der Eingang sich zu dieser Straße hin befinden wird.
Auf dem Entwurf, den die WiD Anfang der Woche zum neuen Wohnhaus veröffentlichte, kommt das Gebäude grau daher. Doch das kann sich noch ändern: “Hinsichtlich der Farbgestaltung steht eine abschließende Abstimmung mit dem Stadtplanungsamt noch aus”, informiert die Wohnungsgesellschaft. Fest steht jedoch bereits die neue Adresse: Bundschuhstraße 10 soll sie lauten, obwohl das Haus an der Florian-Geyer-Straße liegt. Das hat mit dem Eingang zu tun, der zur Querstraße hin deuten wird.
Bäume fallen für Fernwärmekanal
“Die Arbeiten zum Abriss der ehemaligen Kindertagesstätte sind planmäßig und unproblematisch verlaufen”, heißt es. Die Fläche sei jetzt bereinigt. Im nächsten Schritt erfolge die Verlegung des Fernwärmekanals durch die DREWAG. “Dieser liegt im künftigen Baufeld und muss zurückgebaut bzw. verlegt werden.” Auf dem Fernwärmekanal wachsen Bäume, die für die Arbeiten fallen müssen, so die WiD.
Im kommenden März sollen die Tiefbauarbeiten starten, sobald die Witterung es zulässt. Im April 2024 ist mit der Fertigstellung des Hauses zu rechnen. Die Pläne stellt die WiD ausführlich bei der Infoveranstaltung Soziale Stadt Nördliche Johannstadt am kommenden Sonnabend vor.
eingestellt am 15.10.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Ins Fundament wurde eine Zeitkapsel eingelassen. Im Bild: Die Architekten Dirk Lorenz & Falk Leinert, Alrik Mutze, Vorstand der WGJ, Matthias Seifert vom Bauunternehmen Wolff & Müller und WGJ-Pressesprecherin Julia Grotjahn. Foto: Philine Schlick
An der Fetscherstraße füllt die WGJ eine Lücke in der Bebauung entlang der Baumallee in Richtung Großer Garten mit einem neuen Genossenschafts-Gebäude. In das Erdgeschoss sollen Geschäfte ziehen, in den oberen Etagen entstehen 39 Wohnungen. Am Freitag wurde eine Zeitkapsel als symbolischer Grundstein ins Fundament eingelassen.
Was sind wohl geeignete Worte zum Anlass einer Grundsteinlegung? Darüber rätselten die Redner am Freitagmorgen in der Baugrube des siebten Johannstädter WGJ-Hauses an der Fetscherstraße 67/69. Letztendlich fanden alle passende, vor allem des gegenseitigen Dankes und der Befürwortung. Im August 2022 soll der Rohbau stehen, im darauffolgenden Jahr dann rechnen alle Beteiligten mit der Fertigstellung des ungewöhnlichen Wohn- und Geschäftshauses mit dem “Schwung” in der Fassade.
Wellengang entlang der Fetscherstraße 67/69
Schon im jetzigen Grundriss zeichnen sich anstatt schnurgerader Kanten Wellen ab. Das entspricht dem Entwurf der Lorenz-Architekten, die sich eine Faltung der Front haben einfallen lassen, um den Kronen der betagten Bäume entlang des neuen Hauses ausreichend Platz und Wirkung zu verleihen. Das erklärte Dirk Lorenz zur feierlichen Grundsteinlegung.
Das Haus wird sechs Stockwerke in die Höhe wachsen. Zur Fetscherstraße hin sollen Geschäfte und auch ein Café den Gehweg beleben, wohingegen alle Wohn- und Schlafräume zum begrünten Innenhof hin ausgerichtet sind, um Straßenlärm abzuschirmen. Im Hof entsteht ein Spielplatz und eine Grünanlage, die ein nachbarschaftliches Miteinander ermöglichen soll. Hinter den Wogen der wellenförmigen Front geben gläserne Laubengänge den Weg zu den Wohnungen frei und puffern Geräusche ab. Sie könnten aufgrund ihrer großzügigen Bemessung auch als Spiel- und Begegnungsfläche dienen, offerierte Alrik Mutze.
Stilvolle Wohnungen zu stabilen Preisen
“Bereits vor 100 Jahren beheimatete die heutige Fetscherstraße stilvolle Wohnhäuser, aber auch kleinere Gewerbe. Daran knüpfen wir mit dem Bau unseres Wohn- und Geschäftshauses an. Wir möchten die vorhandene Struktur der Fetscherstraße mit Gewerbemöglichkeiten aufwerten, aber auch den Bedürfnissen der Mieter entsprechenden Wohnraum zu fairen Mietpreisen schaffen”, so Mutze.
Einen Meilenstein bedeutete die heutige Grundsteinlegung: Zusammen mit einigen Münzen, der Pressemitteilung der WGJ und aktuellen Tageszeitungen wurde eine glänzende Metallhülse mit der Aufschrift “Zeitkapsel” im Fundament versenkt.
Entstehen werden auf einer Fläche von rund 770 Quadratmetern 20 Zweiraum-, 17 Dreiraum- und zwei Vierraumwohnungen, die jeweils über eine Loggia oder eine Dachterrasse verfügen. Die Wohnungen verfügen alle über ein Badezimmer mit Fenster und bodengleicher Dusche, eine offen an den Essbereich anschließende Küche, einen Abstellraum und Fußbodenheizung. Alle Wohnungen sind via Aufzug erreichbar. Geplant sind zudem eine Tiefgarage mit 40 Plätzen und ein separater Raum für Fahrräder und Kinderwagen.
Nur für den Termin lassen die Bauschaffenden in orange die Werkzeuge ruhen. Die Arbeiten sind bereits in vollem Gange. Für die Anrainer*innen bedeutet das Geduld und starke Nerven, denn Baustelle unterliegt aus technischen Gründen anderen Arbeitszeiten. Hier wird schon mal bis 22 Uhr gewerkelt. Ein Anwohner ist Zaungast bei der Zeremonie. Er bewohnt das benachbarte WGJ-Haus und hat einen guten Blick auf das Baugeschehen. Er verrät: “Die WGJ hat allen Parteien bereits im Vorfeld eine Entschädigung gezahlt.”
Erlweinpreis für WGJ-Haus
Die umliegenden Häuser stammen bereits aus den 60er Jahren und wurden teilweise mit einer zusätzlichen Etage auf dem Dach versehen, um mehr Wohnraum zu schaffen. Neben der gestalterischen Qualität beansprucht die WGJ für sich, großen Wert auf die funktionellen Aspekte des zeitgemäßen Wohnens zu legen. Am Tag der Grundsteinlegung gab die Stadt Dresden ein weiteres Haus der WGJ an der Striesener Straße 31/33 als Preisträger des achten Erlweinpreises bekannt.
Das Haus belege, “dass das sowohl im Äußeren als auch in der Struktur in hoher handwerklicher Qualität konzipierte und in einem städtebaulich heterogenen Umfeld nach diesen Plänen umgesetzte Gebäude einen wundervollen Beitrag zur stadträumlichen und funktionalen Konsolidierung leisten kann. Vor allem aber wird deutlich, dass bezahlbarer Wohnraum nicht gleichzeitig ein billig anmutendes Äußeres haben muss”, richtete Baubürgermeister Kühn lobende Worte an den Architekten Peter Zirkel.
eingestellt am 04.03.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Im Außenbereich des neuen Wohnhauses sollen Flächen zum Spielen entstehen. Foto: Philine Schlick
An der Florian-Geyer-Straße wird derzeit wie geplant der Boden für einen Neubau der Wohnungsbaugesellschaft Wohnen in Dresden (WiD) geebnet. Die Baumfällungen ermöglichen letzte Blicke auf die künstlerisch gestaltete Fassade der ehemaligen Kita. In ihren Bauplänen ist die WiD auf die Wünsche von Bürger*innen eingegangen und hat eine große Änderung vorgenommen.
Es kracht. Schwere Maschinen wühlen sich durch den Boden. Rund um die ehemalige Kita an der Florian-Geyer-Straße 13 hat sich das Dickicht gelichtet und übergroße bunte Gesichter schauen erstaunt in die Straßen. Sie zieren die Wände der ehemaligen Kita.
Abriss der Kita wird vorbereitet
Auf deren Grundfläche entsteht nach das neue WiD-Wohnhaus, dessen Grundfläche nur geringfügig größer sein soll. Der Bau wird allen Planungen nach im dritten Quartal 2021 starten und zwei Jahre andauern.
Derzeit wird alles für den Abriss der Kita vorbereitet. Dazu gehören auch Baumfällarbeiten. Sträucher und Bäume mussten weichen.
Bäume und Sträucher sollen nach Möglichkeit erhalten bleiben
“Auf dem Grundstück wurden bisher insbesondere notwendige Fällarbeiten und Arbeiten zur Befreiung vom Wildwuchs vorgenommen. Für den bevorstehenden Abriss der ehemaligen Kindertagesstätte wurde ein Bauzaun errichtet”, berichtet Claudia Herzog von der WiD.
“Alle Begrünungen, die in irgendeiner Form erhalten werden können, werden vor Beginn der Maßnahmen gesichert, so dass sie vor Einflüssen in Folge der Arbeiten geschützt sind. Außerdem werden nach Fertigstellung der Gebäudeteile auf dem Grundstück großzügige Ersatzpflanzungen vorgenommen.”
Bürgerbeteiligung: WiD baut niedriger
Nach dem Einbezug von Bürger*innen fällt der geplante Mehrgeschosser an der Ecke Bundschuh-/Florian-Geyer-Straße niedriger aus als einstmals angedacht. Außerdem werden nicht ausschließlich Sozialwohnungen angeboten, um eine Durchmischung des sozialen Gefüges zu erreichen. Von den 79 Wohnungen werden 62 mietpreisgebunden sein, besagt die Webseite der WiD.
Vergangenes Jahr gab es eine Bürgerbeteiligung, die aufgrund von Corona auf 25 Teilnehmer*innen begrenzt war. Ihrer Wirksamkeit hat das keinen Abbruch getan. Auch im Nachhinein könnten Bürger*innen ihre Gedanken und Bedenken äußern. Die WiD hat reagiert.
Nun doch: Eine Tiefgarage
“Eines der relevantesten Themen aus der Bürgerbeteiligung haben wir aufgenommen, das Thema Parkplätze”, so Claudia Herzog. “Wir haben intensiv mit unseren Planern dazu beraten und schlussendlich unsere Planung dahingehend noch einmal angepasst.”
Jetzt wird doch eine Tiefgarage gebaut. Im ursprünglichen Entwurf war diese Option wegen zu hoher Kosten nicht enthalten. Alle Parkplätze sollten auf der Fläche um das Haus angeordnet werden.
“Dann wäre aber das gesamte Grundstück zum Parkplatz geworden, so dass wir nochmal alle Zahlen auf den Prüfstand gestellt haben und nun doch eine Parkebene ins Untergeschoss gebracht haben”, führt Herzog aus.
Zusätzliches Geschoss für Keller und Stellplätze
Für alle Nebenflächen wie Mieterkeller, Kinderwagen-, Rollatoren- und Fahrradstellplätze hatte die WiD ohnehin ein Untergeschoss geplant. Jetzt geht es noch ein Stockwerk tiefer unter die Erde: Unter den Kellerbereich wird die Tiefgarage gebaut.
“Somit können wir einen Großteil der Stellplätze in der Tiefgarage abbilden, und nur eine geringfügige Anzahl im Außenbereich, so dass wir mehr Platz für Grün- und Spielflächen vorsehen können”, begründet Claudia Herzog.