Auf dem Campus des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden findet am heutigen Mittwoch der 9. Umwelttag statt, der für die Belegschaft von Uniklinikum und Medizinischer Fakultät ausgerichtet wird. Die betriebseigene Umweltinitiative „Carus Green” engagiert sich für den bewussteren Umgang mit natürlichen Ressourcen in Betrieb und Gelände und zeichnet sich in dieser betriebseigenen Vorreiterrolle auch durch soziales Engagement aus.
Schonender Umgang mit Ressourcen als vorausschauendes Handeln
Das Universitätsklinikum ist eine Vereinigung von 26 Kliniken und Polikliniken, sechs Instituten und 17 interdisziplinären Zentren, die mit den klinischen und theoretischen Forschungsinstituten der Medizinischen Fakultät zusammenarbeiten: „Eine der großen Stärken der Hochschulmedizin Dresden ist das vorausschauende Denken und Handeln. Kommende Entwicklungen zu antizipieren, ist dabei nicht nur auf den Feldern Krankenversorgung, Forschung und Lehre wichtig, sondern auch in übergeordneten Fragen wie dem Klimawandel”, erklärt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand.
In einem gemeinsamen “Spirit” mit den Mitarbeitenden verfolgt die Klinikleitung das Anliegen eines umweltfreundlichen Universitätsklinikums: „Gemessen an der Zahl der Beschäftigten gehört das Universitätsklinikum zu den größten Dresdner Unternehmen. Aufgrund der Aufgabe als Krankenhaus der Maximalversorgung schlägt sich unsere Verantwortung auch beim Verbrauch von Energie und Wasser sowie von Materialien nieder”, sagt der Kaufmännische Vorstand Frank Ohi. „Der Verbrauch an umweltrelevanten Ressourcen hat neben dem Gedanken eines ökologisch verantwortlichen Handelns für das Uniklinikum auch eine betriebswirtschaftliche Dimension.”
Das Uniklinikum beschäftigt über 6.500 Mitarbeitende, davon 1000 Medinziner*innen als Ober-, Fach- und Assistenzärzt*innen sowie eine Klinikleitung mit Verwaltung, Wissenschaftler*innen und technische Assistenten*innen, über 2000 Schwestern und Pfleger als Fachpersonal und mehr als über 460 Auszubildende: “Wir treffen hier bei vielen Mitarbeitenden auf offene Ohren”, freut sich der Vorstand.
Pflanzinseln für blühende und Frucht tragende Gehölze
Den 9. hausinternen Umwelttag eröffnen der Medizinische Vorstand Prof. Michael Albrecht und Frank Ohi, Kaufmännischer Vorstand jeweils mit einem Spaten, um dann zusammen mit Mitarbeitenden erste Büsche und Sträucher zu pflanzen, die im Rahmen der gemeinsamen Pflanzaktion „Mein Baum – Mein Dresden” finanziert wurden. Über 100 Bäume und Gehölze können neu angepflanzt werden Dank der Summe an Spenden, die aus der Belegschaft eingegangen waren.
Fast 2.000 Euro haben die Kolleginnen und Kollegen aus der Dresdner Hochschulmedizin für die Aktion gespendet. Die Umweltinitiative „Carus Green hat die Summe aus eigenen Mitteln noch einmal um 1.500 Euro aufgestockt. Im Park des Klinikums werden in zwei neu angelegten Pflanzinseln insgesamt rund 140 neue Sträucher gepflanzt, die aus der Spendenaktion finanziert wurden. Die Sträucher – unter anderem Wildrose, Wolliger Schneeball, Felsenbirne, Kornelkirsche, Roter Hartriegel, Liguster und Heckenkirsche – tragen nicht nur dazu bei, die CO2-Bilanz zu verbessern, sondern bieten vor allem Insekten und Vögeln eine wichtige Nahrungsquelle und bieten Nist- und Rückzugsorte für die Tiere.
Die vom Dresdner Landschaftsarchitekten Andreas Blume geplanten Pflanzinseln erhöhen zudem die Biodiversität auf dem vor über 100 Jahren als Park angelegten Klinikumsareal. Bisher dominierten hier vor allem stattliche Bäume und immergrüne Büsche wie Rhododendron. Hinzu kommen nun u.a. Liguster und Heckenrose, wolliger Schneeball und Roter Hartriegel, die in den verschiedenen Jahreszeiten das Bild mit Form und Farben bereichern.Perspektivisch sollen weitere solcher Pflanzinseln geschaffen werden.
Von der Pflanzaktion werden auch Patient*innen profitieren, die im Gelände zwischen den mächtigen Klinikumsgebäuden Inseln der Ruhe und Erholung in kleinen Grünoasen finden. Oft sind vom Krankenhausbett aus Bäume vorm Fenster Trostspender und ein erfrischend belebender Anblick.
Elektrifizierung des Fuhrparks
Der größere Schwerpunkt, dem sich „Carus Green” seit seiner Gründung 2012 besonders intensiv widmet, ist umweltfreundliche Mobilität. 2016 hat das Uniklinikum mit einem VW e-Up das erste vollelektrische Fahrzeug in seinen Fuhrpark aufgenommen. Finanziert wurde das Auto hauptsächlich durch das Preisgeld des Sächsischen Umweltpreises 2015, den die klinikumsinterne Umweltinitiative gewonnen hat. Seither dient das Fahrzeug dem Team der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) des Universitäts Palliativ Centrums für Hausbesuche in und um Dresden.
Der Fuhrpark des Klinikums ist inzwischen auf insgesamt zwölf vollelektrische Fahrzeuge angewachsen. Das entspricht gut einem Sechstel aller Fahrzeuge. Die Palette reicht vom Kleinwagen bis zum Transporter mit einer Nutzlast von 700 Kilo. Und der Fuhrpark wird weiter elektrifiziert: Zwei zusätzliche E-Fahrzeuge kommen im Herbst 2021; drei weitere sollen 2022 folgen.
Darüberhinaus konnten Mitarbeiter*innen in einer gesonderten Aktion auf dem Klinik-Umwelttag ihre privaten Fahrräder codieren lassen, mit denen sie zur Arbeit radeln.
Ein Angebot von Speisen mit nachhaltig produzierten regionalen Produkten im Mitarbeitendenrestaurant „Caruso” rundete das Programm kulinarisch ab.
Der Umwelttag wird im großen Klinikumsbetrieb genutzt, Zeichen zu setzen, wie mit der Hinwendung zur Natur und in der Sorge für die Umwelt schließlich der Mensch selbst profitiert: “Im Alltag ist zu spüren, dass der Umweltschutzgedanke außerordentlich ernst genommen und täglich gelebt wird. Es gibt den Ansporn, immer neue Potenziale zur Einsparung von Ressourcen aufzudecken und damit aktiv zum Umweltschutz beizutragen”, resümiert Vorstand Ohi die selbstergriffene Vorbildfunktion des Klinikums. Der von der klinikumsinternen Umweltinitiative „Carus Green” nunmehr zum neunten Mal organisierte Umwelttag soll Erreichtes vorstellen und damit Anregung liefern zum Nachahmen und Weitertragen.