Weidenkätzen strecken sich, Narzissen recken sich. Der Frühling will kommen! Das Team des Bönischgartens sucht dringend Unterstützung für sein Projekt. Buddeln, Beete bepflanzen, die Jahreszeiten feiern – das alles bietet der grüne Treffpunkt mitten in der Johannstadt.
“Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht”, lautet ein Sprichwort. Gemächlich und in eigenem Tempo ist auch der Bönischgarten gewachsen. Auf der Grünfläche hinter dem Ärztehaus an der Bundschuhstraße entstanden aus Palletten Hochbeete und Sitzmöglichkeiten. Nun suchen die Gärtner*innen des Bönischgartens dringend Unterstützung, denn die helfenden Hände werden weniger.
Charlotte Pietzsch gehört mit zur Gruppe um den Bönischgarten. Sie wird in Zukunft beruflich mehr eingespannt sein und deshalb nicht mehr wie gewohnt mithelfen können. Das Projekt liege ihr trotzdem sehr am Herzen: “Ein Platz wie dieser wird gebraucht in der Johannstadt.”
Das sprießende Biotop sorgte nicht bei allen Bürger*innen für Begeisterung. Im vergangenen Jahr nutzten Jugendliche die selbst gezimmerten Bänke als Treffpunkt. Die Lautstärke sorgte für Unmut, außerdem hinterließen sie Müll. “Die Sitzecke haben wir jetzt zur Seite geräumt, um eine weitere Entfernung zu den Wohnhäusern zu schaffen”, erklärt Charlotte. Sie sehe den Ort als Chance und sei bei aller Kritik froh, dass sich mit den jungen Menschen Gespräche ergeben hätten. So habe sich herausgestellt, dass freie Treffpunkte im Viertel benötigt werden.
Der Garten sei von Beginn an als Angebot an alle Interessierten zu verstehen gewesen. Auch das Garten-Konzept sei offen: “Wir lassen hier Wildwuchs zu, wie in einem Bauerngarten”, erklärt Charlotte.
Nach der Blüte werden die Samen für das nächste Jahr gesammelt. In den Hochbeeten finden sich Zwiebeln, Kartoffeln, Spinat. “Das sind Pflanzen, die wenig Wasser benötigen.” Im Sommer müsse hier natürlich gegossen werden – das kann bei Hitze zu einer Herausforderung werden. Ringsum die Beete wachsen Senf, Rucola, Kräuter. Werden Pflanzen vermisst, könnten sie selbst eingebracht werden, lädt Charlotte ein.
Die Bönischgärtner*innen konnten sich in der vergangenen Zeit nur online treffen. “Aber eigentlich buddeln wir vor Ort in der Erde. Wir feiern Sommer- und Erntefeste oder picknicken gemeinsam.” Kürzlich habe das Projekt Wir sind Paten Interesse an einer Zusammenarbeit gezeigt, erzählt sie. Die Möglichkeiten, die der Garten biete, seien längst nicht ausgeschöpft. Am kommenden Donnerstag findet das erste Treffen dieses Jahres statt – gerade rechtzeitig, denn die Natur steht schon in den Startlöchern für den Frühling. Wen der grüne Daumen kitzelt, ist herzlich eingeladen.
Bönischgarten 2022
- Online-Treffen am 10. März 2022, 19.30 Uhr
- ZOOM-Link zum Meeting
- boenischgarten@ufer-projekte.de