Wer zieht in die „Eule“ ein?

eingestellt am 02.04.2024 von Gerd Gottwald (ZEILE), Headerbild: Foto: Jan Meier

Am 2. April 2024 wurde im Stadtbezirksamt Dresden Altstadt der neue Mieter des ehemaligen Kinder- und Jugendhauses „Eule“ auf der Marschner Straße 33 bekannt gegeben:

Der Dresdner Verein Deutsches-Interkulturelles-Muslimisches-Centrum für Integration und Bildung Dresden e.V. kurz DIMCIB Dresden e.V.

Ab 15. April hat Dr. Magdi Khalil, Vorstandsvorsitzender des Vereins, die Schlüsselgewalt über das Gebäude. Zunächst wird das Gebäude für die Vereinszwecke nutzbar gemacht, d.h. renoviert und eingerichtet. Wenn alles fertig ist, werden alle Anwohner zu einem Tag der offenen Tür in das neue Begegnungszentrum eingeladen. Wenn der Termin feststeht, wird er u.a. auch hier veröffentlicht.

Der DIMCIB Dresden e.V. wird das Haus schrittweise mit vielfältigen Angeboten für Frauen und Männer mit und ohne Migrationsgeschichte sowie für Kinder und Jugendliche jeden Alters füllen. Geplant sind unter anderem offene Treffs, Ausstellungen, Workshops, Spielenachmittage, kulturelle Veranstaltungen, Sprachunterricht für Kinder in ihrer Muttersprache sowie Sport (in Zusammenarbeit mit dem St. Benno Gymnasium). Zusätzlich wird es Andachts- und Gebetszeiten sowie interreligiöse Austauschformate geben. Eine Zusammenarbeit mit dem überwiegend religiös ausgerichteten „Marwa Elsherbiny Kultur- und Bildungszentrum Dresden e.V.“ ist ausdrücklich nicht vorgesehen. Geplant ist auch eine wöchentliche zwei-stündige Begegnungszeit, in der das Haus für alle offen steht.

Der DIMCIB Dresden e.V. existiert seit 2015 und hat etwa 40 Mitglieder, vorwiegend Akademiker und Studenten, welche hier in Dresden leben und arbeiten. Sie kommen aus unterschiedlichen Ländern wie beispielsweise Ägypten, Tunesien, Libyen, Algerien, Syrien aber auch aus China, den USA und aus Deutschland. Dr. Magdi Khalil: „Unser Verein ist eine engagierte Gemeinschaft von Menschen, die sich leidenschaftlich und fachlich für die Förderung des interkulturellen Verständnisses, den gesellschaftlichen Frieden und die erfolgreiche soziale bzw. kulturelle Integration von Migranten und Migrantinnen in Deutschland einsetzt.“

Der Ägypter Dr. Magdi Khalil selbst hat bereits in den Niederlanden und in Japan gelebt, war dort u.a. als Nachrichtensprecher für die NHK (die einzige öffentlich-rechtlich organisierte Rundfunkgesellschaft in Japan) tätig und lebt nun seit einigen Jahren in Dresden.

In einer Pressemitteilung vom 02.04.2024 verweist die Stadtverwaltung ferner auf folgenden Hintergrund:
In der Johannstadt beträgt der Anteil der Menschen mit ausländischem Pass etwa 17 Prozent gegenüber dem Dresdner Durchschnitt in Höhe von 12 Prozent (Stand 31.12.2023). Zusätzlich befinden sich im Umkreis des ehemaligen Kinder- und Jugendhauses große Firmen und Institute mit besonders hohem Anteil ausländischer Fachkräfte, wie beispielsweise das Max-Planck-Institut, verschiedene Fraunhofer-Institute, GlaxoSmithKline, das Uniklinikum sowie die TU Dresden mit dem Center for Regenerative Therapies Dresden.

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