QueerePlatte: Ein Projekt des Kulturtreffs nimmt Vielfalt in den Fokus

eingestellt am 30.04.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Lisa Metziger und Frederike von Bothmer organisieren die Veranstaltungsreihe "QueerePlatte". Foto: Philine Schlick

“QueerePlatte” heißt das Jahresprojekt, das Frederike von Bothmer im Rahmen ihres FSJ mit dem Johannstädter Kulturtreff plant. Es durfte dank Fördermitteln überraschend größer werden als gedacht. Ein guter Einstieg für die queere Pionierarbeit in der Johannstadt.

Frederike von Bothmer und Lisa Metziger blinzeln in die helle Frühlingssonne. Im Garten des Johannstädter Kulturtreff platzen die Knospen – ein treffendes Sinnbild, denn der Auftakt dieses Jahres ist gleichzeitig der Beginn eines Projektes, das in der Johannstadt bunte Blüten treiben und tiefe Wurzeln schlagen soll.

“QueerePlatte” ist eine Veranstaltungsreihe aus Workshops und Filmen, die einerseits einen Raum für geschützten Austausch, als auch ein Podium für Diskussionen bieten soll. Frederike von Bothmer gestaltet das Projekt im Rahmen ihres FSJ im Johannstädter Kulturtreff und betreibt mithilfe von Lisa Metziger damit Pionierarbeit. Dank überraschend verfügbarer Fördermittel kann das Projekt über einen Ferienworkshop hinaus breiter und vielfältiger geplant werden.

“Mache ich halt selber eins!”

Frederike wollte eigentlich mit “Weltwärts” ein Jahr in Indien verbringen. Corona warf diese Pläne durcheinander – deshalb entdeckt sie jetzt die Johannstadt. “Ich bin in Leipzig geboren und habe hier in der Region Anknüpfungspunkte”, sagt sie. Für das FSJ kam sie im September aus Frankfurt/Main nach Dresden. Sie betreute bereits kleinere Projekte und baute gemeinsam mit Freund*innen eine queere Jugendgruppe auf.

Pionier*innen der queeren Johannstadt: Frederike von Bothmer und Lisa Metziger. Foto: Philine Schlick

“In Dresden konzentrieren sich die meisten queeren Projekte auf die Neustadt”, musste sie feststellen. In der Johannstadt war in dieser Richtung wenig zu verzeichnen. “Also mache ich halt selber eins!”

Queer ist ein Wort mit einer bewegten Geschichte. Ursprünglich in den USA als Schimpfwort für homosexuelle Menschen verwendet, wandelte es sich in den 90ern zur positiven Selbstzeichnung mit politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Bedeutung.

Vielfalt kennenlernen

Der Anglizismus “queer” bezeichnet das breite Spektrum geschlechtlicher und sexueller Spielarten jenseits des als “normal” empfundenen Mann-und-Frau-Schemas. Das klassische Bild ist: Ein Baby kommt auf die Welt, wird aufgrund seiner äußeren Geschlechtsmerkmale als männlich oder weiblich kategorisiert und wächst mit dieser Entsprechung auf.

Für die Vielfalt des Lebens greift dieses Konstrukt zu kurz: Es gibt Menschen, die mehr als ein Geschlechtsmerkmal aufweisen, die trotz offenbar eindeutiger biologischer Merkmale ein anderes Geschlecht fühlen, Menschen desselben Geschlechts lieben … Es gibt ein körperliches, ein soziales Geschlecht und ein empfundenes Geschlecht und viele, viele verschwimmende Grenzen.

Verwirrt? Neugierig? Einen Einstieg in das weite Feld der LSBTIAQ* bietet der kostenlose Online-Workshop “Diversity für Anfänger:innen und Fortgeschrittene*” am 10. Mai um 18 Uhr. Anne Liebeck vom Gerede e.V. gibt Einblicke in die Thematik und hilft dabei, Fragen mit der nötigen Sensibilität anzubringen. Der Gerede e.V. mit Sitz in der Neustadt ist der wichtigste Kooperationspartner des Projekts.

Workshop: Drag-Queen Make-up

Ein Ferienworkshop im Sommer richtet sich an queere Jugendliche. In Gesprächen entwickelte Ideen und eigene Erfahrungen sollen fotografisch umgesetzt werden. Hilfestellung und Anleitung geben Foto-Profis. Die entstandenen Bilder werden in einer Vernissage präsentiert und sollen auf Wanderausstellung gehen. Zusätzlich entsteht ein Ausstellungskatalog.

Darüber hinaus winken ein Drag-Queen-Make-up-Workshop, ein queerer Stadtrundgang und ein Reisevortrag.

Die angedachte Filmreihe soll nach Möglichkeit coronakonform im Garten stattfinden. “Ich habe lange recherchiert, um neue, unbekannte Filme zum Thema zeigen zu können”, sagt Frederike. Beim Salzgeber-Verleih wurde sie fündig. Die Filme sollen zum anschließenden Austausch einladen.

“Wir möchten unser Haus für neue Zielgruppen öffnen”, sagt Lisa. “Die Angebote von QueerePlatte richten sich auch an unsere Mitarbeiter*innen und sollen in das Programm des Kulturtreffs integriert werden.” Das Ziel ist es, regelmäßige Treffen von queeren Menschen zu etablieren und den Themenbereich auch zukünftig in die Angebote einfließen zu lassen.

QueerePlatte

  • eine Veranstaltungsreihe des Johannstädter Kulturtreffs, organisiert von Frederike von Bothmer. Weitere Infos auf der Webseite
  • Instagram: @queereplatte_dd und @jokt_e.v
  • kostenloser Online-Workshop am 10. Mai um 18 Uhr: Diversity für Anfänger*innen und Fortgeschrittene*, Anmeldung: anmeldung@johannstaedterkulturtreff.de
  • Filmtermine:
    28. Mai, 18.30 Uhr   UFERFRAUEN

    9. Juni, 19.30 Uhr   Futur Drei

    20.Juni, 17 Uhr   Viva

    24. Juli, 17 Uhr   Port Authority

    4. September, 17 Uhr Rafiki

Radfahrer angefahren und verletzt

eingestellt am 26.04.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS

Ein Radfahrer ist am Käthe-Kollwitz-Ufer bei einem Unfall leicht verletzt worden.

Am Sonntagnachmittag war ein 81-Jähriger mit seinem Renault in Richtung Stadtzentrum unterwegs, als er beim Linksabbiegen an der Schubertallee einen Radfahrer erfasste, der in der Gegenrichtung unterwegs war.

Der Fahrradfahrer stürzte und wurde leicht verletzt. Die Polizei ermittelt zur genauen Unfallursache.

Das Seelsorgezentrum des Uniklinikums feiert 20. Jubiläum

eingestellt am 23.04.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Das Seelsorgezentrum auf dem Uni-Klinik-Gelände. Foto: Philine Schlick

Ende der 90er haben Freistaat, Kirche und Klinik auf dem Gelände des Carl-Gustav-Carus-Krankenhauses ein ökumenisches Seelsorgezentrum beschlossen. Es entstand ein Ort der Ruhe und Einkehr, exponiert platziert auf dem ehemaligen Standort der 1945 zerbombten Kirche im Innenhof. Vier Seelsorger*innen sind für die Patient*innen da: Bei der täglichen Arbeit geht es um Leben, um Tod und das breite Spektrum dazwischen.

“Jeder Moment darf Schönheit entwickeln. Auch das Sterben”, sagt Michael Leonhardi. Gemeinsam mit Katrin Wunderwald, Peter Brinker und Christoph Behrens steht er am Uniklinikum in Dresden für fast 1500 Patient*innen als Seelsorger zur Verfügung.

Seelsorger Michael Leonhardi. Foto: Philine Schlick

Seine Arbeit bedeutet heißt, begleiten, Raum für Gefühle und ihre Bewältigung zu schaffen. Er wird zu Taufen gerufen, hält Sterbenden die Hand und fungiert in Corona-Zeiten als Dolmetscher zwischen Patient*innen und ihren Angehörigen. Er hält die Brücke in Form des Telefonhörers – oder richtet ganz altmodisch Grüße aus.

Der Seelsorger empfängt in seinem Büro: Ein breites Sofa, viele Stühle, mit Bücherregalen gefüllte Wände, bodentiefe Fenster zum Garten hinter dem Zentrum, für das er nicht nur aufgrund seiner Architektur schwärmt: “Es ist etwas ganz Besonderes. An diesem Ort ticken die Uhren anders.”

Seelsorge war nur geduldet

Einen “Anders-Ort inmitten eines Anders-Ortes” nennt Peter Brinker frei nach Foucault das Seelsorgezentrum. Der Diplom-Theologe und Seelsorger hat die Entstehung des eigens gebauten Hauses “aus der zweiten Reihe” begleitet.

Das Zentrum wurde dort errichtet, wo bis 1945 eine Kirche stand. Eine Bombe zerstörte das sakrale Gebäude im Februar. In der DDR entschied man sich gegen einen Wiederaufbau und ließ die Überreste Anfang der 50er Jahre beräumen. Übrig blieb eine grüne Wiese.

Blick auf die ehemalige Kirche. Foto: Archiv Uni-Klinikum

Seelsorge fand im Krankenhaus zwar statt, hatte aber bis zur Wende einen wenig prominenten Posten in drei kleineren Zimmern unter dem Dach, erinnert sich Peter Brinker. Ein Raum für die Patientenaufnahme wurde für Andachten genutzt. “Seelsorge war geduldet, aber nicht erwünscht”, fasst er zusammen.

Momentaufnahme vom Neubau. Foto: Archiv Uni-Klinikum

Umso bedeutsamer war es, dass sich Ende der 90er-Jahre ein Förderverein mit Mitgliedern aus Kirche und Klinik gründete, der für die Seelsorge auf dem Uni-Gelände ein eigenes Gebäude schaffen wollte. Das  kam für viele überraschend, auch für Peter Brinker: “Auf einen Neubau hatte ich nicht zu hoffen gewagt.”

“Alle sind hier willkommen”

Zu Beginn der Initiative waren die finanziellen Möglichkeiten mehr als begrenzt. Das besserte sich im Jahr 2000, berichtet Peter Brinker. Sozialminister Hans Geisler sprach ehemalige SED-Vermögensmittel der Verwendung zu sozialen Zwecken zu. “So gab es einen Grundstock.” Im selben Jahr konnte der Verein einen bundesweiten Architekturwettbewerb ausrufen, den das Büro Kister, Scheithauer und Gross für sich entschied.

Das Kreuz erinnert an die historische Architektur Jerusalems. Foto: Philine Schlick

Architekt Kister war es auch, der das Kreuz über dem Altar in der Kapelle entwarf und sogar selbst brannte, erzählt Michael Leonhardi. Es ist aus rauer Keramik geschaffen und besteht aus verwinkelten Räumen mit Säulen, die an die Architektur der multi-religiösen Stadt Jerusalem erinnern.

Der Zugang zum den in erdfarbenen Tönen gehaltenen Andachtsraum beschreibt einen leichten Bogen, sodass sich der Raum in sich selbst zu winden scheint wie ein Schneckenhaus. Von außen ist er als raumgreifende Rundung gut zu erkennen. Er lädt unabhängig von Konfession oder Anliegen zum Verweilen ein. “Alle sind hier willkommen, ohne sich erklären oder rechtfertigen zu müssen”, sagt Leonhardi.

Blick von oben auf das Seelsorgezentrum mit Andachtsraum. Foto: Archiv Uni-Klinikum

Eine Pinnwand rechts vom Altar ist mit Zetteln gespickt. Dort schreiben Gäste ihre Wünsche und Sorgen auf. Sie werden in einem dicken Buch gesammelt. Mitunter entwickeln sich an dieser Stelle anrührende Dialoge. “Einmal stand als Wunsch auf einem Zettel: ‘Lieber Gott, bitte lass Dynamo gewinnen'”, erzählt Leonhardi. “Auf einem anderen Zettel darunter stand wenig später: ‘Dann müssen sie besser spielen! Gezeichnet, Gott.'”

Linkerhand befindet sich eine kreuzförmige Osterkerze. Darunter steht eine Schüssel mit Steinen. Hier können Gäste “Gewicht lassen”, wenn ihnen danach ist. Ein Stein verdeutlicht eine Bürde und wird unter der Kerze abgelegt. Wem danach ist, kann auch ein Licht entzünden und es auf einer kleinen steinernen Treppe platzieren.

Blick in den kleinen Altarraum. Foto: Philine Schlick

Michael Leonhardi erinnert sich: “An meinem ersten Tag, das war 2010, stand ich hier und habe eine Kerze angezündet. Über dem Haus setzte der Rettungshubschrauber zur Landung an. Das war so ein Gegensatz und ich dachte: ‘Beides rettet Leben.'”

“Der Ort bietet Raum für heilsame Begegnung”, erklärt Peter Brinker. “Er hat einen eigenen Charakter und bricht die vorherrschende Struktur.” Dabei fühlen sich Patient*innen von der Atmosphäre im Alltag ebenso angesprochen wie Mitarbeiter*innen der Klinik.

In einer eigens angefertigten Metallwanne können Steine als Symbol für Sorgen niedergelegt werden. Foto: Philine Schlick

Der “Sitz der Seele”

In direkter Nachbarschaft zu diesem Raum für Spiritualität und Ritual haben funktionale Räume ihr Quartier: Das Familienbüro hat hier ebenso seinen Sitz wie die Nachlassbearbeitung und die verschiedenen Seelsorger mit ihren Büros. Es gibt einen kleinen Saal für Konferenzen.

Da dieser Saal nach Mekka ausgerichtet ist, wurde er bereits von einer muslimischen Gemeinde zum Beten genutzt.

Das Gebäude fügt sich mit all seinen Aufgaben ein in den Korpus der Klinik – und ist insbesondere der “Sitz der Seele”, an dem starke Gefühle zusammenlaufen. Die Seelsorger*innen haben eine ebenso exponierte Position wie das Gebäude: “Wir arbeiten am Klinikum, sind aber keine Mitarbeiter”, beschreibt es Peter Brinker, denn die seelsorgerischen Angebote werden von der katholischen und evangelischen Kirche getragen.

“Lieber Gott, ich hau jetzt ab”

“Für einen Arzt im OP gehört die Distanz zum Beruf. Bei uns Seelsorgern ist es anders herum”, sagt Michael Leonhardi, der vorher viele Jahre als Dorf- und später Studentenpfarrer gearbeitet hat. “Ich bin ein Landei”, gibt er lächelnd zu. Dreizehn Jahre lang begleitete er eine Gemeinde in Nordsachsen. Ihm ist die ländliche Mentalität vertraut. Als einmal ein Schäfer hier im Krankenhaus lag und am allermeisten seine Tiere vermisste, konnte er diesen Schmerz gut verstehen.

Michael Leonhardi: “Die Arbeit entwickelt einen Sog.” Foto: Philine Schlick

Nach einem anspruchsvollen Tag in der Seelsorge zieht es ihn ebenfalls hinaus in die Natur. Beim Radfahren und Laufen bekommt er den Kopf frei. Wenn er die Klinik am Freitagabend verlässt, spricht er in der Kapelle ein Gebet: “Lieber Gott, ich hau jetzt ab. Du musst hier bleiben und aufpassen, bis ich am Montag wieder da bin.”

Er erinnert sich an einen Moment, als ein Patient verstorben war. Leonhardi lud den Arzt und die Schwestern zum Innehalten ein. Er beschreibt einen magischen Moment, an dem die Zeit kurz still stand, alle durchatmeten. Eine Schwester öffnete das Fenster: “So macht man das bei uns, damit die Seele raus fliegen kann.” Es sind Augenblicke wie dieser, die Michael Leonhardi meint, wenn er sagt: “Schönheit ist überall möglich.”

Herbert ist schnell genervt

Der fünfte Seelsorger, der in keinem Impressum auftaucht, ist nicht aus Fleisch und Blut. Er lebt von dem Atem, den man ihm einhaucht: Es handelt sich um Herbert, die Handpuppe.

Herbert ist schnell genervt und auch mal vorlaut. Genau deswegen ist er so beliebt. Foto: Philine Schlick

Michael Leonhardi bezeichnet ihn als sein alter ego, denn Herbert darf, was ihm nicht in den Sinn käme: Widersprechen, laut und genervt sein. Herbert ist die Ansprechperson für Kinder. Michael Leonhardi erweckt ihn zum Leben, um Kontakt aufzubauen, einen Verbündeten zu geben, der an die Regeln aneckt, belehrt und gleichzeitig belehrt werden darf. Es kommt vor, dass das Telefon klingelt und Herbert verlangt wird. Dann ist sind die beiden zur Stelle.

Ein Stückchen Weg gemeinsam gehen

Das Schöne an seiner Arbeit, sagt Michael Leonhardi, ist die Begegnung. “Alles, was berührt, stärkt. Auch wenn das eine gewisse Verletzlichkeit berge und deshalb Mut erfordere. Er hoffe für die nächsten Jahrzehnte, dass die Haltung, die in der Religion steckt, wiederentdeckt werde und durch alle Wirrnisse äußerer Verhältnisse tragen möge. “Darin liegt eine ungeheure Kraft.”

Eine ähnliche Vision teilt Peter Brinker: “Ich weiß nicht, welche Form der Seelsorge die Menschen in zwanzig Jahren brauchen werden”, sagt er. “Vielleicht ist es eine humanistische, eine buddhistische, eine muslimische? Aber ich wünsche mir, dass die Menschen im Klinikum offen bleiben für die Fragen, die über die medizinisch-technische Bewältigung von Krankheit hinausgehen.”

Im Hinblick darauf werden die vergangenen 20 Jahre mit vielen kleinen Veranstaltungen gefeiert.

Das Seelsorgezentrum am Uni-Klinikum feiert

  • Klinik-Gelände, Haus 50, zu erreichen über das Eingangstor an der Fetscherstraße 74
  • “Spurensuche”, Ausstellung von Sylvia Graupner, Vernissage am 27. April um 17 Uhr unter freiem Himmel. Mit Musik von Jan Heinke.
  • Christi Himmelfahrt wird vor dem Zentrum der “Himmelsbaum” von Birgit Merten gestaltet und lädt zu einem Spaziergang ein
  • Das Seelsorgezentrum im Internet

Verletzter Falke am Tatzberg vor Rabenangriffen gerettet

eingestellt am 22.04.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS

Die Feuerwehr hat am Mittwoch einen flugunfähigen Falken geborgen.

Aufmerksame Passanten hatten die Feuerwehr verständigt, weil ein verletzter Falke von etwa acht Raben attackiert wurde und aus eigener Kraft nicht mehr wegfliegen konnte.

Mit einem Fangnetz wurde der Raubvogel gesichert und zur Wildvogelauffangstation transportiert, wo er weiter versorgt wird.

Im Einsatz waren zwei Feuerwehrleute mit einem speziellen Gerätewagen der Wache Übigau.

Transporter mit Diebesgut gestoppt

eingestellt am 21.04.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS

An der Dürerstraße haben Polizisten zwei Männer geschnappt, die mit einem Transporter voller Diebesgut unterwegs waren.

Zwei Männer waren Mittwochnacht beobachtet worden, wie sie an der der Dürerstraße mehrere Fahrräder in einen Transporter mit Hänger verluden. Diesem Hinweis ging die Polizei nach. Der orangefarbene Mercedes Sprinter konnte kurze Zeit später gestoppt werden.

Foto: Polizei Dresden

Im Wagen befanden sich unter anderem vier Fahrräder und zahlreiche Fahrradteile, etwa 2.800 Euro Bargeld, mehrere original verpackte hochwertige Elektrogeräte samt Zubehör sowie Sperrmüll.

Die Polizei ermittelt wegen Diebstahls und versucht die Herkunft der Gegenstände zu klären.

Auto liegt nach Zusammenstoß auf der Seite

eingestellt am 21.04.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS

An der Güntzstraße ist die Feuerwehr am Dienstag zu einem umgekippten Pkw gerufen worden.

Am Dienstagnachmittag gegen 16 Uhr stießen ein Mitsubishi und ein Audi an der Güntzstraße zusammen. Infolge der Kollision kippte der Mitsubishi auf die linke Seite. Die Feuerwehr rückte an, weil in einem Notruf von aufsteigendem Qualm die Rede gewesen war.

Der Fahrer konnte sich unverletzt aus seinem Fahrzeug befreien. Die weitere Lageerkundung ergab, dass niemand verletzt wurde und durch Feuerwehr und Rettungsdienst keine weiteren Maßnahmen getroffen werden mussten.

Der Polizei wurde die Einsatzstelle übergeben. Diese hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.

Balkonbrand an der Pfeifferhannsstraße

eingestellt am 21.04.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS

Die Feuerwehr rückte am Dienstagabend mit 38 Einsatzkräften zur Pfeifferhannsstraße aus.

Gegen 18.30 Uhr wurde der Feuerwehr ein Balkonbrand in einem Wohnhaus gemeldet. Bereits bei der Anfahrt sahen die Einsatzkräfte Flammen aus dem Balkon schlagen, woraufhin der Einsatzleiter eine Erhöhung der Alarmstufe anwies.

Die Mieterin der Brandwohnung konnte sich mit ihrem Kind in Sicherheit bringen. Ein Trupp unter Atemschutz drang unverzüglich mit einem Strahlrohr zum Brandherd vor und konnte den Brand auf den Balkonbereich begrenzen und löschen.

Mittels Drucklüftern wurde der Rauch aus der Wohnung entfernt. Verletzt wurde niemand. Zur Brandursache ermittelt jetzt die Polizei.

Elektrowerkzeuge aus Lager an der Fetscherstraße gestohlen

eingestellt am 20.04.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS

Von einer Baustelle sind am Wochenende elektrische Werkzeuge entwendet worden.

Wie die Polizei mitteilt, sind am vergangenen Wochenende sind Unbekannte in ein Baustellenlager an der Fetscherstraße eingebrochen. Die Täter hebelten die Eingangstür auf und stahlen elf Elektrowerkzeuge samt Zubehör. Zu dem entstandenen Schaden liegen noch keine Angaben vor.

Wohnhof wird Modellprojekt und bekommt dafür 27.500 Euro

eingestellt am 19.04.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Blick auf die zum teils bereits fertig sanierten Häuser des Wohnhofes. Foto: Philine Schlick

Ein Projekt so groß wie die Häuser, die es miteinander verbinden soll: Knapp 27.500 Euro sprach der Stadtbezirksbeirat am Mittwoch dem Wohnhof Hopfgarten-/Pfotenhauer/Elisenstraße und seiner Nachbarschaftlichkeit zu. Das Konzept entwickelten der Verein Willkommen in Johannstadt, die Vonovia und das Quartiersmanagement gemeinsam mit Bewohner*innen. Am Ende des Jahres steht ein Ziel, das Maßstäbe setzen könnte. 

“Wir haben es hier mit einem äußerst ambitionierten Projekt zu tun”, führte Amtsleiter André Barth das Thema am Mittwoch vor dem Stadtbezirksbeirat ein. “Es ermöglicht uns, dorthin zu gehen, wo es weh tut, und den Zusammenhalt in den teils anonymen Wohnhöfen zu stemmen.”

Die Lange Baustellengeschichte im Wohnhof Pfotenhauer-/Hopfgarten-/Elisenstraße soll 2021 endlich vorbei sein. Foto: Torsten Görg

“Ein Dorf ohne Dorfstruktur”

Edeltraud Haß von Willkommen in Johannstadt stellte das umfangreiche Konzept vor, dessen dritte Umsetzungsphase zwischen April und Dezember 2021 mit rund 27.500 Euro gefördert wird. Das entspricht 77 Prozent der Kosten. Die restlichen 23 Prozent trägt die Vonovia.

Es begann schon 2019, mit gemeinsamen Frust und Ärger. Eine Umfrage, durchgeführt vom Kernteam Anne Richter, Gabriele Feyler und Muawia Dafir, sammelte die Meinungen und Eindrücke von 56 Personen aus 15 Nationen.

Gabriele Feyler und Anne Richter stellen die Ergebnisse ihrer Umfrage im Wohnhof Pfotenhauer-/Elisen- und Hopfgartenstraße bei der Stadtteilbeiratssitzung vor. Foto: Philine Schlick

Diese erste Phase machte klar: Die rund 2200 Bewohner*innen aus 28 Hauseingängen teilten dieselben Sorgen: Lärm, Vandalismus, Müll, Vereinsamung. In einem moderierten Workshop im Juli 2020 sprach man sich aus, entdeckte gemeinsame Ambitionen und Interessen.

Arbeitsgemeinschaften wurden gegründet: ein Müttertreff, ein Seniorenkreis, ein Team zur Begrünung des Innenhofes, die Organisation des Hopfgartenfestes. Insgesamt sieben Gruppen fanden sich zusammen. Ein Hoffest wurde – wie das Bundschuhstraßenfest – im sintflutartigen Regen an diesem Wochenende weggespült. Doch das Ziel ging nicht unter: Die Lebensqualität in dem “Dorf ohne Dorfstruktur”, wie es Edeltraud Haß bezeichnete, soll besser werden.

Die Hausversammlung als Plenum

Phase drei des Projektes sieht nun die Begleitung der einzelnen Arbeitsgruppen vor. Die Initiative der Bewohner*innen zu unterstützen ist das Bestreben, stellt Edeltraud Haß klar. Was sich regt und gedeiht im Wohnhof soll in Social Media-Kanälen und auf der Webseite der Vonovia dokumentiert und präsentiert werden.

Als erster Knoten- und Sammelpunkt von Wünschen und Interessen ist in jedem Haus eine Hausversammlung mit eine*r Sprecher*in angedacht. Diese*r ist gemeinsam mit einer*m Stellvertreter*in Anlaufstelle für Anliegen und Kummer der jeweiligen Nachbar*innen und Mittler*in zwischen Bewohnerschaft und Vonovia.

Insgesamt 28 Hausversammlungen werden mit einem Konzept auf den Weg geschickt, begleitet und moderiert. Nach einer Pilotphase von drei Versammlungen soll das Konzept nach Bedarf angepasst werden.

Fokus auf der Arbeit der Kulturmittler*innen

Ein Schwerpunkt des Konzeptes zur Nachbarschaftlichkeit im Wohnhof sind die Posten der Kulturmittler*innen. Sie sollen als Schnittstelle fungieren, denn das Leben in den Häusern zeichnet sich durch eine hohe kulturelle Diversität aus.

Vier halbtägige Workshops bereiten die Interessierten vor. Sechs bis acht Menschen unterschiedlicher Muttersprache bilden so ein Team und werden bei ihren Aufgaben vom Verein begleitet.

Lidia Sieniuta ist Vertreterin der Vonovia und Unterstützerin des Wohnhofprojekts Foto: Torsten Görg

Ein Wohnhofbeirat entsteht

Am Ende des Jahres steht ein echtes Novum: Im Dezember soll aufbauend auf der vorangegangenen Vernetzungsarbeit ein Wohnhofbeirat aufgestellt werden. Er bildet sich aus den Haussprecher*innen der 28 Eingänge und steht für die Bedürfnisse und Anliegen der Bewohnerschaft ein. In kühlen Zahlen ausgedrückt: 15 Prozent, also etwa 330 Bewohner*innen des Wohnhofes, gilt es, bis zum Jahresende zu aktivieren.

Die neue Instanz setzt die Reihe über Stadtteilbeirat, Stadtbezirksbeirat bis hin zum Stadtrat fort und soll perspektivisch auch über eigene Gelder für Projekte im Wohnhof entscheiden.

Im Tandem für Eltern-Kind-Treffs Foto: Torsten Görg

Zur Koordination des gesamten Anliegens wird eine Steuergruppe mit Repräsentant*innen von Vonovia, Stadtbezirksbeirat, Sozial- und Jugendamt, Bürgermeister und Bewohnerschaft einberufen.

Das Projekt hat Modellcharakter. Es ist einzigartig in seiner Konzeption und soll als “Methodenkoffer” anderen Wohngebieten in Dresden als Erfahrungsschatz dienen.

Mitsprache und Verständigungsbedarfkommen zu Wort auf der Projektwerkstatt zum Wohnhof Foto: Torsten Görg

Zustimmung aus dem Stadtbezirksbeirat

Deutlicher Kritik zu den Dimensionen des Projektes entgegnete Matthias Kunert vom Quartiersmanagement: “Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Wir haben die Chance, hier ein Konzept mit den Bewohner*innen zu entwickeln.” Er verwies darauf, dass das Projekt jetzt bewusst größer geplant worden sei, weil die Vorgängerprojekte gezeigt hätten, dass es in einem so großen Wohnhof anders nicht gelingen kann, in die Breite und Tiefe des Wohnhofs vorzudringen.

Martina Pansa von der Vonovia pflichtete bei: “Die Initiative muss aus den Menschen kommen.”

Etliche Beirät*innen hoben die Hand zur Wortmeldung, um ihre Bewunderung, ihren Dank oder Glückwünsche auszusprechen. Entsprechend dieser Befürwortungen gingen bei der Abstimmung 14 von 17 grünen Ja-Schilder nach oben.

Der Wohnhof Hopfgarten-/Pfotenhauer-/Elisenstraße

Neue Straßen, neue Namen: Lili Elbe und Lea Grundig setzen sich durch

eingestellt am 15.04.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Die "ehemalige Stephanienstraße" soll einen klangvolleren Namen erhalten. Foto: Philine Schlick

In der Johannstadt entstehen zwei neue Straßen, die einen Namen brauchen. Bürger*innen beteiligten sich mit Vorschlägen an der Benennung. Am Mittwoch stimmte der Stadtbezirksbeirat darüber ab, welche Namen weiterkommen. Ein Bürgervorschlag setzte sich durch – er würdigt eine der bekanntesten Transgender-Frauen Europas. 

Am Mittwoch hat der Stadtbezirksbeirat über die Namen zweier neuer Straßen in der Johannstadt abgestimmt.

Zum einen ging es um die Verlängerung der Pfeifferhannsstraße über das Brachgelände bis zur Gerokstraße. Zum anderen um die verlängerte Elisenstraße, also die Verbindung zwischen Florian-Geyer-Straße und Käthe-Kollwitz-Ufer entlang des Geländes, an dem die WiD ein zweites Haus bauen wird.

Blick auf den Planweg verlängerte Elisenstraße in Richtung Käthe-Kollwitz-Ufer. Foto: Philine Schlick

Das Quartiersmanagement Johannstadt hatte in letzter Minute eine Bürgerbeteiligung angeregt.

Von Rolf Hoppe- bis Plattenwerkstraße

Vielfältig waren die Ideen, die beim Stadtbezirksamt eingingen. Erna Lincke, Hilde Rakebrand, Sabine Ball, König Johann, Rolf Hoppe, Ida von Lüttichau, Otto Ernst Faber, aber auch die Schokolade an sich oder das Plattenwerk wurden als Namenspatronen erwogen. Einige der Vorgeschlagenen waren noch nicht länger als fünf Jahre verstorben – das war aber als Bedingung zur Einreichung festgelegt. Andere erwiesen sich aufgrund ihres umfangreichen Namens als schwierig, weil entsprechende Straßenschilder überlang ausfallen würden. Bei wiederum anderen attestierte das Amt fehlenden Dresden-Bezug.

Die Benennung nach den vorhandenen Straßen wurde als verwirrend befürchtet, da beide nicht durchgängig sind. Das könne zu Problemen bei der modernen Navigation führen, argumentierte Amtsleiter André Barth. Besonders Zustelldienste könnten davon betroffen sein.

Bruno Clauß von Lili Elbe überstimmt

Das Stadtbezirksamt präsentierte den Beirät*innen zwei Favoriten. Für die verlängerte Elisenstraße war das Lea Grundig, für die verlängerte Pfeifferhannsstraße Bruno Clauß. Die Entscheidung lag aber letztendlich beim Beirat, der sich mit beiden nicht gleich einverstanden zeigte. Es wurden Änderungsanträge eingereicht, über die direkt abgestimmt wurde.

Während Lea Grundig sich bei der Abstimmung behaupten konnte, wurde Bruno Clauß, Erfinder der Blockschokolade und Gründer der Schoko-Fabrik, abgewählt. Auch Erna Lincke hatte das Nachsehen. Die meisten grünen Zettel gingen für Lili Elbe nach oben. Marko Beger (FDP) hatte sich mit seinem Änderungsantrag für sie stark gemacht.

Andrea Schubert (Grüne) sprach sich im Zuge der Debatte deutlich auch in Zukunft für eine Beteiligung von Bürger*innen bei der Wahl von Straßennamen aus.

Zwei Frauennamen für die Johannstadt

Zwei Frauennamen gehen also für die Johannstadt ins Rennen. Die Idee, Lili Elbe als Namenspatronin zu wählen, hatten Bastian und seine Mitbewohnerin aus der Johannstadt:

“Die Johannstadt ist ein aufblühender Teil Dresdens und am Puls der Zeit, warum nicht auch an diesem Puls? In Amerika werden die ersten Transmenschen Teil des Abgeordnetenhauses und des Senats. Bis wir in Deutschland oder Sachsen soweit sind, müssen wir sicherlich noch ein paar Tage warten, aber wir können trotzdem schon einen politischen Schritt gehen und die erste Straße in Deutschland nach einer queeren Persönlichkeit benennen”, warben sie.

Das Grab von Lili Elbe auf dem Trinitatisfriedhof. Foto: Philine Schlick

Lili Elbe gilt als eine der bekanntesten Transgender-Persönlichkeiten Europas. Ihr Leben dient dem Film und dem Buch “The Danish Girl” als Vorlage. Geboren wurde sie am 28.Dezember 1889 in Dänemark als Einar Wegener. Sie starb am 12.September 1931 an den Folgen ihrer vierten und letzten geschlechtsangleichender Operation in Dresden, wo sie auf dem Trinitatisfriedhof begraben liegt.

Lea Grundig war eine jüdische Künstlerin, die sich in ihrem Schaffen für mehr Humanität einsetzte. Am 23. März 1906 in Dresden geboren, musste sie ihre Heimatstadt nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten verlassen. Als Jüdin und Kommunistin wurde sie verfolgt und inhaftiert. Sie ging ins Exil nach Palästina und kehrte erst knapp ein Jahrzehnt später wieder nach Dresden zurück, wo sie die erste Professorin für Grafik und Malerei an der HfBK wurde. Ihr Mann war Hans Grundig. Sie starb am 10. Oktober 1977 bei einer Mittelmeerreise und liegt auf dem Heidefriedhof begraben.

Das Ergebnis der Abstimmung wird jetzt dem Geo- und Katasteramt zur Prüfung vorgelegt. Die endgültige Entscheidung über die Namen der neuen Straßen liegt beim Stadtrat.

Stadtbezirksbeirat Altstadt/Johannstadt

Zeugen nach Unfall an der Kreuzung Fetscher-/Pfotenhauerstraße gesucht

eingestellt am 15.04.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS

Nach einen Verkehrsunfall an der Kreuzung Fetscher-/Pfotenhauerstraße sucht die Polizei Zeugen.

Ein 68-Jähriger wollte am Mittwoch mit seinem VW Tiguan von der Pfotenhauerstraße nach links in die Fetscherstraße einbiegen. Dabei kam es zum Zusammenstoß mit einem 48-jährigen Radfahrer, der ihm entgegen kam. Es entstand ein Sachschaden von insgesamt rund 600 Euro.

Die Polizei sucht Zeugen, die Angaben zum Unfall machen können. Hinweise insbesondere zur Ampelschaltung zum Unfallzeitpunkt nimmt die Polizeidirektion Dresden unter der Rufnummer 0351 483 22 33 entgegen.

40 Meter Starkstromkabel von der Hopfgartenstraße geklaut

eingestellt am 14.04.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS

Unbekannte haben ein Stromkabel im Wert von 2500 Euro entwendet.

In der Nacht zum Dienstag haben Unbekannte rund 40 Meter eines Starkstromkabels von einer Baustelle an der Hopfgartenstraße gestohlen, teilt die Polizei am Mittwoch mit. Die Täter öffneten gewaltsam einen Stromkasten und schnitten das Kabel im Wert von rund 2.500 Euro ab.

Wochenmarkt startet auf dem Bönischplatz – und der Trinkwasserbrunnen sprudelt

eingestellt am 14.04.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Blick auf den Johannstädter Wochenmarkt. Foto: Philine Schlick

Am Mittwoch um neun Uhr feierte der Wochenmarkt in der Johannstadt seine Premiere auf dem Bönischplatz. Schon in den frühen Morgenstunden wurde aufgebaut. Auch der neue Trinkwasserbrunnen spendet jetzt Wasser.

Der kleinste Wochenmarkt der Stadt startete kühl und sonnig am Mittwochmorgen in der Johannstadt. Obst und Gemüse (frischer Beelitzer Spargel), Pfefferkuchen, Honig und andere Bienenprodukte, Bio-Fleisch und -wurst, Suppen- und Gewürzpulver und frischer Fisch sind mit je einem Stand oder Auto vertreten. Am Start sind auch die Johannstädter Lokalmatadore Zafran Catering und Verbrauchergemeinschaft Elisenstraße. Das Zafran bietet gefüllte Teigtaschen, auch als Menü mit Salat, an.

Der Wochenmarkt Bönischplatz ist der erste seiner Art, bei dem Nachbar*innen direkt mitgestalten konnten. Die Deutsche Marktgilde und der Johannstädter Kulturtreff organisieren gemeinsam wechselnde Höhepunkte, wie am heutigen Tag das Catering durch Zafran.

Aufbau des Wochenmarktes in der Morgensonne. Foto: Daniel Becker

Kaufen unter freiem Himmel in der Pandemie

„Mit dem Bönischplatz eröffnen wir den zweiten neuen Wochenmarkt innerhalb eines Jahres“, so Dr. Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung. „Wir wissen um die Relevanz der Märkte insbesondere jetzt zur Pandemie. Die Wochenmärkte sind begehrter denn je, denn sie bieten die Möglichkeit sicher unter freiem Himmel regionale Produkte zu erwerben.“

Der zwölfte Dresdner Wochenmarkt hat einige Besonderheiten: „Der neue Standort ist bei den Händlern vorab so gefragt, dass wir mehr Händler als Standplätze haben. Wir werden also von Woche zu Woche ein bisschen Abwechslung in das hochwertige Sortiment bringen können“, sagt Madeleine Megyesi-Lukaß, Leiterin Wochenmärkte in der Dresdener Niederlassung des Konzessionärs Deutsche Marktgilde eG.

Trinkbrunnen am Bönischplatz. Foto: Philine Schlick

Honig und Eier von der Streuobstwiese

Der Wochenmarkt Bönischplatz bietet trotz überschaubarer Größe ein vielfältiges Sortiment mit besonders regionalem Bezug. Cityimker Ingolf Döhnert erläutert den Standortvorteil: „Als Cityimker habe ich im Dresdner Stadtgebiet und im näheren Umland an mehreren Standorten meine Bienenvölker platziert, so auch in der Johannstadt, ganz in der Nähe des neuen Wochenmarktes am Bönischplatz. Damit möchte ich die Dresdnerinnen und Dresdner für die bedrohten Bienen sensibilisieren und freue mich, meinen Honig nun auch vor Ort in der Johannstadt anbieten zu können. Außerdem halte ich auf meinem Hof Hühner, die ausreichend Auslauf auf einer Streuobstwiese haben. Die Eier verkaufe ich ebenfalls auf dem Wochenmarkt am Bönischplatz.”

Der Bönischplatz hat noch mehr zu bieten

Zurzeit werden im Auftrag des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft die Brunnen und Wasserspiele für die Saison vorbereitet und schrittweise wieder zum Sprudeln gebracht. Auch der neue Trinkwasserbrunnen am Bönischplatz spendet jetzt Wasser. Er gehört neben dem Büchertauschschrank, den mit bunten Mosaiken gestalteten Sitzbänken, den historischen Stelen und dem kostenfreien W-LAN zu Attraktionen, die dem Platz Aufenthaltsqualität verleihen.

Zunächst standen Reparaturen, Reinigungsarbeiten und das Auswechseln von Filtersand auf dem Programm. Neben einer funktionsfähigen Technik spielt die Wasserqualität eine entscheidende Rolle. Sie muss den Anforderungen der Trinkwasserordnung entsprechen. Regelmäßig werden deshalb Wasserproben entnommen und im Labor der DREWAG untersucht.

Das Wochenmarkts-Gelände vor der VG Elisenstraße. Foto: Daniel Becker

Wochenmarkt auf dem Bönischplatz

  • ab dem 14. April immer mittwochs zwischen 9 und 14 Uhr

Bürotechnik von der Gerokstraße gestohlen

eingestellt am 07.04.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS

Wie die Polizei meldet, sind Unbekannte in den vergangenen Tagen in ein Büro an der Gerokstraße eingebrochen.

Die Täter hebelten die Terrassentür eines Gebäudes auf und gelangten in den Flur. Sie versuchten eine Brandschutztür aufzuhebeln was nicht gelang. In der Folge brachen sie die Tür zu einem Büro auf und durchsuchten dieses. Sie stahlen unter anderem einen Fotoapparat, einen Computer sowie einen Akkuschrauber samt Akkus. Der Stehlschaden wurde mit etwa 400 Euro angegeben. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 5.000 Euro.

Osterspaziergang durch die Johannstadt 2021

eingestellt am 03.04.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Osterparade am Fährgarten. Foto: Philine Schlick

Jetzt kommt es mit flatternden Absperrbändern, das zweite “CorOstern”. Spazierengehen ist wohl die Freizeitbeschäftigung, die im vergangenen Jahr am meisten Zulauf bekam. Ein Osterspaziergang durch die Johannstadt gibt den Blick auf originelle Details frei.

Noch mehr als nach Ostereiern suchen die Menschen derzeit nach Orientierung. Öffnungen, Schließungen, Kürzungen, Pausierungen – der Hase hoppelt im Zickzack. Zeit, vor die Haustüre zu treten und auf Entdeckerreise durch das Viertel zu gehen. Auf einem Osterspaziergang bringen Umwege neue Einsichten.

Mal Auftauchen aus dem Alltag … Maulwurf an der Pfeifferhannsstraße. Foto: Philine Schlick

Die Waldschlößchentreppe ist wieder frei

Macht die Tore hoch! Es scheint wirklich Frühling zu werden. Nicht einmal die Stadt Dresden glaubt mehr an eine Rückkehr von Eis und Schnee, deshalb sind die Treppen der Waldschlößchenbrücke endlich wieder freigegeben und die Zeit der abkürzenden Klettereien ist vorbei.

Osterparade am Fährgarten

Die Szenerie am Fährgarten sieht aus, als wäre sie eine Darstellung von Erich Kästners Gedicht “Der April”:

[…] Und schon hoppeln die Hasen,
mit Pinseln und Tuben
und schnuppernden Nasen,
aus Höhlen und Gruben
durch Gärten und Straßen
und über den Rasen
in Ställe und Stuben.
Dort legen sie Eier, als ob’s gar nichts wäre,
aus Nougat, Krokant und Marzipan.
Der Tapferste legt eine Bonbonniere,
er blickt dabei entschlossen ins Leere –
Bonbonnieren sind leichter gesagt als getan! […]

Hase, Igel und Maulwurf haben die Schneemänner, Wichtel und Rentiere abgelöst und sich zur Parade versammelt. Das Figurenstillleben wird ergänzt von rastenden Menschen.

Sich einen Lenz machen im prallen Sonnenschein. Foto: Philine Schlick

Sie haben wieder Frisuren und sich aus dem Ei gepellt. Die Sonne lässt die blassen Gesichter auftauen und rötet die Nasenrücken der mit erhobenem Haupt thronenden Sonnengötter. Die Farben der Kirschblüte.

Mediterranes Flair im Güntzareal

Das Güntzareal wirkt wie eine Piazza – Sonnenbrillen, ärmellose Plaudergruppen und rasende Rollerfahrer. Auf dem Pflaster liegt eine abgestürzte Sternschnuppe aus Eis. Ein neues gibt es bei Johann’s Eisfenster, denn das hat wieder offen!

Von allem Trubel der Welt haben sich die Osterglocken in den Rabatten an der Pfeifferhannsstraße nicht aus dem Takt bringen lassen. Sie nicken und klingen leise. In der stillgelegten Stadt kann man die Bienen in ihren Kelchen summen hören. Im Innenhof hängen zwei komische Vögel am Futterhäuschen – mit buschigem Schwanz und Knopfaugen. Ist das eine eingewanderte Art? Nein, zwei Eichhörnchen lassen sich ihr Müsli schmecken.

Suchbild: Wer futtert hier aus dem Häuschen? Foto: Philine Schlick

Zu Ostern läuft man gesenkten Blickes in Kaffeebohnen durch die Straßen. Blitzt dort ein Schokoladenhase im Rasen? Leider nur ein Fetzen Dönerfolie. Und dort? Hat jemand für ein erotisches Osternest ein außergewöhnliches Versteck gewählt? Wohl doch eher das Werk eines frechen Windstoßes …

Ein ungewöhnliches Versteck …? Foto: Philine Schlick

Doch irgendwann wird man fündig. Goldene Eier liegen im Osternest. Die fleißigen Hasen der Bäckerei Siemank haben sie veredelt. Oder kamen sie schon so aus dem Huhn …? Am Gründonnerstag waren alle 500 Stück verteilt.

Goldene Eier vom Bäcker Siemank. Foto: Philine Schlick

“Viel zu schön zum Eierstoßen”, befinden wir und nehmen stattdessen die mit Zwiebelschalensud gefärbten. Klack, macht es. Und die Schale ist gesprungen. So stelle ich mir das Geräusch vor, wenn jemand ein kniffliges Problem löst.

Die zerborstene Schale als Zeichen des Neuanfangs. Was still und leblos aussieht, entpuppt sich zu neuem Leben. Die Hoffnung auf die Erfüllung der österlichen Botschaft hat in diesem Jahr wieder auf vielen Ebenen ein besonderes Gewicht.

Die Stadtteilredaktion wünscht entspannte freie Tage!

Sonnenaufgang über der Johannstadt. Foto: Philine Schlick

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