Lösungsideen für den Schulstandort Dresden-Johannstadt 

eingestellt am 15.07.2022 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Die 101. Oberschule Foto: Philine Schlick

Die 101. Oberschule, das Gymnasium Dresden-Johannstadt und das Abendgymnasium Dresden-Johannstadt sind zurzeit gemeinsam in einem Schulgebäude auf der Pfotenhauerstr. 42 untergebracht. Die Raumkapazitäten reichen für die Unterbringung der wachsenden Schüler*innenzahlen der drei Schulen nicht aus. Während die Schüler*innen heute in die Sommerferien entlassen sind, stehen im Hintergrund wichtige Prozesse für die drei Johannstädter Schulen an.

 

 

Neubau für die Oberschule

Die Stadt Dresden hat sich dafür entschieden, einen Schulneubau für die 101.Oberschule auf der „Cockerwiese“ (Blüherstraße, Herkulesallee) zu errichten. Dieser soll laut Stadtverwaltung bis zum Jahr 2027 fertig gestellt werden. Dann soll die 101. Oberschule in den Neubau ziehen, das Gymnasium sowie das Abendgymnasium Dresden-Johannstadt sollen im Gebäude auf der Pfotenhauerstr. 42 bleiben.
Derzeit liegt noch keine beschlossene Planung für den Neubau eines Schulgebäudes auf der Cockerwiese vor. Aus der unklaren Perspektive ergeben sich für die drei Schulen eine Menge Probleme am derzeitigen Schulstandort.

 

Die 101. Oberschule soll dreizügig bleiben. Foto: Philine Schlick

 

Raumknappheit mit Stressfaktor

Um das Platzproblem zwischen der 101.OS und dem aufwachsenden Gymnasium Johannstadt zu lösen, sind am Schulstandort Johannstadt sogenannte mobile Raumeinheiten vorgesehen, in denen räumliche und technische Kapazitäten für Mensa und Küche eingeplant werden. Diese kommen im Bereich der Bestandssportfreiflächen zu stehen, sodass z.B. die Weitsprunganlage für die Dauer der Belegung nicht genutzt werden kann.

Angesichts der lange ausgeschöpften räumlichen Kapazitäten stehen die Schulen vor einem unhaltbaren Zustand im Lernumfeld der Schüler und Schülerinnen. Der zur Verfügung stehende Freiraum für Aufenthalt und Bewegung verknappt sich weiter, deutlich zu Lasten der Schulgemeinschaft.

 

Antworten auf Anfrage

Die Beantwortung einer bereits im Februar an die Stadtverwaltung gerichteten Anfrage von Thomas Löser, Wahlkreisabgeordneter für Dresden-Altstadt für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat weitere Fakten gehoben, ohne jedoch die Situation zu entschärfen.

Es steht fest, dass während der gemeinsamen Übergangszeit für die beiden Schulen keine zusätzlichen personellen Ressourcen (Sozialarbeiter, Prozessmoderation) zur Verfügung gestellt werden können. Wie von Seiten der Landeshauptstadt verlautbart wurde, sieht der Stellenplan dafür keine Kapazitäten vor.

 

Die 101. Oberschule könnte Modell für die schulische Zukunft sein. Foto: Philine Schlick

 

Forderungen der Elternvertreter*innen am Gymnasium Johannstadt

Um in die Diskussion um Lösungen für die Probleme der Schulen einzusteigen, lud Thomas Löser Anfang Juli Bildungsbürgermeister Jan Dornhauser, die Schulleiterinnen der drei Schulen und Elternvertreter*innen zu einem Gespräch am runden Tisch ins Wahlkreisbüro Dresden-Johannstadt ein. Im Vorfeld haben die Eltern von Schüler*innen des Gymnasiums Johannstadt um Elternvertreter Thomas Wendrock ein Forderungspapier erstellt, in dem zentrale Forderungen der Elternvertreter*innen wie folgt formuliert wurden:

  •  Priorisierung des Bauvorhabens und termingerechte Aufstellung von mobilen Raumeinheiten
  •  Erhöhung der Sicherheit im Schulgebäude (Rauchmelder, Türschließsystem)
  •  Eine konfliktlösende Prozessmoderation sowie eine verbesserte Kommunikation zwischen allen Beteiligten (Schulen, Verwaltung, Elternschaft)
  • Schaffung neuer Stellen für pädagogische Fachkräfte (Schulsozialarbeit) und Schulassistenz
  • Verbesserung der Lernbedingungen (Digitalisierung und verbesserte Lernatmosphäre)

 

Dass die Schule geschlossen bleibt, heißt nicht, dass man nichts lernen kann. Foto: Juliana Dressel-Zagatowski

Im Gespräch mit dem Bildungsbürgermeister

Bildungsbürgermeister Dornhauser sagte zu, dass der Schulneubau für die Oberschule spätestens im Jahr 2028 eröffnet werden soll. Die mobilen Raumeinheiten für den derzeitigen Standort sollten ursprünglich nebeneinander auf dem Schulhof aufgestellt werden. Dafür hätten Bäume gefällt werden müssen. Der Bürgermeister sagte zu, dass die geforderten mobilen Raumeinheiten zum Schuljahresbeginn 2023/2024 übereinander aufgestellt werden. Damit bleibt den Schüler*innen mehr Schulhoffläche und die Bäume bleiben erhalten.

Das Sicherheitsproblem in den Schulen wurde seitens der Stadtverwaltung erkannt und Sicherheitsmaßnahmen werden schnellstmöglich ergriffen. Im Amt für Schulen der Stadt Dresden wird für alle Baumaßnahmen, die die drei Schulen betreffen, eine zentrale Projektkoordination eingerichtet, deren Verantwortung beim Landesamt für Schule und Bildung Sachsen (LaSuB) liegt. Herr Dornhauser sagte zu, dass er sich um einen Gesprächstermin zwischen LaSuB, den drei Schulleiterinnen sowie dem Amt für Schulen Dresden bemüht, um diesen anzustoßen und die Kommunikation zwischen allen Beteiligten zu verbessern.

 

 

Die 101. Oberschule Johannes Gutenberg besuchen 430 Schüler*innen aus 35 Nationen. Foto: Philine Schlick

 

Eine optimale Lösung wird schwer

Thomas Löser, der Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung und Bau im Stadtrat Dresden ist, konstatierte nach dem konstruktiven Gespräch, was vor Ort lange zuvor schon deutlich geworden war: Es wird schwer, eine optimale Lösung für den Schulstandort Pfotenhauerstr. 42 zu finden. gleichzeitig betonte er aber, dass man die bestehenden Probleme lösen kann, wenn alle Beteiligten regelmäßig kommunizieren: “Der Schulcampus hat große Bedeutung für die Dresdener Johannstadt. Darum war es ein wichtig, dass Herr Dornhauser vor Ort zum Gespräch war und das Bauprojekt im Amt für Schulen priorisiert.“

 

Weitere Informationen

  •  Zeile 3: Beitrag von Philine Schlick: So sieht Schule aus in Johannstadt, Herbst/Winter 2021.
  • Wahlbüro Thomas Löser (MdL und Stadtrat), Bönischplatz

Thomas Löser hat sein Wahlkreisbüro am Bönischplatz eröffnet

eingestellt am 15.10.2020 von Philine Schlick, Headerbild: Zu Gast bei Thomas Löser in seinem ersten Wahlkreisbüro. Foto: Philine Schlick

In das ehemalige Büro der TUI-Filiale am Bönischplatz 11 ist Anfang Oktober das Wahlkreisbüro des Grünen-Politikers Thomas Löser eingezogen. Die Entscheidung für den Standort Johannstadt kam nicht von Ungefähr. Die Tür steht Bürger*innen mit Redebedarf offen.

Das ehemalige TUI-Reisebüro ist jetzt Wahlkreisbüro. Foto: Philine Schlick
Das ehemalige TUI-Reisebüro ist jetzt Wahlkreisbüro. Foto: Philine Schlick

Noch wummern vor der großen Fensterfront am Bönischplatz 11 schwere Maschinen. Doch wenn der Umbau des Platzes endlich abgeschlossen ist, verspricht das Wahlkreisbüro in den ehemaligen Räumen der TUI-Filiale ein Treffpunkt zum ungestörten Austausch werden. Das Büro ist nicht nur als Anlaufstelle für Bürger*innen, sondern auch als Veranstaltungsraum gedacht, betont Thomas Löser.

Der Bereich für Podiumsdiskussionen. "Jetzt fehlt nur noch der Beamer", so Thomas Löser. Foto: Philine Schlick
Der Bereich für Podiumsdiskussionen. “Jetzt fehlt nur noch der Beamer”, so Thomas Löser. Foto: Philine Schlick

Ein Stadtteil, in dem Welten aufeinander treffen

“Mir ist es wichtig, dass hier nicht einmal im Monat Licht brennt und die Räume ansonsten leer stehen”, formuliert er überspitzt. Für einen geringen Obolus steht das Büro für Initiativen und Veranstaltungen offen. Derzeit, so Löser, werde das Angebot vom Johannstädter Plattenchor genutzt. Die übrigen Räume des großzügig geschnittenen Ladengeschäftes werden vom Ausländerrat und dem Recycling-Designer Johannplasto genutzt.

Blick durch die Scheibe des Wahlkreisbüros auf die Baustelle Bönischplatz. Foto: Philine Schlick
Blick durch die Scheibe des Wahlkreisbüros auf die Baustelle Bönischplatz. Foto: Philine Schlick

Als gebürtiger Johannstädter und unmittelbarer Nachbar hatte Thomas Löser das Ladengeschäft erspäht. Mit dem Standort “zwischen Gründerzeit und Platte” ist er sehr zufrieden – nicht nur, weil ihn die Dresdner Baukultur interessiert, die hier “durch alle Zeitschichten” besonders kontrastreich ablesbar ist: “Die Johannstadt ist ein Stadtteil, in dem Welten aufeinander treffen.” Das Viertel spiegele die Diversität seines gesamten Wahlkreises wider, der neben der Johannstadt Altstadt, Seevorstadt, Friedrichstadt, Wilsdruffer und Pirnaische Vorstadt umfasst.

Thomas Löser wuchs in einem Hochhaus an der Gerokstraße auf. Als Jugendlicher zog es ihn über die Elbe in die Neustadt. Mittlerweile lebt er wieder in der Johannstadt, gemeinsam mit seiner Familie.

Anlaufstelle für alle Politikinteressierten

Einige Bürger*innen haben die offene Sprechstunde bereits genutzt, erzählt Thomas Löser. Sie versteht sich als Angebot für “alle, die mit den Füßen auf demokratischem Boden stehen”, erklärt er.  “Ich verstehe mein Büro als Gesprächsangebot für Politikinteressierte – auch wenn sie nicht Grüne wählen.”

Thomas Löser - mit Mütze und ohne. Foto: Philine Schlick
Thomas Löser – mit Mütze und ohne. Foto: Philine Schlick

Im Stadtrat setzt sich Thomas Löser für die Themen Bildung, Bauen und Wohnen sowie Stadtentwicklung ein. Als besonders brisantes Thema in der Johannstadt nimmt er die Schulentwicklung wahr. Deshalb widmet sich die erste Veranstaltung im Wahlkreisbüro am 17. November der Frage “Welche Schulstandorte braucht die Johannstadt?” Zu Gast wird u.a. Jan Donhauser sein.

Am 1. Dezember findet die zweite Diskussionsrunde unter dem Motto  “Sachsen 100 Prozent erneuerbar?” zum Thema Klima und regenerative Energien statt. Thomas Löser erachtet es als wichtig, dass das Thema Klimaschutz auch beim Bau von Gebäuden beachtet und repräsentiert wird. Die neue Turnhalle der 102. Grundschule beispielsweise werde aus Holz, einem nachwachsenden Rohstoff, erbaut. Ein Beispiel für die Zukunft, findet Löser.

Offene Bürgersprechstunde im Wahlkreisbüro Thomas Löser

  • Bönischplatz 11, 01307 Johannstadt
  • Dienstag von 15 bis 18 Uhr, Donnerstag von 10 bis 13 Uhr
  • www.thomasloeser.de