Metamorphose: aus BA wird DHSN

eingestellt am 10.06.2024 von Gerd Gottwald (ZEILE), Headerbild: Startbild der Veranstaltung (© Gerd Gottwald)

Im Schulgebäude auf der Hans-Grundig-Straße 25 fand am 3. Juni 2024 die Verkündung einer Neuigkeit im sächsischen Bildungswesen statt, verbunden mit einem Podiumsgespräch.

Schulgebäude und Baum

Der Gebäudeteil entlang der Hans-Grundig Straße beheimatet seit 2011 einen der sieben Standorte der Berufsakademie Sachsen (BA).

Anders als in Hochschulen und Universitäten haben die Studenten hier gleichzeitig eine Anstellung in einem Betrieb, d.h. sie wechseln zwischen Betrieb und Schule. Vorteil für den Betrieb: die Absolventen können nach Abschluss der Ausbildung sofort eingesetzt werden, da sie den Betrieb ja schon kennen. Vorteil für die Studierenden: Sie erhalten eine praxisorientierte Ausbildung und eine Art Lehrlingsentgelt (min. 440 €) vom Betrieb, benötigen also weniger Unterstützung von ihren Eltern und auch keinen Kredit vom BAföG. Dieser praxisorientierte Bildungsweg hat sich in Sachsen bewährt. Bisher erfolgte der Abschluss mit dem akademischen Titel “Bachelor”. In der Praxis der letzten Jahre zeigte sich jedoch, das einige der Absolventen einen höheren Abschluss (“Master”) anstrebten. Dazu mussten sie (auf Grund der bisherigen sächsischen Bildungsgesetzgebung) Sachsen verlassen und kamen dann teilweise auch nicht wieder zurück. Deshalb wurde in einem längeren Prozess daran gearbeitet die gesetzlichen Grundlagen entsprechend zu ändern.

Am 3.Juni wurde nun hier in Dresden Johannstadt auf dieser Grundlage die Umwandlung (Metamorphose) der Berufsakademie Sachsen in die Duale Hochschule Sachsen per 1.1.2025 feierlich bekanntgegeben.

zwei Herren stehen vor Publikum, im Hintergrund das Banner der Veranstaltung
Prof. Dr. Hänsel, Präsident der Berufsakademie begrüßt den Staatsminister Sebastian Gemkow vom sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (© Gerd Gottwald)

Eigens dazu angereist der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow, der in einer kurzen Ansprache die Vorteile dieses neuen Bildungsweges beschrieb – aber auch den langen Weg dahin.

Podiumsdiskussion

ein Moderator, zwei Damen und vier Herren am Stehtischen als Podium
Das Podium der Gesprächsrunde mit Moderator Peter Ufer (© Gerd Gottwald)

Die anschließende Podiumsdiskussion wurde moderiert von Peter Ufer (links im Bild). Dieser befragte auf lockere, teils humoristische Art und Weise die anwesenden Vertreter von BA, Industrie, Handwerk und Wissenschaft zur beschlossenen Umwandlung zur Dualen Hochschule. Sowohl Herr Köhler von der IHK (ganz links im Podium), als auch Dr. Brezinski von der Handwerkskammer (ganz rechts im Bild) – als Vertreter der “Abnehmer” der Absolventen äußerten sich sehr zustimmend zu der geplanten Umwandlung. Frau Juana Mai (dritte von rechts) ist eine der besten Absolventinnen der Berufsakademie. Sie berichtete von ihrem weiteren Weg, der sie zum Masterstudium nach Salzburg führte. Sie kam danach wieder zurück und wohnt heute in der Johannstadt.

Zum Kennenlernen lädt die BA übrigens am 14. Juni 2024 anlässlich der „Langen Nacht der Wissenschaft“ zum Campustag ein.

Vorprogramm zur Elektrostatik

Vor Beginn der eigentlichen Veranstaltung gab es noch eine lehrreiche und amüsante Vorführung zu Fluch und Segen der Elektrostatik von Detlef Kleber und seinen beiden Assistentinnen.

ein älterer Herr hält eine Luftballon Raupe und eine junge Frau balanciert mit einemfreischwebenden Schmetterling (aus Metallfolie)
elektrostatische Umsetzung des Veranstaltungsmottos (© Gerd Gottwald)

Herr Kleber hält den Wurm, der sich durch Metamorphose zum Schmetterling verwandelt, welcher von der Assistentin auf einen elektrostatischen Feld balanciert wird.

bunte Papierstreifen statisch aufgeladen, so das sie wie Blumen aussehen
Elektrostatik lässt Papierblumen blühen (© Gerd Gottwald)

Detlef Kleber gab einen anschaulichen Bericht über die Entdeckung der Elektrizität und der langen Geschichte von reinen Wunder über unterhaltsame Demonstrationen (ohne wirklichen Nutzen) bis zu heutigen praktischen Anwendungen in der Industrie.

Als eine der nützlichen Anwendungen der Elektrostatik demonstrierte Herr Kleber die Beflockung mit Farbpartikeln, welche heute industriell (z.B. bei der Fahrzeuglackierung) eingesetzt wird.

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