Bauhüttenwoche in der 102. “Johanna”: Kinder auf den Bau!

eingestellt am 06.10.2020 von Philine Schlick, Headerbild: Kathrin Keßler, Katrin Popelka und Sigrid Böttcher-Steeb haben die Projektwoche der Bauhütten geplant. Foto: Philine Schlick

Mosaik-Treppen, Sandsteinblöcke, Klettergerüste – was sonst Handwerkerhände vollbringen, schaffen die Schüler*innen der 102. Grundschule “Johanna” in der Projektwoche der “Bauhütten” unter fachkundiger Anleitung selbst. Alle freuen sich darauf, sich die Hände schmutzig zu machen. Auch, wenn die Umstände besser sein könnten. 

Vor den Schautafeln zur Bauhüttenwoche im Foyer der Grundschule gibt es Gedrängel. Ein Mann zeigt auf die Fotos, zwei Kindern verfolgen aufmerksam den Suchlauf seines Fingers. “Was möchtest du machen? Sandstein behauen, Vogelhäuser bauen, Mosaike für die Schultreppe…?” Die Wahl fällt nicht leicht, denn alle geplanten Baustellen klingen spannend. Die stellvertretende Schulleiterin Kathrin Keßler bestätigt: “Am liebsten würden die Kinder alles machen.”

Vom Insektenhotel bis zum Klettergerüst

Am kommenden Montag beginnt für Schule, Hort, Kinder und Erwachsene der 102. Grundschule “Johanna” mit der “Woche der Bauhütten” eine aufregende Zeit. Vom 12. bis zum 16. Oktober gestalten die Kinder der ersten bis vierten Klassen ihr Schulgelände selbst. Dafür dürfen seit den Corona-Einschränkungen erstmals fünf bis zehn Kinder aus unterschiedlichen Klassen eines Jahrgangs zusammenarbeiten.

Hier könnte ein buntes Mosaik entstehen. Foto: Philine Schlick
Hier könnte ein buntes Mosaik entstehen. Foto: Philine Schlick

Für die verschiedenen Baustellen vom Insektenhotel bis zum Zaunbau können sich die Kinder eintragen. Durchgeführt wird die Woche gestaffelt: Am Montag die vierten, am Dienstag die dritten, am Mittwoch die zweiten, am Donnerstag die ersten Klassen. Jede Gruppe wird von einer*m Handwerker*n angeleitet, dazu kommen eine Lehrerin und eine Hortnerin für die Betreuung. Beginn ist um acht mit einem gemeinsamen Frühstück, Feierabend um 14 Uhr.

Der Schulbetrieb läuft nebenher weiter. Bei der momentanen Unterbesetzung – auch durch die Quarantäne-Situation – eine Herausforderung.

Herausforderung durch Schulstart und Corona

Die Bauhüttenwoche zur Verschönerung des Schulgeländes war eigentlich im Sommer geplant, doch wie so vieles hat sich das durch Corona verschoben. Das Schuljahr hat eben angefangen – das bedeutet den Start des “ganz normalen Schulwahnsinns”, wie Frau Keßler es nennt. Zu Schulkonferenzen, Elternabenden, der intensiven Betreuung der ersten Klassen, dem Start der Vorschule und der Schul-Anmeldung 2021 kommt das Zukunftsstadt-Projekt Schullebensraum noch dazu.

Derzeit wird der grüne Außenzaun versetzt, um mehr Fläche zu schaffen. Foto: Philine Schlick
Derzeit wird der grüne Außenzaun versetzt, um mehr Fläche zu schaffen. Foto: Philine Schlick

“Wir wollten es aber bewusst nicht auf später verschieben”, erklären Sigrid Böttcher-Steeb vom Projekt Schullebensraum, Kathrin Keßler und die stellvertretende Hortleiterin Katrin Popelka. Wer wisse schon, wie sich die Corona-Situation entwickelt. Zudem werde das Wetter im Herbst nicht besser. Jetzt kann noch draußen gewerkelt werden. “Wenn es nicht gerade Starkregen oder Hagel gibt, sind die Kinder auf der Baustelle”, sagt Kathrin Keßler.

Chance auf die Verwirklichung eigener Ideen

Was wie eine Strafaufgabe klingt, ist für die Kinder eine Riesenfreude. “Alle sind aufgeregt. Es gibt auch viele Anfragen, ob man nicht zwei Tage arbeiten dürfe”, erzählt Keßler. Am Freitag wird es eine Würdigung der getanen Arbeit geben, sagt Sigrid Böttcher-Steeb. “An diesem Tag gibt es für besonders engagierte Schüler*innen die Möglichkeit, nochmal beim Feinschliff mit anzupacken”, tröstet sie.

Pläne für neue Zäune zwischen Pausenhof und Schulgarten. Foto: Philine Schlick/Grafik Projekt Schullebensraum
Pläne für neue Zäune zwischen Pausenhof und Schulgarten. Foto: Philine Schlick/Grafik Projekt Schullebensraum

Das Schulgelände wird umgestaltet, weil die alte Turnhalle abgerissen und ersetzt wird. Dadurch büßen Pausenhof und Hortgelände Fläche ein. Diese wird zur Straße hin neu geschaffen. Derzeit wird der grüne Zaun entlang der Pfotenhauerstraße versetzt, um den Vorhof zu vergrößern. Damit dort nicht nur Rasen und Beton vorherrschen, wird die Fläche mit Klettergerüsten, Bänken und Skulpturen versehen – warum das die Kinder nicht selbst machen lassen?

Im vergangenen November packten Kinder, Schulpersonal und Eltern bereits gemeinsam an, um das Gelände zu verschönern. Dabei entstand der sonnengelbe Zaun, der von der Straße aus ins Auge fällt.

Außengelände der "Johanna". Foto: Christina Eppers
Außengelände der “Johanna”. Foto: Christina Eppers

Die Aktion fand Gefallen. Kathrin Keßler: “Die Kinder haben so die Chance auf die Verwirklichung der eigenen Ansprüche.” Dokumentiert wird die Projektwoche von Kinder-Reporter*innen, die das Geschehen begleiten und anschließend ihre Ergebnisse präsentieren.

Woche der Bauhütten in der 102. Grundschule “Johanna”

  • vom 12. bis zum 16. Oktober zwischen je 8 und 14 Uhr
  • Für Sonnabend werden noch Helfer*innen für Vorbereitung und Aufbau von Zelten als Regenschutz gesucht. Freiwillige können sich hier melden: schule@freiraeume-planen.de

102. Grundschule: Eine Klasse und zwei Lehrer*innen in Quarantäne

eingestellt am 01.10.2020 von Philine Schlick

An der 102. Grundschule “Johanna” in der Johannstadt wurde bei einem Kind Corona nachgewiesen. In Folge müssen die Mitschüler*innen und zwei Lehrer*innen für zwei Wochen in Quarantäne.

An der 102. Grundschule “Johanna” ist ein Corona-Fall aufgetreten. Die Klasse des betroffenen Kindes inklusive zweier Lehrer*innen muss deshalb bis zum 9. Oktober in Quarantäne bleiben.

“Wir hoffen, dass es zu keinen Folgeinfektionen kommt”, so die stellvertretende Schulleiterin Keßler. “Alle Klassen sind bei uns voneinander getrennt. Auf den Fluren herrscht die Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.”

Das Kind war am Wochenende krank geworden und daraufhin beim Arzt positiv auf Corona getestet worden.

Auch in der Neustadt ist ein Coronafall aufgetreten. In der 30. Oberschule wurde für neun Schüler*innen ebenfalls eine Quarantäne bis Freitag, 9. Oktober, ausgesprochen.

Der Funke Anarchie – Die Schulclowns der “Johanna”

eingestellt am 25.02.2020 von Philine Schlick, Headerbild: Den Clowns machen die Auftritte mindestens so viel Spaß wie den Kindern. Foto: Philine Schlick

Nichts ist für die bestehende Ordnung so wichtig wie ein Funken Anarchie. Monatlich beweisen das die Auftritte der Schulclowns Elisabeth Gröschel und Hendrik Müller an der 102. Grundschule “Johanna”. Ihre unerwarteten Auftritte platzen in den Schulalltag und sorgen für helle Begeisterung. Und siehe da: Plötzlich verwandeln sich Kinder in ziemlich strenge Erwachsene.

“Papierverschwendung!”, ruft es aus der ersten Reihe. “Teamarbeit!”, fordert der Kinderchor. “Aufräumen!”, pflichten die Schüler*innen der Klasse 2c ihrer Lehrerin bei. Was ist passiert? Vor der Klasse stehen, in weiten karierten Hosen, “Herr und Frau Clown”. So heißen die Lehrerin Elisabeth Gröschel und der Schulsozialarbeiter Hendrik Müller, wenn sie sich ihre Gesichter weiß schminken und die rote Kugelnase aufsetzen. Manchmal aber auch “in Zivil” auf den Gängen.

“Prima, Herr Clown!”

Gerade ist das Clowns-Duo in das Klassenzimmer gestolpert. “Hallo! Salam Aleikum”, kräht die Klasse begeistert. Nicht fehlen darf die mit Sternen verzierte Kiste. Nicht nur Lachen provozieren die beiden Clowns bei ihren Auftritten, sondern auch erhobene Zeigefinger. Die Kinder beobachten peinlich genau, was schief läuft und posaunen ihre Kritik laut heraus. Papier auf den Boden geworfen? Den anderen geschubst? Etwas einfach weggenommen? Die Klasse legt ihr Veto ein. Wenn die Clowns artig sind, gibt es auch mal ein Lob: “Prima, Herr Clown!”

Warmmachen für große Faxen: Hendrik Müller und Elisabeth Gröschel. Foto: Philine Schlick

Am heutigen Donnerstagmorgen absolvieren die Schulclowns drei Auftritte hintereinander. Eine schweißtreibende Angelegenheit – trotz winterlicher Temperaturen und einer “eher bewegungsarmen Nummer”. An manchen Tagen sind es sechs hintereinander. Elisabeth Gröschel und Hendrik Müller haben sich im Sozialarbeits-Büro umgezogen und geschminkt. Sich gegenseitig knuffend und schnatternd eilen sie zum ersten Klassenraum. “Wir müssen jetzt noch ganz viel reden”, erklärt Elisabeth. Denn als Clowns agieren sie stumm. Die Vorfreude ist ihnen deutlich anzumerken. Elisabeth hebt die Faust und klopft polternd an die Tür.

Die Schulclowns – geschafft nach dem Auftritt. Foto: Philine Schlick

Für die Kinder kommt das Klopfen an der Tür unerwartet. Die Lehrerin schmunzelt schon. Sie wurde lange im Vorfeld über den Besuch der Clowns unterrichtet und weiß, dass sie im Anschluss die ungestüme Klasse bändigen muss. Aber der Spaß, die Abwechslung und das Lachen sind es wert.

“Alleine schafft man das nicht”

“Der Schulalltag ist geprägt von Regeln und Struktur”, sagt Elisabeth Gröschel im Anschluss an die Auftritte. “Deshalb wollten wir für etwas Leichtigkeit sorgen.” Seit 2018 tut sie das mit ihrem Kollegen Hendrik Müller. Lehrstunden nahmen sie beim Baba-Jaga-Darsteller Rainer König . Die Schneiderei der Staatsoperette war so freundlich, die weiten Clownshosen passgerecht anzufertigen – die Kosten trug der Förderverein der Grundschule. “Wir haben vier Punkte festgelegt”, erklärt Hendrik Müller. “Erstens: Alle lachen gemeinsam. Zweitens: Die Kinder sollen kulturell gebildet werden. Drittens: Ein soziales Thema wird angesprochen. Viertens: Die Clowns sollen zu Identifikationsfiguren der Schule werden.”

Mit Schminke nicht immer ein Herz und eine Seele: Die Schulclowns. Foto: Philine Schlick

Zurück im Klassenzimmer: “Die Clowns!” Mit diesem Ruf reißt es nahezu alle Schüler*innen von den Sitzen. Während der Darbietung fällt es schwer, die Kinder auf Distanz zu halten. “Aber das ist etwas, dass sie lernen sollen”, erklärt Elisabeth Gröschel. “Dass man einem Künstler mit Respekt begegnet. Deshalb fordern wir am Ende auch einen Applaus ein.” Bewusst spielen die Clowns miteinander im Duo – die Kinder bleiben Zuschauer. “Alleine schafft man das nicht”, sagt Elisabeth Gröschel und meint damit die Mammutaufgabe, mit einer ganzen Klasse zu interagieren.

Nicht nur bei Kindern wirken die Clowns als lebendige Stimmungsaufheller: Auch die Weihnachtsfeier des Lehrerkollektivs lockerte das Clowns-Duo auf. Zwei Jahre ist das Projekt knapp alt und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Hendrik Müller möchte deshalb im zweiten Schulhalbjahr mit Fragebögen Schüler, Eltern und Lehrer um eine Bewertung der Schulclownerie bitten, um das Projekt auszubauen oder anzupassen. Ziel ist es, die Schulclowns auch an anderen Schulen auftreten zu lassen.

Hinweis der Redaktion: Der im Rahmen des Projektes „Online-Stadtteilmagazin“ erschienene Beitrag wurde nicht von der Landeshauptstadt Dresden bzw. dem Quartiersmanagement erstellt und gibt auch nicht die Meinung der Landeshauptstadt Dresden oder des Quartiersmanagements wieder. Für den Inhalt des Beitrags ist der/die Autor*in verantwortlich.

Kleine Leute, großes Theater – Die Theater-AG der 102. “Johanna”

eingestellt am 16.01.2020 von Philine Schlick, Headerbild: Hendrik Müller und Torsten Brysch leiten die Theater-AG der 102. Grundschule "Johanna". Foto: Philine Schlick

Erstaunlich schnell ist es Hendrik Müller und Gregor Brysch gelungen, Ruhe in die aufgekratzten elf Schüler*innen zu bekommen – und das nach Unterrichtsschluss, wenn schon der freie Nachmittag winkt. Doch die Theater-AG der 102. Grundschule “Johanna” ist bei der Sache. Nur noch wenige Proben, dann hat ihr modernes Märchen Premiere: Eine Stimmung aus Lampenfieber und Übermut liegt in der Luft.

Wo ist die Fee? Hat jemand einen Rabenschnabel? Wie siehst du aus, wenn du lange auf etwas gewartet hast? Das sind essentielle Fragen bei den Probenachmittagen der Theater-AG in der “102. Johanna“. Eine Stunde ist nicht lang, wenn in ihr Texte geprobt, Kostüme besprochen und Schauspiel unterrichtet werden soll. Durch den Türspalt des Theatersaales lugen schon die Köpfe der Nachfolger. “Wir haben noch fünf Minuten!”, ruft Gregor Brysch. Jede Minute zählt – und wird genutzt.

Aufwärmübungen helfen zu fokussieren. Foto: Philine Schlick

Teach First als Räuberleiter

Gregor Brysch ist studierter Theologe und im Rahmen des Bildungsprogrammes Teach First Deutschland an die Grundschule in der Johannstadt gekommen. Das Programm bildet Akademiker*innen als sogenannte Fellows aus, die mit ihren Fähigkeiten an ausgewählten Schulen das Lehrpersonal unterstützen.

Die Fellows helfen Schützlingen, in der Schule nicht abgehängt zu werden. Unterstützung kann von Nöten sein, wenn Kinder dem Lehrplan hinterher hinken, aber auch, wenn sie ihm voraus sind. Während Lehrer*innen den Unterrichtsstoff voranbringen, können die Fellows in enger Absprache mit der/dem Lehrer*in auf einzelne Schüler*innen eingehen. Sie geben so eine Räuberleiter – besonders in kritischen Phasen wie beim Übergang von Grundschule in Mittelschule oder Gymnasium. Teach First setzt sich auf diese Weise für Chancengleichheit im Bildungssystem ein.

Der Weihnachtsmann muss warten. Foto: Philine Schlick

Superkraft: Theater

Menschen, die sich als Fellow bewerben möchten, brauchen dazu einen Universitätsabschluss, nachgewiesenes soziales, politisches oder kulturelles Engagement und einen Berufsabschluss oder eine besondere Fähigkeit.

Gregors “Superkraft” ist Theater. In Hendrik Müller hat er für die Leitung der Theater-AG einen würdigen Partner gefunden: Hendrik hat wie er Theatererfahrung und ist neben seiner Tätigkeit als Schulsozialarbeiter als Schul-Clown an der “Johanna” tätig.

In Zusammenarbeit mit den Schüler*innen gingen im Herbst 2019 die Vorbereitungen los: Welches Genre soll das neue Stück haben? Wer spielt wen? Den kleinen Darsteller*innen wurden ihre Rollen mit kleinen Anpassungen auf den Leib geschrieben. “Wir hatten jetzt schon die ersten Einzelproben”, berichtet Gregor. Klare Sprache, das Einfühlen in die Rolle, Textbüffeln – viele der Nachwuchstalente aus der ersten und zweiten Klasse machen das nicht zum ersten Mal, sondern sind schon Theater-AG-erfahren.

Erst wird das Textbuch gelesen, dann auswendig gelernt. Foto: Philine Schlick

Die Bühne macht fit für’s Leben

Heute arbeitet die Gruppe zweigeteilt: Während die eine im Bühnenraum Szenen probt, wühlt sich die andere durch den Theater-Fundus. Gebraucht werden Kronen, Besen, Gewänder. Das Märchen erzählt die Geschichte eines Prinzen, der verflucht wird. Kein Recke, Ritter oder Riese kann ihn befreien, sondern nur ein kleines Mädchen. Davon muss das ungläubige Königspaar erst einmal überzeugt werden.

Mit Gregors Hilfe ersteht vor den Augen der Kinder das Stück: An dieser Stelle wird ein Vorhang sein, hier warten die nächsten Darsteller*innen auf ihren Auftritt – ruhig erklärt er den Kindern die Abläufe und bringt ihnen mit Fragen das Schauspiel näher. “Wie siehst du aus, wenn du keine Geduld mehr hast?” Auf der Bühne sackt der König mit muffeliger Miene zusammen und schaut auf eine unsichtbare Uhr. “Prima!”

Das Königspaar sitzt noch auf den Thronen, da kommt schon die Fundus-Gruppe durch die Tür gepurzelt. Fliegender Wechsel! Nun steht Hendrik mit der zweiten Personal-Hälfte des Stückes auf den Brettern, die die Welt bedeuten.

Gruppensitzung der Theater-AG, in der Wandfolie gespiegelt. Foto: Philine Schlick

Premiere im Februar

Zum Schluss kommt die ganze Gruppe zusammen. Gemeinsam wird im Sitzkreis gegrübelt, wie alle zu kostümieren sind. “Ich habe vielleicht Katzenohren zuhause!”, ruft ein Mädchen. Ein anderes Kind möchte eine Schürze beisteuern – wenn Mama ja sagt, natürlich. Dann flitzen alle aus dem Zimmer.

“Die Kinder lernen hier etwas Essentielles”, wissen Gregor und Hendrik aus Erfahrung. In eine fremde Haut schlüpfen, laut, klar, präsent sein, im wahrsten Sinne des Wortes im Rampenlicht stehen, bilden Empathie und Selbstbewusstsein aus.

In der ersten Februarwoche ist es so weit: Dann hat das moderne Märchen Premiere vor den älteren Schüler*innen und den Eltern. Ein zweites, längeres Stück ist geplant mit der Aussicht, dieses in einem “richtigen” Theater aufzuführen. Gern auch mehrmals.

Hinweis der Redaktion: Der im Rahmen des Projektes „Online-Stadtteilmagazin“ erschienene Beitrag wurde nicht von der Landeshauptstadt Dresden bzw. dem Quartiersmanagement erstellt und gibt auch nicht die Meinung der Landeshauptstadt Dresden oder des Quartiersmanagements wieder. Für den Inhalt des Beitrags ist der/die Autor*in verantwortlich.

Eltern und Kinder packen mit an auf dem Schulgelände der “Johanna”

eingestellt am 10.11.2019 von Matthias Kunert (QM Johannstadt), Headerbild: In den Zaun wurde ein farbenfroher Sichtschutz eingeflochten. (Quelle: Sigrid Böttcher-Steeb)

Gastbeitrag von Sigrid Böttcher-Steeb.

Mehr als 55 Erwachsene und Kinder der 102. Grundschule Johanna haben am ersten Samstag im November fleißig gegraben, geschippt, geflochten, gepflanzt und gesät. An nur einem Vormittag sind Schulgarten, Hortspielbereich und die kahle Zaunecke der 102. Grundschule Johanna an der Pfotenhauer Straße grüner, naturnäher und bunter gestaltet worden. So sorgt zum Beispiel eine neue Hecke aus heimischen Sträuchern für Abstand zwischen Spielfläche und Werkräumen und wird ab dem Frühling auch mit insektenfreundlichen bunten Blüten überraschen.

Mit vielen kleinen Handgriffen entstand ein sonnengelber Sichtschutz. (Quelle: Sigrid Böttcher-Steeb)

Sonnengelber Sichtschutz eingeflochten

Am auffälligsten ist sicher die Veränderung an der Pfotenhauer Straße: Fleißige Schneiderlein haben sich über den Stahlzaun der „Kahlen Hortspielecke“ am Betonplatz Ecke Pfotenhauerstraße und Pfeifferhansstraße hergemacht und einen Sichtschutz eingeflochten. Mit einer knallgelben Gerüstfolie, gespendet aus dem Lager des Zukunftsstadtprojektes Materialsammlung im Konglomerat e.V., erhielten die bunten Holztiere am Zaun Verstärkung.

Die Bauaktion mit Schule, Hort, Elternrat, vielen Eltern und Kindern hatten Thomas Kowalski und Sigrid Böttcher-Steeb vom Zukunftsstadtprojekt Schullebensraum organisiert und begleitet. Das Geld für Materialien, Erde, Kompost, Sträucher, Zwiebelpflanzen, Fachbetreuung und die Steinsetzarbeiten der Firma GrünRaumBau in Höhe von rund 2500 Euro wurde bereitgestellt aus dem Fördertopf der Landeshauptstadt Dresden für das Zukunftsstadtprojekt.

Im Frühjahr soll frisches Grün die “kahle Ecke” zieren. (Quelle: Sigrid Böttcher-Steeb)

Modellprojekt für lebenswerte Schulräume

Das Projektteam dankt allen zupackenden Helfern und den zahlreichen Eltern, die mit leckeren Kuchen-, Brot- und Suppenspenden mit dem Hort ein tolles internationales Buffet für alle Mitwirkenden gezaubert hatten. Alle waren zufrieden mit dem Erreichten: „Wir kommen gerne wieder zur nächsten Bau- und Pflanzaktion des Zukunftsstadtprojekts an der Johanna“.

Das Zukunftsstadtprojekt Schullebensraum läuft als Modellprojekt des Stadtteilvereins Johannstadt e.V. für eine beispielhafte, nachhaltige Umgestaltung von Schulgeländen noch bis Ende 2020 und plant noch einige große Bauaktionen und Verbesserungen rund um die Schule!

Hinweis der Redaktion: Der im Rahmen des Projektes „Online-Stadtteilmagazin“ erschienene Beitrag wurde nicht von der Landeshauptstadt Dresden bzw. dem Quartiersmanagement erstellt und gibt auch nicht die Meinung der Landeshauptstadt Dresden oder des Quartiersmanagements wieder. Für den Inhalt des Beitrags ist der/die Autor*in verantwortlich.