Film ab für Aida und Tala vom Bertolt-Brecht-Gymnasium

eingestellt am 28.04.2020 von Philine Schlick, Headerbild: Aida und Tala beim Filmdreh für ihren Videobeitrag für den "Take17"-Wettbewerb im Dresdner Zwinger. Foto: privat

Tala und Aida gehen in dieselbe Klasse am Bertold-Brecht-Gymnasium in der Johannstadt und haben sich mit einem Video am Filmwettbewerb “Take17” beteiligt. Ihr Beitrag könnte unter dem Motto “Unverhofft kommt oft” stehen. Mit einem Platz auf dem Siegertreppchen rechnen die Mädchen nicht. Gewinnerinnen sind sie schon.

Beistand in der Krise – Das Landesbüro des Weisser Ring e.V. in der Johannstadt

eingestellt am 24.04.2020 von Philine Schlick, Headerbild: Das Landesbüro des Weisser Ring e.V. an der Burckhardtstraße. Foto: Philine Schlick

Der Weisser Ring e.V. hat ein Ladenlokal an der Ecke Hertel-/Burkhardtstraße in der Johannstadt bezogen. Jane Müller und Lucia Groß leiten das Landesbüro, von dem aus Beratungen in ganz Sachsen koordiniert werden. Die Frauen schätzen den neuen Standort. Große Schaufenster weiß getönt: Die Arbeit des Weissen Ring basiert auf der richtigen Balance aus Transparenz und Unsichtbarkeit.

“Unser Standort kann nicht in der Peripherie der Stadt liegen”, sagt Lucia Groß im Telefoninterview. Zentral und leicht zugänglich sollte das Büro des Landesverbandes des Weisser Ring e.V. gelegen sein. Der Verein engagiert sich für Menschen, die unverschuldet Opfer von Gewalt geworden sind. Ein Thema, das einen festen Platz in der Gesellschaft hat und dennoch häufig mit Tabus belegt ist.

Die richtige Adresse

Seit Oktober ist der Verein im Viertel ansässig. Vorher, erzählt Lucia Groß, teilte man sich gemeinsam mit dem DRK einen Standort an der Bremer Straße. “Wir sind jetzt besser sichtbar”, freut sie sich. “Zentral gelegen, gut mit dem ÖPNV zu erreichen und mit Laufpublikum auf Augenhöhe.” Sie sei zudem glücklich, in einem Stadtteil tätig zu sein, der sich durch ein weitgefächertes bürgerliches Engagement auszeichne.

Umfänglich gestartet ist die Arbeit des Weisser Ring e.V. durch Verzögerungen bei den Bauarbeiten erst im Januar. Seit kurzem sind die großen Glasscheiben milchweiß beklebt. Ein wichtiger Schritt für Hilfesuchende, die sich im Inneren bei Beratungen jetzt unbeobachtet und sicher fühlen können. “Es ist weit verbreitet, dass Opfer von Gewalt oder Missbrauch ihrerseits eine große Scham empfinden”, sagt Lucia Groß. Die Möglichkeit der Anonymität gibt Geborgenheit. “Viele wählen auch bewusst den Weissen Ring aus, weil er nicht staatlich, sondern privat ist”, berichtet Groß.

“Sie müssen jetzt zur Polizei. Jetzt!”

Der Weisser Ring e.V. mit Sitz in Mainz arbeitet deutschlandweit und ist eng mit Rechtsanwälten, Gerichten und Beratungsstellen vernetzt. “Der Hauptteil unserer Arbeit basiert auf dem Ehrenamt”, sagt Lucia Groß. Ehrenämtler*innen stehen Hilfesuchenden zur Verfügung: Beratend und begleitend auf Behörden- und Ämtergänge.

Aufgrund der Coronakrise können momentan nur eingeschränkt Beratungen stattfinden. Die “große Welle” an Hilfegesuchen erwartet die Mitarbeiter*innen des Weisser Ring e.V. nach weiteren Lockerungen der Einschränkungen, schätzt Lucia Groß.

Die Ausnahmesituation ziehe private Konflikte nach sich. “Die Nerven liegen blank”, bestätigt sie. “Und viele Probleme, die sich in der Alltagsroutine verdrängen ließen, kommen jetzt zutage.” Die Mitarbeiter*innen des Weisse Ring e.V. leisten auch während der Krise Beistand.

“Den Menschen hilft auch schon, wenn man zuhört”, berichtet Groß aus Erfahrung. “Manchmal fehlt auch nur eine Bekräftigung, ein Satz wie: ‘Sie müssen jetzt zur Polizei gehen. Jetzt!’, damit sich der Knoten löst.” In weniger schwerwiegenden Konstellationen geben die Berater*innen Mut und Strategien zum Aushalten des Konflikts.

“Sie sind nicht allein”

“Jeder soll zu seinem Recht kommen”, sagt Lucia Groß. Oftmals ist die Furcht vor Kosten ein gewichtiger Hemmschuh für Gewaltopfer. Der Verein kommt für anwaltliche Erstberatungen, aber auch für weitere anfallende Kosten auf. Das betrifft z.B. die Kompensation von Verdienstausfällen nach zugefügten Verletzungen oder die Kosten für die in die Brüche gegangene Brille gemäß dem Opferentschädigungsgesetz (OEG).

Grundlegend wichtig bei der Beratung sei das Gefühl der Akzeptanz und des Aufgehobenseins. Vielen Klienten sei bereits ein großes Stück geholfen, wenn sie erfahren, dass sie mit ihren verletzenden Erlebnissen nicht allein sind. Und dass sie nicht erdulden müssen, was vorgefallen ist oder geschieht, so Lucia Groß.

“Huckepack” für Hilfesuchende

Neben den materiellen Einbußen steht der Verein bei der Bewältigung psychischer Schäden zur Seite. Wohnungseinbrüche, Disko-Schlägereien, Überfälle, Mobbing in der Schule oder im Internet hinterlassen Verletzungen, die heilen müssen. Gefühle der Ohnmacht, der Angst, des Kontrollverlustes brauchen (therapeutische) Angebote, um die Geschädigten wieder lebens-mutig zu machen.

“Manchmal ist es ein Selbstverteidigungskurs, der gut tut. Manchmal muss es ein Psychologe sein”, weiß Lucia Groß. Auf diesen Wegen begleitet der Weisser Ring e.V. “Unsere Kollegen nehmen die Menschen ‘Huckepack'”, sagt die Leiterin.

Ein neues, weites Feld sei der Bereich des Mobbings und der Verbrechen im Internet. Identitätsdiebstahl ist ebenso ein Akt der Gewalt wie das unberechtigte Teilen eines intimen Fotos. “Die Polizei hat da wirklich aufgeholt in den letzten Jahren”, spricht sich Luca Groß lobend aus. Das Thema werde auch von Berater*innen an Schulen immer mehr aufgegriffen. Aufklärung ist nötig – und das Wissen, dass es sich um Taten handelt, die Mitmenschen immensen Schaden zufügen können.

Weisser Ring e.V.

  • Landesbüro Sachsen, Burckhardtstraße 1
    01307 Dresden
  • Telefon: 850 744 96
  • Fax: +49 351 850 744 98
  • lbsachsen@weisser-ring.de

Stadt verteilt am Montag ab 11 Uhr Mundschutz am Rathaus

eingestellt am 19.04.2020 von Philine Schlick

Ab Montag, den 20. April, ist es in Sachsen Pflicht, im ÖPNV und im Einzelhandel einen Mundschutz zu tragen. Wie die Stadt in einer Pressemitteilung ankündigt, werden morgen ab 11 Uhr an der Goldenen Pforte des Rathauses Masken an Menschen ausgegeben, die keinen Mundschutz erwerben oder selbst herstellen können.

Oberbürgermeister Dirk Hilbert: „Die Bundesregierung hat das Tragen von Schutzmasken dringend empfohlen. Dass der Freistaat Sachsen dieser Empfehlung folgt und das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung verpflichtend festlegt, ist eine sehr gute und mutige Entscheidung. Wenn wir weitere Lockerung der Schutzmaßnahmen wünschen, müssen wir das akzeptieren. Weniger Infektionszahlen können nur so gelingen.”

Handzettel zum Tragen der Mund-Nasen-Masken

Dirk Hilbert weiter: “An dieser Stelle auch einen herzlichen Dank an die kleinen und großen Initiativen, die Theaterschneidereien, die regionalen Unternehmen und natürlich die vielen Dresdnerinnen und Dresdner, die schon seit Wochen tausende Masken geschneidert haben für unser Klinik- und Pflegepersonal, für die Feuerwehr, die Familie, Nachbarn und Freunde. So schaffen wir das gemeinsam.“

Das Gesundheitsamt hat einen Handzettel zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung erarbeitet. Er steht im Internet zum Lesen und Downloaden zur Verfügung:  www.dresden.de/media/pdf/gesundheit/HYG/Corona_Handzettel_MNB.pdf

Übersicht über lokale Produzenten

Das Amt für Wirtschaftsförderung hat für unter www.dresden.de/wirtschaftsservice eine Übersicht lokaler Produzenten von Gesichtsmasken und Schutzkleidung veröffentlicht. Amtsleiter Dr. Robert Franke: „In Folge der aktuellen Coronavirus-Pandemie stellen bereits einige Dresdner Unternehmen Gesichtsmasken und weitere Schutzkleidung in größeren Stückzahlen her. Unsere Auflistung richtet sich an Unternehmern, die Gesichtsmasken oder Schutzkleidung in größeren Stückzahlen suchen.“

Dabei erhebt die Übersicht keinen Anspruch auf Vollständigkeit: „Wenn Sie selber Masken herstellen oder gerade Ihre Produktion umstellen, melden Sie sich bitte und wir nehmen Ihr Angebot mit auf“, appelliert Franke an die Hersteller.