eingestellt am 24.05.2024 von Gerd Gottwald (ZEILE), Headerbild: So sah es bis 2021 an der Stelle des geplanten WiD Hauses aus
Foto: Philine Schlick
Auf Nachfrage der Redaktion zum aktuellen Stand des Baufortschritts auf der Baustelle Florian-Geyer-Straße, Ecke Bundschuhstraße der WiD teilte uns Frau Herold (Leiterin Finanzierung/Marketing/Akquise) folgendes mit:
Die Förderbedingungen haben sich zwar verbessert, leider sind diese aber noch nicht auskömmlich, dass eine vollständige Finanzierbarkeit des Bauvorhabens aus Fördermittel und Darlehen gegeben ist. Für uns ist das sehr frustrierend, da die Planung abgeschlossen ist und wir wissen, dass bezahlbarer Wohnraum dringender denn je gebraucht wird.
WiD Wohnen in Dresden GmbH & Co. KG
Also werden wir Johannstädter weiter auf dieses Bauloch blicken und hoffen, das eines Tage an dieser Stelle das geplante Haus (wir berichteten) stehen wird.
In eigener Sache: Dieser Artikel wurde verfasst/redaktionell bearbeitet durch die ehrenamtliche Stadtteilredaktion von johannstadt.de. Sie haben auch Lust über die Johannstadt zu schreiben, Beiträge zu lektorieren oder die Redaktion organisatorisch zu unterstützen? Dann melden Sie sich unter redaktion@johannstadt.de. Unterstützen können Sie unsere Arbeit auch mit Ihrer Spende! IBAN: DE65 4306 0967 1215 9641 00, GLS-Bank Bochum oder über johannstadt.de.
eingestellt am 12.02.2024 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Orangenverkauf in der Johannstadt, Bild: Georgia Melzer
Beitrag von Kristin Franke: seit Jahren unterstützt eine Johannstädter Familie eine Initiative aus Italien, die unbehandelte Orangen, Kiwis, Olivenöl, Liköre, Kräuter und Zwiebeln unter fairen Bedingungen erzeugt. Erstmals können die Produkte auch in der Johannstadt erworben werden. Continue reading Orangen aus Kalabrien im Direktverkauf in der Johannstadt
eingestellt am 02.12.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Neue Markierungen Kreuzung Florian-Geyer-Straße/Pfeifferhannstraße, Foto: Andrea Schubert
eingestellt am 25.11.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: fertige Verbindungsstr. am 6.9.2023
Foto: Gerd Gottwald
Auf Vorschlag des Stadtbezirksbeirates Altstadt sollte eine neue öffentliche Verkehrsfläche im Stadtteil Johannstadt zwischen Käthe-Kollwitz-Ufer und Florian-Geyer-Straße nach der Dresdner Künstlerin, Illustratorin und Hochschullehrerin Lea Grundig (1906–1977), Frau des Künstlers Hans Grundig, benannt werden. Continue reading Vorschlag für Straßenname in Johannstadt: Gutachten zu Lea Grundig liegt vor
eingestellt am 07.09.2023 von Gerd Gottwald (ZEILE), Headerbild: fertige Verbindungsstr. am 7.9.2023
Foto: Gerd Gottwald
Plötzlich und ganz ohne großes Aufsehen ist sie seit 6.9.2023 freigegeben, die Verbindungsstraße zwischen Käthe-Kollwitz-Ufer und Florian-Geyer-Straße. Die neuen Bewohner der FLÜWO Wohnanlage wird es sicher freuen. Manche Anwohner der Florian-Geyer-Straße haben dadurch nun einen kürzeren Zugang zum Käthe-Kollwitz-Ufer.
Da sich der Stadtrat offenbar bisher nicht auf einen Namen einigen konnte, sind die Hauseingänge an der Straße aktuell einfach dem Käthe-Kollwitz-Ufer zugeordnet. Dies kann sich allerdings noch ändern, wenn Ende diesen Jahres das Gutachten zur aktuell umstrittenen Künstlerin Lea Grundig vorliegt.
Hintergrund: Der Stadtbezirksbeirat Altstadt hatte bereits 2021 für die Benennung der Straße nach Lea Grundig gestimmt, johannstadt.de berichtete hier. Es folgte ein PingPong-Spiel zwischen der AG Straßennahmen der Stadtverwaltung, dem Stadtrat und dem Stadtbezirksbeirat. Im Rahmen eines Gutachtens soll nun die Rolle Lea Grundigs als Kulturfunktionärin in der DDR unabhängig beleuchtet werden.
Ein paar Bilder zeigen den Baufortschritt der letzten Wochen:
eingestellt am 15.06.2023 von Matthias Kunert (QM Johannstadt), Headerbild: Tag der Städtebauförderung am 13.5.2023 auf der Grünfläche am Stadtteilhaus Johannstadt (Foto: Lisa Maul)
Gastbeitrag von Steffen Groß
Johannstädter Frühlingsfest am bundesweiten Tag der Städtebauförderung unter dem Motto „Wir im Quartier“
Ein Ort der Begegnung soll das neue Stadtteilhaus in der Dresdner Johannstadt werden. Am 13. Mai 2023 wurde dafür auf der jetzigen Baustelle an der Pfeifferhannsstraße feierlich der Grundstein von Baubürgermeister Stephan Kühn gelegt.
Umringt von (Wohn-)Gebäuden der Vonovia und der Wohnungsgenossenschaft Johannstadt eG „WGJ“ sowie Konsum und Aldi herrschte auf der benachbarten Grünfläche ein buntes Treiben. Dort wurden unter anderem extra für das neue Stadtteilzentrum gesammelte Wünsche von der im Stadtteil bekannten „Madame Klimbim“ (Yaelle Dorison) gesungen. Außerdem gab das Planungsbüro „AKL I Architektenkooperation“ Auskünfte zur Gestaltung des künftigen Quartierszentrums.
Auf dem Frühlingsfest gab es im Zeitraum von 11 bis 16 Uhr viel zu Erleben und zahlreiche kulturelle Angebote lockten über 200 Besuchende verschiedener Altersgruppen und Nationalitäten auf die festlich geschmückte Wiese. Die „Marktstände“ wurden vorwiegend von den aktuell noch im Kulturtreff auf der Elisenstraße ansässigen Stadtteilakteurinnen und -akteure wie dem Ausländerrat, dem Stadtteilverein Johannstadt, dem Johannstädter Kulturtreff mit der Initiative „Plattenwechsel“ oder auch dem Kindertreff „JoJo“ gestaltet, welche nach Fertigstellung in das künftige Stadtteilhaus umziehen werden. Grußworte richteten Thomas Pieper (Abteilungsleiter im Amt für Stadtplanung und Mobilität) und Kristina Rahe (Projektleiterin „UTOPOLIS – Soziokultur im Quartier“, Bundesverband Soziokultur e. V.) an die Teilnehmenden.
Um die im Stadtteil vertretenden Kulturen mit den verschiedenen Migrationshintergründen anzusprechen, standen während der Veranstaltung Dolmetschende für die Sprachen Persisch, Arabisch und Russisch zur Verfügung. Dieses Angebot wurde insbesondere an den Beteiligungsstationen zur künftigen Grünflächengestaltung am Bönischgarten oder zur Straßennamensuche für die verlängerte Blumenstraße genutzt. Weitere interkulturelle Begegnungsmomente gab es in verschiedenen Erzählcafés, an Rommé-, Skat- und Schachspieltischen, beim Kleidertausch, Riesen-Jenga, Blumenkastenwettbewerb, Improvisationstheater, an einer „Utopie-Drehscheibe“ oder im Rahmen des vom „Plattenchor“ angeleiteten Kreistanzes, welcher die Festgemeinschaft sogar zu einer mehrstimmigen Gesangseinlage befähigte. Für weitere stimmungsvolle musikalische Untermalung sorgte die „Elbzigeuner Weltenmusikkapelle“ oder die mit dem Stadtteil sehr vertraute und in der Szene mittlerweile populäre Rapperin „La Rey“.
Zur künftigen Entwicklung der Festwiese luden die Landschaftsarchitekten Kraushaar Lieske Freiraumplanung sowie das für Akteursbeteiligung beauftragte Büro GRAS* Gruppe Architektur & Stadtplanung Bürgerinnen und Bürger dazu ein, sich und ihre Wünsche einzubringen. Für die Gestaltung steht die Prämisse, die naturnahe Grünfläche zu erhalten und mit Aufenthalts- und Begegnungsqualitäten – als jetzt noch versteckte „Wohlfühloase“ – zu bereichern. Am besten gelingt dies durch Mitwirkung der Bewohnerschaft, die unter anderem angeboten hat, den hoch gewachsenen Baumbestand durch eigens vorgezogene Jungbäume ergänzen und pflegen zu wollen.
Die Ergebnisse der Beteiligung werden aktuell ausgewertet und fließen wo möglich in die Planung zur Gestaltung der Grünfläche ein. Nach Fertigstellung der Vorplanung Ende August 2023 werden die Ergebnisse auf dieser Seite vorgestellt.
eingestellt am 21.04.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Standort neue noch namenlose Wohngebietsstraße zwischen Florian-Geyer-Straße und Käthe-Kollwitz-Ufer, Foto: Andrea Schubert
eingestellt am 15.11.2021 von Philine Schlick, Headerbild: So wird das neue WiD-Haus aussehen. Zur Farbe muss das Stadtplanungsamt noch abstimmen. Bild: WiD
Die Bauarbeiten für das neue WiD-Wohnhaus auf dem Gelände des ehemaligen “blauen Hauses” an der Florian-Geyer-Straße gehen voran. Die offizielle Adresse wird Bundschuhstraße 10 lauten, weil der Eingang sich zu dieser Straße hin befinden wird.
Auf dem Entwurf, den die WiD Anfang der Woche zum neuen Wohnhaus veröffentlichte, kommt das Gebäude grau daher. Doch das kann sich noch ändern: “Hinsichtlich der Farbgestaltung steht eine abschließende Abstimmung mit dem Stadtplanungsamt noch aus”, informiert die Wohnungsgesellschaft. Fest steht jedoch bereits die neue Adresse: Bundschuhstraße 10 soll sie lauten, obwohl das Haus an der Florian-Geyer-Straße liegt. Das hat mit dem Eingang zu tun, der zur Querstraße hin deuten wird.
Bäume fallen für Fernwärmekanal
“Die Arbeiten zum Abriss der ehemaligen Kindertagesstätte sind planmäßig und unproblematisch verlaufen”, heißt es. Die Fläche sei jetzt bereinigt. Im nächsten Schritt erfolge die Verlegung des Fernwärmekanals durch die DREWAG. “Dieser liegt im künftigen Baufeld und muss zurückgebaut bzw. verlegt werden.” Auf dem Fernwärmekanal wachsen Bäume, die für die Arbeiten fallen müssen, so die WiD.
Im kommenden März sollen die Tiefbauarbeiten starten, sobald die Witterung es zulässt. Im April 2024 ist mit der Fertigstellung des Hauses zu rechnen. Die Pläne stellt die WiD ausführlich bei der Infoveranstaltung Soziale Stadt Nördliche Johannstadt am kommenden Sonnabend vor.
eingestellt am 06.09.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Matthias Thomas führt gemeinsam mit René Schiller die Druckerei Mare-Floors an der Spenerstraße. Foto: Philine Schlick
Das Rätsel ist gelöst! Urheber der großformatigen Banner am ehemaligen “blauen Haus” an der Florian-Geyer-Straße ist die Dresdner Firma Mare-Floors. Sie hatte ab 2004 ihren Sitz in der Johannstadt und zog nach gut zehn Jahren zurück an den Stammsitz nach Striesen. Matthias Thomas und René Schiller begrüßen die Wiederverwendung der Bilder.
“Die Banner haben wir aufgehangen, um blaue Farbe zu sparen”, erinnert sich Matthias Thomas lächelnd. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner René Schiller hat er 2001 die Firma Mare-Floors gegründet. Ihre Spezialität: Langlebige Bilder auf Fußböden. Das Patent war weltweit gefragt: Das Automuseum in Peking wollte seine Böden ebenso farbenprächtig verzieren lassen wie das Museum für Science and Technology in Shanghai.
Das “blaue Haus” und sein Garten
“Für die Bilder haben wir mit der NASA kooperiert”, erzählt Matthias. Den Boden sollte eine Karte Asiens zieren – dafür fotografierte die Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft die Landschaft von oben. “Einhundert Festplatten haben wir dann bekommen”, sagt Matthias. “Die mussten wir von einem Grafikbüro in China auswerten und bearbeiten lassen.”
Bedruckte Banner wurde zum zweiten Standbein der Firma und weil es in den Räumen an der Spenerstraße in Striesen zu eng wurde, entschieden sich die beiden in die Florian-Geyer-Straße 13 zu ziehen. Im Gebäude war Asbest verbaut, erzählt Matthias. Mare-Floors investierte an die 100.000 Euro, um das Haus zu sanieren, das bald nur noch “das blaue Haus” heißen sollte. So entstanden im Jahr 2005 auch die großen Banner, die die Fassade bedeckten. Die Bilder dafür stammten von dem amerikanischen Hersteller der ersten Druckmaschine von Mare-Floors. Sie kamen lizenzfrei auf einer CD nach Dresden.
Gegängel aus der Nachbarschaft
“Es war ein tolles Flair!”, sagt Matthias. Besonders der Garten um das Haus hatte es ihm angetan. “Dort wuchsen noch zwei sehr seltene weiße Maulbeerbäume!” Wenn die liebe Nachbarschaft nicht gewesen wäre … “Bei uns stand jeden Monat mindestens einmal die Polizei vor der Tür.” Die im Gewächshaus angebauten Tomaten erregten den Verdacht einer Cannabis-Plantage, eine auf dem Dach angebrachte Solarzelle wurde aus dem benachbarten Hochhaus ebenso zur Anzeige gebracht wie zum Firmenjubiläum aufgestiegene Luftballons. Obwohl die Anzeigen ins Leere liefen, sei es kaum auszuhalten gewesen, sagt Matthias Thomas.
Nach gut zehn Jahren ließ Mare-Floors die selbst angebauten Kiwis im Garten und den Walnussbaum am Tor zurück, um sich am Stammsitz Spenerstraße bis in die zweite Etage auszudehnen. “Ich möchte die Zeit nicht missen”, resümiert der Geschäftsführer. Dass die Banner noch immer vorhanden und gut aufgehoben sind, freut ihn sichtlich: “Das ist ja ein Teil Geschichte.” Er könne sich gut vorstellen, nötige Ausbesserungen in seiner Werkstatt vorzunehmen. Wer weiß, wo die Bilder einen neuen Platz finden – vielleicht sogar am neuen Stadtteilhaus?
eingestellt am 27.06.2021 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS
Am Freitagabend 25.06.2021 gegen 22:20 Uhr erregten mehrere vorgefahrene Feuerwehrlöschzüge auf dem Straßenabschnitt Florian-Geyer-Straße Richtung Pfeifferhanns-Straße die Aufmerksamkeit vieler Anwohnender.
Wie die Polizei jetzt bekannt gab, hatten sich unbekannte Täter in den Kellerbereich des Mehrfamilienhauses begeben und eine Kellerbox in Brand gesetzt.
Diese brannte in der Folge vollständig aus. Personen wurden nicht verletzt. Es handelt sich um einen Fall schwerer Brandstiftung. Die Höhe des entstandenen Sachschadens wurde noch nicht beziffert.
eingestellt am 26.05.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Der Siegerentwurf. Quelle: Stefan Forster Architekten
Die städtische Wohnungsgenossenschaft WiD plant am Käthe-Kollwitz-Ufer 130 neue Sozialwohnungen auf 8500 Quadratmetern. Der Siegerentwurf des Büros Stefan Forster Architekten aus Frankfurt/Main erhielt vom Stadtbild Deutschland e.V. in einem offenen Brief ein dickes Lob. In die Planung flossen Herzenswünsche der Bürger*innen wie Bäume und Parkplätze ein.
Die beiden Baustellen Florian-Geyer-Straße und Käthe-Kollwitz-Ufer der WiD liegen nah beieinander und bedeuten doch zwei vollkommen unterschiedliche Herausforderungen: Für die Baustelle am Käthe-Kollwitz-Ufer liegt ein verbindlicher Bebauungsplan vor, der Details wie Lage, Unterkellerungen, Dach und Höhe festlegt. Weiterhin spielt die Nachbarschaft eine Rolle: Der Neubau der FLÜWO wird die Lücke zwischen Seniorenresidenz und WiD-Haus schließen. Beide Bauvorhaben müssen aufeinander abgestimmt werden.
Hinzu kommt die Bereitschaft der WiD, die Wünsche der Bürger*innen zu berücksichtigen. Die Planung wird “eine knappe Kiste”, wenn der Bau bis Ende 2021 beantragt sein und im dritten Quartal 2022 starten soll. Es gab also nicht wenig zu beachten bei der Entwurfsplanung.
Ein Knackpunkt bei der Planung war die zweite Baumallee entlang der Florian-Geyer-Straße. Das Wohngebäude wird nicht als Karree, sondern in L-Form gebaut wird, um die Bäume zu erhalten. “Die WiD hat viele Informationen aus der Sacharbeit mit den Johannstädter*innen im Rahmen der Bürgerbeteiligungen für den Standort zwischen den WGJ-Hochhäusern gelernt, davon profitiert auch das Bauvorhaben am Käthe-Kollwitz-Ufer und letztendlich die Bewohner*innen des Stadtteils, für die hier ein lebenswerter Ort entstehen soll”, heißt es von der WiD.
Wichtig waren den Bürger*innen neben Bäumen die Parkplätze, die im Siegerentwurf in Form einer Tiefgarage vorgesehen sind. Das Wissen um die angespannte Parkplatzsituation hatte die WiD auch hier von der Florian-Geyer-Straße mitgenommen und berücksichtigt.
Stadtbild Deutschland Verein lobt den Entwurf
In einem offenen Brief hat der Stadtbild Deutschland e.V. den Siegerentwurf und seine Jury – bestehend aus Mitarbeiter*innen des Stadtplanungsamtes, der Gestaltungskommission der Stadt und der Wohnbauförderstelle sowie des Bauherrn WiD – in höchsten Tönen gelobt:
“Der Architekt hat sich – rein formal – an der klassischen Gestaltung von Wohnhäusern im urbanen Umfeld orientiert. Er hat den Fassaden neben einer durch Horizontalbänder gegliederten Zone in den Regelgeschossen eine gestalterisch klar von diesen unterschiedene Sockelzone gegeben, die das Erdgeschoss als ein das aufgehende Gebäude stützendes Element erscheinen lässt. Ist dieses Motiv hier auch in einer Formensprache gestaltet, die eher an die Zwanzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts erinnert, so reicht die Ausbildung einer rustizierten Sockelzone doch Jahrhunderte weiter zurück in der Baugeschichte und wird den Sehgewohnheiten der Menschen intuitiv gerecht”, heißt es in der Begründung.
Kritik übte der Verein dagegen an der “lieblos wirkenden Dachgestaltung” und an der Ausführung der Hausecken: “Die Loggien an der Gebäudeecke wirken – ähnlich wie die Dachgauben – etwas unbedacht aus der Fassade herausgestanzt.” Diese Makel seien in Anbetracht des insgesamt gelungenen Entwurfes jedoch klein.
“Mit dem Entwurf wurde die Grundidee geboren, die jetzt durch das Planungsteam präzisiert und weiterentwickelt wird”, so Claudia Herzog von der WiD. “Nun beginnt die Leistungsphase 2, in der die Planungen auf Basis des Konzeptentwurfes vertieft und selbstverständlich Anregungen aus dem Wertungsgremium und vom Bauherren mit berücksichtigt werden.”
eingestellt am 12.05.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Blick auf die Fassade der ehemaligen Kita. Foto: Philine Schlick
Auf dem Baugrundstück der WiD an der Florian-Geyer-Straße 13 wird die ehemalige Kita abgerissen. Die Fassade zierten großformatige Banner, an denen allgemeines Interesse besteht. Sie sollen weiter verwendet werden. Doch, wo und wie?
Von vielen Seiten wurden bedauernde Rufe laut: Die Wandbilder mit den übergroßen Menschengesichtern und dem Tukan von der Florian-Geyer-Straße sollen nicht entsorgt, sondern weiterverwendet werden. Sie könnten andere Fassaden in der Johannstadt zieren, so die Idee. Quartiersmanager Matthias Kunert vermittelte in der Angelegenheit.
Die WiD ist an einer Weiterverwendung interessiert. Allerdings gibt es noch zwei Hürden.
Die Bilder hängen seit vielen Jahren an dem Flachbau. Die an Ösen gespannten Banner sind porös geworden. Ob das Material noch standhält, muss noch überprüft werden.
Außerdem ist noch offen, wo die Wandbilder einen neuen Platz finden könnten. Bei der Stadtteilbeiratssitzung am Donnerstag wurde das Thema zur Debatte gestellt und um Vorschläge gebeten. Claudia Windisch von der WGJ schlug vor, die Bilder als Kalendermotive zu verwenden. Weitere Wortmeldungen gingen dazu allerdings nicht ein.
Die WiD hat die Wandbilder mittlerweile abgenommen und zwischengelagert. Wer Urheber*in der Bilder ist, wird derzeit in der Stadtverwaltung geklärt. Für die Banner an sich wird weiterhin nach repräsentativen Wänden gesucht.
Ideen und Vorschläge nimmt die Stadtteilredaktion unter redaktion@johannstadt.de entgegen.
eingestellt am 15.04.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Die "ehemalige Stephanienstraße" soll einen klangvolleren Namen erhalten. Foto: Philine Schlick
In der Johannstadt entstehen zwei neue Straßen, die einen Namen brauchen. Bürger*innen beteiligten sich mit Vorschlägen an der Benennung. Am Mittwoch stimmte der Stadtbezirksbeirat darüber ab, welche Namen weiterkommen. Ein Bürgervorschlag setzte sich durch – er würdigt eine der bekanntesten Transgender-Frauen Europas.
Zum einen ging es um die Verlängerung der Pfeifferhannsstraße über das Brachgelände bis zur Gerokstraße. Zum anderen um die verlängerte Elisenstraße, also die Verbindung zwischen Florian-Geyer-Straße und Käthe-Kollwitz-Ufer entlang des Geländes, an dem die WiD ein zweites Haus bauen wird.
Das Quartiersmanagement Johannstadt hatte in letzter Minute eine Bürgerbeteiligung angeregt.
Von Rolf Hoppe- bis Plattenwerkstraße
Vielfältig waren die Ideen, die beim Stadtbezirksamt eingingen. Erna Lincke, Hilde Rakebrand, Sabine Ball, König Johann, Rolf Hoppe, Ida von Lüttichau, Otto Ernst Faber, aber auch die Schokolade an sich oder das Plattenwerk wurden als Namenspatronen erwogen. Einige der Vorgeschlagenen waren noch nicht länger als fünf Jahre verstorben – das war aber als Bedingung zur Einreichung festgelegt. Andere erwiesen sich aufgrund ihres umfangreichen Namens als schwierig, weil entsprechende Straßenschilder überlang ausfallen würden. Bei wiederum anderen attestierte das Amt fehlenden Dresden-Bezug.
Die Benennung nach den vorhandenen Straßen wurde als verwirrend befürchtet, da beide nicht durchgängig sind. Das könne zu Problemen bei der modernen Navigation führen, argumentierte Amtsleiter André Barth. Besonders Zustelldienste könnten davon betroffen sein.
Bruno Clauß von Lili Elbe überstimmt
Das Stadtbezirksamt präsentierte den Beirät*innen zwei Favoriten. Für die verlängerte Elisenstraße war das Lea Grundig, für die verlängerte Pfeifferhannsstraße Bruno Clauß. Die Entscheidung lag aber letztendlich beim Beirat, der sich mit beiden nicht gleich einverstanden zeigte. Es wurden Änderungsanträge eingereicht, über die direkt abgestimmt wurde.
Während Lea Grundig sich bei der Abstimmung behaupten konnte, wurde Bruno Clauß, Erfinder der Blockschokolade und Gründer der Schoko-Fabrik, abgewählt. Auch Erna Lincke hatte das Nachsehen. Die meisten grünen Zettel gingen für Lili Elbe nach oben. Marko Beger (FDP) hatte sich mit seinem Änderungsantrag für sie stark gemacht.
Andrea Schubert (Grüne) sprach sich im Zuge der Debatte deutlich auch in Zukunft für eine Beteiligung von Bürger*innen bei der Wahl von Straßennamen aus.
Zwei Frauennamen für die Johannstadt
Zwei Frauennamen gehen also für die Johannstadt ins Rennen. Die Idee, Lili Elbe als Namenspatronin zu wählen, hatten Bastian und seine Mitbewohnerin aus der Johannstadt:
“Die Johannstadt ist ein aufblühender Teil Dresdens und am Puls der Zeit, warum nicht auch an diesem Puls? In Amerika werden die ersten Transmenschen Teil des Abgeordnetenhauses und des Senats. Bis wir in Deutschland oder Sachsen soweit sind, müssen wir sicherlich noch ein paar Tage warten, aber wir können trotzdem schon einen politischen Schritt gehen und die erste Straße in Deutschland nach einer queeren Persönlichkeit benennen”, warben sie.
Lili Elbe gilt als eine der bekanntesten Transgender-Persönlichkeiten Europas. Ihr Leben dient dem Film und dem Buch “The Danish Girl” als Vorlage. Geboren wurde sie am 28.Dezember 1889 in Dänemark als Einar Wegener. Sie starb am 12.September 1931 an den Folgen ihrer vierten und letzten geschlechtsangleichender Operation in Dresden, wo sie auf dem Trinitatisfriedhof begraben liegt.
Lea Grundig war eine jüdische Künstlerin, die sich in ihrem Schaffen für mehr Humanität einsetzte. Am 23. März 1906 in Dresden geboren, musste sie ihre Heimatstadt nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten verlassen. Als Jüdin und Kommunistin wurde sie verfolgt und inhaftiert. Sie ging ins Exil nach Palästina und kehrte erst knapp ein Jahrzehnt später wieder nach Dresden zurück, wo sie die erste Professorin für Grafik und Malerei an der HfBK wurde. Ihr Mann war Hans Grundig. Sie starb am 10. Oktober 1977 bei einer Mittelmeerreise und liegt auf dem Heidefriedhof begraben.
Das Ergebnis der Abstimmung wird jetzt dem Geo- und Katasteramt zur Prüfung vorgelegt. Die endgültige Entscheidung über die Namen der neuen Straßen liegt beim Stadtrat.
eingestellt am 04.03.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Im Außenbereich des neuen Wohnhauses sollen Flächen zum Spielen entstehen. Foto: Philine Schlick
An der Florian-Geyer-Straße wird derzeit wie geplant der Boden für einen Neubau der Wohnungsbaugesellschaft Wohnen in Dresden (WiD) geebnet. Die Baumfällungen ermöglichen letzte Blicke auf die künstlerisch gestaltete Fassade der ehemaligen Kita. In ihren Bauplänen ist die WiD auf die Wünsche von Bürger*innen eingegangen und hat eine große Änderung vorgenommen.
Es kracht. Schwere Maschinen wühlen sich durch den Boden. Rund um die ehemalige Kita an der Florian-Geyer-Straße 13 hat sich das Dickicht gelichtet und übergroße bunte Gesichter schauen erstaunt in die Straßen. Sie zieren die Wände der ehemaligen Kita.
Abriss der Kita wird vorbereitet
Auf deren Grundfläche entsteht nach das neue WiD-Wohnhaus, dessen Grundfläche nur geringfügig größer sein soll. Der Bau wird allen Planungen nach im dritten Quartal 2021 starten und zwei Jahre andauern.
Derzeit wird alles für den Abriss der Kita vorbereitet. Dazu gehören auch Baumfällarbeiten. Sträucher und Bäume mussten weichen.
Bäume und Sträucher sollen nach Möglichkeit erhalten bleiben
“Auf dem Grundstück wurden bisher insbesondere notwendige Fällarbeiten und Arbeiten zur Befreiung vom Wildwuchs vorgenommen. Für den bevorstehenden Abriss der ehemaligen Kindertagesstätte wurde ein Bauzaun errichtet”, berichtet Claudia Herzog von der WiD.
“Alle Begrünungen, die in irgendeiner Form erhalten werden können, werden vor Beginn der Maßnahmen gesichert, so dass sie vor Einflüssen in Folge der Arbeiten geschützt sind. Außerdem werden nach Fertigstellung der Gebäudeteile auf dem Grundstück großzügige Ersatzpflanzungen vorgenommen.”
Bürgerbeteiligung: WiD baut niedriger
Nach dem Einbezug von Bürger*innen fällt der geplante Mehrgeschosser an der Ecke Bundschuh-/Florian-Geyer-Straße niedriger aus als einstmals angedacht. Außerdem werden nicht ausschließlich Sozialwohnungen angeboten, um eine Durchmischung des sozialen Gefüges zu erreichen. Von den 79 Wohnungen werden 62 mietpreisgebunden sein, besagt die Webseite der WiD.
Vergangenes Jahr gab es eine Bürgerbeteiligung, die aufgrund von Corona auf 25 Teilnehmer*innen begrenzt war. Ihrer Wirksamkeit hat das keinen Abbruch getan. Auch im Nachhinein könnten Bürger*innen ihre Gedanken und Bedenken äußern. Die WiD hat reagiert.
Nun doch: Eine Tiefgarage
“Eines der relevantesten Themen aus der Bürgerbeteiligung haben wir aufgenommen, das Thema Parkplätze”, so Claudia Herzog. “Wir haben intensiv mit unseren Planern dazu beraten und schlussendlich unsere Planung dahingehend noch einmal angepasst.”
Jetzt wird doch eine Tiefgarage gebaut. Im ursprünglichen Entwurf war diese Option wegen zu hoher Kosten nicht enthalten. Alle Parkplätze sollten auf der Fläche um das Haus angeordnet werden.
“Dann wäre aber das gesamte Grundstück zum Parkplatz geworden, so dass wir nochmal alle Zahlen auf den Prüfstand gestellt haben und nun doch eine Parkebene ins Untergeschoss gebracht haben”, führt Herzog aus.
Zusätzliches Geschoss für Keller und Stellplätze
Für alle Nebenflächen wie Mieterkeller, Kinderwagen-, Rollatoren- und Fahrradstellplätze hatte die WiD ohnehin ein Untergeschoss geplant. Jetzt geht es noch ein Stockwerk tiefer unter die Erde: Unter den Kellerbereich wird die Tiefgarage gebaut.
“Somit können wir einen Großteil der Stellplätze in der Tiefgarage abbilden, und nur eine geringfügige Anzahl im Außenbereich, so dass wir mehr Platz für Grün- und Spielflächen vorsehen können”, begründet Claudia Herzog.