Die Stadt, die Vonovia und der Verein Willkommen in Johannstadt wollen am Modellprojekt „Wohnhof Hopfgartenstraße” zusammenarbeiten. Dafür unterzeichneten Vertreter*innen eine Kooperationsvereinbarung.
Die Hochhäuser der Pfotenhauerstraße, Hopfgartenstraße und Elisenstraße bilden den Wohnhof Hopfgartenstraße in Johannstadt. Viele unterschiedliche Bewohner*innen bedeuten eine vielfältige Nachbarschaft, in der es in den vergangenen Jahren nicht immer reibungslos zuging.
In Zusammenarbeit mit der Bewohnerschaft entwickelte das Quartiersmanagement gemeinsam mit dem Verein Willkommen in Johannstadt ein Konzept, um die Bedürfnisse im Wohnhof zu benennen und zu berücksichtigen. Streitpunkte waren u.a. Lautstärke, herum liegender Müll und Vandalismus. Zeitgleich äußerten viele Bewohner*innen Kummer über Einsamkeit und Isolation. Über Haustürschwellen und Sprachbarrieren hinweg wurde bei ersten Zusammenkünften klar: Es besteht Einigkeit darin, dass etwas getan werden muss und kann.
27.500 Euro für das Modellprojekt
„Uns ist bewusst, dass dieses Modellprojekt keine Lösung für die unzureichende soziale Mischung herbeiführen kann. Zugleich sind wir überzeugt, durch die Förderung von Eigeninitiative und Engagement der Bewohnerschaft und die Verbesserung der Kommunikationsmöglichkeiten eine Reduzierung der Konflikte und ein besseres Zusammenleben bewirken zu können”, so Edeltraud Haß von Willkommen in Johannstadt.
Ein ambitioniertes Konzept ihres Vereins bekam vom Stadtbezirksbeirat im April rund 27.500 Euro zugesprochen. Als erster Knoten- und Sammelpunkt von Wünschen und Interessen ist in jedem Haus eine Hausversammlung mit eine*r Sprecher*in angedacht. Diese*r ist gemeinsam mit einer*m Stellvertreter*in Anlaufstelle für Anliegen und Kummer der jeweiligen Nachbar*innen und Mittler*in zwischen Bewohnerschaft und Vonovia.
Stadt will Johannstadt mehr Aufmerksamkeit schenken
„Ziel des Projektes ist die größtmögliche Eigenständigkeit der Bewohneraktivitäten. Die Probleme im Wohnhof Hopfgartenstraße sind exemplarisch für Herausforderungen im Zusammenleben in verschiedenen Dresdner Wohnhöfen mit einer ähnlichen Bevölkerungszusammensetzung. Insofern würden wir das Modell gern weitertragen”, erklärte Martina Pansa.
Insgesamt 28 Hausversammlungen werden mit einem Konzept auf den Weg geschickt, begleitet und moderiert. Nach einer Pilotphase von drei Versammlungen soll das Konzept nach Bedarf angepasst werden. Ein Schwerpunkt des Konzeptes zur Nachbarschaftlichkeit im Wohnhof sind die Posten der Kulturmittler*innen. Sie sollen als Schnittstelle fungieren.
„Die Dresdner Johannstadt ist ein Stadtteil, dem wir sehr bewusst mehr Aufmerksamkeit schenken, weil hier vielfältige Herausforderungen aufeinandertreffen. Dieses Kooperationsprojekt zielt genau in die richtige Richtung. Es geht um Gemeinsames – nur so schaffen wir es, dass sich Menschen mit ihrer Stadt identifizieren und so Verantwortung für sich und andere übernehmen“, sagte Oberbürgermeister Dirk Hilbert.