eingestellt am 26.03.2024 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Poetischer Blick auf eine Bank, Foto: Anja Hilgert
Gastbeitrag von Katharina Haffner, 16 Jahre alt,
Schülerin der 10. Klasse am St. Benno-Gymnasium:
“Also, wie bin ich dazu gekommen, das Gedicht bei der Einweihung der Johannstädter Erzählbank vorzutragen? Ich habe in den letzten beiden Wochen ein Sozialpraktikum im Seniorenzentrum Amadeus gemacht und Frau Bochert, die Leiterin des Amadeus hat mich gefragt, ob ich das Gedicht nicht anlässlich der Feierlichkeit vortragen würde. Das habe ich getan!”
DIE BANK IN DER STADT
Eine Bank in der Stadt.
am Wegrand der Straße, im Park, auf Plätzen.
Oft unscheinbar, man sieht sie nicht,
hastet vorüber.
Ein andermal man sehnt sie sich,
findet sie nicht.
Eine Bank,
um auszuruhen
Pause zu machen
anzuhalten
zu sitzen
abzustellen
abzuschweifen
zu träumen.
Doch findet man sie und setzt sich
auf eine Bank in der Stadt,
mit Zeit,
dann ist man die Ruhe,
die man sonst nicht hat,
in der Hast der Stadt.
Man wird nicht gesehen,
doch man sieht selbst mit einem anderen Blick.
Man hat Zeit
zu betrachten
nachzudenken
auszuruhen
zu träumen,
die Hast zu beobachten,
die langsam verschwindet;
und man findet selbst die Ruh’.
Die Zeit bleibt stehen,
während die Welt sich weiterdreht;
in der Hast
auf einer Bank in der Stadt.
In eigener Sache: Dieser Artikel wurde verfasst/redaktionell bearbeitet durch die ehrenamtliche Stadtteilredaktion von johannstadt.de & die ZEILE. Sie haben auch Lust über die Johannstadt zu schreiben, Beiträge zu lektorieren oder die Redaktion organisatorisch zu unterstützen? Dann melden Sie sich unter redaktion@johannstadt.de. Unterstützen können Sie unsere Arbeit auch mit Ihrer Spende! IBAN: DE65 4306 0967 1215 9641 00, GLS-Bank Bochum oder über johannstadt.de.
eingestellt am 25.10.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Plakat 12. Johannstädter Praktikums- und Lehrstellenbörse, Foto: Andrea Schubert
Am Sonnabend, 28. Oktober 2023 präsentiert sich die 12. Johannstädter Praktikums- und Lehrstellenbörse in der JohannStadthalle. Von 9 bis 14 Uhr stellen rund vierzig Unternehmen unterschiedlicher Branchen ihr vielseitiges Angebot an Ausbildungs- und Praktikumsplätzen vor.
eingestellt am 06.09.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Bild: anders wachsen
Der Ev.-Luth. Kirchenbezirk Dresden Mitte sucht ab 01.11.2023 einen kreativen, kommunikativen und strukturierten Kopf zur Weiterentwicklung des Projekts “anders wachsen” in der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Johannes-Kreuz-Lukas Dresden und im Stadtteil Dresden-Johannstadt. Continue reading Projektkoordination für “anders wachsen” gesucht
eingestellt am 29.06.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Bönischplatzfest 2023, Foto: Andrea Schubert
Bönischplatzfest ohne Regen? – gibt’s nicht! Auch in diesem Jahr war auf Petrus wieder Verlass. Und dennoch: die vielen Engagierten und rund 750 Festbesucher*innen haben das Beste aus dem leicht regnerischen Wetter gemacht: Ein buntes, lebendiges, unkommerzielles Stadtteilfest gefeiert.
eingestellt am 30.01.2023 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Mitschreiben, mitbestimmen, mitgestalten - Jugendliche haben die nächste Ausgabe des Stadtteilmagazins ZEILE zur freien Verfügung.
Der ganze Raum von 44 Seiten Stadtteilmagazin steht frei zur Gestaltung. Die kommende Ausgabe der ZEILE setzt das Titelthema JUGEND in den Fokus.
Der Stadtteil verändert sich, wird – bei vergleichsweise hohem Alters-Anteil Jahr um Jahr jünger! Seit zweieinhalb Jahren versteht die ZEILE es als ihren Beitrag, den Stadtteil auf unterschiedlichen Ebenen zu vernetzen und das Leben und Tun vieler Menschen im Stadtteil darzustellen: Für mehr Einblick, mehr Dialog, mehr Offenheit und Auseinandersetzung, mit wechselnden Schwerpunktthemen.
Wie geht es jungen Menschen im Stadtteil?
Auf die als prekär eingeschätzte und z.T. besorgniserregende Situation von Kindern und Jugendlichen im Johannstädter Stadtteil hat der jüngst an den Stadtrat gesandte Offene Brief der Johannstädter Stadtteilrunde hingewiesen. Dazu zählt der Fakt der drohenden Schließung des Jugendclub EULE , der Wegfall des Skaterplatzes genauso wie die Raum- und Personalnot sozialer Arbeit besonders an Schulen und Horteinrichtungen der Johannstadt. Und trotzdem wachsen ja junge Menschen hier auf – was sagen sie selbst: Wie geht’s Euch in der Johannstadt?
Der Aufruf JUGEND richtet sich an Menschen, die jung sind oder es auch einmal waren: Jugendliche in der Johannstadt, die Lust darauf haben, Ausgabe 6 des Johannstädter Stadtteilmagazins mitzugestalten, kreativ, in Wort und Bild.
Die ZEILE ist ein Magazin zum Mitmachen und hofft diesmal auf junge Mitschreibende, Einzelne, Freund*innen, Gruppen, Schulklassen, von 6 bis 26, die ihre Sicht, ihren Eindruck, ihre Stimme einbringen. 44 Seiten stehen zur Verfügung!
JUNG sein in der Johannstadt – was heisst das?
Jede Idee, Hinweise, Kontakte, alles zählt.
Ein gutes Bild ist schon ein Beitrag!
Wo fühlt Ihr Euch wohl? Worin wünscht Ihr Euch, gehört zu werden? Was braucht Ihr? Was wollt Ihr wissen? Und was würdet Ihr direkt selbst in die Hand nehmen und gestalten, wenn der Raum dafür da ist? Oder: Was ist die Johannstadt aus jugendlicher Sicht? Was sind gute Aufenthaltsorte? Was geht gar nicht?
Der Aufruf geht direkt an alle jungen Menschen im Stadtteil, richtet sich aber auch an Johannstädter Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit, an Schulen, Horte, Vereine, ihren jungen Stimmen hier Gehör zu verschaffen!
> Momentaufnahme – Fundstück – VorOrt – Auf einen Besuch bei… < das sind z.B. Rubriken der ZEILE, die auf Inhalte warten – sonst: Kreierte Eure eigenen Inhalte: Vorschläge, Beiträge, Fragen, Interviews, Texte, Bilder, Fotos, Statements an: redaktion@johannstadt.de.
Oder kommt gern mal vorbei im ZEILE-Büro: jeden Donnerstag 15-17h im Johannstädter Kulturtreff,. Elisenstraße 35.
Weitere Informationen
Kein Text muss perfekt sein – die Stadtteilredaktion steht bei Fragen hilfebereit zur Verfügung und kann mit jeglichem Anliegen gern kontaktiert werden: Einsendungen ab sofort und bis spätestens Anfang Mai 2023 an: redaktion@johannstadt.de
eingestellt am 05.03.2022 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Darf ich bekannt machen: Madame Klimbim, berufserfahrene Clownin, die ihr neues Domizil im Stadtteil bezogen hat Foto: Anja Hilgert
Der Tag an dem Frau Klimbim in unsere Nachbarschaft zog, ist es wert, im Kalender angekreuzt zu werden. Es war der zweite oder dritte durchgängig sonnige Tag im Jahr. Zwar eisekalt, aber der Himmel klar und blau und die Forsythien zeigten schon erste gelbe Spitzen.
Frau Klimbim ist eine kleinere, energiegebündelte Person, die am liebsten gestreifte und geringelte Kleidung trägt. In mehreren Schichten übereinander. Je nachdem, wie sie sich dreht und wendet, lugt, immer an verschiedener Stelle, ein anderer Farbzipfel hervor. Frau Klimbim besitzt eine Quirligkeit, die kaum jemals still steht. Ihr knallrot leuchtender Mantel macht, dass man sie schon von Weitem sieht. Und sobald der Blick sie entdeckt, spielt sich ein Lächeln aufs Gesicht.
Die Neue in der Nachbarschaft
Auf einmal war sie da. Niemand wusste von ihr, bis sie einzog, bei uns im Viertel. Das war am Dienstag, einem ganz gewöhnlichen Wochentag. Alles im Viertel ging seinen normalen Gang. Sie kam vom anderen Ende der Welt. Sie kam ganz neu hier an und zog in eine kleine Wohnung, zentral in der Johannstadt. Ein Übergangsquartier, fürs Erste, bis sich vielleicht etwas anderes bietet. Sie wohnt mittendrin, ihre Hausadresse ist der kleine Container, der auf der Grünfläche zwischen den hohen Häuserblocks aufgestellt ist, hinter den Kaufhallen und dem Parkplatz an der Pfeifferhanns-Straße.
Zum Einzug brachte sie gute Laune mit. Dadurch, dass sie davor viel gereist war in ihrem Leben, kannte sie manche Menschen schon von woanders her. Sie grüßte beinah jede und jeden, die vorbei kamen. Als sie beim Einzug zum ersten Mal ihr Fenster öffnete, machte sie die Flügel weit auf und beugte sich mit ganzem Oberkörper heraus, dass ihr Kopf mit den vielen Locken die ganze Straße überblickte.
Zwei Männern, die vorbei spazierten, warf sie einen Gruß zu und rief: „Ja, hallo! Auf ein schönes Miteinander!“ Wir lernten sie gleich beim Vornamen kennen: Ciboulette heisst sie, Ciboulette Klimbim. Etwas an ihr ist wohl ein bisschen wie französisch, aber darüber spricht sie nicht weiter. Sie ist einfach da. Und daraus macht sie das Beste, was in dem Moment jetzt gerade möglich ist.
Stadtteilclownin in Johannstadt
Frau Klimbim ist Yaëlle Dorison und sie ist Clownin und Zirkuspädagogin von Beruf. An der 101.Oberschule arbeitet sie als Schulclownin mit den Klassen. Zum Jahresbeginn 2022 kam sie durch das Kulturförderprojekt UTOPOLIS des Johannstädter Kulturtreff zur Stadtteilclownin beauftragt in die Johannstadt.
Erste Auftritte und Kontakte in der neuen Rolle machte Ciboulette Klimbim mobil in verschiedenen Einrichtungen des Stadtteils wie Kindertreff JoJo, Familientreff Mosaik und Café Halva sowie unterwegs auf dem Wochenmarkt am Bönischplatz.
Sie bringt mit, was zwanzig Jahre Berufserfahrung ihr an Clownerie, Kontaktmöglichkeiten und sozialer Kompetenz an die Hand gegeben haben. Clownin zu sein bedeutet, in jeglicher Situation die vermittelnde Brücke zu sein. Mit der Magie der Improvisation lassen sich die Qualitäten jeder Situation federleicht oder mit Ach und Krach entkleiden und verwandeln. Bei Madame Klimbim stehen die Antennen etwas anders und damit betreibt sie in der Johannstadt auf unnachahmlich sympathische Art Stadtteilclownerie de luxe.
Die neue Nachbarin
Zum ersten März war es soweit für die Einzugsparty von Frau Klimbim an ihrer jetzigen festen Wohn-Adresse im Stadtteil. Alle, die sie schon getroffen hat, hat sie gleich auch zu sich nach Hause eingeladen. Viele sind gekommen und bevölkerten ihre Terrasse vor dem Fenster zum Garten, die leere Mitte zwischen den hoch ragenden Häusern. Viele Kinder mit ihren Eltern, junge Jugendliche und andere bunt Interessierte, die das schöne Wetter nach draussen, an der Nase lang und in unersättliche Neugier zog.
Lustig war es in jedem Fall: Eine Einzugsrede, auf der aufgewickelten Klorolle notiert, wurde mit viel Herz und Humor vom Podest verlesen und blattweise unter die Leute verteilt. Stich- und Schlagworte – heissen die wirklich so? – standen darauf:
Verteilt wurde Hoffnung, Freude und Glücklichsein, das schon erwähnte Miteinander, auch Leichtigkeit war dabei und ganz groß geschrieben: Utopie. Ciboulette Klimbim fordert mit heiteren Gesten ernsthaft auf, Fragen zu stellen und dem Wohnen in der Johannstadt auch mit unbequemen Themen auf den Zahn zu fühlen.
Das genau ist die Rolle der zeitgenössischen Närrin: Naiv, tollpatschig und dreist genug, um die Leute (über sich selbst) zum Lachen zu bringen – zugleich intelligent, mutig, fokussiert und weitsichtig genug, um an einem geheimen roten Faden Menschen auf Neuland zu führen, vor dem sie vielleicht sogar mächtig Angst haben. In unseren Zeiten Zukunft zu gestalten ist keine leichte Herausforderung. Im permanenten Spiel zwischen Ernst und Leichtigkeit gelingt es Yaëlle Dorison in ihrem Clownswesen Ciboulette Klimbim spontan, auf jeden Fall, überall Zwischenräume zu schaffen, Raum zu geben, um zu träumen, etwas aufplatzen zu lassen, zu lachen und überhaupt Emotionen ihren Platz und den passenden Ausdruck zu geben.
Mercis und ein offenes Ohr
Im Plattenwechsel-Container ist sie ab jetzt zu regelmäßigen Zeiten zuhause und lädt zu sich ein: Madame Klimbim, Ciboulette, mag Gesellschaft und würde sehr gern zu ihren Sprechstunden Besuch empfangen oder auch auf einen Spaziergang mitgenommen werden. Ansonsten liebt sie Post in ihrem Briefkasten am Container und wünscht sich Zuschriften mit allen möglichen Fragen, Wünschen, Sorgen – sie hat ein offenes Ohr für ihre Nachbarschaft.
Zum Schluss ihrer Party gab es ganz viele handgeschriebene Mercis zum Mitnehmen, den Klopapiercharme und das lachergreifende KlimBim. Kinder hatten Marshmallows am Lagerfeuer gegrillt und die Erwachsenen hatten ihr Gespür wieder offen für das, was Menschen verbindet und mutig macht fürs Leben und ein gelingendes Miteinander.
eingestellt am 14.02.2022 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Blumen, die sprechen - am Valentinstag übersetzen Blumen und Blüten tiefe Gefühle Foto: Anja Hilgert
Heute ist der Tag, Liebe zu vermehren… Valentinstag, am 14.Februar feiert diejenigen, die sich in Liebe verbunden fühlen: Liebespartner*innen schenken an diesem Tag ihr Herz noch einmal und wieder neu dem oder der Herzenserwählten. Liebesbotschaften funken über den Planeten. Den ein oder die andere trifft Amors Pfeil, der überraschend geflogen kommt in Geschenken wie feinster Schokolade, süßem Schmelz und zarten Blüten. Duftige Frühlingsblüher, kleines gebundenes Sträusschen, eine einzelne Schönblütige oder ein Arm voll Pracht– der Liebesbotschaft sind keine Grenzen gesetzt.
Eine gepflückte Liebeserklärung
Inbild des Liebesgrußes mag die Rose sein, doch Blütenreichtum aller Arten und Gestalten erobert die Liebsten am Valentinstag. Blumen eignen sich ganz besonders, durch eine betonte Geste das Leben bunt und schön zu malen, zumal an einem lichtvoll wintergestimmten 14. Februar. Blumen sind Schönheit und pure Freude, ihre Gesichter ein Spiegel von Einmaligkeit. Der Valentinstag ist der gepflückte Moment für eine Liebeserklärung.
Viel zu selten, so gestehen die meisten sich ein, spricht man sie an oder aus, die Liebe. Viel zu selbstverständlich, nimmt man die Gegenwart des anderen, geliebten Menschen. Im Jahreslauf schlucken Alltag und Gewohnheit allzu leicht die Perlen, für die jede*r doch ein Schatzkästchen hütet. Am Valentinstag ist es anders herum: Hier wird das Besondere gehöht und das Glück des Liebens als Geschenk gefeiert – Liebesbekundungen aller Art machen die Runde. Sogar dem Fahrradkurier lukt ein Blumenstrauß aus der Seitentasche – ferne Liebe lässt grüßen!
Blumen und Liebe, das gehört einfach zusammen
Johannstadt ist gesegnet mit Blumenläden vor Ort. Das fällt zur Winterjahreszeit, wo die Umgebung karg und grau vor Kälte starrt, besonders farbenfroh leuchtend auf. Hier halten fachkundige Spezialistinnen ihr Blütenreich offen, aus dem Verliebte wählen können. „Die meisten sind heute Männer, die kommen“, sagt Manja Henkel, Inhaberin des Floristikfachgeschäfts auf der Florian-Geyer-Straße, „und meistens wählen sie spontan hier im Laden die Hauptblumen aus und hätten dazu gerne einen schönen Strauß gebunden.“
Die Floristin nimmt sich Zeit für individuelle Beratung und bindet eine Portion Liebe mit ein in ihre Sträuße. Das macht’s so zauberhaft. Blumiges, so der Name ihres Geschäftes,spricht für die feinsinnige Kunst, in die viel Gefühl einfließt, um die Blumen sprechen zu lassen…
Getreu dem Spruch, den Manja Henkel dieses Jahr für den Valentinstag gewählt hat: „Für die Welt bist Du irgendjemand, aber für irgendjemand bist Du die Welt!“( Erich Fried)
Die Selbständigkeit mit einem eigenen Blumenladen war für sie ein von Anfang an bewegter Traum, der sich für die sonnige Blumenfachfrau in der Johannstadt verwirklicht hat – entsprechend bindet und steckt sie mit Leib und Seele die einzeln gewählten Blumen und schafft – ein Gedicht daraus. Sie bekräftigt das Bedürfnis, Gefühle durch die Blume sprechen zu lassen: „Das macht man doch unter Paaren viel zu selten, dass man sich einmal Zeit nimmt, nur für die Liebe. Manche glauben, den Valentinstag hätten die Blumenfachgeschäfte erfunden, das ist aber nicht so. Blumen und Liebe, das gehört einfach zusammen.“
Blumen sind die Zutat, mit der sich Liebe ohne Worte ausdrücken lässt. Mit ihrer Herzlichkeit garniert Manja Henkel zahlreiche Sträuße und Gestecke, die über die Straßen des Viertels getragen, in Wohnungen ankommen und ausgewickelt, da dann jenes Glück bedeuten, das wie die Blüten auch, vergänglich und dennoch von unendlicher Schönheit ist.
Der Kern der Rose
Auch im Blumenladen am Johannstädter Kaufhalleneck reicht man sich heute die Klinke – Frau Hausa, die den Blumenladen mit dem großen Schaufenster zur Pfotenhauerstraße führt, hat ihre rote Rosen schon mittags ausverkauft. „Viele habe ich nicht bestellt – mit 5€ das Stück hatten die einen beachtlichen Preis.“ Doch einmal im Jahr darf die Welt etwas extra kosten.
Manche der Kund*innen haben direkte Vorstellungen, einer will Lilien und nichts Anderes. Ein anderer ist zufrieden mit dem kleinen gebundenen Strauss, den er schon fertig findet. Die Geschmäcker sind sehr unterschiedlich. Für alle Ansprüche etwas vorzuhalten, ist die Herausforderung, der sich die Floristin gegenüber sieht: „Blumen müssen immer frisch sein, die kann ich nicht Tage lang hier im Laden halten und kann sie auch nicht zurückgeben, wenn keine*r sie kauft.“ Blumen Hausa ist ein Familienbetrieb, der sich den Standort Blume für Blume erarbeitet.
Mit dem Wahlspruch gibt die langjährige Geschäftsinhaberin ein Zeichen, wie alle Mühsal, der Arbeit wie der Beziehung, sich im Kern um Zartestes, Vergängliches dreht: „Leben ist nicht genug, sagte der Schmetterling. Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören dazu.“ (Hans Christian Andersen) – die Blumen am Valentinstag geben dazu ein Beispiel ab.