Familienbasteln, Keramikmalen, mobile Blumenkübel, ein Seecontainer als Werkstatt und die Berichte der Stadtteilredaktion über all das: Der Großteil der in der Stadtteilbeiratssitzung am Donnerstag vorgestellten Bürgerprojekte fand Zustimmung und wird die Johannstadt im kommenden Jahr bereichern. Für zwei Projekte reichten die Ja-Stimmen allerdings nicht.
Die Stadtteilbeiratssitzung am Donnerstag verlangte vor allem eines ab: Geduld. Zum zweiten Mal wurde hybrid getagt. Ein Teil der Beirät*innen kam in der weitläufigen JohannStadtalle zusammen, der andere wurde online zugeschaltet. Das barg das ein oder andere Verbindungsproblem. Stadtteilvereinsvorsitzende Andrea Schubert übernahm das Dolmetschen zwischen der digitalen und der analogen Welt, sodass die Abstimmungen letztendlich gelangen.
Einen gewohnt großen Teil der Zusammenkunft nahmen die Anträge auf die Förderung von Bürgerprojekten ein. Für den Verfügungsfonds gab es zwei Anwärter*innen: einen Familien-Keramikmalkurs und das Bönischplatzfest 2021. Zur Finanzierung durch den Stadtteilfonds wurden acht Projekte vorgestellt, von denen sechs bewilligt wurden.
Ein neuer Anlauf für das Bönischplatzfest
In diesem Jahr nimmt Lutz Hoffmann einen neuen Anlauf für das Gelingen des Bönischplatzfests. Nach der baubedingten Verlegung in die Bundschuhstraße bezieht es wieder seinen Stammplatz und findet deshalb unter seinem bewährten Namen statt. Der neu gestaltete Bönischplatz bietet Raum und bessere Aufenthaltsqualität – jetzt muss am 10. Juli nur noch das Wetter mitspielen. Im vergangenen Jahr musste das Straßenfest, ebenso wie das Wohnhof-Fest am gleichen Tag, wegen Sturzregen entfallen.
Ein erstes Organisationstreffen hat Lutz Hoffmann bereits abgehalten. Zwei Wünsche traten dort besonders deutlich hervor: Die Aufteilung in themenbezogene Arbeitsgruppen bei der Vorbereitung und das Bestreben nach einer noch besseren Einbindung von Anwohner*innen. Claudia Windisch von der WGJ sicherte noch während der Sitzung eine Spende über 1500 Euro zu.
Fortsetzung des Familien-Keramikmalkurses
Aufgrund des Zuspruches für einen bereits abgehaltenen Familien-Keramikkurs im Johannstädter Kulturtreff setzte sich Susi Jaeschke mit ihrem Antrag für eine Fortsetzung ein und konnte ausreichend Ja-Stimmen für ihr Projekt sammeln. In 15 kostenlosen, zweistündigen Kursen im Johannstädter Kulturtreff sollen 300 Keramikstücke bemalt, gebrannt und hernach verteilt werden. Die Kurse werden unter coronakonformen Bedingungen von Mai bis Oktober angeboten. Nach Möglichkeit sollen sie im Garten des Kulturtreffs stattfinden.
Mobile Stauden und eine Werkstatt im Container
Um Förderungen aus dem Stadtteilfonds bewarben sich insgesamt zehn Bürger*innen. Zwei Projekte allerdings bekamen aus dem Beirat nicht ausreichend Zustimmung. So können künstlerisch gestaltete Fensterfolien zum Schutz vor Vogelschlag am Johannstädter Kulturtreff nicht mit diesen Mitteln umgesetzt werden. Auch eine Sitzgruppe für den Hinterhof der Blumenstraße 73 , fand nicht ausreichend Unterstützer*innen.
Grüner wird es dafür am Wohnhaus Thomas-Müntzer-Platz 3. Maike Heinrich beantragte nach Kübeln zur Begrünung des versiegelten Hofes noch fünf größere Kübel mit lokalen Stauden, um Menschen und Bienen gleichermaßen zu erfreuen.
Die internationalen Gärten können eine offene Gartenwerkstatt umsetzen. Dafür wird ein Seecontainer mit einem Solarstromgenerator und Werkzeugen bestückt. Perspektivisch ist der Betrieb eines kleinen Repaircafés angedacht. Die Idee hatte die Geschicklichkeit eines älteren Herrn geliefert, der regelmäßig im Garten zugange ist und findig mit alltäglichen Reparaturen aushilft. “Mit einer offenen Werkstatt kann jeder seine persönlichen Fähigkeiten einsetzen”, hofft Christian Bärisch auf noch mehr Mitgestaltung im Garten.
Familienbasteln, Tausch-Partys und dazu ein Kaffee für alle und Berichte der Stadtteilredaktion
Positiv beschieden wurde auch Claudia Riedrichs Projekt “Familienbasteln am Wochenende”. In Präsenz werden Anleitungen zu handwerklichen Aktivitäten wie Laubsägearbeiten, Holzschnitzereien und Filzen gegeben. Ergänzt wird das Angebot mit einem Online-Programm, bei dem unter professioneller Begleitung gemeinsame Familienkonzerte stattfinden.
Begegnungen auf nachhaltige Art sollen Kleidertauschpartys und Bienenwachstuch-Workshops des Leihladens ermöglichen. Die Fördermitteln werden unter anderem dafür eingesetzt, den LeihLaden und seine Veranstaltungen entsprechend zu bewerben. Mehr Bekanntheit und einen größeren Freundeskreis hat sich auch das Café für alle als Ziel gesetzt.
Auch die Stadtteilredaktion konnte aufatmen: Bis zum Ende des Jahres wurde Geld genehmigt, um Berichte wie diesen zu finanzieren und die Arbeit von johannstadt.de und dem Magazin Zeile zu verstetigen. In Planung sind ein Spendenbutton auf der Webseite und ein mobiles Redaktionsbüro, das ab Juni einmal monatlich im Viertel präsent sein wird.
11. Stadtteilbeiratssitzung
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