Testfahrer*innen gesucht für Parkplatz-App

eingestellt am 29.09.2021 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Parkflächen werden rar in den Städten - nicht nur in der Johannstadt Foto: Anja Hilgert

 

Autofahrer*innen kennen das: Mehrere Runden um den Block drehen, immer wieder vorbei an besetzten Parkbuchten, lauern, sich in Bereitschaft halten, dass eine Bucht frei wird, damit der eigene Pkw sie einnehmen kann. Dasselbe Spiel, das alle Anderen in der gleichen Situation auch spielen, manche allabendlich, regelmäßig zum Feierabend. Diese Not teilt, wer Kraftfahrzeugbesitzer*in in der Stadt ist.
Zuviel Autos sagen die Einen, zu wenig Parkplätze sagen die Anderen.

 

Problem erkannt

In der Johannstadt ist damit ein brisantes Thema angesprochen: Parkplätze sind ohnehin knapp und es steht dem Stadtteil bevor, dass weitere Parkplätze wegfallen, die meisten ersatzlos. ‘Problem erkannt’, sagen jetzt Wissenschaftler*innen der Frankfurter Universität für Angewandte Naturwissenschaften (Frankfurt University of Applied Sciences / Frankfurt USA) und forschen nach alternativen Modellen, die helfen, die Situation zu entschärfen.

Nicht für oder wider das Auto dreht sich der innovative Ansatz, sondern es geht schlicht um das Randphänomen der Parkplatzknappheit, nämlich der Frage, wie man die unnötige Zeit des Suchens und damit den belastenden Kraftstoffausstoß vermeiden und das Parkplatzfinden effizienter gestalten kann.

 

Für den Parkplatz ums Karree – Die leidige Suche nach dem Abstellplatz fürs Kfz           Foto: Torsten Görg

 

Testfahrer*innen gesucht

Dazu haben die Wissenschaftler*innen die App „start2park“ entwickelt, die die Dauer der Parkplatzsuche vorhersagen soll. Im Forschungsprojekt „start2park – Parksuche erfassen, verstehen und prognostizieren“ wird in verschiedenen Städten und urbanen Zentren der Parksuchverkehr untersucht, so jetzt auch in Dresden. Dazu sucht die Hochschule ab sofort Testfahrer*innen, die die App nutzen.

Mitmachen können Autofahrende aus jedem Ort Deutschlands. Die App trackt die Parkplatzsuche an vielen unterschiedlichen Standorten und zu vielen unterschiedlichen Zeitpunkten und ermittelt verschiedenste Einflussfaktoren. Daraus wird ein Prognosemodell entwickelt, welches in der Lage ist, die Parksuchzeit für individuelle Fahrten vorherzusagen. Auch mittlere Parksuchzeiten nach Stadtteiltypen und Uhrzeiten können abgeleitet werden. Nach Ablauf des Forschungsprojektes soll das Prognosemodell in Navi-Apps integriert werden. Das Forschungsprojekt start2park wird durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert.

Simone Prüfer, Leiterin des Dresdner Straßen- und Tiefbauamtes ermuntert zur Beteiligung: „Wir begrüßen das Forschungsprojekt und möchten die Dresdner auffordern, es zu unterstützen. Die systematische Erfassung von Parksuchzeiten nach Stadtteilen und Uhrzeiten wäre ein sehr hilfreicher Faktor für ein effizientes Parkraummanagement. Problemstellen könnten aufgezeigt und die Parksuchzeiten durch gezielte Verkehrsplanung reduziert werden.“

 

Parkplatz oder nicht Parkplatz

Ob sich damit tatsächlich die Park-Problematik lösen oder gar das Aufkommen an privaten Personenkraftfahrzeugen im innerstädtischen Raum sich reduzieren lässt, gehört beim Erforschen mit auf den Prüfstand.
Die Wissenschaftler*innen mutmaßen, dass ein realistischeres Bild von der gesamten Autofahr- und Parksuchzeit auch dazu beitragen könnte, dass mehr Menschen auf alternative, klimafreundlichere Verkehrsmittel umsteigen.

 

Weitere Informationen

Testfahrer*innen gesucht für Parkplatz-App: 2 комментария

  1. Allso das ist ja nun das dämlichste was ich seit langem höre. Das ganze Theater ist schon seit Jahrzehnten bekannt. Und jetzt noch der Wahnsinn mit der Millionengeldverschwendung. Wenigsrens hat mehr einen Satz drüber verloren, das ersatzlos Parkplätze wegfallen WAS FÜR EINE FRECHHEIT. HIER ZEIGT SICH WIEDER – das soll Bürgernähe sein. Eine Schande , eine Schande für diejenogen die an Demokratie glauben. Nein- das ist ideologischer Terror auf Kosten der Anwohnen und Beschäftigten

    1. So ist der Artikel eher missverständlich gelesen…: Die App des Bundesforschungsprojektes sollte nicht vorgestellt werden als Lösungsvorschlag für die Parkplatzproblematik in der Johannstadt. Diese ist gewiss komplexer gelagert. Dafür werden derzeit von städtischer Seite andere Optionen geprüft. (vgl.https://www.dresden.de/media/pdf/stadtplanung/stadtplanung/Buergerdialog_Stadtteilhaus_Johannstadt_Teil_3_Parken26022021.pdf)

      Das Forschungsprojekt untersucht lediglich den Verkehr, der bei der Parkplatzsuche zusätzlich belastend entsteht. Der könnte wegfallen, wenn Parkplätze schneller und direkter gefunden würden. Autobesitzer*innen können deutschlandweit, also auch in der Johannstadt diese neue App testen und damit ihre Parkplatzsuchzeit ermitteln. Das könnte als Fakt vielleicht interessant sein. Nach der Testung soll die App womöglich ein Teil von Navi-Geräten werden.

      Wenn jemand vor Ort die App ausprobiert, wäre die Redaktion über weitere Kommentare und eine Auswertung erfreut. In jedem Fall bedanken wir uns für den Kommentar, der zeigt, dass wir als Stadtteilredaktion am Thema dranbleiben sollten.

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