“Blumiges” gibt das Geschäft auf – Abschied und Dank

eingestellt am 12.01.2024 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Für alles eine Geste. Foto: Anja Hilgert

 

“Blumen und Liebe, das gehört einfach zusammen”, so lautete das Credo von Manja Henkel  in ihrem Blumenladen “Blumiges”, mit dem sie sich vor 16 Jahren in der Johannstadt selbständig gemacht hat. Nun wird die farbenfrohe Blumen-Insel in der Johannstädter Nachbarschaft fehlen. Die Floristin gibt ihr Geschäft zum Jahresanfang 2024 auf. Der Blumenladen ist ab sofort geschlossen.

 

Jahresanfang ohne Blumen

Liest sich traurig: Geschäftsaufgabe fürs Blumengeschäft. Foto: Anja Hilgert

Ein recht deutlicher Schock war es, das Schaufenster jetzt zu Anfang Januar trist und leer geräumt zu sehen. Die Aufschrift gibt unzweifelhaft zu erkennen: ‘Dauerhaft geschlossen!’ Unverblümte Wahrheit: Der Johannstadt schwindet einer der schönsten Blumenläden.

 

 

 

 

 

16 Jahre Johannstädter Blumeninsel

Mit viel Liebe hat Manja Henkel Sträuße gebunden, Kränze gewunden, und für jeden Anlass die Blütenträume ihrer Kundschaft verwirklicht. Der Laden hatte ein eigenes, bezauberndes Flair. Guter Duft und bunte Farben heben die Laune, das war hier unter Beweis gestellt. Auf der nüchternen Wegstrecke zwischen Pfeifferhannsstraße und Thomas-Münzer-Platz stellte das Blumengeschäft einen Lichtblick dar, und an der Ladentheke blühte die Nachbarschaft in kleinen Gesprächen und Wortwechseln auf. Auch dafür trugen Manja Henkel und ihre Mitarbeiterin das Herz an der richtigen Stelle.

 

Manja Henkel war 16 Jahre glückliche Blumenladenbesitzerin. Foto: Anja Hilgert
Das Kerzchen ist ausgepustet, Wichtelgrüße im ‘Blumiges’. Foto: Anja Hilgert

 

 

 

 

 

 

 

Blumenladen unter Druck

Nun ist er zu Ende, der Traum. Der Druck der Realität in den vergangenen vier Jahren war sehr groß. Die wirtschaftliche Lage habe sich im Blumenfachgeschäft erheblich verändert, d.h. de facto verschlechtert, gibt Manja Henkel zu erkennen. Nach verordneten Schließzeiten während Corona, mit gestiegenen Kosten durch die Inflation und einem jetzt geänderten Kaufverhalten der Leute zeichne sich die Lage unterm Strich als nicht mehr wirtschaftlich ab.

Einiges sei weggebrochen, sagt Manja Henkel: “Bei den Leuten ist in der Folge dieser Jahre weniger Geld in der Tasche und logischerweise kommt bei uns daher noch einmal weniger Geld an. Die Leute haben das Reisen nachgeholt, aber z.B. die Dankeschönblumen für die Gießpflege, die sind dann weggefallen. Auch die Zwischenbepflanzung, im Frühjahr, zum Herbst, wurde nicht mehr gemacht. Hier und da wird eingespart. Das ist in der jetzigen Zeit das Problem und es besteht erstmal auch im nächsten Jahr keine Aussicht auf Besserung.”

 

Für alles eine Geste. Foto: Anja Hilgert
Leute, vergesst die Blumen nicht! Foto: Anja Hilgert

 

Ein Sommer ohne Rosen

Nachdem sie von Sommer zu Sommer geschaut hätten, sei jetzt der Moment, die Notbremse zu ziehen. So kam in einem Mix aus privaten und wirtschaftlichen Gründen unterm Strich die Entscheidung, dass es besser sei, den Laden zu schließen. “Ich hoffe und denke, es wandelt sich auch wieder zum Guten, auch wenn es noch ein bisschen dauert. Ich habe die Hoffnung auf neue, vielleicht auch junge Leute mit mehr Mut, wieder etwas aufzumachen.”

Für Manja Henkel ist die Floristik nun ad acta gelegt, jedenfalls was das Berufliche betrifft. Blumen gibt es noch im eigenen Garten und dazu mehr Zeit für die Familie. Also handelt es sich auch um eine Art Generationenwechsel?
Das Eck gegenüber der Bäckerei, die als letzte dort im Carée verbleibt, wirkt erstmal nackig. Bleibt abzuwarten, ob und dass etwas Neues entsteht. Die Hoffnung ist ausgesät.

 

Das Lachen bleibt. Foto: Anja Hilgert

 

Adé und alles Gute!

Wir wünschen der lieben Floristin und beherzten Blumenfrau alles Gute für Ihren weiteren Weg, auf dass Neues für sie aufleuchtet, so wie sie mit ihrem Laden für die hiesige Nachbarschaft ein deutliches Leuchten war.
Alles Liebe, Manja Henkel und vielen Dank für viele Jahre “Blumiges” in der Johannstadt!

 

 

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Valentin mag Blumen – die Liebe lässt grüßen!

eingestellt am 14.02.2022 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Blumen, die sprechen - am Valentinstag übersetzen Blumen und Blüten tiefe Gefühle Foto: Anja Hilgert

Heute ist der Tag, Liebe zu vermehren… Valentinstag, am 14.Februar feiert diejenigen, die sich in Liebe verbunden fühlen: Liebespartner*innen schenken an diesem Tag ihr Herz noch einmal und wieder neu dem oder der Herzenserwählten. Liebesbotschaften funken über den Planeten. Den ein oder die andere trifft Amors Pfeil, der überraschend geflogen kommt in Geschenken wie feinster Schokolade, süßem Schmelz und zarten Blüten. Duftige Frühlingsblüher, kleines gebundenes Sträusschen, eine einzelne Schönblütige oder ein Arm voll Pracht  – der Liebesbotschaft sind keine Grenzen gesetzt. 

 

Eine gepflückte Liebeserklärung

Inbild des Liebesgrußes mag die Rose sein, doch Blütenreichtum aller Arten und Gestalten erobert die Liebsten am Valentinstag. Blumen eignen sich ganz besonders, durch eine betonte Geste das Leben bunt und schön zu malen, zumal an einem lichtvoll wintergestimmten 14. Februar. Blumen sind Schönheit und pure Freude, ihre Gesichter ein Spiegel von Einmaligkeit. Der Valentinstag ist der gepflückte Moment für eine Liebeserklärung.

Viel zu selten, so gestehen die meisten sich ein, spricht man sie an oder aus, die Liebe. Viel zu selbstverständlich, nimmt man die Gegenwart des anderen, geliebten Menschen. Im Jahreslauf schlucken Alltag und Gewohnheit allzu leicht die Perlen, für die jede*r doch ein Schatzkästchen hütet. Am Valentinstag ist es anders herum: Hier wird das Besondere gehöht und das Glück des Liebens als Geschenk gefeiert – Liebesbekundungen aller Art machen die Runde. Sogar dem Fahrradkurier lukt ein Blumenstrauß aus der Seitentasche – ferne Liebe lässt grüßen! 

 

Blumiges Herzgebinde für die Liebsten zum Valentinstag. Foto: Anja Hilgert

 

 

Blumen und Liebe, das gehört einfach zusammen

Johannstadt ist gesegnet mit Blumenläden vor Ort. Das fällt zur Winterjahreszeit, wo die Umgebung karg und grau vor Kälte starrt, besonders farbenfroh leuchtend auf. Hier halten fachkundige Spezialistinnen ihr Blütenreich offen, aus dem Verliebte wählen können. „Die meisten sind heute Männer, die kommen“, sagt Manja Henkel, Inhaberin des Floristikfachgeschäfts auf der Florian-Geyer-Straße, „und meistens wählen sie spontan hier im Laden die Hauptblumen aus und hätten dazu gerne einen schönen Strauß gebunden.“

 

 

Hüterin im Blütenreich – Floristik in der Johannstadt
Foto: Anja Hilgert

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Floristin nimmt sich Zeit für individuelle Beratung und bindet eine Portion Liebe mit ein in ihre Sträuße. Das macht’s so zauberhaft. Blumiges, so der Name ihres Geschäftes,  spricht für die feinsinnige Kunst, in die viel Gefühl einfließt, um die Blumen sprechen zu lassen…

Getreu dem Spruch, den Manja Henkel dieses Jahr für den Valentinstag gewählt hat: „Für die Welt bist Du irgendjemand, aber für irgendjemand bist Du die Welt!“( Erich Fried)

Die Selbständigkeit mit einem eigenen Blumenladen war für sie ein von Anfang an bewegter Traum, der sich für die sonnige Blumenfachfrau in der Johannstadt verwirklicht hat – entsprechend bindet und steckt sie mit Leib und Seele die einzeln gewählten Blumen und schafft – ein Gedicht daraus. Sie bekräftigt das Bedürfnis, Gefühle durch die Blume sprechen zu lassen: „Das macht man doch unter Paaren viel zu selten, dass man sich einmal Zeit nimmt, nur für die Liebe. Manche glauben, den Valentinstag hätten die Blumenfachgeschäfte erfunden, das ist aber nicht so. Blumen und Liebe, das gehört einfach zusammen.“

 

Manja Henkel bringt Blumenbotschaften in die Johannstadt
Foto: Anja Hilgert

 

Blumen sind die Zutat, mit der sich Liebe ohne Worte ausdrücken lässt. Mit ihrer Herzlichkeit garniert Manja Henkel zahlreiche Sträuße und Gestecke, die über die Straßen des Viertels getragen, in Wohnungen ankommen und ausgewickelt, da dann jenes Glück bedeuten, das wie die Blüten auch, vergänglich und dennoch von unendlicher Schönheit ist.

 

 

Der Kern der Rose

Auch im Blumenladen am Johannstädter Kaufhalleneck reicht man sich heute die Klinke – Frau Hausa, die den Blumenladen mit dem großen Schaufenster zur Pfotenhauerstraße führt, hat ihre rote Rosen schon mittags ausverkauft. „Viele habe ich nicht bestellt – mit 5€ das Stück hatten die einen beachtlichen Preis.“ Doch einmal im Jahr darf die Welt etwas extra kosten.

 

Blickfang Flamingoblumen Foto: Anja Hilgert

 

Manche der Kund*innen haben direkte Vorstellungen, einer will Lilien und nichts Anderes. Ein anderer ist zufrieden mit dem kleinen gebundenen Strauss, den er schon fertig findet. Die Geschmäcker sind sehr unterschiedlich. Für alle Ansprüche etwas vorzuhalten, ist die Herausforderung, der sich die Floristin gegenüber sieht: „Blumen müssen immer frisch sein, die kann ich nicht Tage lang hier im Laden halten und kann sie auch nicht zurückgeben, wenn keine*r sie kauft.“ Blumen Hausa ist ein Familienbetrieb, der sich den Standort Blume für Blume erarbeitet.

 

Adresse einer Blumenliebhaberin Foto: Anja Hilgert

 

 

 

Das Ladengeschäft am Einkaufszentrum sorgt für Frühlingsboten. Foto: Anja Hilgert

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit dem Wahlspruch gibt die langjährige Geschäftsinhaberin ein Zeichen, wie alle Mühsal, der Arbeit wie der Beziehung, sich im Kern um Zartestes, Vergängliches dreht:
„Leben ist nicht genug, sagte der Schmetterling. Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören dazu.“ (Hans Christian Andersen)
  – die Blumen am Valentinstag geben dazu ein Beispiel ab.

 

 

 

 

Weitere Informationen

www.blumiges-dresden.de

www.blumen-hausa.de