Seit Anfang Mai 2024 nimmt die Dresdner Stadtverwaltung schrittweise die Brunnen und Wasserspiele in Betrieb. Die Brunnensaison dauert bis zum 31. Oktober.
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Wochenmarkt startet auf dem Bönischplatz – und der Trinkwasserbrunnen sprudelt
Am Mittwoch um neun Uhr feierte der Wochenmarkt in der Johannstadt seine Premiere auf dem Bönischplatz. Schon in den frühen Morgenstunden wurde aufgebaut. Auch der neue Trinkwasserbrunnen spendet jetzt Wasser.
Der kleinste Wochenmarkt der Stadt startete kühl und sonnig am Mittwochmorgen in der Johannstadt. Obst und Gemüse (frischer Beelitzer Spargel), Pfefferkuchen, Honig und andere Bienenprodukte, Bio-Fleisch und -wurst, Suppen- und Gewürzpulver und frischer Fisch sind mit je einem Stand oder Auto vertreten. Am Start sind auch die Johannstädter Lokalmatadore Zafran Catering und Verbrauchergemeinschaft Elisenstraße. Das Zafran bietet gefüllte Teigtaschen, auch als Menü mit Salat, an.
Der Wochenmarkt Bönischplatz ist der erste seiner Art, bei dem Nachbar*innen direkt mitgestalten konnten. Die Deutsche Marktgilde und der Johannstädter Kulturtreff organisieren gemeinsam wechselnde Höhepunkte, wie am heutigen Tag das Catering durch Zafran.
Kaufen unter freiem Himmel in der Pandemie
„Mit dem Bönischplatz eröffnen wir den zweiten neuen Wochenmarkt innerhalb eines Jahres“, so Dr. Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung. „Wir wissen um die Relevanz der Märkte insbesondere jetzt zur Pandemie. Die Wochenmärkte sind begehrter denn je, denn sie bieten die Möglichkeit sicher unter freiem Himmel regionale Produkte zu erwerben.“
Der zwölfte Dresdner Wochenmarkt hat einige Besonderheiten: „Der neue Standort ist bei den Händlern vorab so gefragt, dass wir mehr Händler als Standplätze haben. Wir werden also von Woche zu Woche ein bisschen Abwechslung in das hochwertige Sortiment bringen können“, sagt Madeleine Megyesi-Lukaß, Leiterin Wochenmärkte in der Dresdener Niederlassung des Konzessionärs Deutsche Marktgilde eG.
Honig und Eier von der Streuobstwiese
Der Wochenmarkt Bönischplatz bietet trotz überschaubarer Größe ein vielfältiges Sortiment mit besonders regionalem Bezug. Cityimker Ingolf Döhnert erläutert den Standortvorteil: „Als Cityimker habe ich im Dresdner Stadtgebiet und im näheren Umland an mehreren Standorten meine Bienenvölker platziert, so auch in der Johannstadt, ganz in der Nähe des neuen Wochenmarktes am Bönischplatz. Damit möchte ich die Dresdnerinnen und Dresdner für die bedrohten Bienen sensibilisieren und freue mich, meinen Honig nun auch vor Ort in der Johannstadt anbieten zu können. Außerdem halte ich auf meinem Hof Hühner, die ausreichend Auslauf auf einer Streuobstwiese haben. Die Eier verkaufe ich ebenfalls auf dem Wochenmarkt am Bönischplatz.”
Der Bönischplatz hat noch mehr zu bieten
Zurzeit werden im Auftrag des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft die Brunnen und Wasserspiele für die Saison vorbereitet und schrittweise wieder zum Sprudeln gebracht. Auch der neue Trinkwasserbrunnen am Bönischplatz spendet jetzt Wasser. Er gehört neben dem Büchertauschschrank, den mit bunten Mosaiken gestalteten Sitzbänken, den historischen Stelen und dem kostenfreien W-LAN zu Attraktionen, die dem Platz Aufenthaltsqualität verleihen.
Zunächst standen Reparaturen, Reinigungsarbeiten und das Auswechseln von Filtersand auf dem Programm. Neben einer funktionsfähigen Technik spielt die Wasserqualität eine entscheidende Rolle. Sie muss den Anforderungen der Trinkwasserordnung entsprechen. Regelmäßig werden deshalb Wasserproben entnommen und im Labor der DREWAG untersucht.
Wochenmarkt auf dem Bönischplatz
- ab dem 14. April immer mittwochs zwischen 9 und 14 Uhr
Nach dem Umbau: Der Bönischplatz ist eröffnet
Lange hat es gedauert, aber jetzt sind die Bauzäune entfernt und der Bönischplatz erstrahlt in neuem Glanz. Fahrrad-Bügel, Mosaik-Sitzbänke, ein Trinkbrunnen, ein MOBIpunkt, abgesenkte Bordsteine: Das “Tor zur Johannstadt” lädt künftig zum Verweilen ein. Daniel Becker vom Stadtteilverein präsentierte heute eine weitere Neuerung, die auch auf seine Initiative hin geschaffen wurde.
Am 4. Dezember war es so weit: Der Bönischplatz in der Johannstadt wurde offiziell eröffnet. Das musste aufgrund von Corona ohne jeglichen Fest-Akt geschehen. Für Sonntag war eigentlich eine Eröffnungsfeier angesetzt, die jedoch – wie auch eine schmalere Online-Variante – aufgrund der Pandemie entfallen muss.
Bücherschrank, Trinkbrunnen und bunte Bänke
Für Aufmerksamkeit sorgte der neu gestaltete Platz bei Passant*innen allemal. Breitere Gehwege vor den Geschäften, mit bunten Scherben gestaltete Sitzbänke (ein Projekt des Johannstädter Kulturtreffs), neues Grün zieren den großzügig wirkenden Platz. Entlastend ist es, dass die hämmernden Maschinen ihren Dienst getan haben und das Pflaster wieder ruhen kann.
Daniel Becker war am Samstagmorgen zur Stelle, um den öffentlichen Büchertauschschrank gegenüber der Verbrauchergemeinschaft Elisenstraße einzuweihen. Er wurde auf seine Idee hin umgesetzt und war zeitgleich sein Eintritt in den Stadtteilverein. “Ich kenne das Konzept vom Unigelände und aus Löbtau”, erklärt er, während er Bücher aus einer großen Umhängetasche in die Regale räumt. “Dort stehen Telefonzellen, die als Bücherschränke genutzt werden. Ich habe Kontakt nach Löbtau aufgenommen und mir Tipps geben lassen.”
Im Stadtteilverein kam der Einfall damals gut an, ebenso wie heute seine Umsetzung bei den Bürger*innen. Während wir sprechen, sammelt sich bereits eine kleine Traube Menschen vor dem Metallschrank mit den zwei Glastüren. Bücher können hier herein gestellt und entnommen werden. Das unterste Fach ist für Kinderliteratur reserviert. Eine nachbarschaftliche Möglichkeit, das heimische Bücherregal aufzufrischen und kostenfrei mit anderer Literatur in Berührung zu kommen. Als direkter Anwohner wird Daniel Becker ein Auge auf die Ordnung im Schrank haben, den die Stadt Dresden umgesetzt hat.
Bei der Gestaltung des Platzes wurden auch an anderer Stelle Bürgerwünsche umgesetzt: Bäume sind gepflanzt und ein Trinkbrunnen errichtet worden. Dieser ist in der kalten Jahreszeit abgestellt, wird aber im Sommer Wasser spenden.
Bequemer, sicherer, umweltfreundlicher
Baubürgermeister Stephan Kühn freut sich über das Ergebnis: „Zahlreiche verkehrliche Missstände gehören der Vergangenheit an: die unzulängliche Verkehrsführung im Kreuzungsbereich, die den Platz abgrenzenden Betonelemente, der ungeordnete Zustand der Pkw-Stellplätze, die mühseligen Straßenüberquerungen und schlechten Straßen- und Gehwegbeläge. Neue Bäume sind gepflanzt, und der Stadtteilplatz lädt ein, sich dort zu treffen und zu verweilen. Der Bönischplatz ist jetzt barrierefrei und wird sicher wieder als attraktiver Eingangsbereich in die Johannstadt wahrgenommen.“
Außer der ansprechenden Platzgestaltung hat das Straßen- und Tiefbauamt die verkehrliche Situation rund um den Platz geordnet und verbessert. Arbeiter sanierten gründlich und barrierefrei den gesamten Platz sowie angrenzende Fahrbahnen und Gehwege. Darunter auch die Fahrbahn und der Gehweg der des nördlichen Abschnittes der Pfotenhauerstraße.
Die Straße am Bönischplatz ist nun durchfahrbar und keine Sackgasse mehr. Ein neuer Fußgängerüberweg ermöglicht die die sichere Querung über die Pfotenhauer Straße. Außerdem wurden die Pkw-Stellplätze neu angeordnet und die Beleuchtungsanlagen erneuert. In der Mitte des Platzes erleichtert ein MOBIpunkt mit drei Stellplätzen für Carsharing und einem Fahrradverleihangebot sowie eine barrierefreie Bushaltestelle umweltfreundliche Mobilität.
Ein Wochenmarkt für die Johannstadt
Mit der Herstellung einer Marktfläche für einen Wochenmarkt, welcher im Frühjahr 2021 starten soll, wurde eine weitere Idee aus dem Stadtteil umgesetzt. Das Amt für Wirtschaftsförderung, Abteilung Kommunale Märkte, stattete die Platzfläche mit einem offenen W-LAN-Netz aus. Insgesamt 18 neue Bäume und ein umgesetzter Baum sorgen für mehr Grün. Eine neue Kultursäule ersetzt die alte Litfaßsäule.
Der historische Kern des Platzes erhielt neue Lehnbänke, so dass auch in diesem Bereich mehr Sitzgelegenheiten zur Verfügung stehen. Die altbekannte Holzskulptur „Info-J“ wurde aufgearbeitet und wieder mit der Keramikkugel versehen. Eine zweite Stele aus dem Projekt „Johannstadt auf Tafeln“ informiert über die Geschichte des Platzes vor und nach 1945.
Dieses Projekt ist eine Idee aus der Bürgerschaft und dient vor allem der Identitätsstiftung der Menschen im Stadtteil. Eine offene Arbeitsgruppe aus Johannstadtarchiv und interessierten Bewohner*innen trägt seit 2017 mit Unterstützung des Büros evergreen landschaftsarchitekten und des Quartiersmanagements Nördliche Johannstadt Informationen und Bildmaterial zusammen.
Mit der Fertiggestellung des Bönischplatzes kann das Bönischplatzfest zukünftig wieder an seinem Stammort stattfinden. Die Neuerungen ermöglichen es darüber hinaus jedoch auch ganzjährig, den Platz als Aufenthalts- und Begegnungsstätte zu nutzen.
Daniel Becker schaut stolz auf die geöffneten Türen des Büchertauschschrankes, an dem schon das nächste Fahrrad parkt, während seine Besitzerin den Blick über die Bücherrücken schweifen lässt: “Es funktioniert!”
Umbau des Bönischplatzes
- Die Idee zur Neugestaltung des Platzes und die Vorplanungen erstellte das Büro Blaurock Landschaftsarchi-tektur. Die weitere Planung erfolgte durch das Ingenieurbüro IBK Dresden GmbH in Zusammenarbeit mit dem Büro Blaurock Landschaftsarchitektur. Die Firma STRABAG führte die Baumaßnahmen durch. Die DREWAG Netz GmbH, Stadtentwässerung GmbH, DVB AG, Vodafone Kabel Deutschland GmbH, Tele Columbus Multimedia GmbH sowie Deutsche Telekom AG beteiligten sich an den Baumaßnahmen