Die Elbe hat ihr Bett verbreitert. Mächtig viel Wasser führt sie mit sich und gebärdet sich als breiter Fluss, der die gegenüberliegenden Ufer auseinander schiebt. Einst am Ufer wachsende Bäumchen sind bereits überspült und wipfeln nun aus dem Wasser. Erstes Treibgut beginnt, sich zu verfangen. Noch ist die Elbe gegenüber ihrem Flussbruder Rhein eine sanfte Schwester, doch die wird ihr Temperament noch steigern, so die Vorhersage der Umweltamtes.
Wie das Umweltamt meldet, wird nach derzeit für die Elbe vorliegender Vorhersage des Landeshochwasserzentrums Sachsen (Stand 4. Februar 2021, 7 Uhr) für den Wasserstand am Pegel Dresden-Augustusbrücke in den nächsten Tagen eine steigende Tendenz erwartet.
Im tschechischen Elbeeinzugsgebiet wurden an vielen Pegeln bereits die Richtwerte der Alarmstufe 1 erreicht. Nach der aktuellen Prognose des Landeshochwasserzentrums (LHWZ) ist in der Nacht vom Freitag, 5. Februar 2021 auf Samstag 6. Februar 2021, mit dem Erreichen des Richtwertes der Alarmstufe 1 (400 Zentimeter) am Pegel Dresden-Augustusbrücke zu rechnen. Zum weiteren Verlauf der Hochwasserwelle müssen die neuen Prognoseberechnungen des LHWZ abgewartet werden. Eine Hochwasserwarnung des LHWZ für die Elbe in Sachsen liegt derzeit noch nicht vor, ist aber zu erwarten.
Das Straßen- und Tiefbauamt trifft Vorsorgemaßnahmen
Der Wasserstand der Elbe betrug am 4. Februar 2021, 7.15 Uhr 2,70 Meter. Ein weiterer Anstieg zwischen dem 6. und 7. Februar für absperrrelevante Bereiche wird erwartet. Aufgrund der Prognosewerte wurde Hochwasserabsperrmaterial vor Ort gebracht. Das Material wird je nach Pegelstand aktiv eingesetzt:
Ab einer Höhe von 3,70 Metern erfolgt beispielsweise die Absperrung des linksseitigen Elbradwegs in Höhe des Schillergartens wegen einer dort liegenden Senke. Bei einem Pegelstand ab etwa 3,90 Metern würden weitere Absperrungen notwendig.
Die Mitarbeiter des Straßen- und Tiefbauamtes werden ab Freitag, 5. Februar 2021, sowie über das kommende Wochenende die Absperrungen regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf weitere Sperrungen umsetzen.
Fähre Johanna fährt nicht bis voraussichtlich 12. Februar
Seit Freitag ist der Fährbetrieb zwischen Johannstadt und Neustadt eingestellt. Aus Sicherheitsgründen kann die Fähre Johanna nicht pendeln. Der Anlieger auf Neustädter Seite wurde an Land gezogen und gesichert. Je nach Lage wird der Betrieb bis voraussichtlich nächste Woche ausgesetzt.
Auch die Zugänge zu den Treppen der Waldschlößchenbrücke sind aufgrund des Wasserpegels der Elbe gesperrt.