Städtebauförderung

eingestellt am 09.09.2024 von Matthias Kunert (QM Johannstadt), zuletzt geändert am 04.11.2024, Headerbild: Coverbild Stadtteilführer "Menschen - Orte - Angebote" (Grafik: Grit Koalick)

Mit den Städtebau-Förderprogrammen “Soziale Stadt“ / “Sozialer Zusammenhalt” fördern Bund, Freistaat Sachsen und Gemeinden seit 1999 die Stabilisierung und Aufwertung benachteiligter Stadtgebiete. Ziel ist es, durch einen gebündelten Mitteleinsatz und eine intensive Beteiligung eine positive Gebietsentwicklung zur Überwindung städtebaulicher Missstände und sozialer Probleme anzustoßen. Im Fördergebiet “Nördliche Johannstadt” werden hierfür zwischen 2014 und 2026 Fördermittel in Höhe von rund 20,4 Mio. € investiert, darunter rund 11,4 Mio. € Städtebaufördermittel.

Wimmelbild Nördliche Johannstadt. Quelle: LHD, Gestaltung: Peter Ernst, Illustration & Grafik

Das rund 30 ha große und ca. 6.000 Einwohner*innen zählende und am 16.10.2014 vom Stadtrat beschlossene Fördergebiet “Nördliche Johannstadt” erstreckt sich um den zentralen Bönischplatz und wird durch die Elsasser Straße im Westen, das Käthe-Kollwitz-Ufer und die Florian-Geyer-Straße im Norden, Arnold- und Pfeifferhannsstraße im Osten und die Gerokstraße im Süden begrenzt.

Fördergebiet “Soziale Stadt Nördliche Johannstadt”. Quelle: Landeshauptstadt Dresden, Stadtplanungsamt, Abteilung Stadterneuerung, Ausgabe vom 1. Juni 2016. Grundkarte: Bestandsdaten des Liegenschaftskatasters, Staatsbetrieb GeoSN

Gemäß des am 1.6.2017 vom Stadtrat beschlossenen Integrierten Entwicklungskonzeptes (Download PDF) soll sich das Fördergebiet “Nördliche Johannstadt” zu einem noch lebenswerteren Quartier für alle Bewohner*innengruppen entwickeln. Im Mittelpunkt der Gebietsentwicklung steht die städtebauliche und funktionale Aufwertung des Gebietszentrums zum identitätsstiftenden Mittelpunkt des Zusammenlebens mit Aufenthalts- und Begegnungsmöglichkeiten für Menschen unterschiedlicher Altersgruppen, sozialer und kultureller Herkunft. Insbesondere das geplante Stadtteilhaus und der aufgewertete öffentliche Raum sollen über das Gebiet hinaus ausstrahlen.

Im Einzelnen werden mit der Gebietsentwicklung zehn Ziele angestrebt:

  1. Soziale und kulturelle Teilhabe: Die Einrichtungen der sozialen Infrastruktur, der Soziokultur und des Gemeinbedarfs im Gebiet sollen langfristig gesichert werden und das soziale Zusammenleben sowie eine gleichberechtigte Teilhabe aller Bewohner*innengruppen am gesellschaftlichen Leben im Gebiet unterstützen.
  2. Klimafreundliches und angepasstes Wohnen: Der aufgewertete und um Neubauten ergänzte Wohnungsbestand des Gebietes soll den Anforderungen von Klimaschutz und demografischer Entwicklung gerecht werden und Angebote für alle Einkommensgruppen umfassen.
  3. Attraktives und barrierefreies Wohnumfeld: Der öffentliche Raum und das private Wohnumfeld im Gebiet sollen barrierefreie Aufenthaltsqualität und Spiel- und Sportangebote für alle Bewohner*innengruppen bieten.
  4. Umweltfreundliche Mobilität: Die Verkehrsinfrastruktur des Gebietes soll es allen Bewohner*innengruppen ermöglichen, ihre Mobilitätsbedürfnisse innerhalb wie außerhalb des Gebietes umweltfreundlich zu befriedigen.
  5. Attraktive Nahversorgung und Kreativwirtschaft: Das Gebiet soll eine attraktive und kleinteilige Nahversorgung mit Produkten und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs sowie gute Bedingungen für die Entwicklung der Kreativwirtschaft bieten.
  6. Gute Lernbedingungen an den Schulen: Die Schulen im Gebiet sollen gute Lernbedingungen bieten, die sich in guten Schulabschlussquoten und einem guten Ruf der Schulen im Stadtteil ausdrücken.
  7. Unterstützung von Hilfsbedürftigen: Hilfsbedürftige Bewohner*innen des Gebietes, insbesondere Arme und Arbeitslose, Menschen mit Migrationshintergrund und Senior*innen, sollen bei der Lösung individueller Probleme und einer Verbesserung ihrer Lebensbedingungen wirksam unterstützt werden.
  8. Beteiligung und Mitgestaltung: Die Bewohner*innen des Gebietes sollen Gelegenheit erhalten, ihre Anliegen in die Stadtteilentwicklung einbringen zu können und diese durch eigenes Engagement aktiv mitzugestalten.
  9. Attraktives Stadtteilimage: Vorhandene Stärken im Gebiet wie das gute interkulturelle Zusammenleben sollen ausgebaut und aktiv kommuniziert werden.
  10. Politische Teilhabe: Das politische Engagement sowie die Teilhabe aller Bewohner*innen an kommunalen Entscheidungen soll gefördert werden.

Neben regelmäßigen Newslettern und Bürgersprechstunden des Quartiersmanagements sowie den öffentlichen Sitzungen des Quartiersbeirats (bis 2018), des Stadtteilbeirats (seit 2019) und des Wohnhofbeirats Hopfgartenstraße (seit 2022) bieten verschiedene Formate regelmäßig Gelegenheit zur Information über den Planungs- und Umsetzungsstand der Maßnahmen und zur Beteiligung. Nachfolgend finden Sie Links zu wichtigen Beteiligungsangeboten.

Schwerpunktmaßnahmen

Zur Erreichung der Fördergebietsziele sollen im Programmzeitraum 2015-2026 folgende Schwerpunktmaßnahmen beitragen (für detaillierte Informationen zur einzelnen Maßnahme bitte auf die jeweilige Unterschrift klicken):