Chono-Shop hat wieder geschlossen

eingestellt am 25.01.2022 von Philine Schlick, Headerbild: Die Chono-Filiale an der Neubertstraße. Foto: PS

Gut zwei Monate nach seiner Eröffnung hat die Chono-Filiale an der Neubertstraße wieder geschlossen. Ob Chono wieder auszieht, wird derzeit entschieden.

Bis zum 22. Januar verkündeten Schilder “50 Prozent auf alles!”, am Freitag war keine Paketannahme mehr möglich und am Montag verkündete ein Aushang die Schließung: Nach ziemlich genau zwei Monaten ist es wieder dunkel in der Chonoshop-Filiale an der Neubertstraße neben der Pizzeria Fantina.

Der Grund für die Schließung sei Personalmangel, sagt ein Mitarbeiter am Telefon. Ob das Geschäft für Postversand, Kopierservice, Lebensmittel und Zeitungen wieder eröffnet, werde derzeit diskutiert, gibt er Auskunft.

Wo liegt eigentlich Johannstadt? – Ein Gastbeitrag

eingestellt am 24.01.2022 von Philine Schlick, Headerbild: Blick über die Stadtlandschaft in der Johannstadt. Foto: privat

Ein Anwohner der Gerokstraße interessiert sich für die Bauarbeiten an der Trinitatiskirche und kommt mit Pfarrer Tobias Funke ins Gespräch. Als Dankeschön übersendet er einen persönlichen Johannstädter Erinnerungstext an ihn. Die Stadtteilredaktion freut sich, diesen hiermit veröffentlichen zu dürfen:

Es war ein Glücksfall 1963. Nach unserer Hochzeit Anfang Juni konnten wir immerhin einen Minihaushalt in einem Zimmer gestalten. Dann folgte mit Hilfe einer Anzeige der zweite Glücksfall. Eine kleine Wohnung am Leutewitzer Park und damit, welch’ Komfort, ein Wechsel von Trockentoilette zur Wasserspülung. Unser Nachwuchs hatte es ziemlich eilig und im August 1965 waren wir schon zu viert. Also begann die Suche nach einer anderen Bleibe. Ein kleines Haus oder doch lieber eine Mietwohnung ? Versuch auf Versuch. So vergingen einige Jahre.

Dann 1969 der dritte Glücksfall. Ein Angebot der Betriebswohnungskommission für eine größere Wohnung in der Südvorstadt, nun schon mit Bad und Innentoilette. Welch eine Aussicht. Aber unmittelbar danach eine erneute Wendung. Es hieß, wir könnten auch in einen Neubau in Johannstadt ziehen. Als ich das einem Freund sagte, fragte er, warum wir den so weit weg – nach Johann-Georgenstadt – ziehen wollten. Der Irrtum war natürlich schnell aufgeklärt.

Dann kam alles ganz anders

Wir waren selbstverständlich sehr neugierig, wo genau wir denn künftig wohnen würden. Also fuhren wir nach einem Blick auf den Stadtplan Dresden am folgenden Wochenende das erste Mal nach Johannstadt. Zwischen Käthe-Kollwitz-Ufer und Striesener Straße fanden wir zwar viele unkrautbewachsene Flächen, jedoch nur wenig Bautätigkeit vor. Lediglich an der Gerokstraße stand ein Kran und man konnte ahnen, dass da wohl ein Haus von beachtlicher Länge entstehen müsste. Zwei Kollegen waren vor einiger Zeit in ein Haus an der Zöllnerstraße eigenzogen, konnten mir allerdings auch nichts Näheres sagen. Meine Nachfrage bei der Wohnungskommission ergab eine ziemlich verschwommene Aussage. Wir bekämen eine Wohnung im Block 3 an der Gerokstraße in der siebenten Etage mit Blick nach Süden. Das konnte ja wohl nur mit dem gesichteten Kran zusammen hängen. Am darauffolgenden Wochenende folglich ein neuer Ausflug nach Johannstadt. Der Bau hatte sichtbare Fortschritte gemacht. Es waren schon drei Hauseingänge zu erkennen.

Die große Baugrube in Richtung Sachsenplatz ließ weitere Hauseingänge vermuten. Wir wollten mehr wissen und fuhren deshalb an einem Wochentag zur Baustelle. Einen Bauarbeiter fragte ich, wo denn der Block 3 entstünde. Er nahm seinen Helm ab, kratzte sich am Kopf und blickte etwas ratlos in Richtung der damaligen Schumannstraße, wo ein Bagger begann, sich in die Erde zu wühlen. Dann meinte er zögernd, dass dies wohl nur mit den drei bereits sichtbaren Hauseingängen zusammenhängen könnte.

Hurra, wir glaubten nun, Gewissheit zu haben. Zur Bauruhe an einem der nächsten Wochenenden führte uns der Weg in einen der drei Hauseingänge, über denen sich schon vier oder fünf der zehn vorgesehenen Etagen übereinander türmten.

Unsere „Bewaffnung“ zur Erstürmung unserer Zukunft waren ein Zollstock, Papier und Bleistift. Zentimetergenau haben wir im ersten Stock den Wohnungsgrundriss, die Breite der Fenster und alle anderen augenscheinlichen Notwendigkeiten vermessen.

Zu Hause folgte dann die maßstabsgerechte Einrichtung der Wohnung mit vorhandenen Möbeln und notwendiger Zukäufe.Und dann kam doch alles ganz anders.

Zwei Flaschen Bergmannschnaps

Fast nebenbei erhielten wir die Information, dass sich unsere künftige Wohnung in einem fünfzehngeschossigen Hochhaus, wie am damaligen Fućikplatz bereits vorhanden, befinden solle. Da, wo der Bagger inzwischen zwei ansehnliche Gruben links und rechts seiner Schienenbahn freigelegt hatte. Dann hätte die Vermessung unserer „neuen Welt“ gar keinen Sinn gehabt. Jetzt nahmen wir Kontakt zur Kommunalen Wohnungsverwaltung auf.

Frau P., eine kleine, rundliche, etwas aufgedonnerte Dame, rief zunächst bei meiner Wohnungskommission an, ob wir überhaupt berechtigt seien, Anfragen zu stellen. Nachdem ihre Neugier befriedigt war, erfuhren wir, dass wir tatsächlich in einem dieser Hochhäuser unser Zuhause haben sollten.

Als sie mir die Auskunft erteilte, hatte sie schon Monate voraus gedacht. Sie fragte mich nämlich, ob ich denn die Funktion des „Etagenverantwortlichen“ übernehmen könne. Es ging zum Beispiel darum, die Pflege des unserer Etage zugeordneten Rosenbeetes zu gewährleisten. Es hätte sich sicher auch ein anderer Neumieter bereit erklärt, aber ich dachte ebenfalls etwas weiter. Eine stabile Beziehung zur KWV 12 könnte in der Zukunft keinesfalls schaden, dachte ich. Als ich deshalb das nach einigem Zögern zusagte, ließ sie sich sogar unsere künftige Wohnungsnummer entlocken. Es würde die Wohnung 704 sein.

Als ich meinem Eltern, sie wohnten in einer Kleinstadt unweit von Dresden, vom näher rückenden Glück, Dreizimmer-Wohnung mit Fernheizung, erzählte, meinte mein Vater, dass er sich in solch einem “Karnickelstall“ nie wohlfühlen würde. Großstadtweite und Kleinstadtmief sind eben zwei recht unterschiedliche Dinge.

Einige Wochen lang beobachteten wir ab und zu durch den neuerdings vorhandenen Bauzaun entlang der Gerokstraße den Baufortschritt, Es ging ganz schön voran. An einem Wochentag pirschte ich mich nach einigen vergeblichen Anläufen an den Bauleiter, um zu erfahren, wann denn mit dem Einzug gerechnet werden könne.

Zwei Flaschen Bergmannsschnaps, sie könnten sich das Zeug ja an kühlen Tagen dem Frühstückstee beimischen, lösten die Zunge etwas. Also, er rechne so mit Anfang bis Mitte November, jedoch nur, wenn der Plan eingehalten werden könne und das sei eben fraglich. Phantastisch, das hieße ja, Weihnachten im Hochhaus. Wiederum nahmen wir, als das Haus etwa drei Etagen gewachsen war, eine Vermessung des Grundrisses vor, denn wir wussten nun genau, wo sich die Wohnung 704 befinden würde.

Es kann los gehen!

Einmal im September wagten wir uns, die Kinder fest an der Hand haltend, sogar in die siebente Etage in unser zukünftiges Domizil und genossen die Aussicht. Der Blick ging weit nach Süden bis zur Babisnauer Pappel, in Bodennähe bis zur Striesener Straße. Die ganze Fläche schön bunt mit viel grünen und anderem Gestrüpp.

An einem Sommerabend zog es mich wieder nach Johannstadt zur Baustelle. Das Schlupfloch im Bauzaun war noch vorhanden, aber der Haupteingang zum Haus war versperrt. Ich versuchte es über einen Seiteneingang. Plötzlich hinter mir Hundegebell. Bei meinem Respekt vor Hunden eine schwierige Situation, aber das Tier war glücklicherweise angeleint. Der zugehörige Wächter war recht zugängig. Das Haus sei nun verschlossen, weil inzwischen schon der Großteil der Küchen eingebaut sei. Ab diesem Zeitpunkt also nichts mehr mit „Besichtigungen“.

Gegen Ende Oktober sickerte die vorgesehene Übergabe der Wohnungen zu uns durch. Ab 20. November könnten die Schlüssel empfangen werden. Der Kohlevorrat in unserem Keller müsste also reichen.

Dann die neue Nachricht. Es gebe doch noch Verzögerungen. Genaues könne man nicht sagen. Die Kohlen gingen aus und ich holte noch zwei Zentner. Aber auch die waren in unserer Wohnung im Erdgeschoss bald aufgebraucht. Dann die Nachricht: Mit Weihnachten wird das nichts mehr. Nochmals ein oder zwei Sack Kohlen. Der Händler fragte, ob er denn nicht eine volle Ladung anliefern solle, der Winter stünde ja erst noch bevor.

Neuer Termin: 20. Januar 1970. Neue Absage: Das Wasser ist noch nicht in Ordnung. Natürlich: Nochmals ein Kohletransport, nun aber nur noch ein Sack.

Die Bestellung des Möbeltransportes war damals auch so ein Problemchen. Zweimal habe ich den Termin bei der Firma Seidel neu aushandeln müssen.

Endlich die Aussage: Es kann losgehen. Genau 25 Jahre nach der furchtbaren Zerstörung Dresdens und damit fast der ganzen Johannstadt, am 13. Februar 1970, empfingen wir im künftigen Gemeinschaftsraum die Schlüssel zur Wohnung.

Von Borsberg bis Frauenkirche

Schon am nächsten Tag und an den folgenden Tagen haben wir die „lockeren“ Haushaltsgegenstände in den Trabant gepackt. Weil vorerst nur ein Fahrstuhl, warum weiß ich nicht, zur Verfügung stand, haben wir den Großteil der Ladungen mit Wäschekörben nach oben geschleppt. Vier Tage später folgten dann die Möbel.

Noch einige Jahre nach unserem Einzug rumpelten tagsüber und teilweise nachts die Plattentransporter vom Plattenwerk Johannstadt laut scheppernd zu Baustellen an der Holbein-, Cranach- und anderen Straßen. Die Leerfahrten zurück zum Plattenwerk waren besonders gut zu hören.

Als Belästigung haben wir das eigentlich nicht empfunden. Wir dachten eher an die Menschen, die vielleicht nun ebenfalls ihre Nasen zu Besichtigungen und Vermessungen in die rasch wachsenden Häuser steckten. Wenn wir vierzig Jahre später den Ausblick genießen, müssen wir uns zwar etwas verbiegen, um die Babisnauer Pappel zu erspähen. Vor uns liegt aber ein wunderschöner Teil der Johannstadt und der etwas weitere Blick schweift vom Borsberg bis hin zur Frauenkirche. Der Fastverzicht auf die Pappelaussicht fällt nicht schwer. Eher macht es uns Freude, von der Pappel aus die Dresdner Johannstadt mit unserem Hochhaus zu suchen.

Weitere Informationen

Feuerwehreinsatz an der Hertelstraße

eingestellt am 21.01.2022 von Philine Schlick, Headerbild: Foto: Torsten Görg

Am Freitag rückte die Feuerwehr auf der Hertelstraße an. Laut Anwohenraussagen hatte sich eine Frau in ihrer Wohnung eingesperrt.

Blaulicht auf der Hertelstraße am Freitag: Mit einer Drehleiter befreite die Feuerwehr eine Frau, die sich augenscheinlich in ihrer Wohnung eingesperrt hatte. Die Straße war für die Rettungsaktion kurzzeitig gesperrt. Einen Brand hat es wohl nicht gegeben.

Eine Feuerwehrmeldung liegt bislang nicht vor.

Foto: Torsten Görg

Diskussionen um “Spaziergänge” und Gegenprotest am Uniklinikum

eingestellt am 17.01.2022 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS

Am vergangenen Donnerstag hatten sich auch in der Johannstadt unweit des Uniklinikums Menschen zu sogenannten “Spaziergängen” zusammengefunden. Dass die Polizei auch 22 Gegendemonstrant*innen belangte, stieß auf Protest. Oberbürgermeister Hilbert bezog dazu Position. 

Am vergangenen Donnerstag waren im Stadtgebiet über 1000 Polizist*innen im Einsatz, um die Versammlung sogenannter “Spaziergänger*innen” zu unterbinden. Das gelang. Ins Visier gerieten allerdings auch 22 Student*innen des Uniklinikums, die sich symbolisch schützend mit Protestschildern vor die Klinik stellten und so den selbst ernannten Querdenker*innen und Corona-Leugner*innen Paroli boten.

Lob für Gegenprotest

Die Teilnehmer*innen des Gegenprotests sahen sich im Anschluss mit Ordnungswidrigkeitsanzeigen der Polizei konfrontiert – das schlug bundesweit Wellen und sorgte für Protest. Ministerpräsident Michael Kretschmer lobte den Gegenprotest der Student*innen auf seinem Twitter-Account als “klares und wichtiges Statement”.

Auch Oberbürgermeister Dirk Hilbert begrüßte die Aktion: “Ich danke jedem Einzelnen für seine Zivilcourage. Sie haben Mut bewiesen und Gesicht gezeigt. Corona-Proteste in unmittelbarer Nähe zu Krankenhäusern und Kliniken, dort wo Pflegekräfte und Ärzteschaft täglich um das Leben der Betroffenen kämpfen, dürfen wir als Stadtgesellschaft nicht unwidersprochen hinnehmen. Deshalb ist es auch gut, dass die Polizei am gestrigen Abend konsequent gegen die sogenannten Spaziergänger vorgegangen ist.”

Warnung vor pauschalen Verurteilungen

Gleichzeitig warnte Hilbert jedoch auch vor pauschalisierenden Verurteilungen der Polizei. Die Beamten seien ohne Ansehen der Person verpflichtet, vor Ort das geltende Recht durchzusetzen. Eine spontane Anmeldung der eines Veranstalters Gegenaktion sei wohl untergegangen, berichtet die DNN. Deshalb hätten die Beamten auch hier auf die Regelverstöße reagieren müssen. “Genau dieses rechtstaatliche Prinzip nutzen die sogenannten Spaziergänger bewusst aus. Und das zeigt, dass es den Initiatoren dieser “Spaziergänge” kaum um Corona geht, sondern um die Destabilisierung unserer Demokratie. Das dürfen wir nicht zulassen”, so Hilbert.

Brand in der 101. Oberschule Johannes Gutenberg

eingestellt am 14.01.2022 von Philine Schlick, Headerbild: Foto: Alexander Bernstein

In der 101. Oberschule Johannes Gutenberg an der Pfotenhauerstraße hat es am Freitagmittag gebrannt. Schüler*innen und Personal mussten evakuiert werden. Durch den Feuerwehreinsatz kam es zu Störungen im Linienverkehr. 

Schwarze Qualmwolken stiegen am Freitagmittag aus den Fenstern des ersten Obergeschosses der 101. Oberschule Johannes Gutenberg in der Johannstadt. Zwei Toilettenpapierhalter brannten – Brandstiftung ist nicht ausgeschlossen.

Feuer auf der Schultoilette

Als die Feuerwehr eintraf, waren die 420 Schüler*innen und das Schulpersonal bereits evakuiert. Während ein Feuerwehr-Trupp unter Atemschutz über eine Drehleiter hinauf zu den verrauchten Fenstern fuhr, verschafften sich weitere Trupps mit einem Strahlrohr Zugang über den Treppenraum in das Gebäude. Der Brand auf einer Schultoilette konnte mit einem Hohlstrahlrohr gelöscht werden.

Foto: Alexander Bernstein

Im Anschluss mussten die Räume aufwendig belüftet werden, um den Rauch aus dem Gebäude zu entfernen. Die Schüler*innen konnten Teile des Gebäudes bereits wieder betreten und damit in beheizten Zimmern untergebracht werden. Die Polizei ist vor Ort und hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Durch den andauernden Feuerwehreinsatz kommt es im Linienbetrieb der Dresdner Verkehrsbetriebe sowie dem Verkehr auf der Pfotenhauer Straße zu Behinderungen, meldet die Feuerwehr Dresden. Es entstand ein Sachschaden von 5000 Euro.

Projekte für Solidarität und Zusammenhalt in der Pandemie gesucht

eingestellt am 10.01.2022 von Philine Schlick, Headerbild: Foto: Anja Hilgert

Die Stadt ruft Vereine, Initiativen und gemeinnützige Träger dazu auf, Projektideen für Zusammenhalt und Solidarität in der Pandemie einzureichen. Die Frist endet am 31. Januar. 

Die Pandemie stellt die Gesellschaft für mannigfaltige Herausforderungen. Deshalb hat die Stadt Dresden einen Aufruf gestartet. Vereine, Initiativen und gemeinnützige Träger können sich noch bis Ende Januar mit Projektideen bewerben, die den Zusammenhalt und die Solidarität in der Gesellschaft fördern und stützen.

Impulse geben

„Die Pandemie stellt eine enorme gesundheitliche, emotionale und soziale Herausforderung dar. Insbesondere Seniorinnen und Senioren, Alleinerziehende, Alleinlebende und Vereinsamte leiden sehr unter der Situation. Viele plagen Ängste vor Vereinsamung. Sie vermissen das direkte Gespräch mit anderen Menschen, menschliche Nähe, ein Lächeln. Viele quält die Frage, wie es wohl in nächster Zeit weitergehen wird und sind emotional belastet. Das dürfen wir nicht tatenlos hinnehmen. Jetzt braucht es gezielte Impulse, damit die Menschen nicht ihren Mut verlieren und in der Isolation kaputtgehen“, sagt Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, ihres Zeichens Beigeordnete für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Wohnen.

Geld besonders für kleine Projekte

Es seien besonders auch die kleinen Gesten, die Mut machen und miteinander verbinden: „Ein liebes Wort am Telefon, ein freundlicher Gruß per Post, eine Aufmunterung am Balkon, ein gemeinsamer Spaziergang oder ein kostenloses Konzert in der Nachbarschaft zum Beispiel. Wir freuen uns auf viele kreative Projektvorschläge, um die negativen Auswirkungen der Pandemie zu reduzieren. Unsere Stadt soll wieder aufblühen“.

Für das Jahr 2022 stellt der Ausschuss für Soziales und Wohnen insgesamt 100.000 Euro für Projekte zur Linderung der Auswirkungen der Corona‐Pandemie für besondere Personengruppen im Stadtteil zur Verfügung. Mit dem Budget sollen möglichst viele kleine Veranstaltungen und Aktionen gefördert werden.

Die Grobkonzepte sollen nicht mehr als fünf Seiten umfassen. Wichtig ist der Fokus auf besonders betroffene Personengruppen, wie beispielsweise ältere, behinderte und vereinsamte Menschen. Jedes Projekt muss auf einen bestimmten Stadtteil ausgerichtet sein. Wenn der Projektvorschlag überzeugt, dann erhält die/der Einreicher*in eine Anforderung zur Antragstellung auf die Fördermittel.

Förderprogramm: In der Krise zusammenstehen

Vivi ist das erste Kind im Uniklinikum 2022

eingestellt am 04.01.2022 von Philine Schlick, Headerbild: Foto: Uniklinikum Dresden

Zwei frisch geborene Mädchen haben das neue Jahr im Uniklinikum begrüßt. Im vergangenen Jahr kamen in der Klinik insgesamt 2502 Kinder zur Welt. 

Einen freudigen Jahreswechsel bescherten im Uniklinikum zwei Mädchen, die das vergangene Jahr aus- und das neue einläuteten: Maja Marta erblickte am 31. Dezember um 22.33 das Licht der Welt. Vivi folgte am 1. Januar um 1.35 Uhr. Das berichtet das Uniklinikum, in dem laut eigener Statistik 2021 insgesamt 2502 Kinder auf die Welt kamen – zehn mehr als 2020. Darunter sind 107 Zwillingsgeburten (2020: 132) sowie zwei Drillingsgeburten (2020: 1).

„Wir setzen alles daran, um den Frauen eine natürliche und schöne Geburt zu ermöglichen“, sagt Prof. Pauline Wimberger, Direktorin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. „Die konstanten Geburtszahlen belegen, dass das Vertrauen der werdenden Eltern in das Uniklinikum auch in dieser schwierigen Zeit unverändert hoch bleibt. Das freut uns sehr!”

Väter im Kreißsaal sind möglich
Die Unsicherheit ob der Infektionsgefahr sei in Zeiten der Pandemie groß. Das wissen auch die Mediziner*innen, die Hebammen und Pflegenden in den Kliniken für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie für Kinder- und Jugendmedizin des Dresdner Uniklinikums.

„Es ist uns besonders wichtig, gerade in dieser Zeit, den werdenden Müttern helfend zur Seite zu stehen und Ängste zu nehmen“, so Prof. Wimberger. Deshalb sorge das ärztliche und pflegerische Team auch während der herausfordernden Zeit in der Corona-Pandemie dafür, dass sich die Mütter und Kinder im Kreißsaal und auf Station wohl und sicher fühlen: „Trotz des COVID-19-Geschehens haben wir es den Vätern beziehungsweise einer anderen festen Begleitperson durchgehend ermöglichen können, die Geburt des Kindes im Kreißsaal mitzuerleben. Je nach Verfügbarkeit können auch die Familienzimmer auf der Wochenbettstation weiterhin durch die Väter oder eine andere feste Begleitperson mit belegt werden sagt Prof. Pauline Wimberger.

Straßenbahn-Crash an der Blasewitzer-/Fetscherstraße

eingestellt am 04.01.2022 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS

Bei dem Zusammenstoß zweier Straßenbahnen ist am Montagnachmittag eine 24-Jährige in der Johannstadt verletzt worden. 

Zwei entgegenkommende Bahnen der Linie 6 sind an der Kreuzung Blasewitzer-/Fetscherstraße am Montag gegen 17 Uhr aufgrund der Weichenstellung ineinander gefahren, berichtet die Polizei.

Die Bahn mit Richtung Niedersedlitz musste aus den Gleisen gehoben werden und streifte dabei einen Funkstreifenwagen. Durch den Zusammenprall wurde eine 24-Jährige in der Straßenbahn in Richtung Wölfnitz leicht verletzt. Es entstand ein Sachschaden von insgesamt rund 200.000 Euro.

Worte zur Zeit zwischen den Jahren

eingestellt am 29.12.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Foto: Philine Schlick

Die wirklich großen Dinge geschehen mitunter leise – und so tritt auch dieses neue Jahr ein. Kein Böllerkrach, kein Massentaumel. Nach den stillen Weihnachtstagen kommt 2022 heran gerauscht mit dem Flügelschlag der Tauben, mit dem Rascheln des Elbgrases im Wind.

Es ist der Stille zu verdanken, der verordneten Winterruhe, dass ich diese letzten Tage des Jahres so verbracht habe, wie es stets auf meinem inneren Wunschzettel steht, sich aber selten erfüllt: auf das Sofa gebreitet wie ein aushauchender Luftballon, verdient müde und angemessen geschafft, vertieft in den Tanz einer feinen Webe über dem Heizkörper. Denn das Vergangene hat Kraft gekostet. Auch Glück braucht Kraft.

Eichbaum im Schnee. Foto: Philine Schlick

Eine endliche Dunkelheit

So fand in der Heimat neben dem großen Schlemmen das große Schlafen statt. Entgegen aller Befürchtungen und der sonst unumgänglichen Präsenz, saß das Virus nicht mit am Tisch. Es wurde tot geschwiegen, war wenigstens für wenige heile Stunden besiegt, begraben wie ein Kriegsbeil. Ein Weihnachtswunder, wie alle da saßen. Beim Erzählen der Verluste, beim Zusammenlegen von Trost. Horch, nichts kam von draußen rein in diese warme Stube aus Aroma und Kerzenlicht, keine Spuren führten zum Haus hin – nur davon weg, durch pulvrigen, knirschenden Schnee in eine endliche Dunkelheit.

Über Nacht zauberte Väterchen Frost fragile Zepter aus dürrem Gras. Vergängliche Kristalle funkelten Leuchtsignale in ein alpines Himmelblau und an den Fenstern gediehen Eisblumen. Eine weiße Weihnacht, wer hätte es gedacht. Die folgenden Feiertage waren der Willkür vieler Wetter unterworfen: Schnee und Sonne, Tauwetter und Wind. Eben waren die Spazierwege noch hart wie gefrorenes Kaninchenfell, jetzt schon matscht es unter der Fußsohle wie im April.

Alles tritt deutlicher zu Tage im Winter. Foto: Anja Hilgert

Das Schwungrad holt neu aus

Das Wetter sieht von drinnen immer schlimmer aus, als es draußen tatsächlich ist, besagt die wahrhaftigste Bauernregel. Und so entpuppt sich grauer Nieselpiesel beim Durchschreiten als erquickender Küstennebel mit einem pfirsichfarbenen Abendhauch über der Altstadt. Die Rauhnachtsträume bleiben vage – auch das neue Jahr hüllt sich in Schweigen. Es bleibt lieber unerkannt, als zu viel zu versprechen. In der Johannstadt blühen hinter den Fenstern noch Sterne. Weihnachten klingt nach, die Zeit wandert im Schneckentempo und lässt Rückblicke zu.

Auf ausgezählte Wahlen, gegrabene Gruben, Dialoge, Paradiesvögel, vergangene Feste, verklingendes Feuerwerk, Abschiede, Ruhmestaten, endlich Vollbrachtes, kosmische Hochzeiten, eine Siedlung in der Schule, unbezahlbare Geschenke, gelegte Eier, Kämpfer*innen, lang erwartete Lichtblicke, Bahnbrechendes, neue Nachbar*innen, ehrende Blüten, große Pläne, bis wieder hin zu eisigen Zeiten am Ende des Jahreskreises.

Jetzt holt das Schwungrad neu aus, alles steht auf Anfang. Es liegt an uns, das Kommende zu begrüßen, zu gestalten und zu schmücken.

Wir danken Ihnen, liebe Leser*innen, für Kommentare, Zuspruch, Kritik und freuen uns auf 2022 mit Ihnen! Bleiben Sie gesund und bleiben sie neugierig.

 

Herzlich im Namen der Stadtteilredaktion,

 

Philine Schlick

 

Stadtteilredaktion Johannstadt

Aus der Baum: Hier können Weihnachtsbäume entsorgt werden

eingestellt am 28.12.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Dieser Weihnachtsbaum hat Glück. Er darf weiterwachsen. Foto: Philine Schlick

Mit dem Jahresende naht auch das Aus zahlreicher Weihnachtsbäume in der Johannstadt. Damit diese sich nicht “in freier Wildbahn” stapeln, stehen ab Donnerstag bis zum achten Januar Container bereit.

In viele Weihnachtsstuben brachte er den richtigen Glanz: Der Weihnachtsbaum. Auf dem Konsum-Vorplatz ausgewählt und eingenetzt, erleuchtete er Herzen und Hinterzimmer. Leise rieselt nicht nur der Schnee, sondern auch die Nadeln.

Der Container ist für Weihnachtsbäume bestimmt. Foto: Philine Schlick

Die Stadt Dresden hat für die Entsorgung der Tannen und Fichten Sammelpunkte eingerichtet. An der Blumenstraße Ecke Arnoldstraße steht wie jedes Jahr ein großer orangefarbener Container für verbrauchte Bäume bereit. Auch der Wertstoffhof an der Hertelstraße 3 nimmt diese entgegen. Da die Nadelbäume zu Holzhackschnitzeln verarbeitet werden, müssen sie frei von jeglichem Schmuck und Plastik sein, informiert die Stadt. Die Entsorgung ist kostenlos.

Am Neujahrstag bleiben alle Annahmestellen geschlossen.

Weihnachtsbaum entsorgen 2021/2022

Trauer um Werner Ehrlich

eingestellt am 22.12.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Werner Ehrlich, aufgenommen am Pfingstsonntag 2018 von Bildermann.de/www.bildermann.de
Werner Ehrlich, vielfältiger Engagierter und prägende Persönlichkeit der Johannstadt, ist im Alter von 73 Jahren verstorben. Matthias Erfurth vom Johannstadtarchiv widmet ihm würdigende Worte in seinem Nachruf. 
Werner Ehrlich verstarb vergangene Woche im Pflegeheim “Clara Zetkin” in Johannstadt, dem einstigen Bürgerhospital. Für Werner – ich kannte ihn seit dem Dresdner Geschichtsmarkt anlässlich der 800-Jahr-Feier Dresdens im Jahr 2006 – war es die letzte Station als Kulturbürger in “seinem” Stadtteil Johannstadt, den er jahrelang mit legendären Ideen und Aktionen kulturell mitgestaltet hat. So gingen u. a. der Bürgerladen am Bönischplatz (1997-2003), das erste Plattenbaumuseum (2004) und die Wiederauflage des Elbefestes am Fährgarten (2002) auf sein Konto.

Unglaubliches Begeisterungstalent

Auch wenn Werner in den letzten Jahren nur noch selten in der Öffentlichkeit zu erleben war, so war er trotz nachlassendem Augenlicht doch immer noch hellwach, wenn es um Johannstädter Themen ging. Auf seinen Expertenrat etwa zum Stelenprojekt konnte man sich stets sicher sein oder bei der Recherche zur Geschichte und Geschichten dieses Stadtteils, dessen gleichnamigen Verein (gemeint ist hier der Bezirksverein für die Johannstadt, *Anm. d. Red.) und wie auch dem späteren Verein von Dresdens Erben im Zusammenhang mit dem Bau der Waldschlösschenbrücke stand er tatkräftig zur Seite.
Was mich als Weggefährte immer an Werner fasziniert hat, ist sein unglaubliches Organisations- und Begeisterungstalent: Man konnte mit einer Idee um die Ecke kommen und wurde am Ende von ihm überzeugt, doch gleich mit an die Umsetzung zu gehen. Damit einher gingen die ihm fernliegenden Berührungsängste, mit Firmenchef*innen und Politiker*innen um Geld und Projekte zu verhandeln.

Ein Dresdner Original

Unermüdlich, pragmatisch und auf das Miteinander bedacht versuchte er, Kultur- und Jugendprojekte anzuschieben. “Wenn dann alles läuft, und mich keiner mehr fragt, freu ich mich und such’ mir eine neue Aufgabe.” (Zitat DNN von 1998).
Sein gutes Herz mit großer Klappe hat nun aufgehört zu schlagen und die Geschichte des Stadtteils müssen nun andere mitschreiben – was bleibt, ist die Freude an diesem Herzensmenschen und Dresdner Original, an das wir uns dankbar und demütig erinnern können.

Mann rammt mit seinem Wagen Polizeiauto

eingestellt am 13.12.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS

Die die Polizei mitteilt,  ist in der vergangenen Nacht ein 47-Jähriger bei der Flucht vor der Polizei mit einem Streifenwagen zusammengestoßen.

Laut Aussage der Polizeibeamten wollten diese auf der Gerokstraße einen Ford Focus kontrollieren. Statt anzuhalten, sei der Fahrer über einen Parkplatz an der Permoser Straße geflohen. Kurz darauf sei er dem Streifenwagen auf der Dürerstraße entgegen gekommen, mit diesem zusammengestoßen und weitergefahren. Der Mann habe anschließend seinen Wagen stehen lassen und zu Fuß geflohen. Einsatzkräfte stellten ihn schließlich in einer Tiefgaragenzufahrt.

Der 47-Jährige war nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis und stand offenbar unter dem Einfluss von Amphetaminen. Gegen ihn wird nun unter anderem wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, Fahren ohne Fahrerlaubnis und Fahren unter Betäubungsmitteleinfluss ermittelt. Bei dem Zusammenstoß entstand ein Sachschaden von rund 20.000 Euro.

Betrug scheitert durch Begegnung im richtigen Moment

eingestellt am 13.12.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS

Ein falscher Polizist wollte einen Mann mit einem gemeinen Trick über den Tisch ziehen. Eine glückliche Begegnung wendete den Betrug ab. 

Wie die Polizei meldet, rief ein angeblicher Polizist am Freitag gegen zwölf Uhr mittags einen 88-Jährigen Johannstädter an. Er behauptete, dass seine Tochter einen schweren Verkehrsunfall verursacht hätte und nun ins Gefängnis müsse. Dies könnte jedoch durch Zahlung einer Kaution in Höhe von 20.000 Euro abgewendet werden.

Der Senior begab sich daraufhin zur Sparkasse, um das Geld zu besorgen. Dabei traf er auf seine Tochter, welche den Betrug aufdeckte.

Im Alter zusammen – der AWIG e.V.

eingestellt am 10.12.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Die gut ausgestatteten Gemeinschaftsräume mit Sofa, einem großen Tisch und sogar einer Küche sind der zentrale Treffpunkt für die WG – Mitglieder. Foto: Siri Köhler

Der AWIG e.V. vermittelt Senior*innen Hilfe und bietet Raum für Begegnung. Unsere Gastautorin Siri Köhler absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr im Bereich Kultur in der JohannStadthalle und hat sich die Betätigungsfelder des Vereins genauer angesehen. In ihrem Beitrag stellt sie die Angebote vor. 

Haben Sie eigentlich schon einmal darüber nachgedacht, wie Sie im hohen Alter leben möchten?

Es ist leicht, dieses wichtige Thema zu verdrängen, solange wir uns im alltäglichen Stress befinden, der Beruf viel Zeit einnimmt und sonstige Verpflichtungen kaum Raum für andere Gedanken lassen. Doch erreicht man erst einmal das Rentenalter, merkt man: Es kann schnell einsam werden. Wie in jedem anderen Altersabschnitt bleiben die Bedürfnisse gleich – soziales Miteinander, Freude, gemeinsame Erlebnisse. Das Bedürfnis für gegenseitige Hilfe und Unterstützung wird zudem zunehmend größer. Und häufig leider auch das Gefühl der Einsamkeit und Unsichtbarkeit.

Natürlich gibt es viele Möglichkeiten, im Alter nicht zu vereinsamen. Doch was ist, wenn die wöchentliche Sporteinheit zu wenig Sozialkontakt bedeutet? Was kann man tun, wenn man die Gemeinschaft dauerhaft sucht? An wen kann man sich wenden, wenn mal Hilfe beim Einkaufen gebraucht wird?

Gegen die Anonymisierung

Um älteren Menschen bei diesen Sorgen zu helfen, gründete der Verein AWIG e.V. – Alt werden in Gemeinschaft   1998 zum ersten Mal gemeinschaftliche Wohnprojekte für Senioren in Dresden. Sie realisierten damit den Wunsch, nicht alleine alt werden zu müssen, und bieten an, jeden Tag in einer gesicherten Gemeinschaft leben zu dürfen. Der Verein möchte damit eine Perspektive gegen die Vereinsamung im Alter zeigen und sich aktiv gegen die Anonymisierung älterer Menschen einsetzen.

Neben dem Projekt des gemeinschaftlichen Wohnens im Alter bot der Verein in den letzten Jahren weitere Projekte an, um älteren Menschen einen Anlaufpunkt zu bieten.

Wer gerne in Gemeinschaft ist, für den sind die schon erwähnten Wohnprojekte eine hervorragende Möglichkeit auch im Alter in Gesellschaft zu bleiben. Mit einer Ein-bis Zweizimmerwohnung besitzt jede Person einen eigenen Wohnbereich. Gleichzeitig gibt es einen Gemeinschaftsraum, lachen, spielen, planen und Zeit verbringen.  Im Allgemeinen liegt die Ausgestaltung der Zeit bei den Mitgliedern der Wohngemeinschaft, der AWIG e.V. steht unterstützend zur Seite. Das Wann und Wie entscheiden die Mitglieder. So entwickelte sich auch mit der Zeit jede Wohngemeinschaft unterschiedlich.

Spiel, Plausch, Planen, Kunst

Durch den gemeinsamen Austausch entwickeln sich Interessen, die gemeinsam ausgelebt werden wollen, wie beispielsweise die Begeisterung zur Kunst. So ist es natürlich auch wichtig und richtig, dass die Mitglieder auch Mitspracherecht haben bei der Auserwählung neuer WG-Mitglieder. Außerdem gibt es in jeder Wohngemeinschaft eine*n Sprecher*in, die/der sich regelmäßig mit den anderen Sprecher*innen der insgesamt fünf Wohnprojekte in Dresden trifft und austauscht.

In eine Wohngemeinschaft zu ziehen bedeutet natürlich immer auch Kompromisse zu schließen. Nicht jede*r möchte die im Alter noch eingehen. Viele schätzen die Ruhe, welche die Rente mit sich bringt. Um diesen Menschen aber dennoch eine Möglichkeit der Gesellschaft und gegenseitiger Unterstützung zu bieten, hat der AWIG e.V. im Jahr 2012 sein zweites Projekt ins Leben gerufen. Ehrenamtlicher ist es möglich, im Verein Senior*innen zu helfen oder sich selbst zu melden, wenn man Hilfe benötigt. Die Helfer bieten Unterstützung bei kleinen Tätigkeiten im Haushalt oder beim Einkaufen und haben selber gleichzeitig die Möglichkeit etwas Gutes zu tun und in Gesellschaft zu sein.

Für die älteren Leute – egal ob Helfer*innen oder Hilfesuchende – ergibt sich dadurch die Chance durch die gegenseitige Unterstützung neue Kontakte zu knüpfen. Nicht selten entstand dabei schon die ein oder andere gute Freundschaft.

Mit Unterstützung bis ins hohe Alter

Im Laufe der Zeit wurden viele Mitglieder des AWIG e.V. älter und erreichten einen Pflegegrad. Es folgte der Wunsch Hilfeleistungen zunehmend auch über die Pflegekasse abrechnen zu können. So begab sich der Verein auf die Suche nach Projekten, die das ermöglichen. Er wurde auf das Konzept der Nachbarschaftshilfe aufmerksam. Ein Konzept, das zu dem Zeitpunkt noch nicht ganz ausgereift war, sodass der Verein hier seine Rolle als Vermittler zwischen Pflegebedürftigen und den Helfer*innen sah.

Bis dahin konnten Helfer*innen und Hilfesuchende sich nur über ein Internetportal finden – eine ungeeignete Plattform, die nicht wirklich angenommen wurde und es dem Projekt nicht ermöglichte zu wachsen. Nun agiert der AWIG e.V. zwischen den Helfer*innen und Pflegebedürftigen, sodass zwischen den Parteien jetzt einfacher vermittelt werden kann.

Mit den verschieden Projekten konnte der Verein sich in den letzten 20 Jahren zu einem wichtigen Anlaufpunkt für Senioren entwickeln und Möglichkeiten bieten, dass ältere Menschen sich gegenseitig unterstützen, vor allem aber Aussicht bieten, im Alter nicht allein sein zu müssen.

Kleine Hilfen bewirken Großes

Aktuell hat es der Verein jedoch nicht leicht. Die Pandemie bedeutet weniger Kontakt. Das ist natürlich nicht leicht, viele schätzen die regelmäßigen Besuche ihrer Helfer*innen oder die Gemeinschaft. Da ist es natürlich verständlich, dass sich der Verein wünscht, dass die Situation sich bald wieder verbessert, dass ihre Mitglieder gesund bleiben und alle die Weihnachtszeit dennoch genießen können.

Wenn sie sich selber beteiligen möchten, dann können Sie sich gerne an den AWIG e.V. wenden. Nachbarschaftshelfer*innen oder ehrenamtliches Mitglied kann jede*r werden, die/der gerne hilft. Für eine kleine Aufwandsentschädigung kann viel Großes bewirkt werden. Als Helfer*in oder Ehrenamtliche*r bieten Sie Gesellschaft, Hilfe und Hoffnung – und machen sich oft selbst damit noch eine große Freude. Der Verein freut sich immer über neue Helfer*innen und hofft im neuen Jahr sein Angebot noch erweitern zu können.

AWIG e.V. Dresden

  • Ehrlichstraße 3, 01067 Dresden
  • 0351/46 62 914
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Poetische Wälzer zu Weihnachten

eingestellt am 09.12.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Poesie für das Jahr. Foto: Birgit Kretzschmar

365 Tage Poesie soll das neue Jahr bringen – das dachten sich die Mitglieder der Poesiewerkstatt, zu denen auch Birgit Kretzschmar aus der Johannstadt gehört. Die Gruppe hat pünktlich zum Jahresende zwei dicke Poesie-Jahreskalender herausgegeben.

Birgit Kretzschmar hat lange warten müssen. Die unterbrochenen Lieferketten lassen alles nicht so reibungslos wie gewohnt verlaufen. Dann präsentierte sich ein Probeexemplar nicht in der gewünschten Papierqualität – doch jetzt sind sie endlich da, die poetischen Jahreskalender der Poesiewerkstatt. Zwei dicke Wälzer haben die 31 Poet*innen aus Österreich, der Schweiz, Südtirol und Deutschland zusammengestellt.

Maskottchen Theo Retisch
Maskottchen Theo Retisch

“Es sind 2 Bände geworden. Band eins mit den fest terminierten Feiertagen mit 927 Seiten und ein zweiter Band mit den flexiblen Feiertagen. Der hat 176 Seiten”, erklärt Autorin Birgit Kretzschmar. Sie nennt die flexiblen Feiertage scherzhaft “Wandertage” und vertritt in den Bänden zusammen mit ihrem spitzfindigen Maskottchen, dem Knotenmännchen Theo Retisch, die Landeshauptstadt.

Im nächsten Jahr, wenn es die Pandemie zulässt, möchte Frau Kretzschmar die Bücher Senioreneinrichtungen bei einem persönlichen Besuch zur Verfügung stellen. Bis dahin sind sie bei ihr erhältlich: “Ich nehme gern Bestellungen entgegen – kontaktlose Übergabe an meiner Bürotür oder Versand per Post – lässt sich absprechen.” Die Lieferzeit beträgt zehn Tage, gibt sie zu bedenken, damit die Ladung Poesie noch rechtzeitig unter dem Weihnachtsbaum zu liegen kommt.

Preise:
Band 1 in Farbe: 65,50 Euro
Band 1 in Schwarz-Weiß: 55 Euro
Band 2 in Farbe: 25 Euro
Band 2 in Schwarz-Weiß: 20,50 Euro

Poetische Jahrekalender

  • Bestellungen sind unter diesem Link möglich