eingestellt am 23.03.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS
In der Nacht zum Montag haben Unbekannte einen VW Up! auf der Junghansstraße beschädigt.
Die Täter schlugen eine Seitenscheibe des Wagens ein und verursachten einen Schaden in Höhe von etwa 300 Euro. Nach erster Übersicht stahlen sie nichts aus dem VW.
eingestellt am 22.03.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Das Cover von "Johannissimo" und Einblicke in das Online-Interview. Quelle: L. Schäfer
Mit der Schülerzeitung “Johannissimo” ist am Gymnasium Johannstadt trotz Lockdown ein Projekt erfolgreich weitergelaufen, das Schüler*innen eine Stimme gibt. Die wöchentlichen “Redaktionssitzungen” fanden online statt. Die zweite Ausgabe erscheint als Lektüre für die Osterferien.
Drei Monate war das neu gegründete Gymnasium Johannstadt geöffnet, dann musste es wegen der Pandemie die Pforten wieder schließen. Ein schwerer Start mit wenig Kontakt zwischen Eltern, Lehrer*innen und Schüler*innen. “Es war ein krasses Jahr”, resümiert die Schulleiterin Sonja Hannemann.
Ein Lichtblick in dieser Zeit war das erfolgreiche Ganztages-Angebot “Johannissimo”. Es ist die Schülerzeitung des Gymnasiums Johannstadt, dessen erste Ausgabe kurz vor Weihnachten erschien. “Nach nur fünf Wochen! Ich war komplett baff”, staunt die Leiterin immer noch.
Alle sind dabei geblieben
Unter der Anleitung der Medienprofis Sandra Heuschmidt und Lutz Schäfer gestalteten ein Dutzend interessierte Grundschüler*innen ihre eigene Zeitung. Mit Computerspielrezensionen, Lesetipps und nachdenklichen Texten. Normalerweise würden die Treffen einmal in der Woche nachmittags in der Schule stattfinden – so lief alles über den Bildschirm. Und mit Erfolg.
“Alle Schüler sind dabei geblieben”, berichtet Lutz Schäfer lächelnd. “Und wir haben alles, was wir angefangen haben, fertig bekommen. Das ist ungewöhnlich.” Der Medienstratege bietet gemeinsam mit seiner Kollegin Sandra Heuschmidt Ganztagsangebote in Sachen Medienkompetenz an verschiedenen Dresdner Schulen an. Kurz nach der Neugründung kam man mit dem Gymnasium Johannstadt in Kontakt.
Ein Geschenk des Himmels
“Zum Inhalt geben wir den Kindern keine Vorgaben”, sagt Sandra Heuschmidt. “Wir fragen: Für was interessiert ihr euch? Was geht in euch vor? Dann helfen wir bei der Umsetzung.” Entstanden ist ein buntes Magazin, dessen erste Ausgabe die Schüler*innen mit in die Weihnachtszeit nehmen konnten. Ein großes Geschenk, ein dicker Erfolg in einer Zeit, in der viel abverlangt wurde und wenig Ausgleich in Spiel und Begegnung erfolgen konnte.
“Johannissimo” hat eine Brücke geschlagen und den jungen Autor*innen die Möglichkeit zur Teilhabe gegeben, berichten die Leiter*innen. “In manchen Kindern sind ganz neue Seiten wach geworden”, hat Sonja Hannemann beobachtet. Während der Lockdown an vielen Stellen dämpfend wirkte, hat er an anderen verborgene Talente offenbart. Die Zeitung war für die zwölf Kinder der AG eine Möglichkeit, gesehen zu werden und zu gestalten: “Ein echtes Geschenk des Himmels.”
Möglichkeit zur Teilhabe
Kurz vor Ostern wird die zweite Ausgabe von “Johannissimo” erscheinen. Wieder ein selbst gestaltetes Werk, das die Macher*innen ihren Mitschüler*innen stolz mit nach Hause geben können.
Die Zeitung steht passwortgeschützt auch auf der Webseite des Gymasiums zur Verfügung. Für eine größere Verbreitung muss noch an Konzept und rechtlichen Grundlagen gefeilt werden. “Obwohl wir sehr überrascht waren, wie präsent den Schüler*innen das Thema Urheberrechte war”, sagt Lutz Schäfer.
Die Perspektiven für “Johannissimo” sind offen: “Wir wollen die Möglichkeit nutzen, uns mit der Johannstadt zu vernetzen und mehr über den Stadtteil zu erfahren, in dem wir lernen.” Die Schülerzeitung sei eine wunderbare Möglichkeit zur Teilhabe und habe enormes Potential, ist sich Sonja Hannemann sicher.
Die Johannstadt erkunden
“Wir möchten noch mehr Projekte angehen.” So gebe es die Möglichkeit, mit Schüler*innen ein Denkmal im Stadtteil zu betreuen oder bei Spaziergängen Senior*innen zu begegnen. Voraussetzung ist natürlich, dass die Corona-Situation sich entschärft.
“Zu Weihnachten haben sich unsere Schülerinnen und Schüler an einer Postkarten-Aktion beteiligt und an die umliegenden Senior*innenheime geschrieben”, erzählt die Schulleiterin.
Nicht nur im Viertel, auch in der Schule ist die Mitgestaltung der Kinder gefragt. Zu einem Wettbewerb zur Gestaltung des Lichthofes gingen zahlreiche Vorschläge zu Möbeln und Einrichtung ein, die man berücksichtigen werde. Das Gymnasium Johannstadt kommt an im Viertel – entgegen aller Widrigkeiten.
eingestellt am 19.03.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Ein großer Innenhof-Baum, an dem sich nicht nur Amsel, Elster und die gelegentliche Taube erfreuen.
Foto: Patrick Petschel
Auch 2022 soll es einen Johannstädter Foto-Kalender geben. Die Bilder dafür werden im Rahmen eines Wettbewerbs im Stadtteil gesammelt. Noch bis Sonntag können Bürger*innen abstimmen, unter welchem Motto dieser ausgelobt wird.
Im vergangenen Jahr organisierten Bertil Kalex und Marie Engelin einen Fotowettbewerb zum Thema Lieblingsbäume in der Johannstadt. Angeknüpft waren geführte Spaziergänge, die einluden: “Zeig mir deinen Lieblingsbaum.”
Das Projekt erhielt viele positive Rückmeldungen, also krempelt Bertil Kalex die Ärmel hoch und bereitet die nächste Runde vor: In einer Umfrage hat er Themenvorschläge gesammelt, über die noch bis Sonntag in einer Online-Umfrage abgestimmt werden kann. Fotos zu welchem Thema sollen 2022 im Johannstädter Jahreskalender versammelt sein?
Vergessene Orte, Fensterblicke, ein Mix aus historischen und künstlerisch gestalteten Postkarten, Visionen – oder doch lieber wieder Bäume? Die Bürger*innen haben die Wahl.
Sobald das Thema feststeht, macht sich Bertil Kalex an die Umsetzung des Fotowettbewerbs.
eingestellt am 18.03.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS
Am Mittwochnachmittag wurde der Feuerwehr ein Küchenbrand an der Elsasser Straße gemeldet. Die Mieter hatten den Brand bei der Ankunft der ersten Einsatzkräfte bereits selbst gelöscht.
Sie hatten Speisen in einer Pfanne zubereitet, die plötzlich in Brand gerieten. Dabei fing auch die Ablufthaube über dem Herd Feuer. Die Mieter löschten den Brand mit einer Decke und flohen aus der Wohnung. Der Rettungsdienste versorgte die Mieter ambulant vor Ort. Die Feuerwehr führte eine Belüftung der leicht verrauchten Küche durch und entfernten verbrannte Teile der Ablufthaube aus der Wohnung. Es wurde niemand verletzt.
eingestellt am 16.03.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Blick auf die WiD-Baufläche am Käthe-Kollwitz-Ufer. Quelle: WiD
Nicht nur an der Florian-Geyer-Straße, auch am Käthe-Kollwitz-Ufer plant die WiD ein neues Wohnhaus. Für den Entwurf hatte die Wohnungsgesellschaft einen Wettbewerb ausgerufen. Der Siegerentwurf steht jetzt fest – 2022 soll Baustart sein.
Die WiD plant zwei neue Wohnhäuser in der nördlichen Johannstadt. Eines entsteht an der Florian-Geyer-Straße, ein weiteres ist am Käthe-Kollwitz-Ufer geplant. Für ersteres haben die Vorbereitungen auf dem Gelände vor wenigen Wochen begonnen, für zweiteres steht jetzt ein Entwurf fest.
Historie und Moderne treffen aufeinander
Im Dezember hat die WiD einen Wettbewerb an fünf Architekturbüros ausgeschrieben. Im Februar gingen die Entwürfe bei der WiD ein und wurden durch ein Gremium bewertet. “Sowohl die Auswahl der Büros als auch die Aufgabenstellung wurden gemeinsam mit dem Stadtplanungsamt definiert”, gibt Claudia Herzog von der WiD bekannt.
Der Standort des Hauses stelle hohe Anforderungen an das Erscheinungsbild, berichtet sie. Historische Umgebung treffe auf neuzeitliche Bauweise – das städtebauliche Erscheinungsbild des künftigen Quartiers muss dem gerecht werden.
Berücksichtigt werden mussten auch die angespannte Parkplatzsituation und der Wunsch nach Stadtgrün in der Umgebung. “Die Teilnehmer haben sehr unterschiedliche Konzeptideen eingereicht”, so Herzog.
Bebauung in L-Form, 130 Wohnungen
Letztendlich sei die Entscheidung nach städtebaulichen Aspekten, Grundrissstruktur, den Wohnungsschlüsseln und den Kosten getroffen worden.
“Nach Abwägung der Vor- und Nachteile wurde ein Konzept ausgewählt, welches auf Grund der guten Grundrissstruktur, dem gestalterischen Anspruch, der Lösung des ruhenden Verkehrs sowie der Umsetzung des zweiten Fluchtweges etwas mehr hervorsticht und eine sehr gute Basis für eine weiterführende Planung darstellt”, begründet Herzog.
Gebaut werde der Wohnungskomplex in L-Form entlang des Käthe-Kollwitz-Ufers und der Planstraße verlängerte Elisenstraße. Auf ca. 8500 Quadratmetern Wohnfläche entstehen 130 Wohnungen in der von dem Landeshauptstadt geforderten Wohnungsmix: Etwa 30 Wohnungen seien für den freifinanzierten Wohnungsbau vorgesehen.
Sechs Geschosse, Baustart 2022
Das neue Wohnhaus soll sechs Stockwerke in die Höhe wachsen und über fünf Eingänge zugänglich sein. Im Innenhof des Komplexes sind Grün- und Spielflächen angedacht. Auch dieses Haus soll über eine Tiefgarage verfügen.
“Wenn alles planmäßig verläuft, wollen wir 2022 mit dem Bau zu beginnen. Die Bauzeit schätzen wir auf ca. zwei Jahre, so dass wir zu Anfang 2025 ein bezugsfertiges Areal am Käthe-Kollwitz-Ufer haben”, sagt Claudia Herzog.
eingestellt am 14.03.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Auf der Gedenkfeier zu Ehren Marwa El-Sherbnis am 1.Juli im elften Jahr nach dem Mord. Foto: Anja Hilgert
Am Montag starten die Internationalen Wochen gegen Rassismus. Dresden beteiligt sich an der Veranstaltungsreihe, die seit 25 Jahren existiert. Auch in der Johannstadt finden Veranstaltungen statt. Hier, an der Holbeinstraße, war die letzte Wohnstatt des ermordeten Vertragsarbeiters Jorge Gomondai. Und hier starb im Landgericht Marwa El-Sherbini durch 18 Messerstiche.
Die Internationalen Wochen gegen Rassimus finden seit nunmehr 25 Jahren statt und machen auf Missstände und Verletzungen aufmerksam, die durch Diskriminierung und Herabwürdigung von Menschen aufgrund sozialer, körperlicher oder kultureller Eigenschaften entstehen.
Rassistische Vorurteile und Anfeindungen, strukturelle Benachteiligung und Unterdrückung gehören nach wie vor zum Alltag zahlreicher Betroffener. Auch in der Johannstadt laden Veranstaltungen dazu ein, sich zum Thema zu informieren, auszutauschen und Position zu beziehen.
Im Gedenken an Marwa und Jorge
In Dresden wird vor allem dem ermorderten Vertragsarbeiter Jorge Gomondai gedacht, zu dessen Gedenken der Platz zwischen Hauptstraße und Albertplatz in der Neustadt benannt ist. Es ist die Stelle, wo Jorge Gomondai am Ostersonntag 1991 von einer Gruppe Jugendlicher aus der Straßenbahn gestoßen und durch Tritte und Schläge so schwer am Kopf verletzt wurde, dass er nach einer Woche im Krankenhaus verstarb. Er gilt als das erste Todesopfer eines rassistischen Übergriffs nach der Wiedervereinigung. Zuletzt wohnte er in einer Wohnung in der Holbeinstraße 42.
“Das Gedenken an Jorge Gomondai, dessen rassistisch motivierte Ermordung sich 2021 zum 30. Mal jährt, erinnert uns an die Folgen von Menschenfeindlichkeit und Hass und mahnt, das Zusammenleben tolerant und gewaltfrei zu gestalten”, erklärt OB Hilbert in seinem Grußwort zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus.
Marwa El-Sherbini war als Zeugin in einem Gerichtsprozess am Dresdner Landgericht geladen. Sie hatte einen Mann wegen rassistischer Beleidigung angezeigt. Dieser Angeklagte tötete die Frau im Gerichtssaal mit 18 Messerstichen aus rassistischen und islamfeindlichem Motiven heraus. Marwa El-Sherbini war zu diesem Zeitpunkt schwanger. Um ihren gewaltsamen Tod zu mahnen, trägt der Park vor dem Dresdner Landgericht in der Johannstadt seit 2020 ihren Namen.
Kundgebung am Marwa El-Sherbini-Park
Am Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März organisiert die SPD-Fraktion Dresden eine Kundgebung mit verschiedenen Redebeiträgen und anschließendem Open Space am Marwa El-Sherbini-Park. Das Motto lautet: “Für Jorge, Marwa und Dich: Kein Platz für Rassismus in Dresden!” Die Veranstaltung beginnt um 11 Uhr.
Zweisprachige Schnitzeljagd
Der Johannstädter Kulturtreff organisiert am 24. und 29. März einen interkulturellen Spaziergang mit interaktiver Schnitzeljagd durch’s Viertel. Eine Smartphone-Rallye vermittelt Perspektiven auf die Johannstadt aus der Sicht einer Person mit Fluchterfahrung. Zum Einsatz kommt die App Actionbound. Treffpunkt ist jeweils der Johannstädter Kulturtreff an der Elisenstraße 35. Um eine Anmeldung wird gebeten.
Info-Veranstaltung zu privater Seenotrettung
Am 24. März findet zudem eine Infoveranstaltung statt. Von 18.30 bis 20 Uhr können sich Interessierte zu den Menschenrechtsverletzungen im Mittelmeerraum und zur privaten Seenotrettung informieren. Ein interaktiv gestalteter Vortrag und eine Diskussionsrunde erklären, warum die private Seenotrettung nicht kriminalisiert werden darf. Veranstaltet wird sie von der Dresdner Hochschulgruppe von Amnesty International. Auch hier wird um eine Anmeldung gebeten.
Internationale Wochen gegen Rassismus 2021
vom 15. März bis 6. April
21. März, 11 Uhr: Kundgebung am Marwa El-Sherbini-Park
24. März, 11 bis 12.30 Uhr: Interkultureller Spaziergang durch die Dresdner Johannstadt – Interaktive und zweisprachige Schnitzeljagd. Anmeldung: kontakt@johannstaedterkulturtreff.de
24. März, 18.30 bis 20 Uhr: Infoveranstaltung zur privaten Seenotrettung.
29. März, 16 bis 17.30 Uhr: Interkultureller Spaziergang durch die Dresdner Johannstadt – Interaktive und zweisprachige Schnitzeljagd. Anmeldung: kontakt@johannstaedterkulturtreff.de
eingestellt am 12.03.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Es brennt Licht in der Halle: Little John eröffnet am 26. März. Foto: Philine Schlick
In der ehemaligen Aldi-Halle neben dem Konsum wird gewerkelt. Viele Nasen haben sich in den letzten zwei Wochen an der Scheibe platt gedrückt. Das Geheimnis ist gelüftet: Der Fahrrad-Händler Little John Bikes zieht ein. Am 26. März soll die Eröffnung stattfinden.
Zum Wochenende sind die Umbauarbeiten nach zwei Wochen geschafft. Der regionale Fahrradhändler Little John Bikes zieht auf die 900 Quadratmeter Ladenfläche neben dem Konsum an der Pfotenhauerstraße ein.
Eine Fahrradwerkstatt für die Johannstadt
“Wir haben bereits vier Läden in Dresden”, berichtet Marketingleiter Jan Schneidewind. Ein Standort in der Johannstadt fehlt aber noch: “Es gibt hier viele Menschen, die Fahrrad fahren, die Elbe ist nicht weit und ein Laden mit Werkstatt in Reichweite bietet sich an”, begründet er die Wahl.
Little John Bikes ist 1997 aus einem Zuliefererbetrieb für Deutschlands größte Fahrradfabrik, der Biria, entstanden. Ursprünglich war die Firma in Neukirch in der Oberlausitz beheimatet. Im Jahr 2014 wechselte der Sitz nach Dresden. Little John gehört zu den großen der Branche.
Im Angebot ist alles vom Laufrad bis zum E-City-Bike. “Wir haben ein Vollsortiment!” Spezialisierte Biker wie Downhill-Sportler*innen dagegen würden bei Little John weniger fündig. “Wir sind der Händler für die fahrradfahrende Familie”, sagt Schneidewind. Wichtig ist dem Unternehmen, für Kund*innen erreichbar zu sein. Deshalb wird neben den Verkaufsräumen eine Werkstatt eingerichtet.
Eröffnung am 26. März
Gerade Corona habe bei vielen Menschen die Lust auf’s Radeln geweckt, erzählt Schneidewind. Gesundheits- und umweltbewusst die Umgebung erkunden liegt im Trend. “Viele haben sich schon interessiert erkundigt, wer hier einzieht und sich gefreut!”, erzählt der Pressesprecher. Zum Anfang beginnen ab 26. März fünf Mitarbeiter*innen ihren Dienst. “Mal sehen, wie es sich entwickelt.”
Eine Eröffnungsfeier kann natürlich aufgrund von Corona nicht stattfinden, aber die Werkstatt darf regulär öffnen. Einkaufen ist online, nach vorheriger Terminabsprache oder mit Click&Collect möglich.
Little John Bikes Johannstadt
geöffnet Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr und Sonnabend 10 bis 16 Uhr
eingestellt am 09.03.2021 von Torsten Görg (QM Johannstadt), Headerbild: Inspiration und Eingebung in der Johannstadt gesucht Foto: Anja Hilgert
Der Verfügungsfonds bietet auch 2021 wieder 20.000 Euro zur Förderung von Projekten von Bürger*innen und Einrichtungen im Soziale-Stadt-Gebiet “Nördliche Johannstadt”. Anträge auf Förderung können Bewohner*innen und Einrichtungen stellen.
Das Angebot richtet sich an Privatpersonen ebenso wie an Vereine und Initiativen. Wie das abläuft?
Die Idee muss in einem Projektantrag vorgestellt und kalkuliert werden. Das Quartiersmanagement unterstützt bei der Entwicklung von Projekten und der Erstellung von Anträgen. Das hilft, der eigenen Vorstellung einen Rahmen zu geben und konkrete Schritte zu erarbeiten.
Bei einer der Stadtteilbeiratssitzungen wird das Projekt präsentiert. Die Stadtteilbeirät*innen stellen Fragen, geben Tipps und wägen ab. Oft ergeben sich schon in dieser Fragerunde neue Impulse zur Umsetzung. Wer kann mit anpacken? Gibt es schon ähnliche Projekte, an die man anknüpfen kann? Danach wird abgestimmt. Und dann kann es los gehen!
Auf diese Weise wurden seit 2015 bereits rund 100 Projekte aus den Bereichen Sport, Soziales, Gestaltung, Freizeit, Umwelt, Kunst und Alltag umgesetzt. Eine Übersicht über alle geförderten Projekte findet sich unter diesem Link.
Die nächste Antragsfrist ist der 2. April 2021, die nächste Stadtteilbeiratssitzung wird am 29. April 2021 stattfinden. Die fertigen Anträge können beim Quartiersmanagement mit Sitz im Johannstädter Kulturtreff an der Elisenstraße 35 eingereicht werden.
Bürgerprojekte finanziert aus dem Verfügungsfonds
eine telefonische oder persönliche Beratung ist möglich am 11. März und 18. März von 9 bis 12 Uhr und am 15, März von 15 bis 18 Uhr
eingestellt am 09.03.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Die Initiative Hey Alter! übergab der 101. Oberschule neun Laptops zum Verschenken. Foto: Philine Schlick
Die Initiative “Hey Alter!” hat heute in einer feierlichen Übergabe im kleinsten Rahmen Schüler*innen der 101. Oberschule neun Laptops beschert. Diese sind gebraucht, aber voll funktionstüchtig. Sie kommen wie gerufen.
Schulleiterin Juliana Dressel-Zagatowski strahlt. Zumindest ist das unter ihrer Maske zu erahnen. Sie nahm heute im Foyer der 101. Oberschule neun Laptops entgegen, die sie an Schüler*innen verschenken wird. “Wir machen noch die Einweisung und dann werden die in Betrieb genommen!”
Auf der Suche nach alten Laptops
Überbracht haben die Geräte Tina Gruhl und Kai-Uwe Schurig von der IT-Firma PDV-Systeme Sachsen. Ehrenamtlich beteiligen sich beide an der Initiative “Hey Alter!” Diese möbelt gebrauchte Laptops wieder auf und spendet sie jungen Menschen. Gerade in der Krise eine große Unterstützung.
Bislang wurden deutschlandweit über 2300 Laptops durch “Hey Alter!” verteilt. “Wir sind immer auf der Suche nach Unternehmen und Privatpersonen, die ihre alten Geräte spenden”, sagt Kai-Uwe Schurig. Sie werden dann bei PDV-Systeme wieder zum Laufen gebracht. Derzeit herrscht krisenbedingt ein Mangel an überschüssigen Notebooks und Laptops.
Homeoffice und Homeschooling haben technische Geräte und einen Internetanschluss unabdingbar gemacht. Wer über beides nicht in ausreichendem Maße verfügt, wird schnell abgehängt.
Keine Unterrichts-Lücken entstehen lassen
“Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung und ihre Familien brauchen besondere Unterstützung”, weiß Juliana Dressel-Zagatowksi. “Sie haben nicht viel Zeit.” Es sei schwer, den Anschluss zu finden, wenn Land, Sprache und Schule neu sind. Das Pensum bleibe dasselbe wie für Muttersprachler*innen. Deshalb sei es wichtig, keine Lücken im Unterricht entstehen zu lassen.
Corona habe die Lehr-Situation ohnehin erschwert. “Ich hatte zu meiner Klasse am Anfang nur Kontakt über Quickmessage von Lernsax”, berichtet Hüseyin Küçük, der an der 101. Oberschule als Lehrer für Deutsch als Zweitsprache ist.
Hüseyin Küçük unterrichtet Kinder u.a. aus Afghanistan, Syrien, Bulgarien und Weißrussland. “Viele Fluchtrouten führen über die Türkei”, erzählt er. “Deshalb sprechen viele Kinder türkisch. Das ist praktisch für den Anfang, auch wenn ich im Unterricht nur deutsch spreche.”
Aus dem Lockdown lernen
Nicht alle Kinder haben einen eigenen PC zur Verfügung und kommunizieren via Smartphone. Für den Unterricht abseits der Schule ist das nur begrenzt geeignet, weswegen die neun Laptops händeringend gebraucht werden. Sie sind mit Linux und den gängigen Programmen bespielt, haben funktionstüchtige Kameras und neue Festplatten, stellt Kai-Uwe Schurig vor.
“Bei der Einrichtung eines Internetzugangs helfen unsere Schulsozialarbeiter”, bietet die Schulleiterin an. Denn schon “Papierkram” dieser Art ist für Nicht-Deutschsprachler*innen eine echte Herausforderung.
Ausgestattet mit der richtigen Ausrüstung birgt der Lockdown auch Chancen: “Zahlreiche digitale Kompetenzen haben sich unsere Schüler durch den Umgang mit Technik zuhause angeeignet”, berichtet die Schulleiterin. Aus allen 20 Klassen der 101. Oberschule wurden Empfänger*innen der “neuen alten” Geräte ausgewählt.
eingestellt am 09.03.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS
Unbekannte sind am Montagabend zwischen 18 und 21 Uhr in ein Büro an der Güntzstraße eingedrungen und haben unter anderem eine Kamera gestohlen.
Die Täter gelangten auf bislang unbekannte Weise in das Gebäude und begaben sich in einen Laborraum. Aus diesen stahlen sie eine Fototasche samt Kamera und zwei Objektiven im Gesamtwert von rund 1.900 Euro. Sachschaden entstand augenscheinlich nicht.
eingestellt am 08.03.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Schadstoffe können dem Schadstoffmobil bis zu einer Menge von 25 Litern kostenfrei übergeben werden. Foto: Philine Schlick
Das Schadstoffmobil kommt am Freitagabend in die Johannstadt
Am Freitag, den 12. März, macht das Schadstoffmobil Halt in der Johannstadt. An zwei Sammelpunkten können Batterien, Lackdosen, Frittieröle, flüssige Farben und Co. abgegeben werden. Arzneimittel gehören übrigens nicht zu den Schadstoffen …
Das Schadstoffmobil ist zwischen dem 8. und dem 27. März auf Frühjahrstour im Stadtgebiet. Am 12. März macht es auch Station in der Johannstadt. Schadstoffe können bis zu einer Menge von bis zu 25 Litern unentgeltlich abgegeben werden. Wichtig dabei ist, die Schadstoffe unvermischt, möglichst in den Originalbehältern direkt dem Annahmepersonal zu übergeben.
Gefahr für Mensch und Umwelt
Es ist nicht erlaubt, die Stoffe vor dem Eintreffen des Mobils am Straßenrand abzustellen, da Schadstoffe schädlich für Menschen, Tiere und die Umwelt sind. Aus diesem Grund sind sie mit einem orangefarbenen oder rot umrandeten Gefahrensymbol gekennzeichnet.
Insektenspray, Unkraut- und Schädlingsbekämpfungsmittel,Düngemittel
Imprägnier- und Abbeizmittel, PUR-Montageschaumdosen
mineralisches Öl wie Motor- und Getriebeöl, Kraftstoffe
quecksilberhaltige Abfälle wie Thermometer
Batterien, Akkus, Autobatterien
größere Mengen Speiseöle und -fette, Frittieröle
Medikamente nicht in die Toilette werfen
Abgelaufene Arzneimittel und Medikamentenreste sind keine Schadstoffe. Sie können in die Restabfalltonne geworfen werden. Sie sollten beim Öffnen der Tonne jedoch möglichst nicht sicht- und greifbar sein.
Flüssige Medikamente können in der verschlossenen Flasche in die Restabfalltonne. Medikamente können aber auch weiterhin am Schadstoffmobil oder auf den Wertstoffhöfen abgeben werden. Auf keinen Fall gehören Medikamente jedoch in die Toilette, da sie in der Kläranlage nur teilweise aus dem Abwasser entfernt werden können. Die Folge: Medikamentenrückstände gelangen in die Elbe und wirken sich negativ auf die Umwelt aus. So führen zum Beispiel Hormonpräparate zur Verweiblichung des Fischbestandes.
Bei der Abgabe ist als Schutzmaßnahme gegen das Corona-Virus der Mindestabstand von 1,50 Metern zum Annahmepersonal sowie zu anderen Bürgerinnen und Bürgern zu beachten.
Schadstoffmobil in der Johannstadt am 12. März
17 bis 17.45 Uhr, Reißigerstraße/Wallotstraße
18.15 bis 19 Uhr, Marschnerstraße/Striesener Straße
eingestellt am 07.03.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS
Unbekannte haben versucht, eine Seniorin um 900 Euro zu betrügen. Sie stellten einen Gewinn von 38 000 Euro in Aussicht.
Eine 77-jährige Dresdnerin wurde von Donnerstag auf Freitag mehrfach von Trickbetrügern über das Telefon kontaktiert, berichtet die Polizei.
Die unbekannten Personen stellten der Seniorin einen Gewinn von 38.000 Euro in Aussicht. Für die Abwicklung forderten sie GooglePlay-Karten im Wert von 900 Euro. Die Geschädigte kannte diese Zahlungsmethode nicht und bat ihren Sohn um Hilfe. Dieser erkannte den Betrug und informierte die Polizei.
eingestellt am 06.03.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Dr. Ralf Reinsperger verstarb im Januar 2021. Foto: privat
Am 10. Januar 2021 verstarb nach längerer Krankheit – viel zu früh, im Alter von 65 Jahren – unser Gemeindeglied und langjähriger Kirchenvorstandsvorsitzender Dr. Ralf Reinsperger. Auch an der Gründung des Stadtteilvereins Johannstadt war er als Vertreter der Johanneskichgemeinde beteiligt und im Stadtteil gut vernetzt und engagiert. Ein Nachruf von Tobias Funke.
Ralf Reinsperger hat in den vergangenen Jahrzehnten, davon allein zwölf Jahre im Kirchenvorstand, die Geschicke der Johanneskirchgemeinde entscheidend mitbestimmt und -geprägt.
Es gab in dieser Zeit viele Herausforderungen wie Pfarrvakanzen und Sanierungsstau in den Gemeindehäusern, Weiterentwicklung der Außendarstellung der Gemeinde, Perspektiven für die Trinitatiskirchruine und nicht zuletzt die Strukturreform in der Landeskirche – all diese Aufgaben ging Ralf Reinsperger mit Optimismus an, arbeitete zielstrebig an Lösungen und brachte seine eigene Leitungserfahrung ein.
Im Kirchenvorstand war er geschätzt wegen seiner Ehrlichkeit, er konnte zuhören und war immer bereit, Aufgaben zu übernehmen. Sein Grab auf dem Trinitatisfriedhof befindet sich in der Nähe des Andachtsplatzes mit freiem Blick zum Trinitatiskirchturm. Ralf Reinsperger wird uns an vielen Stellen schmerzlich fehlen. In der Hoffnung, dass nicht der Tod das letzte Wort hat gedenken wir seiner und befehlen ihn in Gottes Hand.
Im Namen des Kirchenvorstandes der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Johannes Kreuz Lukas Dresden,
eingestellt am 05.03.2021 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Entwurf des neuen Stadtteilhauses. Quelle: AKL (L10 und Jordan Balzer Schubert Architekten)
Was wäre, wenn… wir das Übliche einmal ganz anders angehen würden? Wenn das graue Einfallslose, In-Reihe-Abgestellte Bewegung und Farbe erhielte? Wenn aus der Kreuzungsmitte alltäglich immer gleicher öder Wege und schnöder Gewohnheitsabläufe sich plötzlich aus der alten Asphaltplatte ein begrünter Ort mit Festhalle hervortun würde: Ein Gebäude, das über Freitreppen, Aufgänge und Terrassen Zugang böte zu einem innen liegenden Saal und lichten Räumen, die – verschieden ausgestattet oder leer –einfach bereit stünden …
Zur freien Nutzung, ob Spiel, Tanz und Musik, Handwerk und Künste, Akrobatik, Sport und Zauberei, Sprachen und Esskultur, Besinnung, Gespräch und Begegnung – die Türen stünden mit allem Möglichen für alle offen! Was wäre, wenn … dies ein freundliches Haus für alle wäre, das um sich herum eine Insel von Stadtgrün bewahrt, welches Anwohner*innen Ruhe und Rast, Schatten und Durchlüftung, Spielfläche, sinnvolle Tat und Genuss für die Sinne stiftet.
Jetzt oder Nie: Das ist unser (Stadtteil-)Haus
Mit dem neuesten Bauprojekt hat die Stadt Dresden in der Johannstadt ein Herzstück in Arbeit: Bis 2025 steht der Neubau des Stadtteilhauses Johannstadt auf der Agenda.
Ein großer Plan setzt an: In der Mitte der nördlichen Johannstadt wird ein zentrales Haus neu gebaut: Ein Haus, auf das jetzt alle schauen. Ein Haus für diesen vielfältigen Stadtteil und für die unterschiedlichen Menschen, die hier leben. Das Stadtteilhaus Johannstadt! Unser Stadtteilhaus!
Die Möglichkeit, mitzuwirken an der Gestaltung des neuen Stadtteilhauses Johannstadt besteht jetzt! Und noch ist Zeit: Zwar liegen Entwürfe bereits in konkreter Form vor, doch bis zum Baubeginn 2023 sind noch eine Menge an Entscheidungen für die endgültige Gestaltung zu treffen, die 2021 engmaschig von Bürgerbeteiligungen begleitet werden sollen. Das zumindest ist die Hoffnung im Stadtteil: Bei diesem Großprojekt wirklich gefragt zu sein und an Stellen mitbestimmen zu dürfen, an denen reale Erfahrungen aus dem Leben vor Ort zählen.
Fragen stellen an die Planenden
Am 26. Februar startete die Landeshauptstadt Dresden mit einer Auftaktveranstaltung die allgemeine Bekanntmachung des Unternehmens: Aus dem zum Fernsehstudio umgebauten Plenarsaal des Dresdner Rathauses wurde eine zweistündige Dialogveranstaltung zum neuen Stadtteilhaus Johannstadt durchgeführt.
Diese fand digital in Form eines Livestream statt, dem man sich mit Fragen und Kommentaren zuschalten konnte. Eingeladen waren im Saal vor Ort sechs Expert*innen, die als Vortragende kompakt und verständlich Informationen aus ihren Resorts einbrachten. Diese dienten als Grundlage und Impuls zur online stattfindenden Frage-Antwort-Runde. Per E-mail, Facebook oder während der Liveveranstaltung im Chat und per Anrufbeantworter konnte das im Entwurf präsentierte Vorhaben befragt und in Frage gestellt werden.
Standortbestimmung mit Stadtplan
Nach dem Ausloten von vier möglichen Standorten wurde vom Stadtrat die Entscheidung bestätigt: Das neue Stadtteilhaus wird auf dem Grundstück Pfeifferhanns-/Florian-Geyer-Straße errichtet. Da, wo jetzt – hinter Konsum, Aldi und Ärztehaus die Grünfläche inmitten der Wohnblockbebauung und der Parkplatz vis-à-vis zum großen Plattenbau der WGJ liegen.
Thomas Pieper, Leiter der Abteilung Stadterneuerung im Stadtplanungsamt Dresden erklärte, inwiefern der lange bewährte, mittlerweile arg in die Jahre gekommene Bau des Johannstädter Kulturtreff e.V. auf der Elisenstraße 35 in Sachen Brandschutz, Barrierefreiheit, Raumausnutzung und angesichts hoher Asbestbelastung nicht mehr heutigen Anforderungen gerecht zu machen ist und von daher die Kosteninvestition in einen modernen Neubau aus städtebaulicher Sicht zukünftig Sinn macht.
Standortanalyse: Einer von vier
Die Standortanalyse für den Ersatzneubau unter dem Titel Stadtteilhaus Johannstadt ergab, dass
selbst bei Abriss des alten Kulturtreffs das Flächenangebot auf der Elisenstraße für einen neuen Baukörper zu klein ist und der Kulturtreff im Zuge der Bauarbeiten für Jahre hätte vorübergehend umziehen müssen – eine unlösbare Auflage.
Bei der zweiten Möglichkeit Käthe-Kollwitz-Ufer / Florian-Geyer-Straße (wo jetzt die WID baut) war die Notwendigkeit, sozial geförderten Wohnraum zu schaffen, überörtlich von vorrangiger Bedeutung.
Als dritte Option bot der jetzige Standort mit seiner zentralen Lage, großem Flächenangebot, guter Verkehrsanbindung und hervorragender Grünausstattung optimale Bedingungen, gleichwohl die Mehrstellplätze als Dringlichkeitsthema frühzeitig im Ortsteilbeirat Altstadt diskutiert und als Hinweis für den künftigen Planungsprozess angewiesen wurden.
Zum Zeitpunkt der Entscheidungsfindung war der vierte angedachte Standort, das Gelände der ehemaligen Schokofabrik, noch in privater Hand und für die Stadt ohne Zugriffsmöglichkeit, zudem von der Erreichbarkeit weniger günstig und baulich mit hohem Mehraufwand verbunden, da die einst vorhandene Straße im Weltkrieg verloren gegangen war.
Die öffentliche Mehrstellplatz-Parkfläche wird weichen und dem neuen Stadtteilhaus – bzw. im bisherigen Selbstverständnis des Johannstädter Kulturtreff e.V. gesprochen – dem Soziokulturellen Zentrum der Johannstadt als generations- und kulturübergreifendem Ort für Kunst, Kultur, Begegnung und Verständigung den Platz frei machen.
Alternativen zum Parken der privaten Pkw können nur zum Teil im Wohnumfeld neu geschaffen werden. Nutzer*innen privater Kfz werden auf neu entstehende Tiefgaragenangebote verwiesen bzw. auf ein Umdenken in Richtung der guten Anbindung ans öffentliche Nahverkehrsnetz und die neu geschaffenen Mobilitätspunkte mit Carsharing. Das stadtplanerisch nun konkret angefasste Problem ist noch nicht aus dem Raum, in dem es viele offene Fragen von Anwohner*innen und im Stadtteil tätiger mobiler Arbeitnehmer*innen gab. Das Aufgabenpaket wurde mitgenommen, auch die Anregung einer möglichen nächtlichen Nutzung des Flohmarktplatzes.
Wieso das Stadtteilhaus mitten im Wohngebiet gebaut würde, ohne dass Bewohner*innen vorher gefragt wurden, wollte jemand wissen. Stadtplanerisch stehen Gemeinwohlinteressen, die für viele Bewohner*innen von Nutzen sind, im Vordergrund der Planungen. Es handle sich um einen hochqualifizierten Ort für vielfältige kulturelle Angebote für die Bürger*innen des Stadtteils, erklärte Herr Szuggat und bestätigte dem Vorhaben die übergeordnete städtische Zustimmung.
Der Architekt
Rico Schubert als einer der verantwortlichen Architekten der »AKL I Architektenkooperation« (L10 Architekten GmbH & Jordan Balzer Schubert Architekten PartG mbB) bekundete heiter, ‚in Dresden zu bauen, in Dresden zu wohnen und sich darauf zu freuen, mit den Bürger*innen zusammen den Bau des neuen Stadtteilhauses weiter zu entwickeln‘.
Das junge Architekturbüro mit „Leidenschaft“ für „zeitgemäße Architektur mit Innovationscharakter“ hatte mit vorliegendem Entwurf den Wettbewerb für sich entschieden, der im Rahmen einer EU-Ausschreibung für Planer und Gewerke zum Stadtteilhaus Johannstadt öffentlich zu bestreiten gewesen war.
Daniela Tonk als Geschäftsführerin des Johannstädter Kulturtreff und Vertreterin der ins Stadtteilhaus umziehenden Vereine war vom Stadtteilbeirat Johannstadt in die Jury entsendet worden. Diese sah im Entwurf von AKL I Architektenkooperation sämtliche Bedarfe und Anforderungen an ein solches Haus gedeckt und kehrte positive Bewertungskriterien vor allem in Hinblick auf die Kosten hervor. Letztlich sei der Zuschlag vergeben worden aufgrund der besten Präsentation.
Das Architekturbüro von AKL I Architektenkooperation setzt selbst auf „ein bewährtes Repertoire an Formen, Ideen und Konzepten“ sowie auf „ zukunftsorientiertes und nachhaltiges Denken, aber auch Respekt vor Geschichte, Menschen und Orten“ und macht sich stark für die „Chance, Architektur in Verbindung mit ihrer Umwelt weiterzuentwickeln“.
Das klingt zunächst schon einmal gut und trifft sich gut am vorgesehenen Standort. Im ausgewiesenen Wohngebiet in Plattenbaustruktur ist die zentral umschlossene Grünfläche den Anwohnenden gold wert. An diese „angeschmiegt“, so erklärte Rico Schubert, solle das neue Stadtteilhaus auf dem Baugrundstück errichtet werden.
Wie sieht es aus, das neue Haus?
Mit seiner Entwurfspräsentation hat Rico Schubert die Stichwörter des “skulpturierten Bauköpers“ und der „Eingangstasche“ geprägt, die den schicken Neubau kennzeichnen.
Durch eine gewisse Höhendominanz rückt sich ein zweiteiliger Baukörper auftrittssicher in den Vordergrund, der mit großzügiger Freitreppe und Dachterrasse einladend in den Stadtraum wirkt. Das soll Freiräume kreieren und das Innen mit dem Aussen verbinden. Große, dem Licht zugewandte Fenster prägen die Seitenansicht zum Vorplatz hin. „Die Erdgeschossräume sind alle mit Fenstern. Wir wollen ein helles Haus, ein offenes Haus, wo man auch von aussen nach innen schauen kann“, erklärte Schubert. Gleich einem Sockel verschaffe der feine Höhenunterschied dem Gebäudekörper eine gewisse „Adresse“. Auf die Rückvergewisserung, ob der sehr hochwertig erscheinende Entwurf auch so hochwertig umgesetzt würde, beteuerte der Architekt, dass die Abweichungen sehr gering ausfallen werden: „Es wird ein hochqualifiziertes Objekt entstehen, da bin ich sicher“, sagte Schubert.
Bestandsgrün, Baubegrünung und Grün am Bau
Gleich zu Beginn gab der Architekt zu verstehen, dass Ersatzpflanzungen gemacht würden für die aus Sicherheitsgründen absehbar zu fällenden drei Bäume entlang der Pfeifferhansstraße. Mit Baumfällungen haben die Anwohner*innen der Pfeifferhansstraße ungute Erfahrungen gemacht. Die jetzt ans Werk gehenden Architekten garantieren, den größten Bestand an Bäumen zu erhalten, dennoch würden, wenn neu gebaut wird, alle Bäume noch untersucht. Die Frage nach weiteren Eingriffen in die Natur außer den Baumfällungen wurde klar verneint.
Während die Begrünung der Dachterrasse sehr gut für die ganze Wasserableitung sei und Wärmelasten zurückhalte, sei bei der Fassadenbegrünung angesichts der Baukostenobergrenze noch einmal draufzuschauen. Eine aus der Anwohnerschaft eingebrachte Befürchtung lautete: „Bisher kann ich auf grüne Bäume schauen. Wie kann man verhindern, dass ich auf einen grauen Klotz schaue?“ Der Architekt konnte versichern: „Man schaut auf einen neuen skulpturalen Baukörper mit Bestandsgrün und Neupflanzungen.“
Die offene Fassadengestaltung weckt Interesse, repräsentiert etwas Besonderes, Wiedererkennbares und zeichnet sich bei aller Eleganz durch eine bewusst robust und langlebig gewählte Bauweise aus, mit einer hochgedämmten Fassade als Primärenergiefaktor. Auf die Frage nach der Nachhaltigkeit der Baumaterialien gab Rico Schubert zu verstehen: „Auf jeden Fall mit Mineraldämmung und die Überlegungen gehen weiter, ob man versucht, Recyclingmaterialien mit einzubauen – darüber wird die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung entscheiden.“
Für die Nutzung der Grünfläche gibt es noch kein fertiges Konzept. Aus dem äußeren Kreis der Veranstaltung wurde die Idee des open gardening als gemeinschaftsbildender Maßnahme eingebracht, auch der Hinweis auf die mögliche Weiterentwicklung der Hochbeetkultur des bürgerschaftlichen Gemeinschaftsgartens Bönischgarten.
„So weit sind wir noch nicht“, sagte Frau Ostermeyer vom Stadtplanungsamt, zuständig für das Fördergebiet Johannstadt-Nord: „Die Planung der Grünfläche wird mitgenommen in den weiteren Prozess.“ Auch was dann mit der alten Fläche des ehemaligen Kulturtreff geplant ist, ließ sich noch nicht endgültig beantworten – die Aussicht besteht angesichts der hohen stadtklimatischen Wärmeentwicklung im Gebiet auf eine ausgeprägte Fläche von Kulturgrün.
Alleenverlängerung auf der Blumenstraße
Das Baufeld umliegend zum Grundstück, auf dem das Stadtteilhaus stehen wird, ist stadtplanerisch auch für die Neuplanung der Blumenstraße vorgesehen, die vor dem Krieg im Anschluss an den Bönischplatz verlief. Herr Szuggat sprach von Variantenuntersuchungen für die Wiederherstellung der Blumenstraße zur Quartierserschließung.
Laut jetzigem Entwurf würde die Blumenstraßen-Achse als Fahrstraße in Verlängerung zur Allee auf dem Bönischplatz am Ärztehaus vorbei, die Zulieferanfahrt von Konsum streifend bis vor zum Eingangsbereich des künftigen Stadtteilhauses auf die Pfeifferhannsstraße geschlagen. Eine Verkehrsader quer zur Grünfläche. Mit breitem Gehweg, aber befestigt, als Fahrstraße. Wie das mit der Argumentation für den grünen Standortfaktor übereinstimmt, bleibt eine unklare Stelle. Denn dass diese verbliebene, nur dürftig so zu nennende Oasen-Freifläche ihren Erholungs- und Aufenthaltscharakter an vorbeiziehende Fahrzeuge auf einer befestigten Blumen-Fahr-Straße abgeben soll, kann kein johannstädtisch gedachter Gedanke sein.
Parkplatzsuchenden zu verhelfen, noch besser um den Block zu kreisen oder Fußgänger*innen – die hier auf Einkaufswegen oder zur Schule entlang gehen und überwiegend spielende, Fahrrad fahrende Kinder und Rollator schiebende Ältere sind – zusätzlich Aufmerksamkeit auf die Vorfahrt von Kraftfahrzeugen zu schulen, ist in diesem Gebiet nicht nötig. Das zeigt schon die Diskussion um ein Tempolimit und um Radfahrbahnen auf der Pfotenhauerstraße. Wie viele Quadratmeter Fläche darf der Stadtteilwiese bleiben und in welcher Relation soll grün und durchlässig zu grau und versiegelt in der Johannstadt stehen?
Aus dem Publikum wurde der Begriff Shared space eingebracht, der als urbanes Designmodell die Staffelung und Unterbrechung in unterschiedliche Straßennutzungen wie zB die Unterscheidung von Gehweg / Fahrradweg / Fahrstraße mittels Bordsteinkante, Ampeln etc minimieren will zugunsten einer Aufmerksamkeit auf mehr übergängigen, gemeinsam genutzten (Verkehrs)Raum.
Info – Frage – Antwort
Alle eingehenden Fragen wurden „im Hintergrund geclustert“, den verschiedenen „Folienhorizonten“ zugeordnet und zu etwa einem Dutzend von Moderator Herr Schulz jeweils punktuell in den Themenblöcken eingebracht. Bis zum Ende der Veranstaltung nutzten die Möglichkeit 130 zugeschaltete Interessierte. Die Fragen werden aufbereitet und im Nachgang in die aktualisierte Webseite zum Bauvorhaben eingearbeitet. Die Ablauf der gesamten Veranstaltung ist seit dieser Woche als Aufzeichnung auf der städtischen Webseite freigeschaltet.
Stadtbezirksamtsleiter André Barth machte sich stark für eine aktive Vermittlung zwischen Stadtverwaltung und Bürger*innenanliegen vor Ort, für die in der Johannstadt 2015 das Quartiersmanagement zur Kommunikationsverbesserung eingeschaltet wurde und das auch für weitere Fragen, Nöte, Anregungen zum jetzigen Bauvorhaben direkter Ansprechpartner mit Sitz im Kulturtreff ist.
Neue Räume und ihre Nutzung
Frau Ostermeyer betonte einmal extra, dass ruhige Kreativangebote im Stadtteilhaus stattfänden, somit könne sie beruhigen, dass vom neuen Stadtteilhaus kein riesengroßer Lärm ausgehen werde und Anwohnende ihre Balkone weiterhin in Ruhe nutzen könnten.
Die Türen des Hauses stünden aber offen: Im Erdgeschoss neben dem großen Veranstaltungsraum befinde sich auch eine Öffentliche Toilette für die Johannstadt. Allerdings sei die Zugänglichkeit an die Schließzeiten des Stadtteilhauses gebunden. So attraktiv die Dachterrasse ist – öffentlich ist sie nicht. Garten und Dachterrasse einschließlich der Treppe sind halböffentlicher Raum und damit an Besuchszeiten und Veranstaltungsaktivitäten des Stadtteilhauses gekoppelt. Insofern ist ausgeschlossen, dass Bau und Terrasse für rein private (Geburtstags- oder Feierlichkeiten)Treffen oder nachts genutzt werden könnten. Damit beantwortete sich die Anfrage, wie dafür gesorgt sei, das Jugendliche das Terrain nicht als neuen Treffpunkt für sich entdecken und lärmend dort zusammenkommen.
Für Interessen von Jugendlichen werden derzeit parallel andere Standorte geschaffen, so der Umbau der Trinitatitskirchruine zur Ev. Jugendkirche und der Umbau der Schokofabrik zum Integrativen Familienzentrum. Ausserdem hat der Altstadtbeirat hat 94.000€ für Sportplatzertüchtigung an der Elbe, neben dem ehemaligen Fußballfeld bewilligt mit Volleyball und Basketball und zwei Tischtennisplatten, das wird in diesem Jahr dort entstehen. Und vielleicht sind Jugendliche auch nicht nur zum Fürchten …
Wer hat welche Bedürfnisse
Die nach den Planern zu Wort gerufene Geschäftsführerin des Johannstädter Kulturtreff e.V. (JoKT) Daniela Tonk erläuterte ausführlicher die Funktion des geplanten neuen Hauses für die Johannstadt. „Ich freue mich, dass es losgeht, mit den ersten Infos zum Stadtteilhaus!“, sagte sie und teilte die aus 30 Betriebsjahren gesammelten Erfahrungen der Arbeit des Johannstädter Kulturtreffs im Stadtteilviertel.
1990 noch in Trägerschaft der Stadt gegründet, verfolgte der ab 2001 als Johannstädter Kulturtreff tätige Verein per Satzung die Förderung von Kunst und Kultur in der Johannstadt. Das Wichtigste sei auch jetzt, dass es ein Haus für alle ist, betonte Daniela Tonk, die mit einem Kernteam von fünf Festangestellten, davon einer Projektstelle und zwei Freiwilligenstellen ein anspruchsvolles Programm meistert.
Die Ansprüche sind am Bedarf orientiert, der aus dem nahen Wohnumfeld und der Bevölkerungsstruktur des Viertels kommt: Kulturelle Teilhabe für bildungsferne Bevölkerungsschichten, körperorientierte Kreativangebote und offenes Atelier für Kinder und Jugendliche, Kurse, Workshops und Treffs für alle Sparten, Alters- Und Interessengruppen, Förderung von Kontakt, Begegnung und Austausch, generationsübergreifende Gruppen, Ausstellungen, Veranstaltungen und Diskurse zu bildungspolitischen Themen, Vermittlung zwischen Alt- und Neubewohner*innen des Viertels, Spracherwerb und Sprachvermittlung für Menschen, deren Herkunft nicht in Deutschland liegt. Die Durchführung von Festen und Feiern wie das stadtteilbekannte Gartenfest und das Fest des Friedens zählt zu den Aufgaben genauso wie die Beteiligung mit themenspezifischen Aktivitäten an den Dresdner Interkulturellen Tagen oder der Interkulturellen Woche gegen Rassismus.
Die Frage: Welches Angebot für “normale Bewohner*innen”, und nicht nur für die Randgruppe nutzbar sei, ermunterte Frau Tonk zu betonen, dass das Haus offen für alle ist: „Da findet jeder und jede etwas für sich vom Angebot. Es ist und bleibt dynamisch, sodass immer wieder neue Angebote entstehen, und wir nehmen gerne Anregungen auf, um Neues umzusetzen.“
So wie der Stadtteil selbst, sei das Angebot dynamisch und müsse es auch sein, wie Daniela Tonk mehrfach hervorhebt: „Wir wirken in den Stadtteil hinein und sind auf verschiedenen Ebenen gut vernetzt“, über Gremien und Stadtteilrunden, lokale Vereine, Johannstädter Originale, Akteure und Kooperationspartner*innen, die sich mit ihrem Engagement für ein vielfältiges Stadtteilleben in der Johannstadt einsetzen.
Umzug und Einzug ins Neue
Das seit 2019 an den Johannstädter Kulturtreff angeschlossene Großprojekt UTOPOLIS verstärkt unter dem Projektnamen Plattenwechsel – WIR in Aktion den Fokus auf ein Zentrum der Soziokultur in der Johannstadt. Das Projekt wirkt mit künstlerischen Methoden und Formaten partizipativ in die Nachbarschaft hinein und greift entstehende Bedürfnisse dynamisch und flexibel auf. Eine Aufgabe der Aktivitäten ist die Begleitung des Umzugs ins neue Haus, z.B. mit einer bunten Festivalwoche, die bereits diesen Sommer auf der Planungsfläche stattfinden soll.
Alle dauerhaften Untermieter*innen im Haus werden in der bestehenden Konstellation mit ins neue Stadtteilhaus umziehen: Das Quartiersmanagement bzw. der Stadtteilverein Johannstadt, der Ausländerrat Dresden mit dem Kooperationsprojekt Café Halwa und der langzeitig etablierte Jojo Kindertreff.
Die neuen Räume im Stadtteilhaus sind nach ihren Funktionen flexibel eingeplant: Es gibt eine Grund- oder eine Sonderausstattung und zusätzliche Schließfächer auf den breiter geplanten Fluren zur Lagerung von Bedarfsmaterial.
Atelierräume oder gar Proberäume gebe es nicht, aber immer die Hoffnung auf neu entstehende künstlerische Kurse. Daran im Rahmen der hauseigenen Nutzungsvereinbarungen mitzuarbeiten und sich neu zu melden lud Frau Tonk alle Anbieter*innen im Stadtteil herzlich ein. Auch in den großen, unterteilbaren Veranstaltungsraum kann man sich einmieten.
Ein Café für die Johannstadt!
Das Bonbon wickelte Frau Ostermeyer erst zum Schluss aus: Es soll im Stadtteilhaus ein Restaurant / Café / Kantine geben: „Wir wünschen uns ein möglichst spannendes Projekt“, sagte Frau Ostermeyer und meinte damit die noch ausstehende Ausschreibung und das Gesuch nach einem Betreiber für das Wunschobjekt einer kleinen, feinen Johannstädter Café-Kantine.
Gemeinsam mit Johannstädter Kulturtreff und dem Quartiersmanagement wird die Ausschreibung entwickelt: Gesucht ist möglichst ein Sozialunternehmen, das gemeinwesenorientiert wirtschaftet. Eine Aufgabenstellung des zukünftigen Cafés wird sein, Raum für private Veranstaltungen der Bürger*innen mit einzuräumen. In einer zuschaltbaren Mehrzweckräumlichkeit könnten dann die Geburtstags-, Tauf- und Jugendweihefeierlichkeiten der Johannstadt im privaten Festesrahmen stattfinden.
Nach 120 Minuten Dialog rauschte Moderator Herr Schulz der Kopf angesichts so vieler Johannstädter Akteure und Aktiver, Herr Szuggat war beeindruckt von der aufs Detail abgestimmten Fragevielfalt und Herr Barth sann im abschließenden Wort auf weitere partizipative Formate im Beteiligungsprozess für ein möglichst vielseitiges Gelingen des nun im Nest liegenden Neubaus.
Weitere Informationen
Das neue Stadtteilhaus Johannstadt auf dresden.de
Landeshauptstadt Dresden
Stadtplanungsamt, Abteilung für Stadterneuerung
eingestellt am 04.03.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Im Außenbereich des neuen Wohnhauses sollen Flächen zum Spielen entstehen. Foto: Philine Schlick
An der Florian-Geyer-Straße wird derzeit wie geplant der Boden für einen Neubau der Wohnungsbaugesellschaft Wohnen in Dresden (WiD) geebnet. Die Baumfällungen ermöglichen letzte Blicke auf die künstlerisch gestaltete Fassade der ehemaligen Kita. In ihren Bauplänen ist die WiD auf die Wünsche von Bürger*innen eingegangen und hat eine große Änderung vorgenommen.
Es kracht. Schwere Maschinen wühlen sich durch den Boden. Rund um die ehemalige Kita an der Florian-Geyer-Straße 13 hat sich das Dickicht gelichtet und übergroße bunte Gesichter schauen erstaunt in die Straßen. Sie zieren die Wände der ehemaligen Kita.
Abriss der Kita wird vorbereitet
Auf deren Grundfläche entsteht nach das neue WiD-Wohnhaus, dessen Grundfläche nur geringfügig größer sein soll. Der Bau wird allen Planungen nach im dritten Quartal 2021 starten und zwei Jahre andauern.
Derzeit wird alles für den Abriss der Kita vorbereitet. Dazu gehören auch Baumfällarbeiten. Sträucher und Bäume mussten weichen.
Bäume und Sträucher sollen nach Möglichkeit erhalten bleiben
“Auf dem Grundstück wurden bisher insbesondere notwendige Fällarbeiten und Arbeiten zur Befreiung vom Wildwuchs vorgenommen. Für den bevorstehenden Abriss der ehemaligen Kindertagesstätte wurde ein Bauzaun errichtet”, berichtet Claudia Herzog von der WiD.
“Alle Begrünungen, die in irgendeiner Form erhalten werden können, werden vor Beginn der Maßnahmen gesichert, so dass sie vor Einflüssen in Folge der Arbeiten geschützt sind. Außerdem werden nach Fertigstellung der Gebäudeteile auf dem Grundstück großzügige Ersatzpflanzungen vorgenommen.”
Bürgerbeteiligung: WiD baut niedriger
Nach dem Einbezug von Bürger*innen fällt der geplante Mehrgeschosser an der Ecke Bundschuh-/Florian-Geyer-Straße niedriger aus als einstmals angedacht. Außerdem werden nicht ausschließlich Sozialwohnungen angeboten, um eine Durchmischung des sozialen Gefüges zu erreichen. Von den 79 Wohnungen werden 62 mietpreisgebunden sein, besagt die Webseite der WiD.
Vergangenes Jahr gab es eine Bürgerbeteiligung, die aufgrund von Corona auf 25 Teilnehmer*innen begrenzt war. Ihrer Wirksamkeit hat das keinen Abbruch getan. Auch im Nachhinein könnten Bürger*innen ihre Gedanken und Bedenken äußern. Die WiD hat reagiert.
Nun doch: Eine Tiefgarage
“Eines der relevantesten Themen aus der Bürgerbeteiligung haben wir aufgenommen, das Thema Parkplätze”, so Claudia Herzog. “Wir haben intensiv mit unseren Planern dazu beraten und schlussendlich unsere Planung dahingehend noch einmal angepasst.”
Jetzt wird doch eine Tiefgarage gebaut. Im ursprünglichen Entwurf war diese Option wegen zu hoher Kosten nicht enthalten. Alle Parkplätze sollten auf der Fläche um das Haus angeordnet werden.
“Dann wäre aber das gesamte Grundstück zum Parkplatz geworden, so dass wir nochmal alle Zahlen auf den Prüfstand gestellt haben und nun doch eine Parkebene ins Untergeschoss gebracht haben”, führt Herzog aus.
Zusätzliches Geschoss für Keller und Stellplätze
Für alle Nebenflächen wie Mieterkeller, Kinderwagen-, Rollatoren- und Fahrradstellplätze hatte die WiD ohnehin ein Untergeschoss geplant. Jetzt geht es noch ein Stockwerk tiefer unter die Erde: Unter den Kellerbereich wird die Tiefgarage gebaut.
“Somit können wir einen Großteil der Stellplätze in der Tiefgarage abbilden, und nur eine geringfügige Anzahl im Außenbereich, so dass wir mehr Platz für Grün- und Spielflächen vorsehen können”, begründet Claudia Herzog.