Zwei neue Johannstädter Straßen suchen einen Namen

eingestellt am 28.02.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Die "ehemalige Stephanienstraße" soll einen klangvolleren Namen erhalten. Foto: Philine Schlick

In der Johannstadt entstehen zwei neue Straßen, die einen Namen brauchen. Zum einen das verlängerte Ende der Elisenstraße, zum anderen die ehemalige Stephanienstraße. Bis zum 8. März können Vorschläge bei Quariersmanagement oder Stadtteilredaktion eingereicht werden.

Namen machen Straßen. Persönlichkeiten, Erfindungen und Ereignisse sind seit jeher Patrone für Wege und Straßen und prägen damit die Identität und die Erinnerungskultur eines Ortes. In der Johannstadt passiert nun gleich zweimal eine Benennung, bei der Bürger*innen mitwirken können.

Zwei neue Straßen entstehen

Es handelt sich um die verlängerte Elisenstraße zwischen Florian-Geyer-Straße und Käthe-Kollwitz-Ufer und die ehemalige Stephanienstraße, die mit Bürgerbeteiligung bald ein neues Gesicht erhalten soll.

Die Straßen entstehen durch den Neubau von Wohngebäuden bzw. die Umstrukturierung von Gelände.

Blick auf den Planweg “verlängerte Elisenstraße” in Richtung Käthe-Kollwitz-Ufer. Foto: Philine Schlick

Namensvorschläge mit Begründung einsenden

Welche Namen kommen infrage? Was macht die Johannstadt aus? Wem soll gedacht, an was erinnert werden? Der Fantasie sind bei der Ideenfindung keine Grenzen gesetzt – außer zeitlich. Denn die Zeit zum Überlegen und Einreichen ist knapp. In einer Woche schon müssen die Vorschläge dem Stadtbezirksamt vorliegen.

Ziemlich genau vor einem Jahr wurde in der Dresdner Neustadt ein bis dahin namensloser Pfad nach Friederike Beier, einer stets aktiven Kulturschaffenden, benannt. Der Friederike-Beier-Weg verbindet seitdem die Louisenstraße mit der Böhmischen Straße.

Nötig ist es, neben der Namensidee eine Begründung für den Vorschlag einzureichen. “Vorschlägen zur Benennung nach einer Persönlichkeit müssen entsprechende Biografien beigelegt werden”, erklärt Sindy Merkel vom Stadtbezirksamt.

Bedeutende Frauen stehen zur Auswahl

Bislang stehen folgende Namensgeber*innen zur Debatte: Die Lyrikerin Anna Jochamisthal-Schwabe prägte die jüdische Literaturszene in Dresden nachhaltig, bevor sie 1937 im Alter von 44 Jahren starb. Die Malerin Erna Lincke war Mitglied Dresdner Künstlergruppen, Vorsitzende des Verbandes Bildender Künstler in Dresden und Vorsitzende der Dresdner Genossenschaft “Kunst der Zeit”. Ihr Atelier wurde bei den Bombenangriffen 1945 zerstört. Sie verstarb 1986 und ruht auf dem Loschwitzer Friedhof.

Die Mäzenin und Künstlerin Ida von Lüttichau widmete sich religiösen und philosophischen Studien. Ihr Grab findet sich auf dem Trinitatisfriedhof. Hilde Rakebrand war eine Künstlerin, deren Werk im Zweiten Weltkrieg fast vollständig verlorenging. Sie lehrte neben ihrer freischaffenden Tätigkeit an der Hochschule für Werkkunst und war ab 1955 Direktorin der Porzellansammlung und des Museums für Kunsthandwerk in Pillnitz. Ihre Grabstätte befindet sich ebenfalls auf dem Loschwitzer Friedhof.

Der Stadtbezirksbeirat Altstadt wird voraussichtlich in seiner Sitzung am 14. April über die Namensgebung beraten. Die abschließende Entscheidung trifft dann der Stadtrat.

Namen für zwei Straßen in der Johannstadt

  • Vorschläge mit Begründung bis zum 8. März bitte an info@qm-johannstadt.de oder redaktion@johannstadt.de

Stadtteilbeiratswahl wird in den Juni verschoben

eingestellt am 26.02.2021 von Philine Schlick, Headerbild: 9. Sitzung des Stadtteilbeirats Johannstadt am 15.10.2020 im BioInnovationsZentrum (Foto: Matthias Kunert)

Die Wahl des Stadtteilbeirates sollte am 27. Februar bei der Veranstaltung “Soziale Stadt” stattfinden. Aufgrund von Corona wurde sie auf den 12. Juni verschoben. Das hat auch Auswirkungen auf die geplante Briefwahl. Sie startet Anfang Juni.

Die Stadteilbeirät*innen der Johannstadt haben vor einer Woche zugestimmt: Die Wahl zum Stadtteilbeirat wird verschoben und die derzeitige Amtszeit entsprechend verlängert.

Kandidat*innen gesucht

Am 12. Juni findet nun die Veranstaltung “Soziale Stadt” statt, neben der auch gewählt werden kann. Es werden acht Mandate an in der Johannstadt lebende oder arbeitende Bürger*innen vergeben, die beim Stadtteilbeirat mitwirken können. Eine Kandidatur ist bis zum 2. Juni möglich.

“Je ein Platz ist für Jugendliche*r im Alter von 16 bis 25 Jahren, Senior*innen ab vollendetem 60. Lebensjahr, Bewohner*innen mit Migrationshintergrund, Bewohner*in mit Behinderung, Ladenbesitzer*innen und Freiberufler*innen reserviert. Auf die übrigen zwei Plätze können sich alle bewerben. Parallel werden auch die Vertreter*innen von stadtteilbedeutsamen Einrichtungen neu berufen”, erklärt Matthias Kunert vom Quartiersmanagement Johannstadt.

Briefwahl und “betreutes” Wählen

Torsten Görg, verantwortlich für den Stadtteilfonds, wird auch die erstmalig stattfindende Briefwahl zum Stadtteilbeirat betreuen. Die Unterlagen werden derzeit erstellt, berichtet er. Ab 4. Juni sollen sie zum Download bereitstehen. In ausgedruckter Form sollen sie in verschiedenen Einrichtungen der Johannstadt bereitliegen.

Zwischen 4. und 11. Juni steht Torsten Görg für alle Fragen und Hilfestellungen in seiner Sprechstunde mittwochs, donnerstags und freitags zwischen 15 und 18 Uhr im Stadtteilladen an der Pfotenhauerstraße 66 zur Verfügung. “Interessierte können vorbeikommen, sich die Briefwahlunterlagen abholen und sich auch beim Ausfüllen helfen lassen”, sagt Torsten Görg, der zeitgleich für Fragen rund um Bürger-Engagement zur Verfügung steht.

Die Briefwahlunterlagen müssen spätestens bis 11. Juni 18 Uhr beim Stadtteilverein eingegangen sein, damit am nächsten Tag an der Wahlurne in der JohannStadthalle klar ist, wer schon gewählt hat.

Das gehört zu den Unterlagen

Die Unterlagen umfassen einen Wahlzettel und einen Nachweis über die Wahlberechtigung, die jeweils separat voneinander in einen Umschlag gesteckt werden. Beide Umschläge kommen wiederum in einen großen Umschlag, der dann abgegeben wird.

“Ein Nachweis zur Wahlberechtigung kann die Kopie eines Arbeits- oder Mietvertrages oder die Kopie eines Personalausweises sein”, so Görg. Wichtig sind, dass Arbeits- oder Wohnort ersichtlich werden. Diese müssen sich in der Johannstadt befinden. Wahlberechtigt ist zudem, wer das 16. Lebensjahr vollendet hat.

Stadtteilbeiratswahl 2021

  • Bewerbung als Kandidat*in bis zum 2. Juni unter stadtteilfonds@johannstadt.de
  • Briefwahl in der Zeit vom 4. bis zum 11. Juni, Unterlagen zum Download werden auf johannstadt.de zur Verfügung gestellt
  • Wahlunterlagen und “betreutes” geheimes Wählen: zwischen 4. und 11. Juni immer mittwochs, donnerstags und freitags zwischen 15 und 18 Uhr im Stadtteilladen, Pfotenhauerstraße 66
  • Wahl zum Stadtteilbeirat am 12. Juni 2021, 14-16 Uhr in der JohannStadthalle, Holbeinstraße 68
  • Bekanntgabe Wahlergebnis am 12. Juni 2021 um 18 Uhr
  • weitere Infos und Dokumente zur Wahl unter diesem Link

 

Hinweise erbeten: Kind aus Auto heraus angesprochen

eingestellt am 24.02.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS

Auf dem Nachhauseweg von der 113. Grundschule “Canaletto” wurde ein Kind von einem Unbekannten angesprochen. Die Polizei erbittet Hinweise.

Am Montagnachmittag hat eine unbekannte Person aus einem Auto heraus ein Kind der zweiten Klasse angesprochen, das sich gerade auf dem Heimweg von der 113. Grundschule “Caneletto” befand. Dem Kind wurden Süßigkeiten angeboten uns es wurde aufgefordert, ins Auto einzusteigen. Glücklicherweise ließ es sich nicht überzeugen und lief nach Hause.

Bei dem betreffenden Fahrzeug soll es sich laut Zeugenaussagen um einen Opel Astra Cabrio gehandelt haben.

Die Eltern in der 113. GS wurden durch die Elternsprecher*innen informiert, ebenso die Polizei. Das Polizeirevier Mitte nimmt sachdienliche Hinweise zu diesem oder ähnlichen Fällen unter 0351 4832 entgegen.

Wochenmarkt auf dem Bönischplatz startet im April

eingestellt am 24.02.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Der Marktplatz auf dem Bönischplatz. Foto: Philine Schlick

Bald ist es so weit! Ab dem 14. April bekommt die Johannstadt auf dem neu gestalteten Bönischplatz einen Wochenmarkt. Jeden Mittwoch kann hier ganzjährig zwischen 9 und 14 Uhr Frisches aus der Region eingekauft werden.

Eine große Eröffnung gab es nicht, doch die Bürger*innen haben sich ihn schon erobert, ihren neuen Bönischplatz. Zur Verschönerungs-Kur des Platzes gehört auch die Belebung durch einen lang erwünschten Wochenmarkt.

Kleinster Wochenmarkt Dresdens

Madeleine Megyesi-Lukaß, Leiterin der Marktgilde Dresden, organisiert den Markt auf dem Platz. Leider sei die Fläche vor der VG Elisenstraße etwas kleiner ausgefallen als erwartet. “Man spricht ab etwa 15 Ständen von einem Wochenmarkt”, erklärt sie. Auf dem Bönischplatz werden es fünf bis sechs sein. Somit hat die Johannstadt den Titel des “kleinsten Wochenmarktes in Dresden” sicher.

Blick auf den zukünftigen Marktplatz der Johannstadt. Foto: Philine Schlick

Bewerbungen von Händler*innen sind bereits eingegangen: ein Obst- und Gemüsehändler, ein Fisch-Auto, ein Imbiss und ein Bäcker sollen auf dem neuen Markt Platz finden. Im persönlichen Gespräch war die Organisatorin auch mit Doris Schuch mit ihrem gelben Gemüseauto. Doch diese möchte ihren Stammplatz zwischen Hochhaus und Konsum-Halle nicht verlassen. Sie verkauft immer dienstags und freitags. “Ich ziehe nicht mehr um”, sagt sie und dass sie ihrem Mietvertrag am bekannten Ort treu bleiben möchte.

Bewerbungen werden noch angenommen

Der Johannstädter Markt soll trotz seiner beschaulichen Größe mit Vielfalt glänzen. Bis April muss noch einiges erledigt werden. Alle Händler*innen werden in den Platz eingewiesen. Dazu wird ein ausführliches Info-Schreiben verschickt. Für die Stromversorgung sind versenkbare Stromanschlüsse eingefasst. Für diese erfolgt durch die Stadt rechtzeitig eine offizielle Schlüsselübergabe.

Bewerbungen für den Markt werden noch entgegengenommen. “An den Öffnungszeiten gab es bereits Änderungsvorschläge”, berichtet Megyesi-Lukaß. “Ich würde sie jedoch gern erst einmal so lassen und bei Bedarf anpassen.” Der Markt wird ganzjährig offen sein, aber erwartungsgemäß werden sich die anwesenden Händler*innen nach der jeweiligen Saison richten.

„Frisch und gesund einkaufen!“ – Plakatvorstellung auf dem Wochenmarkt am Schillerplatz mit Madeleine Megyesi-Lukaß, Leiterin Wochenmärkte bei der Deutschen Marktgilde, und Dr. Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und zuständig für die Kommunalen Märkte.
Foto: CLP Maximal lokal Wochenmärkt

“In der Regel kommen Obst- und Gemüsehändler bis November und dann ab Februar wieder”, weiß die Leiterin. Auch kleinere Stände müssen sich nach der Witterung richten. “Manche Händler kommen auch lieber alle 14 Tage.” Das könne dann sehr individuell verabredet werden.

Stadtweite Plakat-Kampagne

Derzeit wirbt eine Plakat-Kampagne für die Frische-Märkte in Dresden. Dr. Robert Franke, Amtsleiter der Wirtschaftsförderung preist die Vorzüge der Wochenmärkte: „Frische Lebensmittel. Eine breite Palette regionaler Waren und Produkte. Und dazu Händler, die mit Leidenschaft und Herzblut persönlich ihre Kundschaft bedienen.”

Madeleine Megyesi-Lukaß  ergänzt: „Ein Besuch der Dresdner Wochenmärkte ist mehr als nur Einkaufen: Hier genießt man lebendige Atmosphäre und erlebt die bunte Vielfalt regionaler Erzeugnisse sowie die Produkte kleiner Manufakturen.“

Wochenmarkt auf dem Bönischplatz

Johanna fährt wieder

eingestellt am 19.02.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Die Johanna ist seit heute wieder in Betrieb. Foto: Philine Schlick

Der Elbpegel ist gesunken und die Elbfähre Johanna nimmt ihre Fahrten zwischen Johannstadt und Neustadt wieder auf. Heute hievte ein Kran den Anlegesteg wieder ins Wasser.

Johanna ist wieder im Dienst! Wegen des hohen Elbpegels war die Fähre zwei Wochen lang außer Betrieb. Der Steg auf der Neustädter Seite wurde aus dem Wasser gezogen und am Ufer gesichert. Die Fähre selbst war auf der Johannstädter Seite vertäut.

Jetzt ist der Elbpegel wieder gesunken, sodass die Johanna wieder pendeln kann. Am heutigen Vormittag setzte ein Kran den Anlegesteg zurück ins Wasser. Der Fährbetrieb ist nach dem Winterfahrplan wieder angelaufen.

Weisser Ring e.V.: Hilfe bei vorgegaukelter Liebe

eingestellt am 18.02.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Das Landesbüro des Weisser Ring e.V. an der Burckhardtstraße. Foto: Philine Schlick

Im vergangenen April öffnete das Landesbüro des Weisser Ring e.V. in der Johannstadt seine Pforten – und auch wieder nicht, denn Corona schränkte die physische Erreichbarkeit ein. Der Verein ist gerade wegen der Krise jedoch eine wichtige Anlaufstelle im Viertel geworden. Besonders ein Phänomen hält das Team auf Trab. 

Der Weisser Ring e.V. setzt sich für Menschen ein, die Opfer von Kriminalität wurden. Das Spektrum reicht vom Unfall bis zum körperlichen Übergriff. Was für Außenstehende gelegentlich nach “Glück im Unglück” aussehen mag, hat für Betroffene meist weitreichende Auswirkungen.

Umstellung auf digitale Beratung

Der Weisser Ring e.V. mit Sitz in Mainz arbeitet deutschlandweit und ist eng mit Rechtsanwälten, Gerichten und Beratungsstellen vernetzt. „Der Hauptteil unserer Arbeit basiert auf dem Ehrenamt“, sagt Lucia Groß. Ehrenämtler*innen stehen Hilfesuchenden zur Verfügung: Beratend und begleitend auf Behörden- und Ämtergänge.

“Wir fühlen uns sehr wohl in den neuen Büroräumen in der Johannstadt. Gleich zu Beginn haben wir gemerkt, dass uns hier eine erhöhte Aufmerksamkeit zuteil wurde und auch weiterhin wird. Dies zeigt sich nicht nur am Anstieg der Anfragen von Betroffenen von Gewalt und Kriminalität, sondern ebenfalls am personellen Zuwachs des ehrenamtlichen Team der Außenstelle Dresden”, berichten die Leiterinnen des Landesbüros.

“Durch die Pandemie sind auch wir, was persönliche Beratungsgespräche betrifft, eingeschränkt. Wir haben uns sehr schnell auf digitale und telefonische Beratung umgestellt. Dies funktioniert sehr gut, da sich die Hilfesuchenden ebenso auf die aktuelle Situation einstellen mussten. Nichtsdestotrotz sind unsere Hoffnungen groß bald wieder in den Normalbetrieb übergehen zu gehen”, so Lucia Groß und Jane Müller.

Warnung vor Love Scamming

Durch die Krise spielt sich das soziale Leben verstärkt hinter geschlossenen Fenstern und Türen ab. Die Pandemie ist geprägt von Rückzug und Isolation – ein Problem besonders für ältere alleinstehende Menschen, berichten die Frauen. Ein weiteres Phänomen, das häufig zutage tragt, ist das sogenannte “Love Scamming.”

“Im Deutschen würde man das mit dem Vorgaukeln von Zuneigung und Liebe umschreiben. Wenn man so viel Zeit alleine vor dem Rechner verbringt, dann hat das Auswirkungen auf das Sozialverhalten”, erläutern Lucia Groß und Jane Müller.

Die Masche sei fast immer die gleiche: Ein kurzer Chat oder eine nette Mail von einem Unbekannten in den sozialen Netzwerken oder auf Partnerbörsen öffnen die Tür zum Herzen der Betroffenen. Männer stellen sich oft als Ingenieur, Architekt, Computerspezialist oder US-Soldat vor, sprechen in der Regel gutes Englisch, arbeiten angeblich im Ausland und verdienen dort angeblich reichlich Geld. Durch ihre galante und einfühlsame Art machen sie sich im Alltag der Chat-Partnerin unverzichtbar. Schnell werden die Kontakte immer enger und länger und führen zu stundenlangen Telefonaten.

Dann aber, ganz plötzlich, tritt ein Problem auf. „Klassisch“ ist der Diebstahl von Kreditkarten und Ausweisen oder ein Überfall – und schon wird um Überbrückungshilfe durch Geldtransfer gebeten. Dabei wechseln oft unglaublich hohe Beträge den Besitzer oder die Besitzerin, warnt der Weisse Ring in einer Pressemitteilung.

Weisser Ring rät zur Anzeige

Auch Männer sind betroffen. Hier sind es oft angebliche Krankenschwestern, Ärztinnen, Lehrerinnen oder Geschäftsfrauen, die sich äußerst attraktiv präsentieren und schließlich ihre Gesprächspartner mit einem vorgeschobenen finanziellen Problem konfrontieren.

Neben dem finanziellen Schaden birgt diese Form das Risiko der emotionalen Verletzung und den Schmerz des Vertrauensbruchs.

Auch die sächsische Polizei kennt das Problem schon seit geraumer Zeit. Sie hat auf ihrer Webseite wichtige Informationen zusammengetragen. Wer den Verdacht hegt oder einem Fall von Love Scamming bereits zum Opfer gefallen ist, kann sich jederzeit den Weisser Ring e.V. wenden. Den Betroffenen wird geholfen, das Erlebte einzuordnen und die Rechtssituation zu klären. Der Weisse Ring rät in diesen Fällen dringend zur Erstattung einer Anzeige. Seine ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen stellen sich gern als Begleitung zur Verfügung.

Mit dem anklingenden Frühjahr scheint sich auch der Lockdown zu öffnen: “Für 2021 erhoffen wir, dass möglichst viel persönliche Betreuung wieder angeboten werden kann. Unserer Ehrenamtlichen vermissen diesen Teil ihres Ehrenamtes sehr”, sagen Lucia Groß und Jane Müller. Nicht nur für Beratungen hofft der Landesverband auf persönliche Begegnung: Er wird in diesem Jahr 30 Jahre alt. Kein kleiner Grund zum Feiern, aber ob das möglich sein wird …?  “Wir wissen heute noch nicht, was an Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Geburtstag möglich sein wird.”

Weisser Ring e.V.

  • Landesbüro Sachsen, Burckhardtstraße 1
    01307 Dresden
  • Telefon: 850 744 96
  • Fax: +49 351 850 744 98
  • lbsachsen@weisser-ring.de

Pfeifferhannsstraße: Keine Querung für Räder, aber abgesenkte Bordsteine

eingestellt am 15.02.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Blick vom langen Ende der Florian-Geyer-Straße über die Pfeifferhannsstraße auf das kurze Ende. Foto: Philine Schlick

Die Florian-Geyer-Straße wird von der Pfeifferhannsstraße in ein langes und ein kurzes Ende geteilt. Die Stelle, wo die Straßen aufeinandertreffen, birgt Gefahren für Radverkehr und Fußgänger*innen. Der Stadtbezirksbeirat hatte dem Oberbürgermeister einen Lösungsvorschlag gemacht, auf den nun die Antwort folgte. Der Radverkehr hat aus baulichen Gründen das Nachsehen, aber sicherer soll die Gefahrenstelle werden.

Die Florian-Geyer-Straße ist auf Höhe des neuen WGJ-Spielplatzes in ein langes und ein kurzes Ende geteilt. Das kurze Ende mündet, vom Thomas-Münzer-Platz kommend, in einer Sackgasse mit Parkplätzen und einer Grünfläche mit Bäumen. Von der Sachsenallee kommend, trifft der längere Abschnitt der Florian-Geyer-Straße an ebendieser Stelle auf die Pfeifferhannsstraße. Diese verbindet das Käthe-Kollwitz-Ufer mit der Pfotenhauerstraße.

Blick vom kurzen Ende der Florian-Geyer-Straße in Richtung Pfeifferhannsstraße. Foto: Philine Schlick
Blick vom kurzen Ende der Florian-Geyer-Straße in Richtung Pfeifferhannsstraße. Foto: Philine Schlick

Gefahrenstelle für Fußgänger*innen und Radverkehr

Diese Stelle birgt für Fußgänger- und Radverkehr Risiken. Die parkenden Autos am Straßenrand machen die Stelle für Personen, die die sich auf der Florian-Geyer-Straße bewegen und die Pfeifferhannsstraße queren wollen, unübersichtlich. Radfahrer*innen und Fußgänger*innen müssen sich zwischen den Autos “durchquetschen”. Durch Kurven ist die Straße schlecht einzusehen, deshalb ist Tempo 30 geboten. Im aktuellen Schulwegeplan wird die Einmündung als Gefahrenstelle ausgewiesen.

Hohe Bordsteinkanten erschweren die Querung an der Schnittstelle Florian-Geyer-/Pfeifferhannsstraße. Foto: Philine Schlick
Hohe Bordsteinkanten erschweren die Querung an der Schnittstelle Florian-Geyer-/Pfeifferhannsstraße. Foto: Philine Schlick

Der Bereich vor dem Wohnhaus Pfeifferhannsstraße 24 verfügt über einen Fußweg, der von Passant*innen legal, aber von Radfahrer*innen notgedrungen illegal genutzt wird, um dem Verlauf der Florian-Geyer-Straße zu folgen. Hinderlich sind dabei die hohen Bordsteinkanten nicht nur für den Radverkehr, sondern auch für Menschen mit Rollstühlen oder Rollatoren.

Abgesenkte Bordsteine werden geprüft

Im vergangenen November hat der Stadtbezirksbeirat dem Oberbürgermeister einen Vorschlag gemacht, um eine durchgängige Verbindung der Florian-Geyer-Straße zu schaffen. Man berief sich dabei auf bereits das Radverkehrskonzept. Die Idee war, eine sichere Querung über die Pfeifferhannsstraße zu schaffen, Bordsteine abzusenken und das Tempo-30-Schild am Eingang der Pfeifferhannsstraße so anzubringen, dass es für Autofahrer*innen besser sichtbar wird.

Grünfläche zwischen Florian-Geyer- und Pfeifferhannsstraße. Foto: Philine Schlick
Grünfläche zwischen Florian-Geyer- und Pfeifferhannsstraße. Foto: Philine Schlick

Kurz vor Weihnachten erfolgte nun die Antwort der Stadt. Der Einbau von abgesenkten Bordsteinen werde befürwortet, heißt es von Baubürgermeister Stephan Kühn. Ebenso soll geprüft werden, das Tempo-30-Schild zu versetzen, damit es besser sichtbar ist.

Fußweg kann kein Radweg werden

Für den Radverkehr sieht es allerdings schlecht aus: Das vorgesehene Radverkehrsnetz werde im Zuge der Pfeifferhannsstraße nur gekreuzt und habe im Hauptroutennetz keine besondere Priorität, heißt es.

Da bislang keine legal nutzbare Verbindung für den Radverkehr bestehe, könne auch keine sichere Querung errichtet werden, so die Begründung. Bei dem Weg vor dem Haus Nummer 24 handelt es sich um einen Fußgänger-, keinen Radweg. Eine Nutzung als Radweg sei deshalb nicht zulässig. Die begrenzte Gehwegbreite, die unmittelbare benachbarten Hauseingänge und die Sichteinschränkungen an dieser Stelle ließen das nicht zu.

Grundschulen und Kitas starten am Montag mit Einschränkungen

eingestellt am 12.02.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Blick auf die DRK-Kita "Claras Abenteuerland": Geöffnet, aber streng geregelt. Foto: Philine Schlick

Am Montag, dem 15. Februar, dürfen Grundschulen und Kitas wieder öffnen. Es gelten Einschränkungen, die beachtet werden müssen. Die Vorfreude auf das Wiedersehen ist auf allen Seiten groß.

Endlich wieder Schule! Wer hätte gedacht, dass dies ein Seufzer der Erleichterung sein könnte? Lange haben sich Kinder, Betreuer*innen und Lehrer*innen durch den Lockdown seit November 2020 nicht mehr persönlich gesehen. Am Montag öffnen Kitas und Grundschulen wieder ihre Pforten.

Getrennte Gruppen, viel Zeit draußen

“Ganz normal” ist der Start in den Kita- und Grundschulalltag natürlich nicht. Wie im Frühjahr 2020 gelten strenge Hygienekonzepte. Händewaschen, Wegesysteme, getrennte Gruppen, feste Klassen und viel Zeit draußen sind Maßnahmen, die das Infektionsrisiko minimieren sollen. „Die Erfahrungen aus dem eingeschränkten Regelbetrieb im vergangenen Jahr haben uns gezeigt, dass die Maßnahmen bei anhaltendem Infektionsgeschehen sehr wirksam sind“, erklärt Bildungsbürgermeister Jan Donhauser. Eltern sollen darauf achten, ihre Kinder entsprechend vorzubereiten und warm anzuziehen.

„Wir wissen, welche Herausforderungen die Dresdner Eltern in den vergangenen Wochen bewältigen mussten. Neben den allgemeinen Einschränkungen erlebten die meisten enorme Doppelbelastungen bei der gleichzeitigen Bewältigung von Arbeitsalltag und Kinderbetreuung”, erklärt Donhause weiter. Jetzt geht der Betrieb wieder los und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.

“Aus den Medien ließ sich ja schon heraushören, dass es wohl bald wieder losgehen wird”, sagt Ines Frömmel, Schulleiterin der 102. Grundschule Johanna. “Wir wissen von vielen Eltern, dass den Kindern die sozialen Kontakte gefehlt haben.” Trotz aller Einschränkungen ist es ein lang ersehntes Wiedersehen. “Wir können natürlich nicht einfach mit dem Lehrplan weitermachen, sondern müssen uns einen Überblick verschaffen und an den Stand der häuslichen Lernzeit anknüpfen”, so Frau Frömmel.

Zu viel gezahlte Elternbeiträge werden zurück gezahlt

Da die Kinder in festen Gruppen mit festem Personal betreut werden, ist der eingeschränkte Regelbetrieb sehr personalaufwändig. Es kann daher sowohl in Kitas also auch Horten unabhängig von der Trägerschaft zu Einschränkungen bei den Öffnungszeiten kommen. „Uns ist bewusst, dass von den Einschränkungen besonders Familien betroffen sein werden, die auf diese Randzeiten angewiesen sind. Alle Dresdner Kindertageseinrichtungen werden ihre Öffnungszeiten deshalb sehr verantwortungsvoll überprüfen und nur dort einschränken, wo es unbedingt erforderlich ist“, so der Bildungsbürgermeister.

Angesichts der Wiedereröffnung wird das Amt für Kindertagesbetreuung im Februar 2021 die Elternbeiträge von Eltern mit Kindern in kommunalen Kindertageseinrichtungen einziehen. Der Einzug erfolgt bei allen Eltern, die ein SEPA-Lastschriftmandat erteilt haben, automatisch am 15. Februar 2021. Eltern ohne SEPA-Lastschriftenmandat werden gebeten den gesamten Elternbeitrag für den Monat Februar eigenständig zu überweisen. Zu viel gezahlte Beiträge werden mit den Elternbeiträgen in den kommenden Monaten automatisch verrechnet.

Neues Stadtteilhaus: Einladung zum Bürgerdialog via Livestream

eingestellt am 12.02.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Entwurf des neuen Stadtteilhauses. Quelle: AKL (L10 und Jordan Balzer Schubert Architekten)

2017 beschloss der Stadtrat das Konzept für ein neues Stadtteilhaus. Der Bau des soziokulturellen Zentrums an der Pfeifferhannsstraße soll 2023 starten. Am Freitag, dem 26. Februar, sind Bürger*innen zwischen 18 und 20 Uhr zu einem Dialog eingeladen. Dieser findet online statt.

Die Johannstadt ist der Sitz zahlreicher Initiativen, Treffs und Vereine. Um diese zentral an einem Ort unterzubringen und miteinander zu vernetzen, beschloss der Stadtrat 2017 den Bau eines neuen Gebäudes. Vier Standorte kamen dafür infrage: die ehemalige Schoko-Fabrik an der Hopfgartenstraße, der Johannstädter Kulturtreff an der Elisenstraße, die Florian-Geyer-Straße Nummer 13 und der Parkplatz hinter Konsum und Aldi an der Pfeifferhannsstraße.

Ein neues soziokulturelles Zentrum

Letzterer Standort stellte sich am geeignetsten heraus. Der Bau des Gebäudes soll 2023 beginnen und 2025 abgeschlossen sein. In dem Haus werden der Johannstädter Kulturtreff e. V., Kindertreff JoJo, Deutscher Kinderschutzbund Ortsverband Dresden e. V., Ausländerrat Dresden e. V. und der Johannstädter Stadtteilverein ihren neuen Sitz finden.

Bürgerfragen werden beantwortet

Was geschieht aber mit der entfallenden Parkfläche? Warum wurden die anderen Standorte abgewählt? Wie hoch sind die Kosten für das Projekt? Ein Bauprojekt bringt zahlreiche Fragen mit sich. Diese können am 26. Februar in einem Bürgerdialog gestellt werden.

Aufgrund der Corona-Pandemie findet die Veranstaltung digital statt und wird live im Dresden Fernsehen und auf dieser Internetseite übertragen. Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, ihre Fragen zum Projekt live via Chat oder per Telefon sowie vorab per E-Mail oder Telefon zu stellen.

Ein Bericht über die Veranstaltung erfolgt durch die Stadtteilredaktion auf johannstadt.de.

Bürgerdialog zum Stadtteilhaus Johannstadt

  • am 26. Februar zwischen 18 und 20 Uhr via Livestream auf www.dresden.de/stadtteilhaus
  • Fragen und Hinweise werden bis zum Beginn der Veranstaltung entgegengenommen: per Mail an dialog-stadtplanung@dresden.de, telefonisch unter 0351 4883699 (mit AB)
  • Fragen und Hinweise sind auch live möglich: Telefon 0351 4883699 oder im Chat unter www.dresden.de/stadtteilhaus

Von Frust und Freiheit: Online-Kino-Reihe geht weiter

eingestellt am 10.02.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Filmstill aus "Die Architekten" von Peter Kahane. Quelle: Johannstädter Kulturtreff

Die Online-Filmreihe “Von Frust und Freiheit” des Johannstädter Kulturtreffs geht weiter. Am Sonntag wird in Kooperation mit den Dresdner Neusten Nachrichten Hans Christian Posts Film ” Wohin mit der Geschichte?” gezeigt. Auch am nächsten Sonntag winkt ein spannender Film zum Thema DDR und Wende.

In der Filmreihe “Von Frust und Freiheit” ermöglicht der Johannstädter Kulturtreff gemeinsames Filmegucken und Debattieren via Stream. Auch die kommenden Sonntage werden spannende Filme präsentiert.

Rekonstruktion und Rechtsextremismus?

Die Dresdner Innenstadt ist Barock – könnten Besucher*innen meinen. Doch das Areal ist nach dem Krieg rekonstruiert worden. Vor der barocken Fassade demonstrieren seit 2015 regelmäßig rechtsextreme Gruppierungen.

Gibt es einen Zusammenhang? Kann die Rekonstruktion der kriegszerstörten Bauwerke zu einem Aufschwung rechtsextremer Bewegungen beigetragen haben? Hans Christian Posts Film “Wohin mit der Geschichte?” erschien 2020 und wirft kritische Fragen auf. Er wird am Sonntag um 17 Uhr präsentiert.

Der Regisseur der Dokumentation ist im Anschluss an die Filmvorführung zu einem Publikumsgespräch geladen.

Filmstill aus: Wohin mit der Geschichte? von Hans Christian Post aus dem Jahr 2020. Quelle: Johannstädter Kulturtreff

Ideal und Wirklichkeit

Am Sonntag danach, ebenfalls um 17 Uhr, erwartet das Publikum Peter Kahanes Film “Die Architekten” aus dem Jahr 1990: Der Architekt Daniel ist Ende Dreißig und projektiert Wartehäuschen für Busstationen und ähnliches. Ansonsten beteiligt er sich an Wettbewerben. Plötzlich bekommt er den Auftrag, für eine Trabantenstadt Berlins ein kulturelles Zentrum zu projektieren.

Als Mitarbeiter gelingt es ihm, noch fünf seiner Kommilitonen für das Projekt zu gewinnen, dazu zwei junge Absolventen. Die sieben verwirklichen in diesem Projekt ihre Ideale von einem schönen Zentrum, in dem das Leben pulsieren kann. Doch nach und nach droht das Kollektiv an Eingriffen durch übergeordnete Stellen zu zerbrechen, während täglich Tausende die DDR gen Westen verlassen, unter anderem Daniels Frau und Kind …

Auch hiernach wird der Regisseur anschließend zum Filmgespräch anwesend sein.

Filmreihe “Von Frust und Freiheit”

  • Sonntag, 14. Februar 2021, 17 Uhr: Wohin mit der Geschichte?  (Hans Christian Post)
  • Sonntag, 21. Februar 2021, 17 Uhr: Die Architekten (Peter Kahane)
  • Anmeldung zur Teilnahme bitte an: mw@johannstaedterkulturtreff.de, die Zugangsdaten für Film und Gespräch werden dann zugesendet

Eiszeit in der Johannstadt: Wie ist die Welt so stille …

eingestellt am 10.02.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Wintersonne über der Johannstadt. Foto: Philine Schlick

In der Johannstadt knackt der Frost. Noch bis nächste Woche wird es so bleiben. Ein Spaziergang mit einem Blick auf die poetischen Seiten der Kälte.

Noch bevor ich die Haustür geöffnet habe, wird mein Atem weißer Dampf. Im Hausflur ist das Wasser in den Blumenuntersetzern gefroren. Draußen ist die Welt wie wattiert mit Glaswolle. Der Schnee quietscht und knirscht unter den Füßen und ehe man aua sagen kann, sind die Fingerspitzen schon erfroren. Krähen hacken auf dem Gehweg nach Essbarem. Ihre Konturen, so klar wie die Luft, wirken wie Scherenschnitte.

Eichbaum im Schnee am Elbufer. Foto: Philine Schlick

Die Sonne steigt über die Johannstadt. Ein milchiges Auge, gebadet in frostigem Pastell wie auf einem Gemälde von Caspar David Friedrich. Der Schnee stäubt um die Knöchel. Bekannte Wege sind unter ihm verschwunden, dafür haben sich neue ergeben. Kreuz und quer laufen die Loipen über ehemalige Wiesen, Fußwege und Straßen. Die weiße Pracht hat sich wie eine Decke über alles gelegt. Still ist es, und hell. Und alles läuft ganz langsam, wie gedämpft.

Schiff im Nebel auf der eisigen Elbe. Foto: Philine

Der Oberfläche der Elbe entsteigen Nebel, als presse die eisige Luft ihr die letzte Wärme aus. Das Wasser fließt träge, wie ölig in dieser erstarrten Zeit. Es trägt ein Schiff wie eine Geistererscheinung – schon ist es im Nebel verschwunden.

Bizarre Eisformen. Foto: Philine Schlick

Am Ufer haben sich an Halmen und Stielen die Wellen in Eis übereinander gelegt und bizarre Figuren geformt. Mandarinenten, elegant wie Origami- Boote, gleiten zwischen ertrunkenen Sträuchern. Im Dickicht plustert sich eine Drossel. Ein Federknäuel, aus dem empört ein Schnabel ragt.

Frierende Drossel. Foto: Philine Schlick

Die feinen Härchen in der Nase gefrieren und das Haar, das aus der Mütze lugt, wird weiß, als hätte Väterchen Frost es angehaucht. An Zweigen wachsen Kristalle wie der feine Pelz auf dem Geweih des Damwilds. Wenn Schnee warm wäre – wie kuschelig wäre jetzt die Stadt!

Loipe am Elbufer. Foto: Philine Schlick

Von den Elbhängen auf der Neustädter Seite klingt noch nach Einbruch der Dämmerung Juchzen und Jubeln. “Bahne frei, Kartoffelbrei!” lautet der Ruf der Stunde. Über den breiten Hang sausen die Schlitten und Rutscher wie auf einer chaotischen Murmelbahn in Richtung Tal. Die Wangen der Kinder glänzen wie polierte Äpfel. Nach der Abfahrt klopft das Herz, wie es nur nach einer unerwarteten Sprungschanze klopfen kann.

Bauten einer winterlichen Hochkultur. Foto: Philine Schlick

Im Lokomotiven-Rhythmus dampfen die Ski-Läufer*innen vorbei. Für diesen vergnüglichen Lauf brauchte es keinen am Elbufer aufgeschütteten Schnee … Und es wird kälter, kälter. Die Waldschlößchenbrücke sieht aus, als wollte sie bei einem leisen Schlag zerspringen. Mit spitzem Finger findet der Frost jede noch so kleine Lücke in der Garderobe und beißt fest zu.

Gefrostete Haselnussblüte. Foto: Philine Schlick

Ach, es ist schön, draußen zu wandern. Weil man weiß, dass es ein Drinnen gibt.

Weiße Johannstadt: Das Wasser geht, der Schnee kommt

eingestellt am 08.02.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Schnee am Käthe-Kollwitz-Ufer. Foto: Philine Schlick

Der Elbpegel geht zurück, dafür versinkt die Johannstadt in Wasser in seiner winterlichsten Form. Die Nacht hat Schnee gebracht und die Johannstadt in eine weiße Decke gehüllt. Der Winterdienst ist mit 45 Fahrzeugen im Einsatz. Viele machen aus der Not verwehter Wege und Straßen eine Tugend.

Die Autos im Schnee vergraben, Straßen und Gehwege verweht. Schnee bedeutet Verspätungen, Ausfälle und leider auch Unfälle. Wie angekündigt versinkt die Stadt im pulvrigen Neuschnee. Seit vier Uhr morgens ist der Winterdienst mit 45 Fahrzeugen und 53 Mitarbeiter*innen im Einsatz. Mehr stehen nicht zur Verfügung.

Verschneites Käthe-Kollwitz-Ufer. Foto: Philine Schlick
Verschneites Käthe-Kollwitz-Ufer. Foto: Philine Schlick

Winterdienst noch bis 23 Uhr im Einsatz

Der Verkehr rollt dennoch beschwerlich und langsam. Besonders auf den Strecken mit Steigung ist es zu Behinderungen gekommen. Lkws haben sich quergestellt, wie die Stadt Dresden berichtet. Die zweite Schicht des Winterdienstes wird bis 23 Uhr im Einsatz sein. In den Morgenstunden geht es um 3 Uhr weiter.

Der Winterdienst ist noch bis 23 Uhr im Einsatz. Foto: Philine Schlick
Der Winterdienst ist noch bis 23 Uhr im Einsatz. Foto: Philine Schlick

Bis zum späten Vormittag registrierte die Polizei 37 Unfälle. Drei Menschen wurden dabei verletzt. Größtenteils handelte es sich aber um Blechschäden, heißt es in der Mitteilung.

Der Elbpegel sinkt, dafür hat es heftig geschneit. Foto: Philine Schlick
Der Elbpegel sinkt, dafür hat es heftig geschneit. Foto: Philine Schlick

Höchst-Pegel am Sonnabend mit 461 Zentimetern

Der Schnee kommt, das Elbwasser geht. Das Umweltamt der Landeshauptstadt Dresden hat heute die Hochwasser-Alarmstufe 1 für die Elbe aufgehoben. Der Scheitelwasserstand am Pegel Dresden-Augustusbrücke wurde am Sonnabend um 11 Uhr mit 461 Zentimetern erreicht. Aufgrund des angekündigten Frostes sei nicht damit zu rechnen, dass die Elbe nochmals ansteige, heißt es. Aktuell beträgt der Wasserstand 390 Zentimeter, Tendenz langsam fallend.

Winterfreuden in der Johannstadt. Foto: Philine Schlick
Winterfreuden in der Johannstadt. Foto: Philine Schlick

Viele haben aus der Not eine Tugend gemacht und die Skier angespannt. Radwege werden zu Loipen – die Johannstadt als Skigebiet! Viele Familien sind auch mit Schlitten unterwegs. Die derzeit wohl sicherste Form, sich fortzubewegen.

Schnee-Reiher an der Florian-Geyer-Straße. Foto: Philine Schlick
Schnee-Reiher an der Florian-Geyer-Straße. Foto: Philine Schlick

Aufruf: Köstlichkeiten für das Personal des St. Joseph-Stifts

eingestellt am 08.02.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Kuchenbacken für das Klinikpersonal des St. Joseph-Stifts. Foto: Philine Schlick

Während das Leben in der Corona-Krise stillzustehen scheint, hat das Personal in den Krankenhäusern keine freie Minute. Der Verein “Willkommen in Johannstadt” möchte die Mitarbeiter*innen der Klinik St. Joseph-Stift deshalb mit einer leckeren Aktion unterstützen: Dafür werden Kuchen und andere Köstlichkeiten gesammelt.

Corona hat Backen zu einem Trend gemacht – warum also nicht für den guten Zweck Rührlöffel und Schneebesen schwingen? Der Verein Willkommen in Johannstadt nimmt den zweiten Anlauf für eine Aktion, die das Personal im Krankenhaus St. Joseph Stift unterstützen soll.

Am Donnerstag wird geliefert

“Gesammelt werden süße und herzhafte Snacks und Leckereien, selbstgemacht oder selbst gekauft”, erklärt Marie-Charlotte Lukas. “Wir haben zwei Fahrerinnen organisiert, die die Gaben dann in die Klinik fahren.” Ein erster Anlauf scheiterte an der Unsicherheit in Bezug auf die Hygienevorschriften. “Es war nicht ganz sicher, ob wir von außen Sachen ins Krankenhaus liefern dürfen”, so Lukas.

Diese Zweifel sind nun ausgeräumt: “Dieses Mal sind wir besser informiert und dürfen ganz konkret das Personal des St. Joseph-Stifts mit leckeren Dingen versorgen”, berichtet die Koordinatorin. Das Personal freut sich auf die Übergabe der leckeren Mutmacher am Donnerstag um 14 Uhr.

Gebackene Spenden für Herz und Magen

Kulinarische Spenden können am Mittwoch zwischen 10 und 17 Uhr und am Donnerstag zwischen 10 und 12 Uhr an der Bundschuhstraße 2 abgeben werden. Dort befindet sich das Büro von Wir sind Paten. “Wenn jemand zur Risikogruppe gehört oder aus anderen Gründen Kontakt vermeiden möchte, können die Dinge vor der Bürotür abgestellt werden”, sagt Lukas.

Die Idee zur Aktion kam von der Initiative Ehrensache.jetzt, die neben Wir sind Paten und dem Frauenförderwerk Kooperationspartnerin ist. Schon beim ersten Aufruf hätte es zahlreiche begeisterte Zusagen gegeben, erzählt die Leiterin. Dann sei es schade gewesen, die “Back-tion” noch einmal zu verschieben. “Aber ich denke, alle, die schon einmal zugesagt hatten, sind bestimmt dabei!”

Köstlichkeiten für das Krankenhaus St. Joseph Stift

  • Abgabetermine für Kuchen & Co.: Mittwoch 10 bis 17 Uhr, Donnerstag 10 bis 12 Uhr
  • Sammelstelle: Wir sind Paten, Bundschuhstr. 2, 01307 Dresden (Außentreppe links hoch und dann den Gang entlang, bei Wir sind Paten klopfen oder vor die Tür stellen)

Unfall mit Fahrradfahrer – Zeugen gesucht

eingestellt am 02.02.2021 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS

Am Montagmorgen 01.02.2021, 07.50 Uhr stießen auf der Kreuzung Gerokstraße/Elisenstraße ein Transporter und ein Fahrrad zusammen.

Der Fahrradfahrer (51) war in Richtung Sachsenplatz unterwegs und musste an der Elisenstraße an der Ampel anhalten. Hinter ihm stand der Ford Transit (Fahrer 68). Als die Ampel auf Grün schaltete, fuhr der Transporter auf das Fahrrad auf. Dabei entstand ein Schaden in Höhe von rund 120 Euro.

Die Polizei sucht Zeugen, die Angaben zum Unfall und dem Verhalten der Beteiligten machen können. Hinweise nimmt die Polizeidirektion Dresden unter der Rufnummer (0351) 483 22 33 entgegen.

Einbruch in Hochparterrewohnung

eingestellt am 31.01.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS

Aus einer Hochparterre-Wohnung in der Johannstadt entwendeten Einbrecher Goldschmuck.

Wie die Polizei am Sonntag vermeldet, sind Unbekannte am Sonnabend über den Balkon in eine Hochparterrewohnung eingestiegen. Um in die Räume zu gelangen, schlugen sie eine Fensterscheibe ein. Sie durchsuchten die vorgefundenen Räumlichkeiten sowie das Mobiliar und entwendeten Goldschmuck im Wert von ca. 700 Euro. Angaben zum Sachschaden liegen noch nicht vor.