Meldung der Landeshochwasserzentrums (LHWZ): Im tschechischen Einzugsgebiet der Moldau und Elbe steigt die Wasserführung weiter deutlich an und es sind noch keine Hochwasserscheitel an den tschechischen Pegeln zu erkennen, sodass an den sächsischen Elbepegeln bis nach Weihnachten die Wasserstände weiter ansteigen werden. Dresden: Hochwasseralarmstufe 2 für die Elbe | Update: Alarmstufe 3 zum Mittwoch weiterlesen
Schlagwort: Fähre
“Moving Borders” erzählt am Wochenende Johannstädter Geschichten quer über die Elbe
Das internationale Kunstprojekt “Moving Borders” bringt Johannstädter Geschichten mit der Fähre auf die gegenüberliegende Elbseite in die Neustadt. Am Fähranleger ist die Bühne aufgebaut. Und auch das Schiff selbst wird Kulisse. Mit dabei ist die 101. Oberschule mit einem Schüler*innen-Projekt zum Anhören. Der Eintritt ist an allen Tagen kostenfrei.
Die Elbe trennt Johannstadt und Neustadt – und verbindet sie. Was beide Stadtteile eint, ist ihre quirlige Unterschiedlichkeit. Das internationale Kunstprojekt “Moving Borders” begreift den Fluss als Schnittstelle, nicht als Trennlinie und macht die Fähre Johanna zur Arche. Von Freitag bis Sonntag findet auf dem gepflasterten Platz am Fähranleger auf der Neustädter Seite ein vielschichtiges Bühnenprogramm statt. Die Überfahrt mit der Fähre wird am Sonnabend selbst zum Erlebnis, denn Künstler*innen gestaltet hier jeweils ein eineinhalb-minütiges “Überfahrtsprogramm”. Pendeln lohnt sich also.
Elbe und Johannstadt gestalten, hören und fühlen
Am Freitag noch vor dem Eröffnungskonzert mit der Dresdner Marching Band Banda Comunale und der Skulpturalen Bewegung Stromlinien, beginnt das Programm um 16 Uhr mit der individuellen Gestaltung von Kleidung aus zweiter Hand, Audio-Features zur Elbe, einer interaktiven Karte zur Elbe und einer “Insel der europäischen Fragen”. Mit dabei ist auch die 101. Oberschule: Unter dem Titel “Skatebankcola” stehen Gefühle, Wünsche, Ängste und Hoffnungen von Jugendlichen im Fokus. Ihre Stimmen werden in einem Mix aus Musik und Field-Recordings arrangiert, die vor Ort im Kiez gemeinsam aufgenommen wurden.
Um 18 Uhr startet dann das einstündige Eröffnungskonzert, an das sich ein geselliges Beisammensein am Lagerfeuer anschließt.
Fahnen-Winken von Ufer zu Ufer und Catwalk
Am Sonnabend wird das Programm um eine Fahnenchoreografie ergänzt, die um 19.30 Uhr von einem zum anderen Elbufer grüßen wird. Waving Signals – eine kosmopolitische Fahnenchoreografie für alle. Die Fahnengestaltung beginnt um 15 Uhr vor Ort.
Mit dem eigenen Smartphone und Kopfhörer kann auf dem Areal unter dem Titel “Move as one” eine 45-minütige Audio-Meditation von Kieron Jina auf einem angeleiteten Spaziergang genossen werden.
Zwischen 16 und 18 Uhr finden die Mini-Performances auf der Fähre Johanna statt. Präsentiert wird “Unterschätztes Wissen”, gesammelt und bearbeitet vom Trio La Vache Qui Rit aus den Erzählungen Johannstädter Bürger*innen. Gegen 20 Uhr klingt der Abend wieder am Lagerfeuer aus.
Am Sonntag schließlich bekommen die entstandenen Kleidungsstücke von „Collection – was unsere Kleidung zu erzählen hat” einen Körper und beginnen, sich auf einem Catwalk zu bewegen. Die Modenschau startet um 18 Uhr. Um 19 Uhr schließt sich eine erneute Vorführung der Fahnen-Choreografie an.
Gemeinsam schnippeln, kochen und tanzen
Der Montag bietet neben dem bislang bekannten Programm gemeinsamen Austausch, kochen und Tanz. Ab 15 Uhr können Frauen beim Frauencafé mit Nazanin Zandi durch die Gestaltung von Blanko-Figuren sowie Blanko-Sprech- und Gedankenblasen in Austausch kommen und die entstandenen Comic-Szenen in eine Dresdner Landschaft einbetten.
Um 17 Uhr schließt sich das Montagscafé mit einer Koch-Session mit Musik für alle an.
Moving Borders / ARK für Dresden: Arche für unterschätztes Wissen
- ein Projekt von Quarantine, vom 9. bis 12. Juli 2021 täglich ab 15 Uhr am Fähranleger Neustadt
- Link zur Veranstaltungs-Seite vom Festspielhaus Hellerau
- das gesamte Programm als PDF
- der Eintritt ist kostenfrei
Moving Borders: Das Kunstprojekt findet im Juli auf der Fähre statt
Das internationale Kunstprojekt “Moving Borders” setzt sich mit dem Thema Grenzen auseinander. Es sollte eigentlich an diesem Wochenende stattfinden – auf der Fähre “Johanna” und am Fähranleger Neustadt. Es wurde aufgrund von Corona in den Juli verlegt. Koordinatorin Paula Oevermann erläuterte der Stadtteilredaktion das Programm.
Die Elbe trennt die Stadt – und verbindet sich gleichermaßen. Ein treues Vehikel, das zwischen den Stadtteilen vermittelt, ist die Fähre zwischen Johannstadt und Neustadt. Sie soll im Juli zur Bühne werden: Für Performances von je 2,5 Minuten Länge.
Eine Arche in sieben Städten
Ausgedacht haben sich das die Künstler*innen des Kollektivs “Quarantine” aus Großbritannien. Die Truppe wurde für die Gestaltung des Gesamtkonzept ausgewählt. “Die hießen aber schon vorher so”, sagt Paula Oevermann, die das Kunstprojekt “Moving Borders” am Spielhaus Hellerau koordiniert. “Quarantine” ersannen gemeinsam mit den Künstler*innen Katja Heise und Mustafa Hasan das Thema “Arche”. Außer Dresden sind Kulturstätten in Mühlheim, Ütrecht, Porto, Warschau, Straßburg und Athen beteiligt. Eine Geschichte entsteht so über zwei Jahre an sieben unterschiedlichen Orten in Europa.
Sieben auf einen Streich – und ganz verschieden. Auf die Idee kam man aus Gründen der Nachhaltigkeit: “Normalerweise wird eine Produktion an einem Ort ersonnen und geht dann mit der kompletten Ausrüstung auf die Reise”, erklärt Paula. Warum also nicht lieber das Thema auf den Weg schicken und die Gestaltung dem jeweiligen Ort überlassen?
“Eigentlich war der Plan, das Programm in regelmäßigem persönlichen Kontakt zu gestalten”, berichtet Paula. “Quarantine” wollte durch Europa reisen, um anzuleiten und Hilfestellungen zu geben. Dramaturgische und formale Beratungen konnten aufgrund der Pandemie dann aber nur online durchgeführt werden. “Wir wollten trotzdem den ko-produktiven Charakter erhalten”, sagt Paula.
Geschichten aus der Johannstadt auf der Bühne
Die Dresdner “Arche” ist die Elbfähre. “Die Elbe ist ein Treffpunkt für alle Menschen”, erklärt die Koordinatorin. Deshalb wird auf der gepflasterten Fläche unweit des Fähranlegers auf der Neustädter Seite das Programm ausgerichtet. Im Vorfeld waren Künstler*innen mit einem umgebauten Lastenfahrrad in der Johannstadt unterwegs und haben Geschichten von Menschen gesammelt. Diese werden auf der Bühne von den Menschen selbst, oder einer*m Stellvertreter*in vorgetragen.
Zudem wird es Comicstationen und eine Fahnenchoreografie geben. Das Programm setzt auf Beteiligung: “Alles ist zum Mitmachen gedacht. Wir sind auf die Teilnahme von Interessierten angewiesen.” Weitergabe und Austausch sind das Grundthema von “Moving Borders”.
Kunst zum Mitmachen
Es sei erstaunlich, die Parallelen zwischen den Menschen festzustellen, die mit der Wende einen Bruch ihrer Biografie erlebt haben und denen, die aufgrund von Krieg oder Not aus ihren Heimatländern fliehen mussten.
Die täglich verschiedenen künstlerischen Formate stellen Fragen: Was ist verschütt gegangen? Was ist wichtig? Wo gibt es Gemeinsamkeiten? “Wir wollen Menschen zusammenbringen, die häufig im Alltag nichts miteinander zu tun haben”, sagt Paula Oevermann.
Moving Borders vom 9. bis 12. Juli
- auf der Fähre & am Fähranleger Neustadt
- Freitag: 18 bis 21 Uhr, mit einem Bühnen-Höhepunkt am Ende
- Samstag: 15 bis 21 Uhr
- Sonntag: 15 bis 21 Uhr
- Montag: Kochen und Lagerfeuer mit dem Montagscafé von 17 bis 22 Uhr
- alle Informationen auf www.moving-borders.de