Bericht von der 39. öffentlichen Sitzung der Gestaltungskommission

eingestellt am 29.11.2023 von Gerd Gottwald (ZEILE), Headerbild: Festsaal des Dresdner Rathauses zu Beginn der 39. Sitzung der Gestaltungskommission Dresden Foto: Gerd Gottwald

Wie hier angekündigt fand am Freitag, 24. November die 39. Sitzung Gestaltungskommission der Stadt Dresden im Festsaal des Rathauses statt. Bericht von der 39. öffentlichen Sitzung der Gestaltungskommission weiterlesen

Stadt Dresden erhält 4,5 Millionen Euro Fördermittel für den Ausbau der Radroute Ost

eingestellt am 11.11.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Fördermittelübergabe Radroute Ost. Foto: Diana Petters

Für die Umsetzung der Radroute Dresden Ost erhält die Stadt Dresden
insgesamt 4,5 Millionen Euro Fördermittel. Verkehrsminister Martin Dulig
übergaben am Mittwoch den Förderbescheid an den Dresdner Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn. Stadt Dresden erhält 4,5 Millionen Euro Fördermittel für den Ausbau der Radroute Ost weiterlesen

Herzzentrum Dresden in der Johannstadt: Sozialministerium fördert Neubau mit 150 Millionen Euro

eingestellt am 08.11.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Auch ein Wahllokal: Herzzentrum Dresden, aktueller Standort Fetscherstraße. Foto: Andrea Schubert

Das Herzzentrum Dresden setzt sich seit vielen Jahren für moderne und erstklassige Patientenversorgung ein. Mit dem Neubau des Herzzentrums an der  Fetscherstraße – Ecke Blasewitzer Straße wird die Herzmedizin in Sachsen nun weiterentwickelt.

Zur Unterstützung dieses Bauvorhabens hat Gesundheitsministerin Petra Köpping gestern einen Förderbescheid in Höhe von 150 Millionen Euro an das Herzzentrum Dresden übergeben. Dabei handelt es sich um die höchste bisher ausgereichte Einzelförderung nach § 14 des Sächsischen Krankenhausgesetzes (SächsKHG). Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf
rund 294 Millionen Euro.

Gesundheitsministerin Petra Köpping: “Die Förderung des Herzzentrums Dresden ist ein herausragendes Beispiel für unser Engagement, die Gesundheitsversorgung in Sachsen auf höchstem Niveau zu gewährleisten. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind eine der Hauptursachen für Gesundheitsprobleme und wir müssen sicherstellen, dass unsere Bevölkerung Zugang zu erstklassiger Versorgung hat. Mit dieser Zuwendung von 150 Millionen Euro unterstützen wir die Errichtung eines modernen und innovativen Herzzentrums, das den Bedürfnissen unserer Bürgerinnen und Bürger gerecht wird. Mit der heutigen Bescheidübergabe ist der Startschuss für eines der größten und wichtigsten Bauprojekte in der sächsischen
Gesundheitslandschaft gefallen.”

Der Neubau des Herzzentrums Dresden wird mit modernster Technologie ausgestattet sein und Platz für eine breite Palette kardiologischer und herzchirurgischer Dienstleistungen bieten. Die Investition wird nicht nur die
Patientenversorgung in Dresden, sondern auch der umliegenden Regionen verbessern. Ferner ist beabsichtigt, die Kooperation mit der medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden im Bereich Forschung und Lehre zu erweitern.

Thomas Lemke, Vorstandsvorsitzender der Sana Kliniken: »In Zeiten maximaler Unsicherheit und verschobenen Investitionen ist dieses Leuchtturmprojekt mit dem damit verbundenen Förderbetrag sowohl für Patienten als auch Mitarbeitende ein gutes Signal. Dafür danken wir dem Freistaat Sachsen. Trotz vieler Unwägbarkeiten der angedachten Krankenhausreform werden wir als führende Klinikgruppe ebenfalls einen großen finanziellen Eigenanteil im dreistelligen Millionenbereich in die
Hand nehmen. Damit können wir auch künftig universitäre Spitzenmedizin und attraktive Arbeitsplätze in Sachsen anbieten.«

Der Neubau des Herzzentrums Dresden wird die Behandlungskapazität des bestehenden Herzzentrums erheblich erweitern und den Zugang zu dringend benötigten kardiologischen und herzchirurgischen Behandlungen verbessern.

Künftiger Standort Herzzentrum Dresden, Blasewitzer Straße, Ecke Fetscherstraße. Foto: Andrea Schubert

Dieser wird auf dem Grundstück Fetscherstraße, Ecke Blasewitzer Straße in der Nähe des Universitätsklinikums-Carl-Gustav-Carus-Campus entstehen und eine Nutzfläche von rund 18.000 Quadratmetern umfassen. Der geplante Neubau bietet Platz für rund 220 stationäre Betten, davon 48  Intensivbetten und 40 IMC-Betten, 4 OP-Säle, eine moderne Notaufnahme, eine Tagesklinik und weitere  Funktionsbereiche. Zudem wird er über modernste Technik verfügen, wie zum Beispiel zwei Hybrid-OP-Säle und Radiologie-Abteilung. Die Fertigstellung des Projekts wird 2029 erwartet.

Hintergrund:
In dieser Legislatur hat der Freistaat Sachsen bisher einschließlich der aktuellen Förderung des Neubaus des Herzzentrums Dresden insgesamt 400 Millionen Euro nach § 14 des Sächsischen Krankenhausgesetzes (SächsKHG) ausgereicht.

Quelle: Pressemitteilung des Sozialministeriums Sachsen

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Buckelpiste ade: Die Blasewitzer und Loschwitzer Straße werden erneuert – Zwischen der Fetscherstraße und der Berggartenstraße erhalten die Straßen unter anderem neuen Belag

eingestellt am 31.08.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Baumaßnahme Blasewitzer Straße, Bereich Haltestelle Augsburger Straße, Foto: Andrea Schubert

Die Blasewitzer und Loschwitzer Straße sind mit ihrem schlechten Fahrbahnzustand und dem Fehlen von Radverkehrsanlagen schon lange ein Ärgernis für viele Verkehrsteilnehmer. Damit ist nun jedoch Schluss. Die ersten Bauarbeiten laufen. Buckelpiste ade: Die Blasewitzer und Loschwitzer Straße werden erneuert – Zwischen der Fetscherstraße und der Berggartenstraße erhalten die Straßen unter anderem neuen Belag weiterlesen

Radroute Dresden Ost: Bürgerinformationsveranstaltung am 29. Juni – zum Abschnitt zwischen Straßburger Platz und Stresemannplatz

eingestellt am 23.06.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Bauzaunbanner Fahrradstraße, Bild: Landeshauptstadt Dresden

Am Donnerstag, 29. Juni 2023, 18 Uhr informiert die Stadtverwaltung zur Umsetzung des westlichen Abschnitts der Radroute Dresden Ost zwischen Straßburger Platz und Stresemannplatz. Radroute Dresden Ost: Bürgerinformationsveranstaltung am 29. Juni – zum Abschnitt zwischen Straßburger Platz und Stresemannplatz weiterlesen

Änderung der Fahrbahnmarkierungen am Fetscherplatz und Sperrung Fetscherstraße wegen Baumpflegearbeiten

eingestellt am 20.04.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Fetscherstraße in Blickrichtung Norden. Foto: Alexandra Jentsch

Am Fetscherplatz werden am Sonntag, 23. April die Zufahrten Striesener Straße sowie Borsbergstraße neu geordnet. Außerdem wird die Fetscherstraße zwischen Fetscherplatz und Blasewitzer Straße für Baumpflegearbeiten von 6 bis 20 Uhr voll gesperrt. Auch der Anliegerverkehr ist davon betroffen. Änderung der Fahrbahnmarkierungen am Fetscherplatz und Sperrung Fetscherstraße wegen Baumpflegearbeiten weiterlesen

Die Bibliothek Johannstadt freut sich über neuen Medienetat durch den Stadtbezirksbeirat Altstadt

eingestellt am 06.12.2022 von Bertil Kalex (Stadtteilverein), Headerbild: Eine Auswahl der über den Medienetat des Stadtbezirksbeirats angeschafften Spiele und Bücher. Foto: Janett Rusek

Die Bibliothek Johannstadt möchte sich für die erneute Unterstützung für die Neuanschaffung bzw. den Ersatz von Medien bei den Stadtbezirksbeiräten bedanken. Ein Gastbeitrag von Janett Rusek, Leiterin der Bibliothek Johannstadt.

Die Bibliothek Johannstadt ist aktuell um viele LÜK-Spiele, Pappbilderbücher sowie Sachliteratur im Wert von 3500 Euro vielfältiger und bunter geworden. Möglich wurde dies durch die Entscheidung des Stadtbezirksbeirates, dem Antrag der Bibliothek Johannstadt nach Aufstockung des Medienetats für genannte Bestandssegmente nachzukommen. Die nun umfangreich angebotenen LÜK-Lernspiele für das Kleinkind- bis zum Grundschulalter unterstützen Kinder in ihrer kognitiven Entwicklung und wird Kindern und Eltern zu Hause bei einem Spielenachmittag im Kreise der Familie zugutekommen. Das Tolle an den LÜK-Lernspielen ist, dass sie durch die Kinder auch allein bespielt werden können. Die Anwendung ist simpel. So beginnt die Nutzung der Lernspiele, je nach Ausführung, bereits ab einem Alter von 3 Jahren. Andererseits bekommen auch Kitas und Schulen die Möglichkeit, diese aus der Bibliothek Johannstadt für Ihre tägliche Arbeit mit den Kindern auszuleihen und in den Kita- und Schulalltag einzubinden.

Eine Auswahl der über den Medienetat des Stadtbezirksbeirats angeschafften Spiele und Bücher.
Foto: Janett Rusek 

In Bücherkisten, welche im Abstand von 8 Wochen regulär für Kitas bestückt und geliefert werden, sind vermehrt Pappbilderbücher nachgefragt. Viele der Pappbilderbücher im Bibliotheksbestand sind während des regen Gebrauchs mittlerweile mehr oder weniger verschlissen. Hier wurde ebenfalls aufgestockt und ersetzt. Das können die Bibliotheksbesucher*innen am gut bestückten Pappbilderbuchregal auf und neben unserem Bibliothekspodest sehen und selbstverständlich sehr gern ausleihen. Zudem wurden mit Unterstützung des aufgestockten Medienetats aktuelle und attraktive Sachliteraturtitel erworben, weil diese Bestandsgruppe im Vergleich hochpreisige Medien aufweist und in dem Maße sonst nicht gekauft werden könnten. Da die Bibliothek Johannstadt vorrangig von älteren Kunden und Familien besucht wird, ist auch dies ein großer Mehrwert für die Bücherei.

Für das kommende Jahr sind wieder reguläre Vorlesestunden am Nachmittag durch Lesepat*innen in Planung, die sich über kleine und große Gäste freuen! Informationen dazu werden zeitnah in der Bibliothek kommuniziert. Ebenso freuen sich die Teilnehmer*innen des sich einmal monatlich treffenden Lesezirkels (jeder 1. Mittwoch, 18:00 – ca. 19:30 Uhr) über weitere literaturbegeisterte Mitstreiter*innen, um sich gemeinsam über Bücher und Autor*innen auszutauschen.

Das Team der Bibliothek Johannstadt wünscht den Besucher*innen und Johannstädter*innen eine stimmungsvolle Advents- und Weihnachtszeit und freut sich auf Ihren Besuch!

Bau der Fahrradwege am Fetscherplatz startet

eingestellt am 30.03.2022 von Philine Schlick, Headerbild: Blick auf die Kreuzung. Foto: PS

Am Donnerstag geht es los: An der Kreuzung Fetscher-/Striesener/Borsbergstraßewerden Fahrradwege gebaut. Die Vorbereitungen laufen schon.

An belebten Kreuzungen geht es häufig eilig zu: Autos, Fahrräder und Bahnen rauschen ihren Signalen nach. In der Hektik des Alltags kann das schnell heikel werden. So auch am Fetscherplatz. Im Bereich Fetscher-/Striesener/Borsbergstraße mussten sich Radler*innen bislang die Fahrbahn mit dem motorisierten Verkehr teilen, denn die Radwege in der Striesener Straße und Borsbergstraße enden derzeit rund 75 bzw. 90 Meter vor der Kreuzung Das hat nun ein Ende.

Die Bauarbeiten am Fetscherplatz starten. Foto: PS

Am Donnerstag starten die Bauarbeiten an den neuen Radverbindungen. Am Dienstag und Mittwoch waren bereits erste Vorbereitungen zu beobachten.

Umleitung für Linksabbieger

Für die Linksabbieger am Fetscherplatz aus Richtung Striesener Straße richten Baufachleute eine Umleitung über die Thomaestraße und Holbeinstraße ein. Alle anderen Spuren können mit leichten und zeitweisen Einschränkungen aufrechterhalten werden. Nach Fortschreiten der Arbeiten erfolgt beim Umbau der nördlichen Borsbergstraße eine Vollsperrung der nördlichen Fahrspur (in Richtung der Kreuzung) mit ausgewiesener Umleitung über die Krenkelstraße und Holbeinstraße bis hin zur Thomaestraße.

Blick in Richtung Borsbergstraße. Foto: PS

Kosten: 675.000 Euro

Im Rahmen der Baumaßnahme gestalten Bauleute den nördlichen Fußweg der Borsbergstraße um. In der Zufahrt der Borsbergstraße wird zudem die rechte Geradeausspur in eine reine Rechtsabbiegespur umgewandelt. Außerdem bekommt der Bereich bei der Zufahrt Striesener Straße 22 neue Fahrradstellplätze.

Die Baumaßnahme zieht etliche weitere nach sich:  Bordsteine werden versetzt, Umbau- und Tiefbauarbeiten an der Lichtsignalanlage und Arbeiten an der Straßenentwässerung, öffentlichen Beleuchtung sowie der dynamischen Wegweisung werden fällig. Zusätzlich erhält die Kreuzung auch ein Leitsystem für Menschen mit Seheinschränkung. Die Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich auf rund 675.000 Euro.

Diskussionen um “Spaziergänge” und Gegenprotest am Uniklinikum

eingestellt am 17.01.2022 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS

Am vergangenen Donnerstag hatten sich auch in der Johannstadt unweit des Uniklinikums Menschen zu sogenannten “Spaziergängen” zusammengefunden. Dass die Polizei auch 22 Gegendemonstrant*innen belangte, stieß auf Protest. Oberbürgermeister Hilbert bezog dazu Position. 

Am vergangenen Donnerstag waren im Stadtgebiet über 1000 Polizist*innen im Einsatz, um die Versammlung sogenannter “Spaziergänger*innen” zu unterbinden. Das gelang. Ins Visier gerieten allerdings auch 22 Student*innen des Uniklinikums, die sich symbolisch schützend mit Protestschildern vor die Klinik stellten und so den selbst ernannten Querdenker*innen und Corona-Leugner*innen Paroli boten.

Lob für Gegenprotest

Die Teilnehmer*innen des Gegenprotests sahen sich im Anschluss mit Ordnungswidrigkeitsanzeigen der Polizei konfrontiert – das schlug bundesweit Wellen und sorgte für Protest. Ministerpräsident Michael Kretschmer lobte den Gegenprotest der Student*innen auf seinem Twitter-Account als “klares und wichtiges Statement”.

Auch Oberbürgermeister Dirk Hilbert begrüßte die Aktion: “Ich danke jedem Einzelnen für seine Zivilcourage. Sie haben Mut bewiesen und Gesicht gezeigt. Corona-Proteste in unmittelbarer Nähe zu Krankenhäusern und Kliniken, dort wo Pflegekräfte und Ärzteschaft täglich um das Leben der Betroffenen kämpfen, dürfen wir als Stadtgesellschaft nicht unwidersprochen hinnehmen. Deshalb ist es auch gut, dass die Polizei am gestrigen Abend konsequent gegen die sogenannten Spaziergänger vorgegangen ist.”

Warnung vor pauschalen Verurteilungen

Gleichzeitig warnte Hilbert jedoch auch vor pauschalisierenden Verurteilungen der Polizei. Die Beamten seien ohne Ansehen der Person verpflichtet, vor Ort das geltende Recht durchzusetzen. Eine spontane Anmeldung der eines Veranstalters Gegenaktion sei wohl untergegangen, berichtet die DNN. Deshalb hätten die Beamten auch hier auf die Regelverstöße reagieren müssen. “Genau dieses rechtstaatliche Prinzip nutzen die sogenannten Spaziergänger bewusst aus. Und das zeigt, dass es den Initiatoren dieser “Spaziergänge” kaum um Corona geht, sondern um die Destabilisierung unserer Demokratie. Das dürfen wir nicht zulassen”, so Hilbert.

Werkzeug-Diebstahl auf Johannstädter Großbaustelle

eingestellt am 11.01.2022 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS

An der Fetscherstraße sind Unbekannte in eine Baustelle eingebrochen. Es entstand ein Sachschaden von 1000 Euro.

Wie die Polizei heute bekannt gibt, sind Unbekannte über das Wochenende in eine Baustelle an der Fetscherstraße eingebrochen und haben Werkzeug gestohlen. Der Schaden wurde am 10. Januar am frühen Morgen festgestellt.

Die Täter gelangten über ein Fenster in das im Bau befindliche Gebäude. Dort öffneten sie zwei Türen gewaltsam und stahlen Werkzeug, darunter mehrere Akkuschrauber, Trennschleifer und Bohrmaschinen im Gesamtwert von etwa 11.000 Euro.
Der Sachschaden wurde mit rund 1000 Euro angegeben.

Grundsteinlegung für das siebte Johannstädter WGJ-Haus an der Fetscherstraße

eingestellt am 15.10.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Ins Fundament wurde eine Zeitkapsel eingelassen. Im Bild: Die Architekten Dirk Lorenz & Falk Leinert, Alrik Mutze, Vorstand der WGJ, Matthias Seifert vom Bauunternehmen Wolff & Müller und WGJ-Pressesprecherin Julia Grotjahn. Foto: Philine Schlick

An der Fetscherstraße füllt die WGJ eine Lücke in der Bebauung entlang der Baumallee in Richtung Großer Garten mit einem neuen Genossenschafts-Gebäude. In das Erdgeschoss sollen Geschäfte ziehen, in den oberen Etagen entstehen 39 Wohnungen. Am Freitag wurde eine Zeitkapsel als symbolischer Grundstein ins Fundament eingelassen.

Was sind wohl geeignete Worte zum Anlass einer Grundsteinlegung? Darüber rätselten die Redner am Freitagmorgen in der Baugrube des siebten Johannstädter WGJ-Hauses an der Fetscherstraße 67/69. Letztendlich fanden alle passende, vor allem des gegenseitigen Dankes und der Befürwortung. Im August 2022 soll der Rohbau stehen, im darauffolgenden Jahr dann rechnen alle Beteiligten mit der Fertigstellung des ungewöhnlichen Wohn- und Geschäftshauses mit dem “Schwung” in der Fassade.

In das Loch wurde die metallene Zeitkapsel als symbolischer Grundstein versenkt. Hier im Bild: WGJ-Vorstandsmitglied Alrik Mutze. Foto: Philine Schlick

Wellengang entlang der Fetscherstraße 67/69

Schon im jetzigen Grundriss zeichnen sich anstatt schnurgerader Kanten Wellen ab. Das entspricht dem Entwurf der Lorenz-Architekten, die sich eine Faltung der Front haben einfallen lassen, um den Kronen der betagten Bäume entlang des neuen Hauses ausreichend Platz und Wirkung zu verleihen. Das erklärte Dirk Lorenz zur feierlichen Grundsteinlegung.

Fassade mit Wellenschlag: So soll das neue Gebäude aussehen. Bild: Leinert Lorenz Architekten

Das Haus wird sechs Stockwerke in die Höhe wachsen. Zur Fetscherstraße hin sollen Geschäfte und auch ein Café den Gehweg beleben, wohingegen alle Wohn- und Schlafräume zum begrünten Innenhof hin ausgerichtet sind, um Straßenlärm abzuschirmen. Im Hof  entsteht ein Spielplatz und eine Grünanlage, die ein nachbarschaftliches Miteinander ermöglichen soll. Hinter den Wogen der wellenförmigen Front geben gläserne Laubengänge den Weg zu den Wohnungen frei und puffern Geräusche ab. Sie könnten aufgrund ihrer großzügigen Bemessung auch als Spiel- und Begegnungsfläche dienen, offerierte Alrik Mutze.

Das Modell des ungewöhnlichen Hauses war viel bewundert. Foto: Philine Schlick

Stilvolle Wohnungen zu stabilen Preisen

“Bereits vor 100 Jahren beheimatete die heutige Fetscherstraße stilvolle Wohnhäuser, aber auch kleinere Gewerbe. Daran knüpfen wir mit dem Bau unseres Wohn- und Geschäftshauses an. Wir möchten die vorhandene Struktur der Fetscherstraße mit Gewerbemöglichkeiten aufwerten, aber auch den Bedürfnissen der Mieter entsprechenden Wohnraum zu fairen Mietpreisen schaffen”, so Mutze.

Einen Meilenstein bedeutete die heutige Grundsteinlegung: Zusammen mit einigen Münzen, der Pressemitteilung der WGJ und aktuellen Tageszeitungen wurde eine glänzende Metallhülse mit der Aufschrift “Zeitkapsel” im Fundament versenkt.

Einsicht in die alte unterirdisch gelegene Bausubstanz von Häusern von ca. 1945. Foto: Philine Schlick

Entstehen werden auf einer Fläche von rund 770 Quadratmetern 20 Zweiraum-, 17 Dreiraum- und zwei Vierraumwohnungen, die jeweils über eine Loggia oder eine Dachterrasse verfügen. Die Wohnungen verfügen alle über ein Badezimmer mit Fenster und bodengleicher Dusche, eine offen an den Essbereich anschließende Küche, einen Abstellraum und Fußbodenheizung. Alle Wohnungen sind via Aufzug erreichbar. Geplant sind zudem eine Tiefgarage mit 40 Plätzen und ein separater Raum für Fahrräder und Kinderwagen.

Froschperspektive aus der Baugrube mit Blick auf die umliegenden Genossenschaftshäuser. Den Anlieger*innen zahlte die WGJ vorfristig eine Entschädigung für die Unannehmlichkeiten aufgrund der benachbarten Baustelle. Foto: Philine Schlick

Nur für den Termin lassen die Bauschaffenden in orange die Werkzeuge ruhen. Die Arbeiten sind bereits in vollem Gange. Für die Anrainer*innen bedeutet das Geduld und starke Nerven, denn Baustelle unterliegt aus technischen Gründen anderen Arbeitszeiten. Hier wird schon mal bis 22 Uhr gewerkelt. Ein Anwohner ist Zaungast bei der Zeremonie. Er bewohnt das benachbarte WGJ-Haus und hat einen guten Blick auf das Baugeschehen. Er verrät: “Die WGJ hat allen Parteien bereits im Vorfeld eine Entschädigung gezahlt.”

Erlweinpreis für WGJ-Haus

Die umliegenden Häuser stammen bereits aus den 60er Jahren und wurden teilweise mit einer zusätzlichen Etage auf dem Dach versehen, um mehr Wohnraum zu schaffen. Neben der gestalterischen Qualität beansprucht die WGJ für sich, großen Wert auf die funktionellen Aspekte des zeitgemäßen Wohnens zu legen. Am Tag der Grundsteinlegung gab die Stadt Dresden ein weiteres Haus der WGJ an der Striesener Straße 31/33 als Preisträger des achten Erlweinpreises bekannt.

Das Haus belege, “dass das sowohl im Äußeren als auch in der Struktur in hoher handwerklicher Qualität konzipierte und in einem städtebaulich heterogenen Umfeld nach diesen Plänen umgesetzte Gebäude einen wundervollen Beitrag zur stadträumlichen und funktionalen Konsolidierung leisten kann. Vor allem aber wird deutlich, dass bezahlbarer Wohnraum nicht gleichzeitig ein billig anmutendes Äußeres haben muss”, richtete Baubürgermeister Kühn lobende Worte an den Architekten Peter Zirkel.

WGJ-Gebäude an der Fetscherstraße

Einbruch in ein Büro an der Fetscherstraße

eingestellt am 17.09.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS

Ein Büro an der Fetscherstraße ist zur Zielscheibe von Dieben geworden.

Wie die Polizei vermeldet, haben Unbekannte in der Nacht zu Donnerstag aus einem Büro an der Fetscherstraße Computertechnik im Wert von etwa 1.000 Euro gestohlen.

Nach dem bisherigen Ermittlungsstand entwendeten sie einen Laptop, fünf original verpackte Festplatten sowie Büromaterial. Wie die Täter in das Büro gelangt sind, ist Gegenstand der Ermittlungen.

Neue Bücher und Spiele in der Bibliothek Johannstadt eingetroffen

eingestellt am 14.08.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Die neuen Büche rund Spiele werden im hinteren Bereich der Bibo präsentiert. Foto: Philine Schlick

In der Johannstädter Bibliothek sind am Freitag feierlich neue Medien im Wert von rund 4000 Euro zur Nutzung freigegeben worden. Darunter Gesellschaftsspiele, ein Kinder-Kaufmannsladen, Garten- und Gesundheitsratgeber, Klassiker und Neuerscheinungen.

Die Zweigstelle der Städtischen Bibliotheken am Fetscherplatz gehört zu den Einrichtungen, die Bücherwürmer und Leseratten zu recht als systemrelevant bezeichnen werden. In der Pandemie ist die Nachfrage nach Familien-Spielen, Abenteuergeschichten und Kriminalromanen nicht nur nicht gesunken, sondern teilweise gestiegen. Wer sich im Lockdown nicht vor dem Bildschirm die Freizeit vertreiben wollte, steckte die Nase in ein Buch oder setzte sich an den Spieletisch.

Reiseführer und die Kraft der Wut

Am vergangenen Freitag wurde das Angebot der Johannstädter Bibo mit Medien im Wert von 4000 Euro aufgefrischt. Möglich hatte das die Entscheidung des Stadtbezirksbeirates gemacht. Auf einem gesonderten Podest präsentieren die Leiterinnen Antje Patzig und Janett Rusek in den Räumen die Neuanschaffungen. Darunter sind literarische Evergreens wie Kinderbücher von Erich Kästner und Cornelia Funke ebenso wie Reiseführer und Sachbücher über die Kraft der Wut.

Antje Patzig leitet gemeinsam mit Janett Rusek die Zweigstelle Johannstadt. Foto: Philine Schlick

Die Leiterinnen haben wie immer versucht, den Geschmack der örtlichen Leserschaft zu treffen. Kriminalromane und Kinderbücher sind in der Johannstadt besonders gefragt. Im Umkreis der Bibliothek befinden sich zahlreiche Schulen und Kitas. Neun der Kitas sind an der Aktion Bücherkisten beteiligt: Alle acht Wochen stellt die Bibo eine bunte Lesekiste zusammen, bei der auch Wünsche berücksichtigt werden. Anlieferung und Abholung sind im Service inbegriffen. Rund 250 Kindermedien sind auf diese Weise permanent im Umlauf. Deshalb hatte die Bibliothek beim Stadtbezirksbeirat einen Antrag auf Aufstockung gestellt.

Beliebt sind Krimis und Kinderbücher

Stolz präsentierte Antje Patzig am Freitag 140 neue Kinderbücher und 80 neue Sachbücher. “Wir versuchen nicht nur, mit dem Gewünschten zu versorgen, sondern auch für Neues zu interessieren”, erklärt sie. Ganz so leicht sei das nicht, denn der Mensch ist erfahrungsgemäß ein Gewohnheitstier.

Alle 14 Tage findet im Kulturpalast eine Kaufberatung statt, bei der Lektor*innen Bücher präsentieren und Tipps geben. Das fließe in die Gestaltung des Sortiments ebenso ein wie persönliche Einflüsse und die Kenntnis um die Interessen der Leserschaft, so Patzig. Eine Gratwanderung, wie sie sagt. Bei so einer kleinen Zweigstelle wie der Johannstädter, sei es manchmal schon aus Platzgründen schwierig, alle zufrieden zu stellen. Bei speziellen Wünschen empfiehlt die Leitung die Fahrt zur Bibliothek im Kulturpalast.

Kinderbücher sind in der Johannstadt besonders gefragt. Foto: Philine Schlick

Neues Regal für Spiele geplant

Während sie erzählt, hat sich vor dem Tresen schon eine beachtliche Menschenschlange gebildet. “Die Johannstädter schätzen ihre Entspannungsliteratur”, sagt Patzig. Auch die Ferienzeit sei dem Verleih anzumerken. Ins Reisegepäck oder zum Gartennachmittag gehört eben für viele ein Buch. Für Spiele ist in der Zweigstelle sogar ein neues Regal geplant, so stieg die Nachfrage im vergangenen Jahr an.

Die Bibliothek am Fetscherplatz. Foto: Philine Schlick

Seit 2010 trifft sich in der Bibliothek ein ehrenamtlich geführter Lesekreis, über den die Leiterinnen sich freuen. Einmal im Monat finden sich vor allem Leserinnen zusammen, um sich gegenseitig zu inspirieren und auszutauschen. Mit einem eigenen Veranstaltungsraum, sagt Patzig, könnten wohl noch mehr Veranstaltungen wie Autorenlesungen stattfinden. So aber sei man räumlich und personell gut ausgebucht.

Liest eine Bibliotheksleiterin eigentlich gern in ihrer Freizeit? “Ich liebe das Gärtnern, Malen und Lesen”, verrät Antje Patzig. Besonders schätzt sie die Autorin Anna Gavalda – vielleicht ein guter Tipp für den nächsten Schmöker-Ausflug an die Elbe.

Bibliothek Johannstadt

  • Fetscherstraße 23
  • Geöffnet: Montag, Mittwoch und Freitag 10 bis 12 Uhr  und 13 bis 18 Uhr / Dienstag und Donnerstag geschlossen

Das Seelsorgezentrum des Uniklinikums feiert 20. Jubiläum

eingestellt am 23.04.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Das Seelsorgezentrum auf dem Uni-Klinik-Gelände. Foto: Philine Schlick

Ende der 90er haben Freistaat, Kirche und Klinik auf dem Gelände des Carl-Gustav-Carus-Krankenhauses ein ökumenisches Seelsorgezentrum beschlossen. Es entstand ein Ort der Ruhe und Einkehr, exponiert platziert auf dem ehemaligen Standort der 1945 zerbombten Kirche im Innenhof. Vier Seelsorger*innen sind für die Patient*innen da: Bei der täglichen Arbeit geht es um Leben, um Tod und das breite Spektrum dazwischen.

“Jeder Moment darf Schönheit entwickeln. Auch das Sterben”, sagt Michael Leonhardi. Gemeinsam mit Katrin Wunderwald, Peter Brinker und Christoph Behrens steht er am Uniklinikum in Dresden für fast 1500 Patient*innen als Seelsorger zur Verfügung.

Seelsorger Michael Leonhardi. Foto: Philine Schlick

Seine Arbeit bedeutet heißt, begleiten, Raum für Gefühle und ihre Bewältigung zu schaffen. Er wird zu Taufen gerufen, hält Sterbenden die Hand und fungiert in Corona-Zeiten als Dolmetscher zwischen Patient*innen und ihren Angehörigen. Er hält die Brücke in Form des Telefonhörers – oder richtet ganz altmodisch Grüße aus.

Der Seelsorger empfängt in seinem Büro: Ein breites Sofa, viele Stühle, mit Bücherregalen gefüllte Wände, bodentiefe Fenster zum Garten hinter dem Zentrum, für das er nicht nur aufgrund seiner Architektur schwärmt: “Es ist etwas ganz Besonderes. An diesem Ort ticken die Uhren anders.”

Seelsorge war nur geduldet

Einen “Anders-Ort inmitten eines Anders-Ortes” nennt Peter Brinker frei nach Foucault das Seelsorgezentrum. Der Diplom-Theologe und Seelsorger hat die Entstehung des eigens gebauten Hauses “aus der zweiten Reihe” begleitet.

Das Zentrum wurde dort errichtet, wo bis 1945 eine Kirche stand. Eine Bombe zerstörte das sakrale Gebäude im Februar. In der DDR entschied man sich gegen einen Wiederaufbau und ließ die Überreste Anfang der 50er Jahre beräumen. Übrig blieb eine grüne Wiese.

Blick auf die ehemalige Kirche. Foto: Archiv Uni-Klinikum

Seelsorge fand im Krankenhaus zwar statt, hatte aber bis zur Wende einen wenig prominenten Posten in drei kleineren Zimmern unter dem Dach, erinnert sich Peter Brinker. Ein Raum für die Patientenaufnahme wurde für Andachten genutzt. “Seelsorge war geduldet, aber nicht erwünscht”, fasst er zusammen.

Momentaufnahme vom Neubau. Foto: Archiv Uni-Klinikum

Umso bedeutsamer war es, dass sich Ende der 90er-Jahre ein Förderverein mit Mitgliedern aus Kirche und Klinik gründete, der für die Seelsorge auf dem Uni-Gelände ein eigenes Gebäude schaffen wollte. Das  kam für viele überraschend, auch für Peter Brinker: “Auf einen Neubau hatte ich nicht zu hoffen gewagt.”

“Alle sind hier willkommen”

Zu Beginn der Initiative waren die finanziellen Möglichkeiten mehr als begrenzt. Das besserte sich im Jahr 2000, berichtet Peter Brinker. Sozialminister Hans Geisler sprach ehemalige SED-Vermögensmittel der Verwendung zu sozialen Zwecken zu. “So gab es einen Grundstock.” Im selben Jahr konnte der Verein einen bundesweiten Architekturwettbewerb ausrufen, den das Büro Kister, Scheithauer und Gross für sich entschied.

Das Kreuz erinnert an die historische Architektur Jerusalems. Foto: Philine Schlick

Architekt Kister war es auch, der das Kreuz über dem Altar in der Kapelle entwarf und sogar selbst brannte, erzählt Michael Leonhardi. Es ist aus rauer Keramik geschaffen und besteht aus verwinkelten Räumen mit Säulen, die an die Architektur der multi-religiösen Stadt Jerusalem erinnern.

Der Zugang zum den in erdfarbenen Tönen gehaltenen Andachtsraum beschreibt einen leichten Bogen, sodass sich der Raum in sich selbst zu winden scheint wie ein Schneckenhaus. Von außen ist er als raumgreifende Rundung gut zu erkennen. Er lädt unabhängig von Konfession oder Anliegen zum Verweilen ein. “Alle sind hier willkommen, ohne sich erklären oder rechtfertigen zu müssen”, sagt Leonhardi.

Blick von oben auf das Seelsorgezentrum mit Andachtsraum. Foto: Archiv Uni-Klinikum

Eine Pinnwand rechts vom Altar ist mit Zetteln gespickt. Dort schreiben Gäste ihre Wünsche und Sorgen auf. Sie werden in einem dicken Buch gesammelt. Mitunter entwickeln sich an dieser Stelle anrührende Dialoge. “Einmal stand als Wunsch auf einem Zettel: ‘Lieber Gott, bitte lass Dynamo gewinnen'”, erzählt Leonhardi. “Auf einem anderen Zettel darunter stand wenig später: ‘Dann müssen sie besser spielen! Gezeichnet, Gott.'”

Linkerhand befindet sich eine kreuzförmige Osterkerze. Darunter steht eine Schüssel mit Steinen. Hier können Gäste “Gewicht lassen”, wenn ihnen danach ist. Ein Stein verdeutlicht eine Bürde und wird unter der Kerze abgelegt. Wem danach ist, kann auch ein Licht entzünden und es auf einer kleinen steinernen Treppe platzieren.

Blick in den kleinen Altarraum. Foto: Philine Schlick

Michael Leonhardi erinnert sich: “An meinem ersten Tag, das war 2010, stand ich hier und habe eine Kerze angezündet. Über dem Haus setzte der Rettungshubschrauber zur Landung an. Das war so ein Gegensatz und ich dachte: ‘Beides rettet Leben.'”

“Der Ort bietet Raum für heilsame Begegnung”, erklärt Peter Brinker. “Er hat einen eigenen Charakter und bricht die vorherrschende Struktur.” Dabei fühlen sich Patient*innen von der Atmosphäre im Alltag ebenso angesprochen wie Mitarbeiter*innen der Klinik.

In einer eigens angefertigten Metallwanne können Steine als Symbol für Sorgen niedergelegt werden. Foto: Philine Schlick

Der “Sitz der Seele”

In direkter Nachbarschaft zu diesem Raum für Spiritualität und Ritual haben funktionale Räume ihr Quartier: Das Familienbüro hat hier ebenso seinen Sitz wie die Nachlassbearbeitung und die verschiedenen Seelsorger mit ihren Büros. Es gibt einen kleinen Saal für Konferenzen.

Da dieser Saal nach Mekka ausgerichtet ist, wurde er bereits von einer muslimischen Gemeinde zum Beten genutzt.

Das Gebäude fügt sich mit all seinen Aufgaben ein in den Korpus der Klinik – und ist insbesondere der “Sitz der Seele”, an dem starke Gefühle zusammenlaufen. Die Seelsorger*innen haben eine ebenso exponierte Position wie das Gebäude: “Wir arbeiten am Klinikum, sind aber keine Mitarbeiter”, beschreibt es Peter Brinker, denn die seelsorgerischen Angebote werden von der katholischen und evangelischen Kirche getragen.

“Lieber Gott, ich hau jetzt ab”

“Für einen Arzt im OP gehört die Distanz zum Beruf. Bei uns Seelsorgern ist es anders herum”, sagt Michael Leonhardi, der vorher viele Jahre als Dorf- und später Studentenpfarrer gearbeitet hat. “Ich bin ein Landei”, gibt er lächelnd zu. Dreizehn Jahre lang begleitete er eine Gemeinde in Nordsachsen. Ihm ist die ländliche Mentalität vertraut. Als einmal ein Schäfer hier im Krankenhaus lag und am allermeisten seine Tiere vermisste, konnte er diesen Schmerz gut verstehen.

Michael Leonhardi: “Die Arbeit entwickelt einen Sog.” Foto: Philine Schlick

Nach einem anspruchsvollen Tag in der Seelsorge zieht es ihn ebenfalls hinaus in die Natur. Beim Radfahren und Laufen bekommt er den Kopf frei. Wenn er die Klinik am Freitagabend verlässt, spricht er in der Kapelle ein Gebet: “Lieber Gott, ich hau jetzt ab. Du musst hier bleiben und aufpassen, bis ich am Montag wieder da bin.”

Er erinnert sich an einen Moment, als ein Patient verstorben war. Leonhardi lud den Arzt und die Schwestern zum Innehalten ein. Er beschreibt einen magischen Moment, an dem die Zeit kurz still stand, alle durchatmeten. Eine Schwester öffnete das Fenster: “So macht man das bei uns, damit die Seele raus fliegen kann.” Es sind Augenblicke wie dieser, die Michael Leonhardi meint, wenn er sagt: “Schönheit ist überall möglich.”

Herbert ist schnell genervt

Der fünfte Seelsorger, der in keinem Impressum auftaucht, ist nicht aus Fleisch und Blut. Er lebt von dem Atem, den man ihm einhaucht: Es handelt sich um Herbert, die Handpuppe.

Herbert ist schnell genervt und auch mal vorlaut. Genau deswegen ist er so beliebt. Foto: Philine Schlick

Michael Leonhardi bezeichnet ihn als sein alter ego, denn Herbert darf, was ihm nicht in den Sinn käme: Widersprechen, laut und genervt sein. Herbert ist die Ansprechperson für Kinder. Michael Leonhardi erweckt ihn zum Leben, um Kontakt aufzubauen, einen Verbündeten zu geben, der an die Regeln aneckt, belehrt und gleichzeitig belehrt werden darf. Es kommt vor, dass das Telefon klingelt und Herbert verlangt wird. Dann ist sind die beiden zur Stelle.

Ein Stückchen Weg gemeinsam gehen

Das Schöne an seiner Arbeit, sagt Michael Leonhardi, ist die Begegnung. “Alles, was berührt, stärkt. Auch wenn das eine gewisse Verletzlichkeit berge und deshalb Mut erfordere. Er hoffe für die nächsten Jahrzehnte, dass die Haltung, die in der Religion steckt, wiederentdeckt werde und durch alle Wirrnisse äußerer Verhältnisse tragen möge. “Darin liegt eine ungeheure Kraft.”

Eine ähnliche Vision teilt Peter Brinker: “Ich weiß nicht, welche Form der Seelsorge die Menschen in zwanzig Jahren brauchen werden”, sagt er. “Vielleicht ist es eine humanistische, eine buddhistische, eine muslimische? Aber ich wünsche mir, dass die Menschen im Klinikum offen bleiben für die Fragen, die über die medizinisch-technische Bewältigung von Krankheit hinausgehen.”

Im Hinblick darauf werden die vergangenen 20 Jahre mit vielen kleinen Veranstaltungen gefeiert.

Das Seelsorgezentrum am Uni-Klinikum feiert

  • Klinik-Gelände, Haus 50, zu erreichen über das Eingangstor an der Fetscherstraße 74
  • “Spurensuche”, Ausstellung von Sylvia Graupner, Vernissage am 27. April um 17 Uhr unter freiem Himmel. Mit Musik von Jan Heinke.
  • Christi Himmelfahrt wird vor dem Zentrum der “Himmelsbaum” von Birgit Merten gestaltet und lädt zu einem Spaziergang ein
  • Das Seelsorgezentrum im Internet

Elektrowerkzeuge aus Lager an der Fetscherstraße gestohlen

eingestellt am 20.04.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Foto der Polizeiwachstelle Altstadt. Foto: PS

Von einer Baustelle sind am Wochenende elektrische Werkzeuge entwendet worden.

Wie die Polizei mitteilt, sind am vergangenen Wochenende sind Unbekannte in ein Baustellenlager an der Fetscherstraße eingebrochen. Die Täter hebelten die Eingangstür auf und stahlen elf Elektrowerkzeuge samt Zubehör. Zu dem entstandenen Schaden liegen noch keine Angaben vor.