Von Alltagsbegleitung bis zum Schwerbehindertenausweis

eingestellt am 10.07.2024 von Bertil Kalex (Stadtteilverein), Headerbild: Bild von Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay

Von zehn Dresdnerinnen und Dresdnern hat mindestens ein Mensch eine Behinderung. Für diese Menschen ist es wichtig, dass sie ihren Alltag weitgehend selbstständig und selbstbestimmt meistern können. Damit die Inklusion im Bereich Mobilität gelingt, gibt es in Dresden praktische Erleichterungen und Assistenzen sowie finanzielle Vergünstigungen.

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“Baby Kind + Kegel” Messe für Schwangerschaft, Baby- und Kleinkindzeit in der Johannstadthalle

eingestellt am 08.12.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Image by fancycrave1 from Pixabay

In der JohannStadthalle wird am kommenden Samstag erstmals eine Messe rund um die Themen Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft veranstaltet. “Baby Kind + Kegel” Messe für Schwangerschaft, Baby- und Kleinkindzeit in der Johannstadthalle weiterlesen

Dresden sucht für 2024 ehrenamtlich Tätige in Asyl-Unterkünften – auch für Johannstadt!

eingestellt am 09.11.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Beratungsgespräch des Ausländerrats. Foto: Alexandra Zverewa

Interessierte Personen, Vereine und Initiativen können sich ab sofort melden

Für die sechs neuen Asylunterkünfte, in die voraussichtlich im Januar 2024 Geflüchtete einziehen werden, sucht die Landeshauptstadt Dresden hilfsbereite Personen, Initiativen und Vereine, die die Bewohnerinnen und Bewohner beim Ankommen in ihrem neuen Wohnumfeld ehrenamtlich begleiten. Dresden sucht für 2024 ehrenamtlich Tätige in Asyl-Unterkünften – auch für Johannstadt! weiterlesen

Uniklinikum benötigt mehr Thrombozytenpräparate und ruft zu Spende auf – Blutprodukte retten leben

eingestellt am 06.10.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Moderator und Journalist Peter Escher spendet bei Frau Dr. Kristina Hölig, Leiterin der Transfusionsmedizin am Uniklinikum Dresden, Thrombozyten.
Die Transfusionsmedizin des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden ruft zur Thrombozytenspende auf. Aus den Spenden werden überwiegend lebensrettende Spezialpräparate gewonnen. Die Apherese-Spenden, also Blutprodukte, die an einem Zellseparator gewonnen werden, spielen für die Versorgung schwer kranker Menschen eine entscheidende Rolle und werden am Uniklinikum Dresden in großem Umfang benötigt. Peter Escher machte am 28. September mit einer öffentlichkeitswirksamen Spende auf diese Notwendigkeit aufmerksam.

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Wir suchen Unterstützung im Ehrenamt

eingestellt am 05.10.2023 von Bertil Kalex (Stadtteilverein), Headerbild: Quelle: AKHD Dresden

Einladung zu Info-Abenden am 25. Oktober und 2. November 2023

Das Ehrenamt als Fundament der ambulanten Kinder- und Jugendhospizarbeit

Der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst (AKHD) Dresden mit Sitz am Fetscherplatz sucht ehrenamtliche Begleiter*innen. Wer sich dafür interessiert, ist am 25. Oktober oder 2. November 2023 herzlich zu den Info-Abenden eingeladen, die jeweils ab 18:30 Uhr stattfinden. Die Aufgaben einer ehrenamtlichen Begleitung sowie die Beschreibung des notwendigen Qualifizierungskurses werden besprochen. Es gibt an diesen Abenden Zeit für Informationen und Fragen rund um das Ehrenamt im Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Dresden.

Im Januar 2024 beginnt dann der Qualifizierungs-Kurs für ehrenamtlichen Begleiter*innen. Dieser Kurs ist die Voraussetzung für eine ehrenamtliche Tätigkeit in der Kinder- und Jugendhospizarbeit.
Der AKHD Dresden begleitet seit 2006 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit lebensverkürzender Erkrankung sowie deren Familien. Die ehrenamtlichen Begleiter*innen besuchen die betroffenen Familien, unterstützen im häuslichen Umfeld und sind langfristig, häufig über Jahre, an der Seite der Familien. Sie hören zu, gehen mit den Kindern spazieren, spielen mit ihnen oder begleiten Geschwisterkinder. Darüber hinaus sind sie Ansprechpartner*innen für Themen wie Trauer, Tod und Abschied.

Info-Abende des AKHD
25. Oktober 2023 bzw. 2. November 2023 ab 18:30 Uhr

Kontaktdaten:
Nicolaistr. 28 (6. Etage), 01307 Dresden
Tel.: 0351 314 64 72
E-Mail: dresden@deutscher-kinderhospizverein.de
Web: www.akhd-dresden.de
Instagram: @akhd_dresden
Facebook: @akhddresden

28, Nicolaistraße, Johannstadt-Süd, Johannstadt, Altstadt, Dresden, Sachsen, 01307, Deutschland

Quelle: Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst (AKHD) Dresden

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Hilfe für Senioren beim Weg in die digitale Welt – Jugendliche und versierte Ruheständler können „Technikbotschafter*innen“ werden

eingestellt am 27.09.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Image by Steve Buissinne from Pixabay

Sogenannte „Technikbotschafter*innen“ sollen älteren Menschen in Dresden helfen, mit den neuesten Technologien und Entwicklungen Schritt zu halten und sich in einer zunehmend digitalisierten Welt zurechtzufinden.

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Nebenkosten unbezahlbar? Stadtverwaltung informiert über soziale Wohnhilfen

eingestellt am 26.09.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Image by ri from Pixabay

Steigende Nebenkosten sind für viele Menschen eine finanzielle Belastung und sie sorgen sich, wie sie ihre jährliche Nebenkostenabrechnung bezahlen können. Vermieter und Versorger legen gestiegene Heiz- und Energiekosten mit der jährlichen Abrechnung auf die Haushalte um. Nebenkosten unbezahlbar? Stadtverwaltung informiert über soziale Wohnhilfen weiterlesen

Schnelle Hilfe bei sozialen Problemen – Neuer Online-Service mit Terminvergabe des Sozialamtes

eingestellt am 24.08.2023 von Andrea Schubert (Stadtteilverein), Headerbild: Bild: Image by kiquebg from Pixabay

Das Sozialamt der Landeshauptstadt Dresden erleichtert den Weg zu seinen Dienstleistungen. Ab sofort können Dresdnerinnen und Dresdner mit sozialen Problemen mit nur wenigen Klicks online Hilfe anfordern und Beratungstermine vereinbaren. Schnelle Hilfe bei sozialen Problemen – Neuer Online-Service mit Terminvergabe des Sozialamtes weiterlesen

Johannstadt hilft Menschen auf der Flucht aus der Ukraine

eingestellt am 05.03.2022 von Philine Schlick, Headerbild: Ein neuer Anfang in Räumen mitten im Viertel: Willkommen in Johannstadt ist ab jetzt fest vor Ort im Stadtteil Foto: Anja Hilgert

Der Krieg in der Ukraine macht fassungslos. Millionen Menschen sind auf der Flucht vor der Zerstörung. Weltweit erfahren die Geflüchteten jedoch auch Hilfsbereitschaft und Solidarität – so auch in Dresden, wo Privatleute, Firmen und Hotels kostenlos Unterkünfte bereitstellen. Auch Willkommen in Johannstadt wird zur Sammelstelle. 

Eine Million Menschen flieht derzeit aus der Ukraine, berichtet das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen. Bis zu fünf Millionen könnten es werden. Die Stadt Dresden bereitet sich auf die Aufnahme von Geflüchteten vor. Dafür wurden die Taskforces “Unterbringung” und “Engagement” aktiviert.

Dezentrale Unterbringung gefordert

Das Ziel sei es, die Menschen möglichst dezentral in Wohnungen unterzubringen. Gesucht werden Ein- bis Fünfraumwohnungen mit Küche und Bad, im Idealfall möbliert. Unter diesem Link stellt die Stadt eine Checkliste für Wohnungen bereit. Bislang sind 91 Wohnungsangebote von gewerblichen und privaten Vermietern bei der Stadt eingegangen. Die Dresdner Hotelallianz hat als Soforthilfe 300 Plätze angeboten.

Die Taskforce „Engagement“ hat die Unterstützung und Vernetzung aller zivilgesellschaftlichen Initiativen in Dresden zum Ziel. Dabei geht es unter anderem um Geld- und Sachspenden, ums Dolmetschen und private Zimmervermittlung. Auf ihrer Webseite hat die Stadt Dresden Infos und Kontakte gebündelt.

Willkommen in Johannstadt wird Sammelstelle

Auch der Verein Willkommen in Johannstadt unterstützt die Flüchtenden. Sachspenden werden das nächste Mal am 14. März zwischen 16 und 18 Uhr entgegengenommen.

Eine aktuelle Übersicht der benötigten Sachgüter findet sich unter diesem Link. Wer in Johannstadt aus persönlichen Gründen keine Möglichkeit haben sollte eine Sammelstelle aufzusuchen, kann den Abholservice des Vereins in Anspruch nehmen.  Das Angebot besteht am Donnerstag und dem kommenden Montag zwischen 16.30 und 19 Uhr.

Hand nach St. Petersburg ausgestreckt

Die Stadt Dresden verurteilte in einer Erklärung den Angriff Putins auf die Ukraine auf das Schärfste. Gleichzeitig wurde betont: “Dies ist kein Krieg der russischen Zivilbevölkerung, sondern der Krieg einer mächtigen und diktatorischen Elite. Für jeden Dialog des Friedens und der Demokratisierung bleibt unsere Hand nach St. Petersburg ausgestreckt.”

Dresden und St. Petersburg sind in einer Städtepartnerschaft miteinander verbunden. Der Stadtrat fordere den Bürgermeister der Partnerstadt St. Petersburg auf, die Unterdrückung der russischen Friedensbewegung zu beenden und sich gegenüber der Zentralregierung in Moskau einzusetzen, die Invasion der Ukraine unverzüglich zu beenden und die Truppen hinter die Grenzen zurückzuziehen.

Sammelstelle in der Johannstadt

  • Willkommen in Johannstadt, Hertelstraße 24
  • Annahme am 14. März zwischen 16 und 18 Uhr
  • Abholung am 10. und 14. März, je zwischen 16.30 und 19 Uhr, Kontakt: stefanie.r@willkommen-in-johannstadt.de
  • Link zum Padlet des Vereins

Aufruf: Köstlichkeiten für das Personal des St. Joseph-Stifts

eingestellt am 08.02.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Kuchenbacken für das Klinikpersonal des St. Joseph-Stifts. Foto: Philine Schlick

Während das Leben in der Corona-Krise stillzustehen scheint, hat das Personal in den Krankenhäusern keine freie Minute. Der Verein “Willkommen in Johannstadt” möchte die Mitarbeiter*innen der Klinik St. Joseph-Stift deshalb mit einer leckeren Aktion unterstützen: Dafür werden Kuchen und andere Köstlichkeiten gesammelt.

Corona hat Backen zu einem Trend gemacht – warum also nicht für den guten Zweck Rührlöffel und Schneebesen schwingen? Der Verein Willkommen in Johannstadt nimmt den zweiten Anlauf für eine Aktion, die das Personal im Krankenhaus St. Joseph Stift unterstützen soll.

Am Donnerstag wird geliefert

“Gesammelt werden süße und herzhafte Snacks und Leckereien, selbstgemacht oder selbst gekauft”, erklärt Marie-Charlotte Lukas. “Wir haben zwei Fahrerinnen organisiert, die die Gaben dann in die Klinik fahren.” Ein erster Anlauf scheiterte an der Unsicherheit in Bezug auf die Hygienevorschriften. “Es war nicht ganz sicher, ob wir von außen Sachen ins Krankenhaus liefern dürfen”, so Lukas.

Diese Zweifel sind nun ausgeräumt: “Dieses Mal sind wir besser informiert und dürfen ganz konkret das Personal des St. Joseph-Stifts mit leckeren Dingen versorgen”, berichtet die Koordinatorin. Das Personal freut sich auf die Übergabe der leckeren Mutmacher am Donnerstag um 14 Uhr.

Gebackene Spenden für Herz und Magen

Kulinarische Spenden können am Mittwoch zwischen 10 und 17 Uhr und am Donnerstag zwischen 10 und 12 Uhr an der Bundschuhstraße 2 abgeben werden. Dort befindet sich das Büro von Wir sind Paten. “Wenn jemand zur Risikogruppe gehört oder aus anderen Gründen Kontakt vermeiden möchte, können die Dinge vor der Bürotür abgestellt werden”, sagt Lukas.

Die Idee zur Aktion kam von der Initiative Ehrensache.jetzt, die neben Wir sind Paten und dem Frauenförderwerk Kooperationspartnerin ist. Schon beim ersten Aufruf hätte es zahlreiche begeisterte Zusagen gegeben, erzählt die Leiterin. Dann sei es schade gewesen, die “Back-tion” noch einmal zu verschieben. “Aber ich denke, alle, die schon einmal zugesagt hatten, sind bestimmt dabei!”

Köstlichkeiten für das Krankenhaus St. Joseph Stift

  • Abgabetermine für Kuchen & Co.: Mittwoch 10 bis 17 Uhr, Donnerstag 10 bis 12 Uhr
  • Sammelstelle: Wir sind Paten, Bundschuhstr. 2, 01307 Dresden (Außentreppe links hoch und dann den Gang entlang, bei Wir sind Paten klopfen oder vor die Tür stellen)

Flaschensammler Rex bietet Abholservice an

eingestellt am 26.01.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Flaschensammler Rex bietet einen Abholservice für Pfand an. Foto: Geofux

Unterstützung in der Krise, die eine Win-win-Situation verspricht: Flaschensammler Rex kommt direkt an die Haustür und holt Pfandgut ab – auch in der Johannstadt. Dafür gibt es einen anonymen Online-Kalender zur Terminvergabe. “Gutes Tun von der Couch aus!”, heißt das Motto. Die Initiative hat Lars Otto aus der Neustadt ergriffen.

Rex und Lars Otto grübeln, seit wann sie sich schon kennen. Sie kommen zu dem Schluss, dass es acht oder neun Jahre sein müssen. Mit Pausen dazwischen. “So bin ich nun mal”, sagt Rex. “Ich bin gern allein.”

Kennengelernt bei der Schatzsuche

Rex hat keine Wohnung. Selbst bei frostigen Temperaturen schläft er unter einer Plane. Mit Hilfsprogrammen und der Übernachtung im Obdachlosenheim hat er es versucht, wurde aber herb enttäuscht. Ihm wurde eine Berufsausbildung versprochen, aber er bekam nur einen sehr kurzen Lehrgang und schlechte Tipps, erzählt er. Ihm Wohnheim wurde er bestohlen. Er zog es vor, auf sich allein gestellt zu bleiben.

Alles, was er besitzt, passt in einen Fahrradanhänger. “Das Schneckenhausprinzip”, sagt Lars Otto, der in der Dresdner Neustadt ein kleines Unternehmen für Outdoorspiele führt, den “Geofux”.

Kennengelernt hat er Rex, als er mit einer Gruppe Freunden eine Party in einer Industriebrache feierte. Eingebunden war auch das Geo-Caching, das er mittlerweile zu seinem Beruf gemacht hat.

Rex half Lars, gute Plätze für sogenannte Geo-Caches zu finden. Das sind kleine Schätze mit Logbuch, die irgendwo im Stadtgebiet versteckt werden. Andere Menschen gehen mithilfe von Koordinaten auf die Suche. Wenn der Schatz gefunden ist, trägt man sich in das kleine Heftchen ein, nimmt den Schatz und hinterlegt einen neuen. Eine spannende Aktivität im Freien.

“Ich will nicht betteln”

Die Gruppe übernachtete dort, wo Rex in seinem Zelt lebte. Am Morgen nach der Party war das Leergut sortiert. “Ich hatte das Gefühl, du hast ein bisschen auf uns aufgepasst”, sagt Lars zu Rex.

Seit diesem Tag stehen Lars und Rex in Kontakt. Die Krise hat Rex schwer getroffen. Weniger Publikumsverkehr bedeutet weniger Flaschen. “Eigentlich kaufe ich mir mein Essen selbst”, sagt er. Zwischenzeitlich habe er aufgrund von Corona in Mülleimern suchen müssen, weil er zu wenig einnahm.

Deshalb ersann Lars beim täglichen gemeinsamen Frühstück in einem Neustädter Hinterhof die Idee des Abholkalenders. Er gibt Rex jeden Morgen die Termine, dieser holt das Pfand ab. Interessierte können sich anonym online eintragen. Bislang sind die Anfragen für Rex gut zu stemmen.

Den Mut nicht sinken lassen

“Es soll eine Win-win-Situation sein”, sagt Lars. Die Menschen werden ihre Flaschen los und Rex hat Arbeit. Ein verlockendes Angebot, gerade in Zeiten, in denen Homeschooling und Homeoffice vielen über den Kopf wachsen. “Ich könnte mir natürlich auch vorstellen, den ganzen Tag auf einer Bank zu sitzen und Kreuzworträtsel zu machen, aber ich muss mein Essen verdienen”, sagt Rex. “Ich will nicht betteln.”

Deshalb spannt er seinen Anhänger an und macht sich auf Touren quer durch die Stadt. Es handele sich um ein Notprogramm, bis das Leben auf der Straße wieder erwache. Es gehe auch darum, den Mut nicht sinken zu lassen. “Wenn einer hungrig unter einem Baum sitzt, an dem ein Apfel hängt, darf er nicht sitzen bleiben und warten, bis der Apfel vielleicht irgendwann herunter fällt. Er muss hochsteigen und ihn holen!”, sagt Rex.

Wenn das Pfand in Krisenzeiten also nicht zu ihm kommt, muss er zum Pfand gehen. Es gehe auch darum, den Mut nicht sinken lassen und nicht zu verzweifeln. Deshalb macht Rex sich für jede Flasche auf den Weg.

“Die Abholung ist vielleicht auch ein Weg, in Beziehung zueinander zu treten”, sagt Lars Otto.

Pfand-Abholservice Rex

Beistand in der Krise – Das Landesbüro des Weisser Ring e.V. in der Johannstadt

eingestellt am 24.04.2020 von Philine Schlick, Headerbild: Das Landesbüro des Weisser Ring e.V. an der Burckhardtstraße. Foto: Philine Schlick

Der Weisser Ring e.V. hat ein Ladenlokal an der Ecke Hertel-/Burkhardtstraße in der Johannstadt bezogen. Jane Müller und Lucia Groß leiten das Landesbüro, von dem aus Beratungen in ganz Sachsen koordiniert werden. Die Frauen schätzen den neuen Standort. Große Schaufenster weiß getönt: Die Arbeit des Weissen Ring basiert auf der richtigen Balance aus Transparenz und Unsichtbarkeit.

“Unser Standort kann nicht in der Peripherie der Stadt liegen”, sagt Lucia Groß im Telefoninterview. Zentral und leicht zugänglich sollte das Büro des Landesverbandes des Weisser Ring e.V. gelegen sein. Der Verein engagiert sich für Menschen, die unverschuldet Opfer von Gewalt geworden sind. Ein Thema, das einen festen Platz in der Gesellschaft hat und dennoch häufig mit Tabus belegt ist.

Die richtige Adresse

Seit Oktober ist der Verein im Viertel ansässig. Vorher, erzählt Lucia Groß, teilte man sich gemeinsam mit dem DRK einen Standort an der Bremer Straße. “Wir sind jetzt besser sichtbar”, freut sie sich. “Zentral gelegen, gut mit dem ÖPNV zu erreichen und mit Laufpublikum auf Augenhöhe.” Sie sei zudem glücklich, in einem Stadtteil tätig zu sein, der sich durch ein weitgefächertes bürgerliches Engagement auszeichne.

Umfänglich gestartet ist die Arbeit des Weisser Ring e.V. durch Verzögerungen bei den Bauarbeiten erst im Januar. Seit kurzem sind die großen Glasscheiben milchweiß beklebt. Ein wichtiger Schritt für Hilfesuchende, die sich im Inneren bei Beratungen jetzt unbeobachtet und sicher fühlen können. “Es ist weit verbreitet, dass Opfer von Gewalt oder Missbrauch ihrerseits eine große Scham empfinden”, sagt Lucia Groß. Die Möglichkeit der Anonymität gibt Geborgenheit. “Viele wählen auch bewusst den Weissen Ring aus, weil er nicht staatlich, sondern privat ist”, berichtet Groß.

“Sie müssen jetzt zur Polizei. Jetzt!”

Der Weisser Ring e.V. mit Sitz in Mainz arbeitet deutschlandweit und ist eng mit Rechtsanwälten, Gerichten und Beratungsstellen vernetzt. “Der Hauptteil unserer Arbeit basiert auf dem Ehrenamt”, sagt Lucia Groß. Ehrenämtler*innen stehen Hilfesuchenden zur Verfügung: Beratend und begleitend auf Behörden- und Ämtergänge.

Aufgrund der Coronakrise können momentan nur eingeschränkt Beratungen stattfinden. Die “große Welle” an Hilfegesuchen erwartet die Mitarbeiter*innen des Weisser Ring e.V. nach weiteren Lockerungen der Einschränkungen, schätzt Lucia Groß.

Die Ausnahmesituation ziehe private Konflikte nach sich. “Die Nerven liegen blank”, bestätigt sie. “Und viele Probleme, die sich in der Alltagsroutine verdrängen ließen, kommen jetzt zutage.” Die Mitarbeiter*innen des Weisse Ring e.V. leisten auch während der Krise Beistand.

“Den Menschen hilft auch schon, wenn man zuhört”, berichtet Groß aus Erfahrung. “Manchmal fehlt auch nur eine Bekräftigung, ein Satz wie: ‘Sie müssen jetzt zur Polizei gehen. Jetzt!’, damit sich der Knoten löst.” In weniger schwerwiegenden Konstellationen geben die Berater*innen Mut und Strategien zum Aushalten des Konflikts.

“Sie sind nicht allein”

“Jeder soll zu seinem Recht kommen”, sagt Lucia Groß. Oftmals ist die Furcht vor Kosten ein gewichtiger Hemmschuh für Gewaltopfer. Der Verein kommt für anwaltliche Erstberatungen, aber auch für weitere anfallende Kosten auf. Das betrifft z.B. die Kompensation von Verdienstausfällen nach zugefügten Verletzungen oder die Kosten für die in die Brüche gegangene Brille gemäß dem Opferentschädigungsgesetz (OEG).

Grundlegend wichtig bei der Beratung sei das Gefühl der Akzeptanz und des Aufgehobenseins. Vielen Klienten sei bereits ein großes Stück geholfen, wenn sie erfahren, dass sie mit ihren verletzenden Erlebnissen nicht allein sind. Und dass sie nicht erdulden müssen, was vorgefallen ist oder geschieht, so Lucia Groß.

“Huckepack” für Hilfesuchende

Neben den materiellen Einbußen steht der Verein bei der Bewältigung psychischer Schäden zur Seite. Wohnungseinbrüche, Disko-Schlägereien, Überfälle, Mobbing in der Schule oder im Internet hinterlassen Verletzungen, die heilen müssen. Gefühle der Ohnmacht, der Angst, des Kontrollverlustes brauchen (therapeutische) Angebote, um die Geschädigten wieder lebens-mutig zu machen.

“Manchmal ist es ein Selbstverteidigungskurs, der gut tut. Manchmal muss es ein Psychologe sein”, weiß Lucia Groß. Auf diesen Wegen begleitet der Weisser Ring e.V. “Unsere Kollegen nehmen die Menschen ‘Huckepack'”, sagt die Leiterin.

Ein neues, weites Feld sei der Bereich des Mobbings und der Verbrechen im Internet. Identitätsdiebstahl ist ebenso ein Akt der Gewalt wie das unberechtigte Teilen eines intimen Fotos. “Die Polizei hat da wirklich aufgeholt in den letzten Jahren”, spricht sich Luca Groß lobend aus. Das Thema werde auch von Berater*innen an Schulen immer mehr aufgegriffen. Aufklärung ist nötig – und das Wissen, dass es sich um Taten handelt, die Mitmenschen immensen Schaden zufügen können.

Weisser Ring e.V.

  • Landesbüro Sachsen, Burckhardtstraße 1
    01307 Dresden
  • Telefon: 850 744 96
  • Fax: +49 351 850 744 98
  • lbsachsen@weisser-ring.de

Sportliche Haltung in Corona-Zeiten – Der SSV Turbine hilft

eingestellt am 29.03.2020 von Philine Schlick, Headerbild: Die "Mutmacherleine" am Käthe-Kollwitz-Ufer versorgt in Krisenzeiten mit kleinen Überraschungen. Foto: Philine Schlick

Mit einem Aushang wartet der SSV Turbine mit Hilfe während der Corona-Krise auf: Der Verein bietet einen Einkaufsservice für hilfsbedürftige Menschen in Dresden an. “Zahlreiche Mitglieder haben sich bereit erklärt, Menschen in Quarantäne bzw. Menschen, die als Risikogruppe gelten und sich nicht mehr taruen einkaufen gehen, zu unterstützen”, heißt es.

Das Angebot beschränkt sich nicht nur auf die Johannstadt, sondern gilt für ganz Dresden. Ganztägig ist der Service seit Freitag unter folgenden Rufnummern zu erreichen:

  • 0173-4737013 (Manuel Schön)
  • 0152-55229999
  • oder via Mail: vermarktung@turbine-dresden.de

Für die durch Corona zwangsweise vereinzelten Passanten in der Johannstadt gibt es an der Fußgängerampel in Höhe Küchenstudio Böhme am Ende der Neubertstraße eine Überraschung: Die “Mutmacherleine” mit dem “Mut zum Mitnehmen” wurde neu bestückt und lockt schon von Weitem mit bunten Luftballons und kleinen Präsenten.

Hinweis der Redaktion: Der im Rahmen des Projektes „Online-Stadtteilmagazin“ erschienene Beitrag wurde nicht von der Landeshauptstadt Dresden bzw. dem Quartiersmanagement erstellt und gibt auch nicht die Meinung der Landeshauptstadt Dresden oder des Quartiersmanagements wieder. Für den Inhalt des Beitrags ist der/die Autor*in verantwortlich.

Förderung für freischaffende Dresdner Künstler während Corona

eingestellt am 25.03.2020 von Philine Schlick

In diesen Tagen steht die gesamte Kunst- und Kulturszene vor ungeahnten Herausforderungen. Den Kulturschaffenden fehlt das Publikum, die wirtschaftlichen Auswirkungen sind noch nicht absehbar — Kunst und Kultur können helfen, das gesellschaftliche Miteinander in der Krise zu stärken.

Mit dem Open Call #stayathomeandbecreative will das Amt für Kultur- und Denkmalschutz freischaffende Künstlerinnen und Künstler in Dresden gezielt unterstützen. Denn Kunst und Kultur findet in Dresden immer noch statt — von zu Hause aus. Professionelle freischaffende Künstlerinnen und Künstler aus Dresden sind aufgerufen, einen kurzen Video-Clip von maximal 15 Minuten von ihrer kreativen Arbeit zu erstellen. Egal ob Songs, Lesungen, Theaterstücke, DJ-Sessions oder Atelierrundgänge — Kultur in Dresden soll sichtbar bleiben.

„Ich halte es in der gegenwärtigen Lage für sehr wichtig, unseren lokalen freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern Angebote zu machen, mit ihren Leistungen Einkommen zu erzielen und in der Öffentlichkeit zu erscheinen“, betont Annekatrin Klepsch, Zweite Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur und Tourismus.

Nach Auswahl durch das Amt für Kultur und Denkmalschutz werden die Video-Clips auf den Social-Media-Kanälen der Landeshauptstadt Dresden und des Kulturhauptstadtbüros Dresden 2025 mit den Hashtags #stayathomeandbecreative #ansteckenderalscorona #dontstopcreativity und #supportyourlocalartists präsentiert. Die ausgewählten Künstlerinnen und Künstler erhalten dafür eine einmalige Vergütung. Insgesamt stellt das Amt für Kultur und Denkmalschutz ein Budget von 50.000 Euro zur Verfügung.

David Klein, Amtsleiter Kultur und Denkmalschutz ergänzt: „Mit der Aktion will unser Amt einen kleinen Beitrag leisten, selbstständige Kulturschaffende in Dresden außerhalb der üblichen Förderverfahren schnell und unbürokratisch in der aktuellen Krise zu unterstützen.“

Teilnehmen können professionelle freiberufliche Künstlerinnen und Künstler aus allen künstlerischen Sparten mit Wohnsitz bzw. Arbeitsplatz in Dresden. Voraussetzung ist der Nachweis der haupterwerblich ausgeübten selbstständigen künstlerischen Tätigkeit. Natürlich sollen bei der Produktion auch die aktuellen Verhaltensregeln im Umgang mit dem Coronavirus beachtet werden. Der Einsendeschluss ist am Freitag, 3. April 2020. Weitere Details zur Aktion stehen ab heute unter www.dresden.de/kultur und www.dresden2025.de zur Verfügung.

Nachbarschaftshilfe in Corona-Zeiten – Auf nebenan.de haben sich Helfer*innen gefunden

eingestellt am 23.03.2020 von Philine Schlick

Das Corona-Virus macht besonders für anfällige Personengruppen alltägliche Gänge zu einem gesundheitsgefährdenden Risiko. Auf dem Nachbarschaftsportal nebenan.de hat sich ein Kreis Freiwilliger zusammengefunden, der Hilfe bei Gassirunden, Einkäufen und Erledigungen anbietet.

Junge, solidarische Menschen aus der Johannstadt haben sich zusammengetan um zu helfen. Bei Gassirunden, beim Gang zu Post und Bank, bei Einkäufen möchten sie besonders ältere Menschen und Menschen, die zu den sogenannten Risikogruppen zählen, unterstützen.

Erreichbar ist die Gruppe täglich zwischen 10 und 20 Uhr unter der Rufnummer  015731004088. Per Anruf oder SMS können Absprachen getätigt werden.

Wer Teil dieses Projektes sein und Hilfe für andere Menschen in diesem Viertel anbieten möchte, kann sich unter Angabe einer Telefonnummer gerne melden: corona.soli01307@spurenlos.net.

Hier der Link zum öffentlichen Eintrag auf nebenan.de

Hinweis der Redaktion: Der im Rahmen des Projektes „Online-Stadtteilmagazin“ erschienene Beitrag wurde nicht von der Landeshauptstadt Dresden bzw. dem Quartiersmanagement erstellt und gibt auch nicht die Meinung der Landeshauptstadt Dresden oder des Quartiersmanagements wieder. Für den Inhalt des Beitrags ist der/die Autor*in verantwortlich.