eingestellt am 19.11.2021 von Philine Schlick, Headerbild: Die infoveranstaltung 2020. Foto: Lydia Tzschach
Die große Info-Veranstaltung zu verschiedenen Themen im Stadtteil in der JohannStadthalle muss aufgrund der pandemischen Lage erneut verschoben werden. Die Wahl des Stadtteilbeirats findet am Sonnabend unter freiem Himmel jedoch wie geplant statt.
Die Inzidenzen steigen, die Krankenhäuser sind überlastet, Veranstaltungen werden abgesagt: So auch die Info-Veranstaltung zur Sozialen Stadt Nördliche Johannstadt, die für Sonnabend in der JohannstadtHalle geplant war. Ein neuer Termin wird für das Frühjahr 2022 gesucht.
Unberührt davon bleibt die Wahl zum Stadtteilbeirat, die ohne eine 2G-Regelung, aber mit Maske und Abstand im Freien vor der JohannStadthalle anberaumt ist. Zwischen 13 und 16 Uhr haben die Lokale unter Pavillons geöffnet.
Der heutige Freitag ist die letzte Möglichkeit zur Briefwahl – das Briefwahlbüro im Stadtteilladen steht zwischen 15 und 18 Uhr offen. Unterlagen können mit entsprechenden Nachweisen auch in den Briefkasten gelegt werden.
eingestellt am 26.02.2021 von Philine Schlick, Headerbild: 9. Sitzung des Stadtteilbeirats Johannstadt am 15.10.2020 im BioInnovationsZentrum (Foto: Matthias Kunert)
Die Wahl des Stadtteilbeirates sollte am 27. Februar bei der Veranstaltung “Soziale Stadt” stattfinden. Aufgrund von Corona wurde sie auf den 12. Juni verschoben. Das hat auch Auswirkungen auf die geplante Briefwahl. Sie startet Anfang Juni.
Die Stadteilbeirät*innen der Johannstadt haben vor einer Woche zugestimmt: Die Wahl zum Stadtteilbeirat wird verschoben und die derzeitige Amtszeit entsprechend verlängert.
Kandidat*innen gesucht
Am 12. Juni findet nun die Veranstaltung “Soziale Stadt” statt, neben der auch gewählt werden kann. Es werden acht Mandate an in der Johannstadt lebende oder arbeitende Bürger*innen vergeben, die beim Stadtteilbeirat mitwirken können. Eine Kandidatur ist bis zum 2. Juni möglich.
“Je ein Platz ist für Jugendliche*r im Alter von 16 bis 25 Jahren, Senior*innen ab vollendetem 60. Lebensjahr, Bewohner*innen mit Migrationshintergrund, Bewohner*in mit Behinderung, Ladenbesitzer*innen und Freiberufler*innen reserviert. Auf die übrigen zwei Plätze können sich alle bewerben. Parallel werden auch die Vertreter*innen von stadtteilbedeutsamen Einrichtungen neu berufen”, erklärt Matthias Kunert vom Quartiersmanagement Johannstadt.
Briefwahl und “betreutes” Wählen
Torsten Görg, verantwortlich für den Stadtteilfonds, wird auch die erstmalig stattfindende Briefwahl zum Stadtteilbeirat betreuen. Die Unterlagen werden derzeit erstellt, berichtet er. Ab 4. Juni sollen sie zum Download bereitstehen. In ausgedruckter Form sollen sie in verschiedenen Einrichtungen der Johannstadt bereitliegen.
Zwischen 4. und 11. Juni steht Torsten Görg für alle Fragen und Hilfestellungen in seiner Sprechstunde mittwochs, donnerstags und freitags zwischen 15 und 18 Uhr im Stadtteilladen an der Pfotenhauerstraße 66 zur Verfügung. “Interessierte können vorbeikommen, sich die Briefwahlunterlagen abholen und sich auch beim Ausfüllen helfen lassen”, sagt Torsten Görg, der zeitgleich für Fragen rund um Bürger-Engagement zur Verfügung steht.
Die Briefwahlunterlagen müssen spätestens bis 11. Juni 18 Uhr beim Stadtteilverein eingegangen sein, damit am nächsten Tag an der Wahlurne in der JohannStadthalle klar ist, wer schon gewählt hat.
Das gehört zu den Unterlagen
Die Unterlagen umfassen einen Wahlzettel und einen Nachweis über die Wahlberechtigung, die jeweils separat voneinander in einen Umschlag gesteckt werden. Beide Umschläge kommen wiederum in einen großen Umschlag, der dann abgegeben wird.
“Ein Nachweis zur Wahlberechtigung kann die Kopie eines Arbeits- oder Mietvertrages oder die Kopie eines Personalausweises sein”, so Görg. Wichtig sind, dass Arbeits- oder Wohnort ersichtlich werden. Diese müssen sich in der Johannstadt befinden. Wahlberechtigt ist zudem, wer das 16. Lebensjahr vollendet hat.
Stadtteilbeiratswahl 2021
Bewerbung als Kandidat*in bis zum 2. Juni unter stadtteilfonds@johannstadt.de
Wahlunterlagen und “betreutes” geheimes Wählen: zwischen 4. und 11. Juni immer mittwochs, donnerstags und freitags zwischen 15 und 18 Uhr im Stadtteilladen, Pfotenhauerstraße 66
Wahl zum Stadtteilbeirat am 12. Juni 2021, 14-16 Uhr in der JohannStadthalle, Holbeinstraße 68
Bekanntgabe Wahlergebnis am 12. Juni 2021 um 18 Uhr
eingestellt am 01.02.2020 von Philine Schlick, Headerbild: Es durfte in die Zukunft geträumt werden beim Johannstadtforum im Januar 2020. Foto: Anja Hilgert
Beitrag von Anja Hilgert
Wenn überwältigend zahlreich Stadtplanquadrate, Aufrisse und hochformatige Mehrfarbendrucke professionell präsentiert werden und den Ausbau eines Stadtviertels bis in konkrete Details skizzieren, ist vom langen Arm der Stadt bereits reichlich Vorarbeit geleistet worden. So kann der Eindruck entstehen, mit visionärer Wucht und Vehemenz stünde wie mit einem Mal das Neue direkt vor der Haustüre. Die Fakten und Ansätze wurden lebhaft diskutiert bei der Informationsveranstaltung “Soziale Stadt Nördliche Johannstadt” am 25.1.2020.
Es wird konkret
Manche Bewohner*innen des beplanten Viertels merken von der neuen Entwicklung erst etwas, wenn der Kran über der Baugrube schwingt. Viele wissen nicht darum, dass ihr alltäglich erfahrenes Lebensumfeld in den Augen von Stadtplanungsamt und Stadtrat sowohl für förderbedürftig, als auch für förderwürdig befunden wird. Und wieder andere, die mit stärkerem Bezug zum Viertel leben, haben vielleicht eine vage Vorstellung von dem, was an Veränderung im Kommen ist.
Vor Ort wird es jetzt konkret. Entwicklung findet bereits statt, die entscheidende Frage ist, wie man so viele Menschen wie möglich erreicht und zur Beteiligung anregt. In der Nördlichen Johannstadt wird die Zukunft im Laufe der nächsten vier Jahre mit besten Mitteln von Stadt und Land so gestaltet, dass sie in der Tat stattfinden kann. Genau genommen setzte sie am vergangenen Montag mit einem Spatenstich auf dem Trinitatiskirchgelände bereits an.
Kritikpunkte Aldi-Bäume & Parkplätze
Von Beginn an herrschte bei der Informationsveranstaltung unter den mehr als 100 Anwesenden Anspannung im Saal. Mitgebrachter Unmut, aufgebaute Fronten, Neugierde, Unverständnis und Widerstand gaben eine potente Mischung ab.
Repräsentativ für die Bevölkerungsentwicklung im Viertel waren gut 50 Prozent der Besucher*innen um und über 60, viele sind Bewohner*innen der umliegenden Plattenbauten und Wohnhöfe.
Ein straff moderierter Zeitplan baute aus elf Projektpräsentationen einen Spannungsbogen, in dem sich Neuerung an Neuerung reihte. Dem Staunen waren keine Grenzen gesetzt, doch nicht alle nahmen die Informationen mit interessiertem Vergnügen auf.
An die Vorträge anschließende Fragen waren befindlich gestimmt, furchten der Nachfrage nach angestammten Parkplätzen und Tiefgarageneinfahrten die Bahn, sodass kaum konstruktiv mit alternativen (Denk)Wegen geantwortet werden konnte. Die Hoffnung auf mehr Gesprächskultur musste sich an die Infostände der einzelnen Redner*innen verlagern, die in Menschentrauben dann auch rege aufgesucht wurden.
Probleme treffen auf Projektideen
Von den einen notgedrungen als spannungs- und konfliktreich empfunden, werden die Herausforderungen, vor die der gesellschaftliche Strukturwandel uns stellt, von anderen als Aufruf verstanden, ins Handeln zu kommen.
2014 hat der Stadtrat einen Teil der Nördlichen Johannstadt als Fördergebiet Soziale Stadt festgelegt. Hier, in attraktiver Lage am dicht bebauten Rand der Innenstadt, kommen die Widersprüche und Unvereinbarkeiten der im Umbau befindlichen Gesellschaft besonders deutlich zum Ausdruck.
Im Zuge städtebaulicher Entwicklungen und infrastruktureller Versäumnisse seit den 1990er Jahren hat der Stadtteil mit Dresdens drittgrößter Großwohnsiedlung nach Prohlis und Gorbitz eine Abwertung erfahren, die sich in mangelhafter, verödeter Bausubstanz, Defiziten der Infrastruktur und einer Verwahrlosung im öffentlichen Raum niederschlägt.
Daraus resultiert eine sozial prekäre Lage. Die Quote an einkommenschwachen und sozial benachteiligten Haushalten sowie der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund liegt innerstädtisch überdurchschnittlich hoch. Probleme wie fehlende soziale Teilhabe, mangelnder Zugang zu Bildung und Kultur, Segregation, Anonymität, Altersarmut, Lärm, Schmutz, Vandalismus, Drogen, Jugendkriminalität zeigen den besonderen Entwicklungsbedarf des Quartiers an.
Rund 15 Millionen Euro fließen bis 2024 in das Gebiet und werden ausgeschüttet auf die sich nun konkretisierenden Bauvorhaben und Projekte, die in der Informationsveranstaltung vorgestellt wurden und unter diesem Link einzusehen und nachzulesen sind. Schwerpunkte bildeten die Neubauten des Integrierten Familienzentrums des Deutschen Kinderschutzbundes und des Stadtteilhauses Johannstadt sowie der Umbau der Trinitatiskirchruine zur Jugendkirche. Alle drei modernen Gebäude sind nach unterschiedlichen Gesichtspunkten und mit vielseitigen partizipativen Angeboten als offene Häuser und Orte der Begegnung geplant, die allen Stadtteilbewohner*innen offen stehen. Sie wollen zur Identität der Johannstadt beitragen.
Sie haben jeweils zum Ziel, die Wirksamkeit bestehender Dienste zu vergrößern und sozialen Einrichtungen Räume zur Verfügung stellen, um ihren Adressatenkreis zu erweitern, mehr Menschen aktiv einzubinden und Möglichkeiten für Kontakt, Begegnung, gemeinsame Aktivitäten und Veranstaltungen zu schaffen.
Ein besonderes Augenmerk aller Projektpartner*innen liegt auf der Erhöhung der Bildungs- und Entwicklungschancen von Kindern und Jugendlichen, insbesondere aus finanziell und sozial benachteiligten Familien, denn in ihnen wächst die kommende Generation, die eine positive Gestaltung unserer Gesellschaft fortsetzen kann. Insofern absolut erfreulich hervorzuheben ist, dass Schüler*innen der BOSS MEAL-Schüleraktiengesellschaft der 101. Oberschule das Catering übernahmen und die Teilnehmenden mit erfrischenden Getränken, Früchten und kleinen Speisen versorgten.
Jetzt wird gebaut – eine Übersicht
Umgestaltung des Bönischplatzes (Baubeginn März 2020) für eine Aufwertung des Öffentlichen Raums an der Verkehrsader des Viertels, Pfotenhauerstraße mit Buslinie 62: Anwohner*innen reklamierten die wunschgemäße Umsetzung eines Trinkbrunnens. Für den Ersatz der wegfallenden 40-50 Parkplätze prüft die Stadt den Bau eines Parkhauses.
Ersatzneubau der Turnhalle 102. Grundschule „Johanna“ (2021/2022) als Einfelder-Sporthalle, die auch von bestehenden Vereinen genutzt werden kann: Anwohner*innen des angrenzenden Wohnblocks wünschten aus Gründen des Lärmschutzes eine Verlegung des Schulspielhofes auf die Schulgebäuderückseite, anstatt nach vorn zur Pfotenhauerstraße
Umgestaltung der ehemaligen Stephanienstraße (2021/2022) als begrünte, im Einzelnen noch gestaltbare und vielleicht gemeinschaftlich pflanzbare Allee, erschließt die Einbindung des Umfelds ehemaliges Plattenwerk. Bedauert wird der Wegfall der Aktionsfläche auf der Brache, die als Rodelhang, als Skaterfläche, als Bikeparcours, für Picknicke und Feste frei genutzt wurde, mit dem Impuls, private Grundstückseigentümer möglichst einzubeziehen in die Stadtteilneuerung. Senior*innen betonten Erholungsqualität und Ruheanspruch im Quartier, die das erholsame grüne Band der Elbwiesen allein nicht für alle abfangen kann.
Zur Jugendkirche umgebaute Trinitatiskirche (2020/2021): Während der gesamten Bauphase soll Transparenz herrschen, so gibt es online Bilder einer Webcam von der Baustelle und die Einladung zum Fest zum Baubeginn am 28. März. Eine engagierte Wortmeldung betonte die generationsübergreifende Verbundenheit im Stadtbezirk mit der Trinitatiskirche unter deren angestammtem Namen, der identitätsstiftend wirke. Der Wunsch, dies bei der Namensgebung der zukünftigen Jugendkirche zu bedenken, erhielt viel Beifall.
Neubau des Stadtteilhauses als Ersatzneubau für die angestammte Institution des Johannstädter Kulturtreffs sowie die Angebote des Ausländerrats und des Kindertreffs JoJo, verbunden mit der Neugestaltung des Bönischgartens mit integriertem Spielplatz sowie der ehemaligen Blumenstraße (2022/2024). Für den Ersatz der wegfallenden PKW-Stellplätze wird aus der Anwohnerschaft der Bau einer zweietagigen Tiefgarage unter dem Stadtteilhaus angeregt – ein Anliegen, dass das Stadtplanungsamt zur Prüfung mitnimmt.
Mit Interesse wurde auch das ebenfalls vorgestellte private Wohnungsbauvorhaben der FLÜWO-Bauen Wohnen eG zwischen Käthe-Kollwitz-Ufer und Florian-Geyer-Straße wahrgenommen, das in diesem Jahr mit der Errichtung von 120 1-5-Zimmerwohnungen am Käthe-Kollwitz-Ufer beginnt.
Hinweis der Redaktion: Der im Rahmen des Projektes „Online-Stadtteilmagazin“ erschienene Beitrag wurde nicht von der Landeshauptstadt Dresden bzw. dem Quartiersmanagement erstellt und gibt auch nicht die Meinung der Landeshauptstadt Dresden oder des Quartiersmanagements wieder. Für den Inhalt des Beitrags ist der/die Autor*in verantwortlich.Die Veranstaltungsdokumentation des Quartiersmanagements sowie alle Präsentationen der Veranstaltung finden Sie hier zum Download.