Das sind die Ergebnisse für die Johannstadt
Auf der Tagesordnung des Stadtbezirksbeirates Altstadt am 23.10.2024 standen wieder zahlreiche Johannstädter Themen:
Der Stadtbezirksbeirat Altstadt tagte gestern im Zoo: weiterlesenAuf der Tagesordnung des Stadtbezirksbeirates Altstadt am 23.10.2024 standen wieder zahlreiche Johannstädter Themen:
Der Stadtbezirksbeirat Altstadt tagte gestern im Zoo: weiterlesenDas dritte Septemberwochenende steht wieder ganz im Zeichen der Friedhöfe: Am Sonnabend, 14. und Sonntag, 15. September 2024 lädt der „Tag des Friedhofs” zu einem abwechslungsreichen Programm ein. „Tag des Friedhofs” am 15. September: Trinitatisfriedhof würdigt Caspar David Friedrich weiterlesen
Am Donnerstag, 5. September 2024, feiert die Landeshauptstadt Dresden den 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich. Über 40 Jahre war Dresden der Lebensmittelpunkt des weltberühmten Malers. Hier entstanden seine Hauptwerke, die heute als bedeutendste Zeugnisse der deutschen Romantik gelten.
Wer ist am romantischsten? Greifswald oder Dresden? weiterlesenLandeshauptstadt Dresden fördert kostenfreie Angebote für Kinder und Jugendliche. Wir stellen die Möglichkeiten rund um die städtischen Einrichtungen, den Ferienpass, das Bildungspaket und das Ferienfest am 28. Juni vor.
Habt einen tollen Sommer! Sportlich, spielerisch oder kreativ in den Sommerferien weiterlesenBeitrag von Annett Holley:
Anlässlich des 250.Geburtstages des berühmten Malers der Frühromantik Caspar David Friedrich veranstaltet der Träger des Trinitatis-und Johannisfriedhofs zusammen mit dem Förderverein Eliasfriedhof Dresden e.V. und dem Freundeskreis beider Friedhöfe ein Jahr der Romantik.
Am vergangenen Pfingstwochenende haben sich Unbekannte gewaltsam Zutritt zum Haus der Natur verschafft, einem Kinder- und Jugendhaus der Naturschutzjugend (NAJU) Dresden am Trinitatisfriedhof.
Einbruch im Haus der Natur – Lebende Tiere aus der Kinder- und Jugendeinrichtung am Trinitatisfriedhof gestohlen weiterlesenNach vier Jahren Bauzeit wurde am 5. Mai 2024 das neue Begegnungszentrum auf dem Trinitatisfriedhof eröffnet. Mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), der Landeshauptstadt Dresden, des Stadtbezirksamtes Dresden-Altstadt und Eigenmitteln ist es der Friedhofsverwaltung gelungen, die ehemalige Aufbahrungshalle in ein Begegnungszentrum mit Büchertauschregal, Ausstellungsflächen, Küchenzeile und Tresen umzubauen. Auch die Sanitäranlagen wurden umfangreich saniert und modernisiert und sind jetzt barrierefrei nutzbar.
Bei leicht trübem Wetter war am Sonntag der Eingang zur Feierhalle des Trinitatisfriedhofes festlich geschmückt und lud Passanten und Friedhofsbesucher zum Verweilen ein. Zahlreiche Gäste waren aber auch der Einladung der Friedhofsleitung zur Eröffnungsfeier gezielt gefolgt. Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Vokalensemble VIP – passend zum Jubiläumsjahr Caspar David Friedrichs – mit Musik der Romantik.
Anschließend sprach Hans Martin Pfohl, Abteilungsleiter im Amt für Stadtplanung und Mobilität über seine persönliche Beziehung zu dem ganzen Projekt, die bereits 2017 mit ersten Ideen begann. Und obwohl er aktuell eine andere Position in der Stadtverwaltung inne hat, sah er mit der Fertigstellung der umfangreichen Renovierungsarbeiten seine Visionen von damals als nun verwirklicht.
Nach einer weiteren Gesangseinlage der Vokalisten berichtete Dr. Ulrich Hübner, Denkmalpfleger vom Amt für Kultur und Denkmalschutz über die Herausforderungen einer auch auf die Zukunft gerichteten denkmalgerechten Sanierung.
Beispielsweise wurde die ursprünglich geschlossene Fassade der ehemaligen Aufbahrungshalle durch zwei zusätzliche große Fenster so verändert, das sich im Inneren ein heller Raum ergibt.
Im weiteren Verlauf berichtete Beatrice Teichmann, die Leiterin der Verwaltung des Elias-, Trinitatis- und Johannisfriedhofes zu Dresden, in sehr anschaulicher Weise über den langen Weg von der Idee bis zur Eröffnung an diesem Tag. Sie verglich das Ganze mit einer Wanderung durchs Gebirge, mit Wiesen und Schluchten, Gipfeln und anderen Widrigkeiten am Rande des Weges.
Amüsantes Detail am Rande: Als es in ihrer virtuellen Wanderung hieß „und jetzt beginnt es zu regnen“ fielen tatsächlich die ersten Tropfen vom Himmel. Der als Abschluss geplante Gesangsblock des Chores wurde aus diesem Grund dann kurz entschlossen auf die gegenüberliegende Seite verlegt und endlich die Tür für alle Besucher geöffnet, welche dann auch gern in das neue alte Gebäude strömten.
Drinnen konnten sich dann alle Besucher an Getränken, Kaffee und Kuchen bedienen und sich einen Eindruck vom neuen Begegnungszentrum machen.
Genutzt werden soll das Haus zunächst als Begegnungsstätte von Friedhofsbesuchern, die vielleicht nach dem Besuch des Friedhofes den Bedarf nach einer Pause, aber auch nach Austausch mit andern Menschen verspüren. Aber auch alle anderen Besucher sind herzlich willkommen, sich bei einer Tasse Kaffee zu entspannen, in einem Buch aus dem Büchertauschregal zu stöbern oder mit anderen die angebotenen Gesellschaftsspiele zu entdecken. Der Raum soll künftig aber auch für Veranstaltungen verschiedener Art nutzbar sein.
Noch sucht die Friedhofsverwaltung nach einem Namen für das Begegnungszentrum. Sollten sie eine Idee haben, können Sie die gern einreichen an Begegnungszentrum@trinitatisfriedhof-dresden.de
In eigener Sache: Dieser Artikel wurde verfasst/redaktionell bearbeitet durch die ehrenamtliche Stadtteilredaktion von johannstadt.de. Sie haben auch Lust über die Johannstadt zu schreiben, Beiträge zu lektorieren oder die Redaktion organisatorisch zu unterstützen? Dann melden Sie sich unter redaktion@johannstadt.de.
Unterstützen können Sie unsere Arbeit auch mit Ihrer Spende!
IBAN: DE65 4306 0967 1215 9641 00, GLS-Bank Bochum oder über johannstadt.de.
Das Geläut der Trinitatis-Ruine / Jugendzentrum JUGENDKIRCHE DRESDEN im Stadtteil Dresden-Johannstadt muss mit sofortiger Wirkung eingestellt werden. Der Glockenstuhl weist nach der jüngst erfolgten Sicherheitsprüfung erhebliche Mängel auf, die eine Fortsetzung des Betriebes nicht erlauben. Geläut der Trinitatiskirche/Jugendzentrum JUGENDKIRCHE DRESDEN wird vorerst eingestellt weiterlesen
Unter dem Motto „Netzwerk Stadtgrün“ finden in diesem Jahr die Dresdner Gartenspaziergänge statt. Dazu laden das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft Dresden, der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten e. V. (bdla), das Institut für Landschaftsarchitektur der TU Dresden und die Architektenkammer Sachsen ein. Dritter Dresdner Gartenspaziergang am 19.7. in der Johannstadt weiterlesen
Anlässlich des 250. Geburtstages von Caspar David Friedrich im kommenden Jahr hat sich eine breite Initiative zur Neugestaltung der Grabanlage des weltweit bekannten Künstlers unter Schirmherrschaft der Ilse-Bähnert-Stiftung gegründet. Tom Pauls engagiert sich für die Sanierung der Grabstelle von Caspar David Friedrich auf dem Trinitatisfriedhof weiterlesen
Die neu gestaltete Verbindung zwischen Gerokstraße und Pfeifferhannsstraße in der Dresdner Johannstadt heißt seit heute, Mittwoch, 17. Mai 2023, Lili-Elbe-Straße. Dresden benennt Straße nach Transfrau Lili Elbe – Neues Schmuckstück zum Verweilen in der Johannstadt weiterlesen
Am 90.Todestag von Lili Elbe denkt die Stadt Dresden an eine mutige Künstlerin, die mit ihrem Leben und dem selbstgewählten Namen eingetreten ist, ihre nicht-normative Geschlechtlichkeit zu leben. Am 12.September 1931 ist sie an den Folgen ihrer dritten geschlechtsangleichenden Operation in der damals in der Johannstadt befindlichen Frauenklinik verstorben. Ihre Ruhestätte befindet sich auf dem Johannstädter Trinitatisfriedhof.
Die Geschichte von Lili Elbe ist nach dem Vorschlag der Benennung eines Straßenzuges nach ihr, noch einmal enger verknüpft mit dem Dresdner Stadtteil der Johannstadt. 1931, als sich die Dresdner Frauenklinik auf der heutigen Pfotenhauerstraße/Ecke Fetscherstraße befand, führte der Dresdner Gynäkologe Kurt Warnekros an seiner Patientin Lili Ilse Elvenes eine der weltweit ersten geschlechtsangleichenden Operationen durch. Kennengelernt hatte er die Frau als dänischen Maler mit Namen Einar Magnus Andreas Wegener. Dieser war bereit, zusammen mit seiner Frau Gerda Wegener, die folgenreiche Reise anzutreten, die über das Berliner Institut für Sexualforschung schließlich nach Dresden in die Frauenklinik und zur geschlechtsangleichenden Operation führte. In der internationalen Presse wurde die Operation als eine der ersten ihrer Art als “medizinisches Wunder” bezeichnet. Lili gab sich in Dankbarkeit für ihre in Dresden wiedergewonnene Identität als Frau den Namen “Lili Elbe”. Diesen Namen verewigt auch der Stein auf ihrem Grab am Trinitatisfriedhof.
Mit seinem Votum vom 14.April diesen Jahres plädiert der Stadtbezirksbeirat Altstadt in der Johannstadt für eine Erneuerung des Erinnerns an einen Transgender-Menschen, der/die der Zeit voraus lebensverändernde Schritte für die eigene nicht-normative Geschlechtlichkeit gegangen ist. “Vom Mann zur Frau” (“Fra mand til kvinde”) heisst das Vermächtnis ihres Lebensberichtes, der posthum unter ihrem Künstlernamen Lili Elbe erschienen und Jahrzehnte später als Kino-Film mit dem Titel “The Danish Girl” realisiert worden ist.
„Ihre Geschichte ist kein Einzelfall”, betont Annekatrin Klepsch, Zweite Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur und Tourismus: “Sie erzählt von einem Menschen, der nach seinem Platz in der Welt sucht.” Bei allen Erfolgen bei der Gleichstellung sei deutlich, dass die Akzeptanz und Gleichberechtigung unterschiedlicher Identitäten in unserer Gesellschaft nicht selbstverständlich ist, betonte die Zweite Bürgermeisterin in Erinnerung an den 90. Todestag von Lili Elbe: “Wir wollen uns weiter für eine umfassende Diversität und Emanzipation einsetzen und stellen uns gegen Hass und Vorurteile, denn wir alle prägen durch unser Handeln diese Gesellschaft”, sagte Annekatrin Klepsch.
In der Johannstadt steht nun für die Benennung der neu entstehenden öffentlichen Verkehrsfläche zwischen Pfeifferhannsstraße und Gerokstraße der Vorschlag Stadtbezirksbeirats Altstadt für eine “Lili-Elbe-Straße”. Schicksal und Tod der Künstlerin und weltweit ersten Transfrau Lili Elbe haben im Stadtteil der Johannstadt und seiner Geschichte ein eigenes Kapitel aufgeschlagen, das noch mit Spannung weiterzuverfolgen ist.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar. Bitte beachten Sie unsere Netiquette!
Manfred Wille ist Gastronomie-Historiker und wollte den Visionär Rudolf Sendig aus Bad Schandau und seinen Karrierestart vor 150 Jahren mit Gedenk-Veranstaltungen würdigen. Geplant war eine Friedhofsführung auf dem Trinitatisfriedhof, denn dort liegt der risikofreudige Unternehmer begraben. Das musste wegen Corona entfallen – eine Zusammenfassung reichte Wille deshalb zur Veröffentlichung auf johannstadt.de ein.
Eine Grabstelle auf dem Trinitatisfriedhof erinnert gerade 2021 an bedeutende Ereignisse im Dresdner Gastgewerbe. Am Neumarkt entstand um 1834/35 unter dem Hotelier Johann Heinrich Gerstkamp aus einem einfachen Hotel durch die Zusammenlegung von drei Häusern das Hotel de Saxe mit einem repräsentativen Konzert- und Ballsaal im Obergeschoss.
Später unter dem Hotelier Julius Karl Dorn wurde das Hotel de Saxe zu einem Hotel der Ersten Klasse. Neben prächtigen Ballveranstaltungen traten bedeutende Künstler wie Liszt und Paganini hier auf. Die Abonnementskonzerte von Robert Schumann fanden eine große Resonanz. Die englischen Fremden, die im Englischen Viertel wohnten, waren mit Veranstaltungen, wie Aufführungen eines englischen Amateurtheaters, Basaren, der Präsentation eines englischen Fußballklubs zu Gast im “de Saxe”.
Die Familie Dorn entwickelte ab 1883 zusätzlich einen bedeutenden Weinhandel, wobei die Bestände sowohl in den Kellern des Hotels, aber auch im Coselpalais und weiteren Kellern bewahrt wurden. Rudolf Sendig unterhielt enge Kontakte zur Familie Dorns und heiratete 1879 in der Dresdner Hofkirche Lucile Dorn, die Tochter des Hotelbesitzers.
Das ist einer der Gründe, warum Rudolf Sendig mit seiner Lucile mit ihren Urnen in der Dornschen Grabstelle ihre letzte Ruhe fanden. Im Jahr 2021 werden es 150 Jahre, dass Rudolf Sendig als Koch in Bad Schandau startete. Sehr schnell entwickelte er sich zu einem Hotelmanager mit Phantasie, großen Visionen, unternehmerischem Elan, verbunden mit Risikobereitschaft und Durchsetzungsvermögen.
Einige Beispiele in Fakten sollen das deutlich machen:
Im Jahr 1884 startete er mit der Reise zur Zarin nach Petersburg einen besonderen Coup, um in Bad Schandau russische Offiziere kuren zu lassen, was in der Folge viele russische Gäste nach sich zog. Er setzte viele wirkungsvolle Marketingideen um und holte bedeutende Großveranstaltungen nach Bad Schandau.
Damit gelang es Sendig, Bad Schandau zu einer anerkannten Kurstadt zu entwickeln. Vieles, wie der Sendig-Brunnen, der Aufzug und seine Ehrenbürgerschaft erinnern daran. Mit der Übernahme des Hotels Europäischer Hof in Dresden auf der Prager begann eine neue Phase der „Hotelindustrie“, die durch ihn maßgeblich entwickelt wurde. Weitere Hotels unter seiner Leitung entstanden in Nürnberg, Wiesbaden und auch mit dem Neuen Sendig Hotel in Dresden.
Mit der Übernahme des Belvedere auf der Brühlschen Terrasse führte er Cabaret-Programme ein. Im Fremdenverkehrsverein Dresden setzte er kreative Marketingideen um. Seine wirkungsvollen Aktivitäten führten zu internationaler Anerkennung und Führungspositionen im nationalen und internationalen Hotelgewerbe.
Die Vorbereitung des Ersten Weltkrieges führte zum Ausstieg seiner Investoren und damit zum Zusammenbrechen seiner Projekte. Er zog sich nach seinem „lieblichen“ Bad Schandau zurück. Der Tod seines Sohnes im Krieg und er spätere Tod seiner treuen Kameradin Lucile trafen ihn sehr. Bad Schandau blieb er jedoch, hoch geehrt, bis zu seinem Lebensende mit 80 Jahren treu.
Ein Gastbeitrag von Manfred Wille
Beitrag von Sylvia-Manorita Wiedemann
„Ohne Erinnerung, ohne Seele, verschwindet die Vergangenheit.“
— Inspiriert durch Annette Dittert, „LONDON CALLING“ —
Wir wohnten vielleicht ein halbes Jahr in der Gerokstraße, als wir zum zweiten Mal den Trinitatisfriedhof uns gegenüber querten. Mir fiel ein imposantes Monument deshalb auf, weil es auf der rechten und linken Seite eine kleine Bank besaß. Irgendwie sympathisch. Außerdem wies ein kleines, gelbes Schild darauf hin, dass man Grabpaten suche. Ohne große Überlegung war klar, wir übernehmen die Grabpatenschaft. Ich fand das toll, mein Mann hatte, nebenbei bemerkt, die Arbeit: Die steinernen Elemente des Monuments wieder zusammenfügen, Efeu zu entfernen, Betonplatten verlegen, Hortensien und Bodendecker pflanzen. Das Grab ist sehr schön.
Ich interessierte mich nun dafür, wer überhaupt dort liegt. Es sind vier Personen. Die erste Grablegung erfolgte 1907:
Hier ruht in Gott mein lieber Mann, unser guter Vater
Herr Hotelier JUL. RICHARD LEUKROTH
Ritter des Königl. Sächs. Albrechtsordens 2.Kl.
geb. am 30.7.1849 zu Buttstädt
gest. am 27.II.1907 zu Dresden
Darunter auf der gleichen, rechten, schönen, grün patinierten Platte noch die Daten seiner Frau Aug. Lina Leukroth geb. Praetorius. Auf der identischen linken Platte sind zwei seiner Söhne, Carl Leukroth und Fritz Leukroth verewigt. Carl geboren in Chemnitz, gestorben in Dresden. Fritz hingegen wurde 1885 „zu Bastei“ geboren! Welch ein ungewöhnlicher Geburtsort.
Besonders interessiert waren wir natürlich an Richard Leukroth. Hotelier?. Wo?
Unsere ausführliche Recherchearbeit begann. Wir fanden eine Publikation:
“Die Bastei in der sächsischen Schweiz.
Festschrift zur hundertjährigen Jubelfeier
Ihres Eintritts in die Geschichte am 29.Mai 1897“
Von Oskar Lehmann
Professor am Königl. Stenographischen Institut zu Dresden
Vorsitzender des Centralausschusses des Gebirgsvereins für die sächsische Schweiz
Herausgegeben und seinen Gönnern, Freunden und seinen Gästen gewidmet
Von dem derzeitigen Pächter des Königlichen Bastei-Gasthofs
Richard Leukroth
Hier wird ausführlich auf die Bewirtschaftung der Bastei seit dem 17.05.1812 eingegangen, bis zum Jahr 1883, in dem Richard Leukroth die Pacht übernahm. „Den Zuschlag beim neuen Verpachtungstermin erhielt der geschäftstüchtige Richard Leukroth, unter dessen Leitung „außerordentlich viel für die Bequemlichkeit der Besucher“ geschah. Unter der Leitung von Richard Leukroth wurde die Bastei zu einem Ort des Massentourismus. Die Gastwirtschaft wurde 1893/94 völlig umgebaut und erweitert und eine 6km lange Hochdruckwasserleitung von der Hohburkersdorfer Höhe gebaut. Diese ersetzte den bisherigen Basteibrunnen an der Basteistraße. Um auch Gäste für mehrere Tage zu gewinnen, entstand „fern von dem Lärm des Passantenpublikums“ ein Logierhaus und für die „allerhöchsten Herrschaften“ ein elegantes Königszimmer mit prächtiger Aussicht auf die Elbe“. Im Hotel standen 70 Betten für müde Wanderer und Gäste bereit. Es residierten durch Herrn Leukroths Betreiben nicht nur Gäste aus königlichem Hause im Hotel der Bastei, auch der einfache Bürger war stets Willkommen und fand freundliche Aufnahme. Die Bastei hatte sich zu einem Naherholungsziel für Dresden und zu einem bekannten Ziel für Kletterfreunde aus ganz Deutschland gemausert, wovon wir auch heute noch profitieren. All dies könnte Anlass gewesen sein ihn als „Ritter des Königlich Sächsischen Albrechtsordens 2.Klasse“ zu ehren.
Herr Leukroth war ein Humanist, nicht nur das Königshaus wurde königlich bewirtet, er war ein Unternehmer mit Vorbildwirkung! Er achtete darauf, dass der Bäckerjunge oder der Fleischer oder wer sonst was auf die Bastei brachte, ein kleines Trinkgeld oder aus der Küche etwas zu essen bekam. Außerdem war Richard Leukroth damals schon im heutigen Sinne umweltbewusst, denn nichts wurde weggeworfen und eventuelle Reste der Küche an arme Familien, wie zum Beispiel die Familien der Steinbrucharbeiter, weitergegeben.
Auf der Plattform des damals noch vorhandenen 16,5m hohen hölzernen Aussichtturms war stets ein Mann anwesend, der den Besuchern die Aussicht erklärte. Ebenfalls stand ein Fernrohr zur kostenlosen Benutzung bereit.
Herr Richard Leukroth besaß darüber hinaus einen Verlag „VERLAG R.LEUKROTH BASTEI“, der der zahlreiche Postkarten von der Bastei herausgab, die zur Bekanntheit der Bastei in hohem Maße beitrugen. Die Zahl von versandten Postkarten übertraf jährlich 70.000!
Dies alles zeichnete Herrn Hotelier Richard Leukroth aus, so dass auch die heute lebenden Dresdner ihm dankbar sein und auf ihn stolz sein können.
Wir sind begeistert sein Grab auf dem Trinitatisfriedhof entdeckt zu haben, zu pflegen und weit über seinen Tod hinaus zu ehren und anderen nahe zu bringen.
Natürlich haben wir in Pirna im Archiv recherchiert. Wir haben alte Postkarten der Bastei des Verlags von Herrn Leukroth erworben. Wir haben Menschen dieses Namens aufgesucht, um noch mehr über Herrn Leukroth zu erfahren. Wir suchten das neue Restaurant der Bastei auf, in der Hoffnung, dass auch dort unser Interesse geteilt wird und Material zu finden ist, welches über die Historie Aufschluss gibt. Leider trafen wir auf keinerlei Interesse. Man sah auch keinen Anlass die 200. Wiederkehr „der Ersterwähnung und Erschließung der Bastei“, 1997 zu feiern, ja zu einem genussreichen Festmahl, „á couvert 4 Mark“ für 300 Gäste aus den verschiedensten Ständen und Berufen, wie 1897, werden zu lassen. Damals wurde sogar die oben erwähnte aufschlussreiche Festschrift herausgebracht.
Schade, schade – Erinnerungen schwinden. Vielleicht wäre dieser Bericht Anlass an Richard Leukroths Grabmal auf dem Trinitatisfriedhof vorbei zu flanieren oder beim nächsten Basteibesuch seiner zu gedenken….
Uns, seine Grabpaten, Sylvia-Manorita und Frank Wiedemann würde es freuen!