“Wir machen drei Kreuze” – Nördlicher Turm der ehemaligen Trinitatiskirchruine erhält Bekrönung

eingestellt am 29.06.2023 von Tobias Funke (EVLKS), Headerbild: Das von Metallrestaurator Holger Schlegel restaurierte Kupferkreuz wird vom Kran nach oben gezogen. (Bild: Mira Körlin)

Zwei kleinere Kirchtürme flankieren den 65 Meter hohen Turm der ehemaligen Trinitatiskirche Dresden mit seiner Turmuhr. Der nördliche Kirchturm dieser beiden Türme des heutigen Jugendzentrums „JUGENDKIRCHE DRESDEN“ hat nun als letzter seine Turmbekrönung in Form eines Kupferkreuzes zurück erhalten. Das ist zugleich der letzte Arbeitsschritt an dem Sakralgebäude in der Johannstadt. “Wir machen drei Kreuze, und das im doppelten Sinn: Trinitatis ist wieder vollständig“, so Jugendkirchpfarrer Tobias Funke. „Trinitatis steht für die Dreieinigkeit Gottes: Vater, Sohn, Heiliger Geist. Die jeweiligen Kreuze auf den drei Türmen symbolisieren das.“

Metallrestaurator Holger Schlegel (links) und Klempnermeister Gero Zenker (rechts) mit Turmbekrönung und Kreuz. (Bild: Mira Körlin)

Die Kreuze waren im Krieg beschädigt und danach von Mitgliedern der Kirchgemeinde abgenommen und eingelagert worden.

Dank Geldern der Europäischen Union, Eigenmitteln der Landeshauptstadt Dresden und der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens sind in den Mauern der Trinitatiskirchruine Dresden-Johannstadt am Trinitatisplatz inspirierende Erlebnis- und Erfahrungsräume für Jugendliche zwischen 13 und 23 Jahren entstanden. Es wurde im Mai 2022 eröffnet. Unter einem Dach und dem gemeinsamen Motto „Raum für Zeit für Dich“ vereint das Jugendzentrum „JUGENDKIRCHE DRESDEN“ jugendgemäße Räume für unterschiedliche Veranstaltungsformate, die Geschäftsstelle der Evangelischen Jugend und die am Standort bis zum Baubeginn bereits existierende Offene Jugendarbeit. All das richtet sich – unabhängig von religiösen oder konfessionellen Bindungen – an junge Menschen aus dem Quartier wie dem gesamten Stadtgebiet und dem Dresdner Umland. Träger des Projekts sind die beiden Evangelisch-Lutherischen Kirchenbezirke Dresdens.

Das Kreuz wird auf dem nördlichen Turm eingesetzt. (Bild: Mira Körlin)

Dankeschön-Prämien aus der Trinitatiskirchruine – Jugendliche starten eine kreative Crowdfunding-Spendenaktion

eingestellt am 01.12.2021 von Anja Hilgert (ZEILE), Headerbild: Das Jugendzentrum Jugendkirche Dresden braucht Licht Foto: G.Hammermüller

 

Das Jugendzentrum JUGENDKIRCHE DRESDEN ist nahezu fertig gestellt. Anfang des neuen Jahres steht der große Um- und Einzug an in den neuen gläsernen Baukomplex im Inneren der ehemaligen Trinitatiskirchruine. Dann steht der große Um- und Einzug an ins neu erstellte Gebäude. Die Architektur des Glaskubus wird der Geschäftsstelle der Evangelischen Jugend und der Offenen Jugendarbeit einen neuen Ausgangsort bieten für stadtteilbasierte Projekte mit einem Wirkkreis im gesamten Radius der Landeshauptstadt. Mit dem Jugendzentrum JUGENDKIRCHE DRESDEN entsteht in der Johannstadt eine neue zentrale Adresse für junge Menschen in und um Dresden im Alter von 15- bis 27 Jahren unabhängig von ihrer weltanschaulichen und konfessionellen Prägung.

Schon jetzt dämmert es an konkreten Vorschlägen und Ideen für die Gestaltung der neuen Räume, doch um die Licht- und Technikanlage herrscht noch schummriges Dunkel: Hier mangelt es am Geld, das nötig wäre. Ein Ausweg ist jetzt angezeigt, mit dem es tatsächlich Licht werden soll im Jugendzentrum JUGENDKIRCHE.

 

“Es ist absehbar, dass viele verschiedene Leute hier ein- und ausgehen und unterschiedlichste Bedarfe an die Räumlichkeiten stellen werden“, sagt der seit April 2020 amtierende Jugendpfarrer Tobias Funke. Das Zentrum und seine Räumlichkeiten, die er auch als „Erprobungsräume für Jugendliche“ verstanden wissen will, sind für eine vielseitige Nutzung konzipiert. Ideen und Angebote sind ersonnen – doch noch fehlt es an den basalen Voraussetzungen, nämlich an Licht und gutem Ton und der dafür nötigen Technik.

 

Innenperspektive des Jugendzentrums Jugendkirche
Quelle: Ev.-luth. Kirchenbezirk Dresden-Mitte / Code Unique Architekten

Im Advent wird das Licht erwartet

Damit im neuen Jugendzentrum JUGENDKIRCHE das Licht angeht und ein guter Sound die geplanten Projekte belebt, hat Jugendpfarrer Funke mit den Jugendlichen vor Ort ein umfangreiches Crowdfunding-Projekt gestartet zur Finanzierung einer hochwertigen Licht- und Tontechnik in dem neuen tollen Gebäude. Tobias Funke, Pfarrer der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Johannes-Kreuz-Lukas Dresden liegt es am Herzen, dass Jugendliche sich im Bereich von Tontechnik, Beleuchtung, Kameraführung, Videoschnitt ausprobieren und selbst den Sound für Veranstaltungen mischen und diese mit guter Lichttechnik ausleuchten. Das gehört mit ins Programm selbstverantwortlichen Handelns, das gefördert wird.

Julia Mossal, die nach ihrem Abitur ein Praktikum im Modellprojekt anders wachsen der Johannes-Kreuz-Lukas-Gemeinde absolviert,  ist eine der Jugendlichen, die bei der Aktion mitgemacht haben und bezeichnet es als wichtige Erfahrung, dass sie sich als Jugendliche wirklich bis in die Einzelheiten damit beschäftigt haben, was Fundraising überhaupt ist und wie man eine Spendenaktion aufzieht.
Als Teil dieser Auseinandersetzung ist u.a. auch der Videoaufruf für das Projekt entstanden:

 

 

Spendenschwelle und die Zielmarke von 20.000 Euro

Auf der Crowdfundingplattform „99Funken“ präsentiert das Team aus Pfarrer und Jugendlichen ein eigenes kreatives Konzept, um Spenden für die Licht- und Tontechnik des künftigen Jugendzentrums JUGENDKIRCHE DRESDEN einzuwerben.
Am 15.11. ist die Aktion an den Start gegangen, mit einer Laufzeit noch bis 21.12. 2021.
Im Advent wird also das Licht erwartet!

Bei 7.500 Euro liegt die Schwelle, mit der die Fundingaktion Sinn macht: „Dieser Betrag muss mindestens erreicht werden, damit eine Grundausstattung an Lichttechnik eingebaut werden kann und das Licht angeht. Wenn das Ziel von 20.000 Euro erreicht wird, kann in professionelle Tontechnik investiert werden”, erläutert Tobias Funke.
Von dieser Fundingschwelle sind zum Monatswechsel November/Dezember mit 2.795 Euro bislang 37 Prozent erreicht. Die Jugendlichen hoffen, dass im Advent die Aktion noch weiter ins volle Licht rückt. Sollte nämlich die 7.500 €-Marke, mit der die bestehende Lichtanlage in Stand gesetzt würde, nicht erreicht werden, würden alle Spendengelder an die Gebenden zurückgezahlt – das wäre wirklich schade, ums Anliegen ebenso wie um die Mühe, mit der sich die engagierten jungen Leute des Lichts angenommen haben. Zumal die definierte Zielmarke für den Spendenaufruf bei 20.000 Euro liegt.

 

Dankeschön-Prämien für alle, die jetzt spenden 

Als Dankeschön für Spenderinnen und Spender haben junge Menschen zwischen 12 und 23 Jahren in den Herbstferien kreative Dinge und kleine Kunstwerke hergestellt aus Originalmaterialien und Fundstücken aus der Trinitatisruine. 

 

Karl Stephan, Julia Mossal und Tobias Funke im Neubau des Glaskubus Foto: Mira Körlin

 

Julia Mossal, die dabei war, erklärt: „Wir haben für die Arbeiten altes Gestein von der Ruine genommen und daraus über eine Woche lang Verschiedenes gebaut, mit Hammer und Meißel und allen möglichen Werkzeugen, was manchmal auch sehr aufwändig war.“ Bearbeitet wurden z.B. das Holz eines Ahornbaumes, der im Schutt der Trinitatiskirche gewachsen war und gefällt werden musste oder Steine aus Porphyr und Basalt. Mit der Spende an die unterstützenswerte Sache sind somit kleine Erinnerungsstücke an den geschichtsträchtigen Ort der Trinitatiskirche verbunden, die sich zudem auch als Geschenkidee eignen. Auch individuelle Führungen für Spenderinnen und Spender werden angeboten.

Julia Mossal steht begeistert hinter den Ergebnissen, die entstanden sind: „Kleine Geschenke, die man bekommt, je nachdem wie viel man spendet  – die Leute sollen für ihre Spende auch etwas bekommen. Das Material mag vielleicht nicht soviel Wert sein, aber die Mühe, die es gemacht hat und das Personalisierte, wie es gearbeitet, geschnitten, geschliffen, poliert und verziert worden ist, macht den Wert der Dinge dann aus. Es sind lauter Einzelstücke entstanden.“

 

Alle Prämien, gestaffelt nach Spendenbetrag, sind noch zu erhalten:

  •   Für 5 Euro eine persönliche Einladung zur Eröffnungswoche  vom 1. bis 6. Mai 2022
  •   Für 10 Euro eine handgeschriebene/handgemalte/handgezeichnete Danke-Postkarte.
  •   Für 25 Euro eine Kiste Brennholz, symbolische 5 kg, damit es zuhause hell und warm ums Feuer wird
  •   Für 80 Euro ein Kerzenständer aus unbearbeitetem Stein der Trinitatis-Kirchenruine.
  •   Für 125 Euro eine individuelle Führung durch das Jugendzentrum JUGENDKIRCHE inklusive   Kirchturm-Turmbesteigung mit einem grandiosen Blick über Dresden, bei gutem Wetter bis in   die Sächsische Schweiz
  •   Für 150 Euro ein individuell bearbeiteter Kerzenständer aus behauenen Steinen der Trinitatisruine
  •   Für 175 Euro Buchstützen aus Porphyr-Gestein: Ein Stück Geschichte fürs Buchregal
  •   Für 200 Euro Schmuck aus Ruinengestein, an dem sehr lange poliert und gewerkelt wurde. Es sind 6 Unikate entstanden, teilweise vergoldet.
  •   Ab 300 Euro ein Eintrag auf der Spendentafel, die im Eingangsbereich angebracht werden wird
  • Weihnachtliche Trinitatiskirche 2020. Foto: Tobias Funke

Vom 1. bis 6. Mai 2022 wird die Trinitatiskirchruine Dresden-Johannstadt offiziell mit einer Festwoche als Jugendzentrum JUGENDKIRCHE DRESDEN eröffnen.

Für den Raum, den Jugendliche dann selbst nutzen können, sind bereits verschiedene Entwürfe entstanden. Sogar kleine Modelle wurden gebaut. „Ich fand es sehr toll, dass wir Jugendlichen dazu gefragt wurden“, berichtet Julia Mossal. Es bleibt noch spannend, wie das Ergebnis vor Ort letztlich aussehen wird.
Spannend ist auch, dass Johannstädter*innen nun mit ihren Spenden dazu beitragen können, die Veranstaltungsräume, die in der einstigen Ruine gerade neu entstehen und zukünftig von allen nutzbar sind, in ein gutes Licht zu setzen.

 

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