Die sechs neuen Asylunterkünfte in modularer Bauweise, die der Dresdner Stadtrat im Mai 2023 beschlossen hat, sind fertig. Ab Montag, 15. Januar 2024 ziehen die ersten Geflüchteten in die Wohncontainer in den Stadtteilen Gorbitz, Johannstadt, Seidnitz, Strehlen und Trachau. Geflüchtete ziehen in Wohncontainer ein – Nachbarn können sich am 11.1. informieren weiterlesen
Schlagwort: Wohncontainer
Erstes Vernetzungstreffen zu den Wohncontainern am Sachsenplatz
Auf Einladung von Ruth Schilling, Regionalkoordinatorin und Teamleiterin der Migrationssozialarbeit des Ausländerrates Dresden und Clemens Hirschwald, Koordinator für den Bereich Ehrenamt im Kontext Integration, kam es am vergangenen Donnerstag 7.12.’23 zu einem ersten Abstimmungstreffen zwischen hauptamtlich involvierten Vertreter*innen aus Johannstädter Einrichtungen und Initiativen und interessierten Bewohner*innen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten, wenn mit dem Jahreswechsel die Situation an den Wohncontainern am Sachsenplatz sich ändern wird.
Ziel des Treffens war es, mögliche Bedarfe der Bewohner:innen und vorhandene Ressourcen im Sozialraum Johannstadt zu erörtern. Aufgaben und Aufträge sollen so verteilt werden, dass Parallelstrukturen vermieden werden.
Aus Erfahrung ist gewusst, dass die Inbetriebnahme der Gemeinschaftsunterkünfte und die Zuweisung der Personen oft sehr kurzfristig festgelegt werden und es deswegen sinnvoll ist, den Start der sozialen Betreuung mit allen potenziell involvierten Institutionen und Personen frühzeitig vorzubereiten, um anschließend schnell und koordiniert aktiv werden zu können.
Aktueller Stand zu den Wohncontainern
Die sogenannte Mobile Raumeinheit (MRE) Sachsenplatz verfügt über 72 Plätze, von denen 65 belegt und die restlichen sieben Plätze für etwaige Notunterbringungen vorbehalten werden. Vier Personen werden in einem Doppelcontainer untergebracht, bei dem die Zwischenwand entfernt wurde, somit verfügt der Raum über 24 m². Nach gesetzlicher Maßgabe steht einer Person ein Raum von 6m2 zu. Stellwände bieten die Möglichkeit einer Raumteilung.
Zur Straße gewandt werden zusätzlich Container stehen mit Kochgelegenheiten, sodass die Möglichkeit zur Selbstversorgung besteht. Es gilt als entscheidender Zugewinn für die Bewohner, für sich selbst Essen einkaufen und Mahlzeiten zubereiten zu können. Auch bieten die Küchenräume einen Ort für gemeinsames Kochen und Zusammenkunft. Andere Gemeinschafts- oder Aufenthaltsräume sind nicht vorgesehen. Deshalb gibt es nun Bemühungen, im näheren Umfeld des Standortes externen Raum zu gewährleisten, wo die Menschen einander treffen, kommunizieren, verweilen, in Austausch gehen, einer Beschäftigung nachgehen können.
Zwei weitere Container vor Ort dienen der Migrationssozialarbeit zu Beratung und Gesprächsangeboten. Als betreuender Verein für den Standort Sachsenallee wird erstmals AFROPA e.V. als Betreiber aktiv, in enger Zusammenarbeit mit der Migrationssozialarbeit (MSA) des Ausländerrat Dresden e.V.. Zu täglichen ‚Büro‘-Zeiten werden stets Vertreter*innen vor Ort sein, um ansprechbar und in Kontakt zu sein, um die Neubewohner bei den Anforderungen des täglichen Lebens zu unterstützen. Dazu zählen die Bereiche: Gesundheit (Krankenkasse, ärztliche Versorgung, …), Wohnen (Wohnungssuche, WBS, …), Leistung (Beantragung von Asylbewerberleistungen/ALG II, Erstausstattung, …), Finanzen (Kontoeröffnung, …) und gegebenenfalls auch die Begleitung zu Behördengängen, Arztterminen, Wohnungsbesichtigungen und anderen wichtigen Terminen.
Zusätzlich zu diesem von der Stadt geförderten Beratungsangebot benötigen geflüchtete Menschen, insbesondere die in Gemeinschaftsunterkünften Untergebrachten, auch ehrenamtliche Unterstützung, z.B. in der Anbindung an Freizeitaktivitäten (Vereine, Nachbarschaftstreffs, …) oder bei der Vermittlung von Bildungsangeboten (Deutschkurse, …), um sich möglichst schnell in ihrem sozialen Umfeld integrieren zu können.
Für die Koordination ehrenamtlich Interessierter zeichnet der Verein Willkommen in Johannstadt verantwortlich, der bereits seit 2015 mit vielfältigen Angeboten, u.a. Deutschkurse, Computerkurse, Patenschaften und Feste aktiv ist, um neu Zugewanderte und Migrant*innen beim Ankommen in ihrem neuen Zuhause zu unterstützen. Die Räume von WIJ befinden sich auf der Hertelstraße 24, dort ist die hauptamtliche Koordinatorin, Marie-Charlotte Lukas für Fragen und Interessensbekundungen zu möglichen ehrenamtlichen Aufgaben ansprechbar.
Ankunft und Einzug der Bewohner
Bei den Bewohnern, die vorübergehend Unterkunft am Sachsenplatz finden, handelt es sich um volljährige männliche Einzelpersonen. Schwerpunktmäßig kommen Geflüchtete aktuell verstärkt aus Syrien, Afghanistan und Venezuela nach Dresden. Aus welchen Herkunftsländern aber die Bewohner der MRE genau kommen, ist bislang nicht bekannt.
Vorausgesetzt, die MRE ist fertig eingerichtet, können ab der zweiten Hälfte Januar 2024 erste Neuankömmlinge einziehen. Diese werden aller Voraussicht nach zu einem ersten Teil aus den ehemals unter Vertag stehenden Hotels umziehen, die die Landeshauptstadt zur Unterbringung von Geflüchteten angemietet hatte. Für vier dieser Hotels läuft der Vertrag aus. Diese werden im Zuge des Januar abgemietet, was bedeutet, dass Menschen, die von da in die Unterkunft am Sachsenplatz umziehen, bereits in Dresden ortskundig und behördlich versorgt sind.
Der andere, wohl größere Anteil der neuen Bewohner kommt aus Transfers aus Erstaufnahme-Einrichtungen des Landes. Diese gelangen dann erstmals nach Dresden und sind gänzlich neu vor Ort, überwiegend ohne deutsche Sprachkenntnisse.
Aufgabenverteilung/ Zuständigkeit
Jedem Bewohner, der ein Asylgesuch stellt, ist ein*e Sozialarbeiter*in zugewiesen. Somit ist jeder im Besitz einer Visitenkarte mit einem Namen und Telefonnummer von zuständigen Mitarbeitenden, die den gesamten Ankommens-Prozess fachlich in die Wege leiten. Ruth Schilling betont die Wichtigkeit, um diese Zuordnung zu wissen, damit alle Vorgänge und Hilfsangebote gebündelt und effektiv ihren Gang nehmen. Sie warnt vor individuellen Einzelaktionen.
Von drei bis zwölf Monate beträgt die vorübergehende Aufenthaltsdauer der Bewohner am Sachsenplatz. Abhängig vom Asylverfahren. Das kann bedeuten, dass Menschen, die in der Unterbringung angekommen sind, mehrere Monate nicht die Möglichkeit haben, an einem Sprachkurs teilzunehmen, somit ohne Sprachkenntnis vor Ort abwarten. Um die meist recht hohe Anfangsmotivation, Deutsch lernen zu wollen, abzufangen, ist somit jede Unterstützung sinnvoll und erwünscht, um erste Worte zu vermitteln. Dabei geht es um einfache Vokabeln, die Schlüsselfunktion haben, um den Alltag selbständig meistern zu können. Sprach-Apps können dabei individuell eine große Hilfe sein, die Sprachbarriere miteinander zu meistern.
Generell ist Kommunikation das höchste Bedürfnis, ebenso wie den Zugang zu Deutschen zu finden, um Wörter, Sprache, Alltagshandlungen, Freizeitgestaltung und Kultur kennenzulernen.
Johannstädter Einrichtungen wie der Johannstädter Kulturtreff e.V., das Integrative Familienzentrum des Kinderschutzbundes, das Patenschaftsbüro Wir sind Paten und die ehrenamtliche Initiative Willkommen in Johannstadt e.V. haben ihre Zusammenarbeit und Bereitschaft zu konkreter Unterstützung und vor allem zu gemeinsamer Vernetzung im Stadtteil bekundet. Auf Initiative von Bewohner*innen der Florian-Geyer-Straße wird im Stadtteil ein Willkommen-Fest im Frühling geplant.
Ein weiteres Abstimmungstreffen unter Vorsitz von Ruth Schilling und Clemens Hirschwald ist für Ende Februar anberaumt. Ehrenamtliche Interessierte sind dazu herzlich willkommen und mögen sich bei Willkommen in Johannstadt melden.
Weitere Informationen
Menschen, die Interesse haben, ehrenamtlich zu unterstützen, können direkt in Kontakt treten mit: koordination@willkommen-in-johannstadt.de.
Am 4.11.2023 wurden die entstehende Containerunterkunft am Sachsenplatz sowie die Angebote der Migrationssozialarbeit auf der Informationsveranstaltung Nördliche Johannstadt im Jugendzentrum Jugendkirche vorgestellt. Die Präsentationen von Anja Lange (kommissarische Leiterin des Amtes für Hochbau und Immobilienverwaltung der Landeshauptstadt Dresden) und Ruth Schilling (Regionalkoordination Asyl Dresden-Mitte) inkl. Plandarstellung der entstehenden Anlage sowie die Fragen und Antworten der Diskussion können hier eingesehen und heruntergeladen werden.
Dresden sucht für 2024 ehrenamtlich Tätige in Asyl-Unterkünften – auch für Johannstadt!
Interessierte Personen, Vereine und Initiativen können sich ab sofort melden
Für die sechs neuen Asylunterkünfte, in die voraussichtlich im Januar 2024 Geflüchtete einziehen werden, sucht die Landeshauptstadt Dresden hilfsbereite Personen, Initiativen und Vereine, die die Bewohnerinnen und Bewohner beim Ankommen in ihrem neuen Wohnumfeld ehrenamtlich begleiten. Dresden sucht für 2024 ehrenamtlich Tätige in Asyl-Unterkünften – auch für Johannstadt! weiterlesen
Bau der Wohncontainer für Geflüchtete beginnt
Für alle sechs geplanten Wohncontainer-Standorte für Geflüchtete liegen inzwischen die Baugenehmigungen vor. Letzte Woche begannen am Altgorbitzer Ring, an der Geystraße, an der Industriestraße, an der Löwenhainer Straße, am Sachsenplatz und an der Windmühlenstraße die ersten Erschließungsarbeiten.
Mobile Raumeinheiten für Geflüchtete – Stadtrat folgt teilweise Vorschlag des Stadtbezirksbeirates Altstadt
Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 11. Mai nach langer Diskussion der Errichtung von mobilen Raumeinheiten an sechs Standorten in Dresden zugestimmt, einer davon ist der Sachsenplatz. Mobile Raumeinheiten für Geflüchtete – Stadtrat folgt teilweise Vorschlag des Stadtbezirksbeirates Altstadt weiterlesen
Stadtbezirksbeirat Altstadt stimmt für Wohncontainer für Geflüchtete am Sachsenplatz und ergänzt Auflagen
Der Stadtbezirksbeirat Altstadt hat in seiner Sitzung am 7.4. nach über zweistündiger Beratung der Errichtung von Wohncontainern für Geflüchtete am Sachsenplatz mit 12 Ja – Stimmen und 5 Nein – Stimmen, unter Auflagen, zugestimmt. Stadtbezirksbeirat Altstadt stimmt für Wohncontainer für Geflüchtete am Sachsenplatz und ergänzt Auflagen weiterlesen
Stadtverwaltung will Wohncontainer für Geflüchtete errichten – ein Standort am Sachsenplatz
Die Landeshauptstadt Dresden will bis zum Herbst 2023 an neun Standorten im Stadtgebiet Wohncontainer für jeweils 48 bis maximal 152 Geflüchtete errichten lassen. Insgesamt sollen damit bis zu 824 Menschen eine vorübergehende Unterkunft erhalten. Ohne diese sogenannten mobilen Raumeinheiten (MRE) müsste die Stadtverwaltung schon in Kürze wieder auf Schulsporthallen zurückgreifen oder Zeltstädte aufbauen, um geflüchtete Menschen unterzubringen.
Die Voraussetzung für die MRE ist ein positives Votum des Stadtrats. Die Kosten für die Miete, den Aufbau und die Bewirtschaftung der MRE sowie für die soziale Betreuung der geflüchteten Menschen vor Ort betragen bei einer geplanten Nutzungsdauer von 24 Monaten voraussichtlich rund 47 Millionen Euro. Zur Deckung der im Zusammenhang mit der Verpflichtung zur Unterbringung von Geflüchteten anfallenden Aufwendungen erhält die Landeshauptstadt Dresden eine Pauschale des Freistaates Sachsen nach dem Sächsischen Flüchtlingsaufnahmegesetz (SächsFlüAG).
Die vorgeschlagenen Standorte für Wohncontainer befinden sich an der Windmühlenstraße in Niedersedlitz, am Rudolf-Bergander-Ring und an der Geystraße in Strehlen, an der Pirnaer Landstraße in Leuben, an der Löwenhainer Straße in Seidnitz, am Altgorbitzer Ring in Gorbitz, an der Industriestraße in Trachau, am Sachsenplatz in der Johannstadt sowie an der Forststraße in Weißig.
Zum Standort Sachsenplatz
Am Standort Sachsenplatz sollen in 36 Wohncontainer für je 4 Personen insgesamt 144 Geflüchtete untergebracht werden. Es wird außerdem 6 Mobile Raumeinheiten für die Küchennutzung geben, 12 Mehrzweckräume und 6 Toilettencontainer geben. Die Bäume auf dem Grundstück sollen erhalten bleiben. Die Kosten für die Errichtung und Anmietung für 2 Jahre beträgt 6,6 Mio. Euro. Die Errichtung erfolgt innerhalb von 14 Wochen. Die soziale Betreuung der Geflüchteten wird der Ausländerrat Dresden e.V. übernehmen.
Weitere Hintergründe der Unterbringung in Wohncontainern
Warum gerade Wohncontainer?
Baubürgermeister Stephan Kühn: „Trotz vieler angemieteter Wohnungen, Gemeinschaftsunterkünfte und Hotelzimmer müssen wir bei geschätzten über 2.000 neuen Geflüchteten auf MRE zurückgreifen, um eine Unterbringung in Turnhallen und Zelten zu vermeiden.“
Bislang ist es der Dresdner Stadtverwaltung gelungen, mit kurzer Vorlaufszeit und im großen Umfang Menschen im Kontext von Flucht und Asyl* dezentral in Wohnungen unterzubringen. Inzwischen ist der Wohnungsmarkt mit fast 1.000 von der Stadtverwaltung angemieteten Gewährleistungswohnungen ausgereizt. Mehrere Aufrufe an private und gewerbliche Vermieter, der Stadt geeigneten Wohnraum anzubieten, mündeten in nur wenige zusätzliche Wohnungen. Neben der Anmietung von Wohnungen und Hotelzimmern sowie dem Betrieb mehrerer Wohnheime setzt die Dresdner Stadtverwaltung deshalb auf Wohncontainer, die das kommunale Tochterunternehmen STESAD GmbH errichten soll.
Wie wurden die Standorte ausgewählt?
Infrage kommen nur städtische Grundstücke, die hinsichtlich Lage, Fläche und Zuschnitt grundsätzlich für Wohncontainer geeignet sind. Weitere Prüfkriterien waren die grundstücksbezogenen Baurechte, bestehende Baulasten und Rechtsverhältnisse sowie öffentliche Belange (z. B. Bauordnungs- und Bauplanungsrecht, Umwelt- und Naturschutz, Denkmalschutz etc.). Im Ergebnis wurden neun potentielle Standorte identifiziert. Alle sind gut an den Nahverkehr angebunden und ermöglichen eine individuelle Selbstversorgung.
Wer zieht in die Wohncontainer und wie leben die Menschen dort?
Grundsätzlich sind die Wohncontainer zur Unterbringung von allein reisenden Personen vorgesehen; allein an der Geystraße werden Familien einziehen. Jeder Standort bietet neben den einzelnen Wohneinheiten auch Sanitär- und Duschgelegenheiten sowie Küchen- und Gemeinschaftsräume. Außerdem sind in jedem Objekt Räume für Heimleitung, Wachschutz und Erste Hilfe sowie Lagerflächen vorgesehen. „Die MRE bringen uns eine vorübergehende Entlastung bei der Unterbringung Geflüchteter“, ergänzt Sozialbürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann. Sie führt weiter aus: „Wir werden bei unseren Anstrengungen, geeignete Quartiere zu finden, nicht nachlassen. Es ist für uns als Landeshauptstadt keine Frage des ‚Ob‘ wir Geflüchtete aufnehmen, sondern des ‚Wie‘ wir sie auf ihrem Weg zur Integration bestmöglich begleiten.“
Mit Hilfe der Migrationssozialarbeit werden geflüchtete Menschen in Dresden, auch diejenigen, die künftig in den Standorten der MRE untergebracht sein werden, ganz konkret in unterschiedlichen Lebensbereichen unterstützt: Es geht dabei insbesondere um die Vermittlung von Werten, Normen und Alltagskompetenzen in unserer Gesellschaft, aber ebenso um Themen wie Spracherwerb, den Aufbau sozialer Kontakte, die Aufnahme von Arbeit und Möglichkeiten der Bildung sowie Angebote von Integrationskursen. Weitere Aspekte sind Gesundheit, Wohnen (mit Hinweisen zur Wohnungsbewirtschaftung sowie zu gutem nachbarschaftlichen Zusammenleben) und die Bewältigung von Krisen. „Integration ist ganz sicher immer eine Frage des gegenseitigen Willens und nicht allein eines Gesetzes. Wir zählen deshalb auf unsere solidarische Dresdner Stadtgesellschaft, auf ihre individuellen Stärken und unsere kollektive Verantwortung gegenüber Schutzsuchenden“, sagt Sozialbürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann.
Wie ist die aktuelle Situation hinsichtlich Flucht und Asyl, wie geht es weiter?
Die Unterbringung von Menschen im Kontext von Flucht und Asyl gehört zu den gesetzlichen Pflichtaufgaben der Landeshauptstadt Dresden. Seit 2021 kommen wieder deutlich mehr Geflüchtete nach Deutschland. Sie werden nach dem Königsteiner Schlüssel gleichmäßig auf die Bundesländer verteilt. Der Anteil, den ein Bundesland nach diesem Schlüssel tragen muss, richtet sich zu zwei Dritteln nach dem Steueraufkommen und zu einem Drittel nach der Bevölkerungszahl. Demnach werden dem Freistaat Sachsen 4,9 Prozent der Asylsuchenden zugewiesen. Von diesen 4,9 Prozent weist die Landesdirektion Sachsen einen Anteil von 13,75 Prozent der Landeshauptstadt Dresden zur Unterbringung zu. Dies entspricht dem Bevölkerungsanteil Dresdens an der sächsischen Gesamtbevölkerung. Im Jahr 2021 hat die Landesdirektion der Stadt Dresden 930 Asylsuchende zugewiesen. Im Jahr 2022 waren es insgesamt 1.556 Asylsuchende, davon 1.085 Personen im vierten Quartal 2022. Für das Jahr 2023 rechnet die Dresdner Stadtverwaltung inzwischen mit bis zu 2.200 Zuweisungen. Die Hauptherkunftsländer sind Afghanistan, Georgien, Indien, der Irak, der Libanon, Libyen, Syrien, Tunesien, Türkei und Venezuela.
„Die Landeshauptstadt Dresden wird weiterhin bei Land und Bund dafür werben, dass Städte und Landkreise bei der Unterbringung geflüchteter Menschen noch stärker unterstützt werden. Das schließt insbesondere die Berücksichtigung der tatsächlichen Aufwendungen für soziale Betreuung und die Vereinbarung und Refinanzierung von Vorhaltekapazitäten ein“, sagt Sozialbürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann.
Welche Informationsangebote gibt es?
An jedem MRE-Standort wird es kurz vor dem Einzug der Geflüchteten einen Tag der offenen Tür geben. Dann können sich die interessierten Dresdnerinnen und Dresdner selbst ein Bild von diesen Einrichtungen machen und mit den Migrationssozialarbeitern sowie mit den Vertretern der Heimleitung ins Gespräch kommen. Diese sind künftig auch erste Ansprechpartner für Anliegen oder Hilfsangebote aus der Nachbarschaft.
In einer offenen Bürgerveranstaltung zum Thema Flucht und Asyl in Dresden, die voraussichtlich am 31. März 2023 in der Dreikönigskirche stattfindet, können sich alle Interessierten darüber informieren, wie die Verwaltung der Landeshauptstadt Dresden sich der Aufgabe stellt, Geflüchtete unterzubringen und zu integrieren. Eine Podiumsdiskussion mit Sozialbürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann und Fachleuten beleuchtet unterschiedliche Aspekte – von den Einreisezahlen über die städtische Unterbringung der Geflüchteten bis hin zur Vermittlung in Deutschkurse und Jobs.
Nähere Informationen zur Bürgerveranstaltung sowie zu den Tagen der offenen Tür in den MRE-Standorten folgen rechtzeitig mittels Pressemitteilung sowie im Internet unter auf www.dresden.de/asyl
*) Die Formulierung »Menschen im Kontext von Flucht und Asyl« umfasst in diesem Zusammenhang asylsuchende Menschen, Spätaussiedler, Resettlement-Flüchtlinge, afghanische Ortskräfte sowie Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.
Textquelle: Pressemitteilung der Landeshauptstadt Dresden